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Colossus-Klasse (1882)

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HMS Victoria
Bauwerft: Portsmouth Dockyard
Pembroke Dockyard
Dienstzeit: 1882-1910
Verdrängung: 9.420 tons (11.200 t)
Länge: 99 m
Breite: 21 m
Tiefgang: 7,8 m
Antrieb: 2 Zweizylinder-Zweifachverbunddampfmaschinen, 7488 PS, 2 Schrauben
Geschwindigkeit: 16,5 kn (ca. 30,6 km/h)
Besatzung:
Bewaffnung: Geschütze:

Torpedorohre:

  • 2 × 14 in (356 mm)
Panzerung:
  • Zitadelle: 356 - 457 mm
  • Turm: 406 mm Front, 356 mm Seiten und Rückseite
  • Kommandoturm: 356 mm
  • Schotten: 330 - 406 mm
  • Deck: 63 - 76 mm

Die Colossus-Klasse war eine Klasse von Schlachtschiffen der Royal Navy, die ihre Hauptbewaffnung in Geschütztürmen trug.

Die Klasse stellte eine Weiterentwicklung der Ajax-Klasse mit größerer Verdrängung, besserer Panzerung und höherer Geschwindigkeit dar. Die Manövrierbarkeit wurde ebenfalls verbessert. Wichtigester Unterschied war jedoch der Übergang von Vorderladergeschützen (RML - Rifle Muzzle Loading) zu moderneren Hinterladergeschützen (BL-Breech Loading).

Geschichte

Nach dem ursprünglichen Entwurf sollten beide Schiffe mit den Standard-Vorderladergeschützen ausgerüstet werden, obwohl bei verschiedenen europäischen Seestreitkräften bereits seit einigen Jahren Hinterlader eingesetzt wurden. Zu dieser Zeit zeichnete, aus historischen Gründen, das Board of Admiralty für den Entwurf der Kriegsschiffe Verantwortung, während das War Office für die Konstruktion der Marineartillerie verantwortlich war. 1879, als die Colossus-Klasse konstruiert wurde, wurde im Royal Arsenal in Woolwich ein 100-Tonnen-Geschütz[1] getestet. Die 80-Tonnen-Geschütze für die HMS Inflexible waren nahezu fertigegstellt. Die britische Marineführung setzte daraufhin eine Komission ein, die die neuen, bei Krupp in Essen hergestellten Hinterladergeschütze begutachten sollte. Im Ergebnis ihres Berichtes wurde in Woolwich eine 12-inch-Kanone entworfen. Der Verschluss wurde von Elswick hergestellt. Die Verzögerungen bei Herstellung und Konstruktion dieser Waffen trugen wesentlich zur langen Bauzeit der Schiffe bei.

Kostruktion

Der Schiffskörper wurde im Gegensatz zur Vorgängerklasse nun größtenteils aus Stahl gefertigt. Für den Gürtelpanzer und die Panzerung der Türme kam eine Verbundpanzerung zur Anwendung.

Die Hauptbewaffnung war in zwei Türmen mitschiffs, jedoch zur Mittellinie versetzt, aufgestellt. Über den Türmen lag ein weiteres Deck. Dies war notwendig, da ansonsten die Takelage den Schwenkbereich der Türme gestört hätte.

Einsatz

HMS Edinburgh

Beide Schiffe durchliefen die Erprobung erfolgreich und erreichten die projektierte Geschwindigkeit. Die Schiffe rollten schnell. Aufgrund des geringen Freibords und der Länge der Kanonenrohre tauchten die Mündungen der Geschütze bereits bei einem Rollwinkel von 13 Grad in die See ein. Daher wurden ein langer Bilgenkiel und Schlingerdämpfungsbehälter nachgerüstet. Beiden Schiffen wird nachgesagt, dass sie träge auf das Ruder reagierten und einen großen Wendekreis hatten.

Beide Schiffe blieben bis 1910, nach anderen Angaben bis 1908,[2] im Dienst.

Schiffe der Klasse

Siehe auch

Commons: Colossus-Klasse (1882) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zum damaligen Zeitpukt wurden britische Geschütze entweder nach dem Geschossgewicht, dem Kaliber oder dem Gewicht des Geschützes bezeichnet
  2. Dreadnought Project

Literatur

  • Oscar Parkes: British Battleships. Cooper, 1990, ISBN 978-0-85052-604-2.
  • Roger Chesneau, Eugène M Koleśnik; N. J. M. Campbell: Conway's All the World's Fighting Ships, 1860-1905. Conway Maritime Press, London 1979, ISBN 978-0-85177-133-5.