Kreis Herzogtum Lauenburg
Wappen | Karte |
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![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Lage des Kreises Herzogtum Lauenburg in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Verwaltungssitz: | Ratzeburg |
Fläche: | 1.263 km² |
Einwohner: | 182.596 (30. Juni 2002) |
Bevölkerungsdichte: | 145 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 01 0 53 |
Kfz-Kennzeichen: | RZ |
Kreisgliederung: | 132 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Barlachstraße 2 23909 Ratzeburg |
Website: | www.herzogtum-lauenburg.de |
E-Mail-Adresse: | info@kreis-rz.de |
Politik | |
Landrat: | Gerd Krämer (parteilos) |
Karte | |
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Der Kreis Herzogtum Lauenburg ist ein Landkreis im Bundesland Schleswig-Holstein. Er gehört zur Metropolregion Hamburg.
Geografie
Der Kreis ist der südlichste Landkreis Schleswig-Holsteins. Er grenzt im Nordwesten und Norden an den Kreis Stormarn und an die kreisfreie Stadt Lübeck, im Osten an den Landkreis Nordwestmecklenburg und an den Landkreis Ludwigslust, beide in Mecklenburg-Vorpommern, im Süden auf der anderen Seite der Elbe an den Landkreis Lüneburg und an den Landkreis Harburg in Niedersachsen und im Westen an das Land Hamburg.
Der Kreis ist auch heute noch sehr waldreich und enthält mit dem Sachsenwald das größte zusammenhängende Waldgebiet Schleswig-Holsteins und mit dem Naturpark Lauenburgische Seen einen der ältesten Naturparks in Schleswig-Holstein.
Der Landkreis ist seit dem 14. Jahrhundert ein Herzogtum; das letzte seiner Art in Deutschland. Verwaltungssitz des Landkreises ist Ratzeburg, die größte Stadt ist Geesthacht.
Politik
Wappen
Landräte
Von 1873 bis 1882 war für die laufende Verwaltung und und die Besetzung von Beamtenstellen der Erblandmarschall verantwortlich. Dem Landrat als preußischem Beamten oblag lediglich die Aufsicht über die staatliche Verwaltung.
Seit 1. Oktober 1882 war der Landrat neben der Staatsaufsicht auch für die kommunale Selbstverwaltung zuständig.
- 1882 - 1897: Oskar von Dolega-Kozierowski
- 1897 - 1900: Graf Finck von Finckenstein
- 1900 - 1907: Friedrich von Bülow
- 1907 - 1919: Emil Mathis
- 1919 - 1927: Kurt Schönberg
- 1927 - 1933: Gustav Voigt
- 1933 - 1938: Theodor Fründt, NSDAP
- 1939 - 1945: Erich Jüttner, NSDAP
Zu einer Veränderung der Verwaltungsstruktur kam es nach dem Zweiten Weltkrieg mit der 1946 von der britischen Militärregierung erlassenen Kreissatzung: Vorübergehend fungierte der Landrat nun als ehrenamtlicher Vorsteher des Kreistages, die Verwaltungsgeschäfte wurden einem so genannten Kreisdirektor übertragen. Später jedoch übernahm der Landrat wieder die Leitung der Kreisverwaltung.
- 1945 - 1946: Ewald Raaz
- 1946 - 1948: Wilhelm Gülich, SPD
- 1948 - 1950: Fritz Vagt, CDU
- 1950 - 1969: Gerhard Wandschneider
- 1969 - 1975: Klaus Prößdorf
- 1975 - 2002: Günter Kröpelin, CDU
- seit 2002: Gerd Krämer, parteilos
Gliederung
Der Kreis ist im Gegensatz zu anderen in Schleswig-Holstein durch zahlreiche verhältnismäßig kleinere bis sehr kleine Gemeinden gekennzeichnet, in denen direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung gelebt wird. Die Verwaltung erfolgt zumeist durch Ämter, die selbst auch nur eine sehr überschaubare Größe haben. Das wirtschaftliche Schwergewicht des Kreises liegt im Hamburger Speckgürtel, während der östliche Teil im wasserreichen Naturpark Lauenburgische Seen mehr zum sanften Tourismus tendiert und landwirtschaftlich geprägt ist.
Verkehr
- Die Anbindung an das Autobahnnetz erfolgt über die A 1 (Hamburg - Lübeck) im Westen, die A 24 (Hamburg - Berlin) im Süden,A 25 (Geesthacht - Hamburg) und die A 20 (Lübeck - Rostock) im Norden.
- Eisenbahnverbindungen von Hamburg nach Büchen und weiter nach Berlin; und von Lüneburg nach Büchen und weiter über Mölln/Ratzeburg nach Lübeck.Beide Strecken werden von der Deutsche Bahn AG betrieben.Von Hamburg-Bergedorf nach Geesthacht gibt es noch die alte BGE-Strecke welche nur im Güterverkehr und als Museumseisenbahn-Strecke genutzt wird und gehört der privaten AKN.
- Im Elbhafen von Lauenburg beginnt der 1900 eröffnete Elbe-Lübeck-Kanal, der das mitteleuropäische Wasserstrassennetz über die Trave bei Lübeck mit der Ostsee verbindet; der Kanal dient - wie die Alte Salzstraße - gleichzeitig als (Rad-)Wanderweg.
- Der nächste Flugplatz ist der Flughafen Lübeck oder der Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel.
Geschichte
Das Kreisgebiet entspricht im Wesentlichen den nordelbischen Teilen des historischen Herzogtums Sachsen. In Nord-Südrichtung verlief hier im Frühmittelalter der Limes Saxoniae als Schutzstreifen des Sachsischen Reiches vor den Slawen.
Nach dem Aussterben der letzten askanischen Herzöge und einem langwierigen Erbfolgestreit fiel das Herzogtum zunächst 1702 an das Königreich Hannover, dann auf dem Wiener Kongreß 1815 an Dänemark.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde es kurzzeitig von Österreich verwaltet und 1865 als Folge der Gasteiner Konvention von Preußen annektiert. Am 1. Juli 1876 wurde der "Landkreis Herzogtum Lauenburg" in die preußische Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert.
Durch das Groß-Hamburg-Gesetz erhielt der Kreis 1937 die mecklenburgischen Exklaven Hammer, Mannhagen, Panten, Horst, Waldsfelde und den Domhof in Ratzeburg, die lübeckischen Exklaven Düchelsdorf, Sierksrade, Behlendorf, Hollenbe(c)k, Albsfelde, Giesensdorf, Harmsdorf, Nusse, Poggensee, Ritzerau, Groß Schretstaken, Klein Schretstaken und Tramm sowie von Hamburg die Stadt Geesthacht. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde der Kreis Teil der Britischen Besatzungszone. Durch Veränderung der Zonengrenze zwischen Großbritannien und der Sowjetunion im sogenannten Barber-Lyaschenko-Abkommen vom 13. November 1945 wurden die Nachbargemeinden Ratzeburgs Ziethen, Mechow, Bäk und Römnitz am 26. November 1945 dem Kreis Herzogtum Lauenburg zugeschlagen. Sie gehörten bis dahin zum mecklenburgischen Kreis Schönberg (bis 1934 Teil von Mecklenburg-Strelitz) und kamen durch im Austausch gegen die lauenburgischen Gemeinden Dechow, Thurow und Lassahn zur britischen Zone. Diese Gebietsveränderung wurde auch nach der Wiedervereinigung 1990 beibehalten.
Städte und Gemeinden
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Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten
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