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Ouarzazate

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Datei:Ouarzazate kasbah .jpg
Kasbah Taouirt, Ouarzazate

Ouarzazate ist eine Provinzhauptstadt im Süden Marokkos. Sie liegt 1.160 m über Meereshöhe zwischen der Hohen Atlas- und der Antiatlas-Gebirgskette des Atlasgebirges. Aufgrund ihrer Lage ist sie ein Touristenzentrum. Nicht unweit der Stadt liegt der Stausee El-Mansour-Eddahbi, der, wesentlich gespeist durch den dem Hohen Atlas entspringenden Fluss Dádes, seine Wasser in den Drâa entlässt. Der Drâa fließt in einer eindrucksvollen Schlucht Richtung Süden durch das malerische Drâa-Tal in die Sahara.

Gegründet wurde Ouarzazate von der französischen Kolonialverwaltung 1928. Sie war eine Garnisonsstadt der Fremdenlegion. Am Stadtrand liegt eine der eindruckvollsten Kasbahs des Landes, die Kasbah Taouirt. Es handelt sich um eine der besonder großen Wohnburgen, innerhalb deren Stampflehm-Mauern auch heute noch Angehörige des Glaoua-Stammes leben. Die Kasbah ist eine auch historisch interessante Anlage, da sie den Palast des El Glaoui, des Stammesfürsten, beherbergte. Das Palastgebäude ist heute öffentlich zugänglich.

Der letzte El Glaoui von (eher zweifelhalfter) politischer Bedeutung, Thami El Glaoui, kollaborierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit den französischen Kolonialherren und spielte bis zur Befreiung aus der Kolonialherrschaft eine machtvolle Rolle und war zeitweise Pascha von Marrakesch. Sein Versuch, sich mit dem nach der Befreiung inthronisierten Mohammed V zu versöhnen, misslang. Thami El Glaoui starb 1955.