Gerhard Frey (Mathematiker)
für den gleichnamigen Politiker siehe Gerhard Frey
Gerhard Frey (*1944) ist ein deutscher Mathematiker, der sich hauptsächlich mit Themen der Zahlentheorie auseinandersetzt. Bekannt geworden ist er durch die Vermutung, dass die elliptische Kurve
nicht ein Gegenbeispiel für den letzten Satz von Fermat liefern würde, was 1986 von dem amerikanischen Mathematiker Ken Ribet bewiesen wurde. Frey zeigte, dass o.g. elliptische Kurve dann und nur dann exisitieren könnte, wenn es für die Gleichung Lösungen für gäbe, was Fermats Vermutung nach hingegen nicht der Fall sei. Durch den Beweis der Nicht-Modularität der, auch als Frey-Kurve bekannten, elliptischen Gleichung durch Ribet, war ein Bogen zur Taniyama-Shimura-Vermutung geschlagen, deren Richtigkeit Andrew Wiles 1994 für semistabile elliptische Kurven zeigte.
Frey hat Mathematik und Physik an der Universität Tübingen studiert und graduierte 1967. Er promovierte 1970 und 1973 folgte seine Habilitation. Nach einer Assistenzprofessur in Heidelberg von 1969-1973 und einer Professur in Erlangen von 1973-1979, sowie einer Professur in Saarbrücken von 1975-1990, hält er derzeit einen Lehrstuhl für Zahlentheorie am Institut für experimentelle Mathematik an der Universität Essen inne. Er war bis dato Gastwissenschaftler an verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen, u.a. Ohio State University, Harvard University, University of California in Berkeley, das Mathematical Sciences Research Institute (MSRI), das Institute for Advanced Studies an der Hebrew University Jerusalem, und am IMPA in Rio do Janeiro.
Seine Forschungsgebiete sind arithmetische Eigenschaften von Funktionenkörpern über endlichen Körpern, sowie Eigenschaften von Darstellungen der Galoisgruppe der rationalen Zahlen. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Berechnung der L-Reihen von Zahlkörpern und von Kurven und, damit zusammenhängend, von Modulformen.
Prof. Frey ist Co-Autor des Manuscripta Mathematica. 1996 erhielt er die Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für seinen Beitrag zum Fermat'schen Theorem. Seit 1998 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Göttingen.