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Harold Norse

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Harold Norse (* 6. Juli 1916 in New York City; † 8. Juni 2009 in San Francisco) war ein US−amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, der zur literarischen Gruppe der Beat Generation gehörte.

Leben

Norse wurde 1916 in Brooklyn, New York, als Harold Rosen von einer unverheirateten Immigrantin aus Litauen geboren[1][2]; seinen neuen Namen bildete er als Anagramm aus Rosen in den frühen fünfziger Jahren. Aufgewachsen in New York City, wohnte Norse von 1954 bis 1959 in Italien und von 1960 bis 1963 im Pariser Beat Hotel, wo auch William S. Burroughs und Allen Ginsberg zeitweilig abstiegen. Norse schrieb im Beat Hotel einen experimentellen Roman mit dem Titel Beat-Hotel, der 1975 in deutscher Übersetzung erschien. Während eines Aufenthaltes in Florenz las er ein Buch über Buddhismus; diese Philosophie hinterließ einen starken Einfluss auf ihn, was in einigen seiner Veröffentlichungen zum Ausdruck kam (Carole Tonkinson, Big sky mind). 1969 kehrte er in die USA zurück. In dem 1976 erschienenen Buch Carnivorous Saint: Gay Poems schrieb Norse „schwule“ Gedichte. Da er offen über seine homosexuellen Abenteuer in den 1940er- und 50er-Jahren schrieb, wurde Norse einer der literarischen Vorreiter der Lesben- und Schwulenbewegung.[3] Sein Leben, seine literarischen Einflüsse und Vorbilder Tennesse Williams, James Baldwin, Lawrence Ferlinghetti, Charles Bukowski und W.S. Burroughs beschrieb er in seinem Buch Memories of a Bastard Angel. Im New Yorker vom 1. April 1996 nannte William Carlos Williams Norse den besten Lyriker seiner Generation.

Harold Norse erhielt für seine literarischen Veröffentlichungen den National Endowment for the Arts und eine Auszeichnung von der National Poetry Association.

Werke (Auswahl)

  • Hotel Nirvana. City Lights, San Francisco 1974. ISBN 0-87286-078-7
  • Carnivorous Saint: Gay Poems 1941–1976. Gay Sunshine Press, San Francisco 1977. ISBN 0-917342-55-0
  • Memoirs of a Bastard Angel, William Morrow and Company, New York 1989. ISBN 0-688-06704-2
  • The American Idiom: A Correspondence, met William Carlos Williams. Bright Tyger Press, San Francisco 1990. ISBN 0-944378-79-X
  • Fly Like a Bat Out of Hell: The Letters of Harold Norse and Charles Bukowski. Thunder's Mouth Press, New York 2002. ISBN 1-56025-349-5
  • In the Hub of the Fiery Force, Collected Poems of Harold Norse 1934–2003. Thunder's Mouth Press, New York 2003. ISBN 1-56025-520-X

Literatur

  • Carole Tonkinson, Big sky mind: Buddhism and the beat generation. Riverhead Books, New York 1995. ISBN 1573225010.

Einzelnachweise

  1. Norse, Harold (1916–2009) auf www.glbtq.com (englisch)
  2. Harold Norse, a Beat Poet, Dies at 92, NYT, 13. Juni 2009
  3. Beat Poet was a literary beacon in the gay community Autor:Elaine Woo; Los Angeles Times vom 13. Juni 2009. Englisch, abgerufen am 2. August 2009