Sommerzeit
Als Sommerzeit bezeichnet man die Zeitperiode, die (in Europa) am letzten Sonntag des Monats März beginnt und am letzten Sonntag des Monats Oktober mit der Winterzeit endet. In Deutschland gilt in den Sommermonaten die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Mit dem Beginn der Sommerzeit werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt, um den längeren Tagesphasen während der Sommermonate Rechnung zu tragen. Die Umstellung erfolgt um 1 Uhr UTC, in Deutschland z. B. um 2 Uhr (Winterzeit auf Sommerzeit).
Die Normalzeit (Zonenzeit), umgangssprachlich Winterzeit genannt, ist die Zeitperiode, die am letzten Sonntag des Monats Oktober beginnt und am letzten Sonntag des Monats März mit der Sommerzeit endet. Mit dem Beginn der Normalzeit werden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt, um den verkürzten Tagesphasen Rechnung zu tragen. Die Umstellung erfolgt auch hier um 1 Uhr UTC, in Deutschland z. B. um 3 Uhr (Sommerzeit auf Winterzeit). Dabei wird die Stunde vor der Zeitumstellung mit 2A:?? Uhr bezeichnet, die Stunde nach der Umstellung mit 2B:?? Uhr.
Die Wechsel von Normalzeit auf Sommer- und Winterzeit wurde 1978 beschlossen und trat 1980 erstmals in Kraft. Zum einen wollte man sich bei der Zeitumstellung an die Nachbarländer anpassen, zum anderen hatte dies energiepolitische Hintergründe, als Nachwirkung der Ölkrise im Jahre 1973.
Ursprünglich galt die MESZ in Deutschland für die Zeit zwischen dem letzten Sonntag im März und dem letzten Sonntag im September. Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Dadurch wurde die Sommerzeit in Deutschland um einen Monat verlängert und gilt jetzt bis zum letzten Sonntag im Oktober (erstmals 1996).
Auszug aus dem deutschen Zeitgesetz vom 25. Juli 1978 in der geänderten Fassung vom 13. September 1994:
§ 3 Ermächtigung zur Einführung der mitteleuropäischen Sommerzeit
(1) Die Bundesregierung wird ermächtigt, zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit und zur Angleichung der Zeitzählung an diejenige benachbarter Staaten durch Rechtsverordnung für einen Zeitraum zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober die mitteleuropäische Sommerzeit einzuführen.
(2) Die mitteleuropäische Sommerzeit soll jeweils an einem Sonntag beginnen und enden. Die Bundesregierung bestimmt in der Rechtsverordnung nach Absatz 1 den Tag und die Uhrzeit, zu der die mitteleuropäische Sommerzeit beginnt und endet, sowie die Bezeichnung der am Ende der mitteleuropäischen Sommerzeit doppelt erscheinenden Stunde.
Das ursprünglich verfolgte Ziel der Energieeinsparung konnte durch die Sommerzeit aber nicht erreicht werden. Trotzdem wurde sie nach Ablauf der "Probezeit" beibehalten, da ein Teil der Bevölkerung die längere Helligkeit im Sommer befürwortet.
Bereits 1916 wurde in Deutschland erstmals eine Sommerzeit eingeführt, allerdings drei Jahre später wieder abgeschafft. Zwischen 1940 und 1949 gab es dann eine zunächst kriegsbedingte Sommerzeit, 1947 wurden die Uhren im Rahmen der sog. Hochsommerzeit sogar zwei Stunden vorgestellt.
Auch in Österreich wurde 1916 die Sommerzeit eingeführt. Sie galt bis 1920. In den Kriegsjahren waren es klarerweise die selben Zeiten wie in Deutschland. Sie galt bis inklusive 1948. 1980 wurde sie zeitgleich wie in Deutschland für die Zeit von März bis September wieder eingeführt.1996 wurde sie wie in der gesamten EU bis Ende Oktober ausgedehnt.
In der Schweiz galt in den Jahren 1941 und 1942 die Sommerzeit von Anfang Mai bis Anfang Oktober. Seit 1981 gilt in der Schweiz die gleiche Sommerzeitregelung wie in ihren Nachbarstaaten: 1981-1995 Ende März bis Ende September, seit 1996 Ende März bis Ende Oktober, mit Umstellung jeweils Sonntag um 2 Uhr MEZ (1 Uhr UTC).
In den USA beginnt die Sommerzeit am ersten Sonntag im April, also eine Woche später als in der Europäischen Union. Sie endet wie in der Europäischen Union am letzten Sonntag im Oktober. In den USA werden die Uhren nicht - wie in der EU - gleichzeitig umgestellt, sondern im April jeweils um 2:00 Lokalzeit (z. B. 10:00 UTC in Kalifornien, 7:00 UTC in New York) vorgestellt, und im Oktober um 3:00 lokaler Sommerzeit zurückgestellt. Die Sommerzeit gilt dabei nicht in allen Staaten der USA.
Die englische Bezeichnung für die Sommerzeit, daylight saving time (DST), spiegelt am ehesten den Sinn und Zweck der Einführung der Sommerzeit wieder. Es wird der verlängerten Tagesphase während der Sommermonate, also der verlängerten Zeit mit Tageslicht Rechnung getragen, und somit wird eine Stunde mit Tageslicht eingespart bzw. hinzugewonnen (frei übersetzt).