Gradient (Mathematik)
Der Gradient oder Nablavektor ist in der mehrdimensionalen Analysis und der Vektorrechnung eine Vektor-wertige Funktion eines Skalarfeldes, die die Änderungsrate und die Richtung der größten Änderung angibt. Der Gradient ist eine Verallgemeinerung der Ableitung für Funktionen in mehreren Variablen.
Beispiel
Betrachte zum Beispiel die Höhenkarte eines Hügels. Diese ist eine Abbildung z(x, y), die jeder Koordinate die Höhe an dieser Stelle zuordnet (ein Skalarfeld). Der Gradient von z an einer Stelle (x, y) ist ein Vektor, der in die Richtung zeigt, in der es am steilsten hinauf geht. Die Länge dieses Vektors hängt davon ab, wie steil der Anstieg in dieser Richtung ist.
Darstellung als Vektorfeld
Für ein vorgegebenes Skalarfeld ist der Gradient ein Vektorfeld, bei dem alle Vektoren in Richtung höherer Werte zeigen, wobei die Länge gleich der Änderungsrate der Werte ist.
Formale Definition
Der Gradient eines Skalarfeldes ist Dabei ist der Nabla-Operator. Eine weitere übliche Schreibweise für Gradient ist die mit dem Differentialoperator grad: .
Es handelt sich dabei um die Abbildung eines Skalars auf einen Vektor. Formal mathematisch ist der Gradient einer Funktion von mehreren Variablen definiert als der Vektor der partiellen Ableitungen. Geschrieben wird das im kartesischen Koordinatensystem:
Allgemein ist
Der Gradient ist der Vektor der partiellen Ableitungen des Skalarfeldes. Er existiert also nur an den Stellen, an denen es in alle Koordiantenrichtungen partiell differenzierbar ist.
Ob der Gradient ein Zeilenvektor oder ein Spaltenvektor ist, hängt vom Verwendungszweck ab und differiert von Autor zu Autor.
Eigenschaften
Der Gradient gibt die Änderungsrate und die Richtung der größten Änderung des Skalarfeldes an. Er ist damit eine vektorwertige Funktion eines Skalarfeldes und eine Verallgemeinerung der Ableitung für Funktionen in mehreren Variablen.
Des weiteren gilt:
- hat die Richtung der Normalen der jeweiligen Niveaufläche
- ist in der Richtung wachsender Funktionswerte von orientiert
- , das heißt der Betrag von stimmt mit der Richtungsableitung der Funktion in Normalenrichtung überein.
Rechenregeln
Rechenregeln (c: Konstante; u und v: Skalarfelder):
Verallgemeinerung
Der Vektor der partiellen Ableitungen kann auch allgemeiner für vektorwertige Funktionen definiert werden. Ist F: Rn → Rm eine vektorwertige Funktion, dann seien F1, ..., Fm ihre Komponentenfunktionen, d.h.
- F(x1, ..., xn) = (F1(x1, ..., xn), ..., Fm(x1, ..., xn)).
Man definiert dann die Ableitung von F als (Spalten-)Vektor der (Zeilenvektor-)Gradienten der Fi:
Mit dieser Verallgemeinerung definiert man die zweite Ableitung eines Skalarfeldes, seine Hesse-Matrix:
Anwendung
Vollständiges oder totales Differential eines Skalarfeldes
siehe auch: