J.P. Bachem Verlag
Der J. P. Bachem Verlag wurde im Jahr 1818 in Köln gegründet und befindet sich bis heute im Familienbesitz. Er ist Marktführer im Bereich der regionalen Literatur für Köln, das Rheinland und das Ruhrgebiet. Geschäftsführende Gesellschafter sind Lambert Bachem und Claus Bachem.
Firmengeschichte
Johann Peter Bachem war der Gründer der heutigen Unternehmensgruppe Bachem, seine Initialen „J.P.“ geben dem J. P. Bachem Verlag bis heute seinen Namen. Er eröffnete am 4. Mai 1818 auf der Kölner Hohe Straße neben einem Verlag auch eine Sortimentsbuchhandlung und eine Leihbibliothek. Er legte zudem den Grundstock für eine eigene Druckerei.
Als Johann Peter Bachem 1822 im Alter von nur 37 Jahren starb, übernahm sein Bruder Lambert Bachem das Unternehmen. Im Jahre 1841 wurde der Betrieb in die Marzellenstraße verlegt, in der sich das Stammhaus – allerdings an anderer Stelle – noch heute befindet und bis heute ununterbrochen im Besitz der Familie verblieben ist.
Lambert Bachems Söhne Joseph und Karl widmeten sich mit Eifer dem Ausbau der Druckerei. Das Unternehmen wuchs bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf 270 Mitarbeiter an.
Im Verlag erschienen in den ersten Jahrzehnten rechts- und staatswissenschaftliche, geschichtliche, medizinische und pädagogische, aber auch literarische Werke. Joseph Bachem gründete 1869 die „Kölnische Volkszeitung“, eine Tageszeitung, die bis in das 20. Jahrhundert hinein hohes Ansehen genoss. Im Buchverlag widmete sich Joseph Bachem vor allem der Literatur katholischer Prägung. Um die Jahrhundertwende kamen auch Kunstbände, Schulbücher, Jugendbücher und heimatkundliche Werke hinzu.
Zwischen 1933 und 1945 erlebte das Unternehmen seine schwerste Krise. Als katholischer Verlag wurde das Programm teilweise unter anderem Namen publiziert, da einige Schriften, z.B. „Studien zum Mythos des 20. Jahrhunderts“, aufgrund ihres kritischen Inhalts gegenüber dem Nationalsozialismus die Schließung des Verlags zur Folge gehabt hätten. Mit dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Gebäude in der Marzellenstraße begann wieder der wirtschaftliche Aufschwung des Unternehmens.
Programm
Das Buchprogramm umfasst heute Literatur zu den Bereichen Kirche, Kultur, Architektur, Geschichte und Mundart sowie Freizeit und Reise für die Regionen Köln, Rheinland und das Ruhrgebiet.
Buchreihen wie die „Stadtspuren“, „Geschichte des Erzbistums Köln“, „Jüdisches Kulturerbe in NRW“, „Tippeltouren“, „Wege der Jakobspilger“, ThemenTouren oder „EntdeckerTouren“ zählen zu den Klassikern der Literatur im Westen Deutschlands.
Die Reihe „Stadtspuren – Denkmäler in Köln“, wird seit 1984 vom Amt des Kölner Stadtkonservators herausgegeben und stellt Baudenkmäler der Stadt in ihrer historischen, künstlerischen, städtebaulichen oder volkskundlichen Bedeutung vor und macht sie damit verständlich. Dabei werden sowohl überregional bedeutende Bauwerke gewürdigt, als auch die vielen „kleinen Denkmäler“, wie Wegekreuze, ehemalige Dörfer, Siedlungen, Grünflächen oder Industriebauten.
Die „Geschichte des Erzbistums Köln“ umfasst in fünf Bänden die Geschichte von den Anfängen des Bistums in der römischen Ära bis auf den heutigen Tag. Das geistliche Leben in Köln und seine Entwicklung in den Wirren der Zeit wird detailliert und anschaulich beschrieben. Anhand der Geschichte dieses Bistums lässt sich über weite Strecken der Verlauf der deutschen Kirchen- und Reichsgeschichte ausmachen, der aber zugleich auch stets im Zusammenhang mit der Gesamtgeschichte der Weltkirche gesehen werden muss.
Seit rund 130 Jahren erscheint auch das „Gotteslob“, die Gebetbücher im Erzbistum Köln, im J. P. Bachem Verlag.
Mit der Reihe „Jüdisches Kulturerbe in NRW“ wird eine umfassende Dokumentation der jüdischen Kultur in Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Neben vielfältigen Quellen wird auch die gesamte Spannbreite der materiellen Zeugnisse von Synagogen über Beträume und Mikwen bis hin zu jüdischen Wohnvierteln vorgestellt. Mit der Erforschung dieser Zeugnisse der deutsch-jüdischen Geschichte wollen Initiatoren und Bearbeiter des Projekts "Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen" ein Zeichen gegen das Vergessen setzen und sich zugleich der Verantwortung für die Greueltaten und den Vernichtungswahn in der deutschen Vergangenheit stellen.
Verlässlicher Wegbegleiter und vorbereitende Lektüre, aufmerksam beobachtet und detailgenau beschrieben: Die preisgekrönten „Tippeltouren“ sind Kult. Seit 1977 sind die Tippeltouren schon eine feste Größe in der regionalen Wanderszene. Mittlerweile liegt ein eng geknüpftes Netz von Wandermöglichkeiten vor, das sich rechts und links des Rheins, entlang der Ahr, über das Siebengebirge, die Eifel und das Bergische Land erstreckt.
Die Reihe der ThemenTouren im Nationalpark Eifel beschreibt in mehreren Bänden kurze und lange Wanderungen analog der Touren im Nationalpark, die Tier- und Pflanzenwelt, Radwanderungen durch die Region sowie den einzigartigen „Wildnistrail“.
Bachems „EntdeckerTouren“ wecken bei vielen Lesern die Sammelleidenschaft. Die kleinen Bücher zeigen in jeder Ausgabe Touren zu einem bestimmten Thema oder einer Region auf. Fachlich fundiert, wunderbar bebildert und stets in Begleitung einer Karte nehmen sie den Leser mit auf Touren durch die Regionen Köln, Düsseldorf, Bonn, Neuss, das Ruhrgebiet und viele weitere Städte. Die Bücher passen in jede Tasche, sind strapazierfähig, günstig und beinhalten Karten zu besseren Orientierung.
Traditionell erscheint die „Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln“ auch unter dem Dach des J.P. Bachem Verlages. Sie zeichnet sich durch fundierte Berichte und Kommentare zum Geschehen in Kirche und Gesellschaft aus. Ihre hohe redaktionelle Qualität bringt ihr Wertschätzung weit über das Erzbistum hinaus ein.
„Die Auslese“ ist die wegweisende Fachzeitschrift für Kirche und Friedhof. Das Fachblatt berichtet vier Mal jährlich aktuell und umfassend aus einer breiten Themenvielfalt.
Zum Verbund der Firmengruppe J.P. Bachem zählt auch die Fullservice-Werbeagentur Polivox, die regionale und nationale Kunden betreut.
Der Wirtschaftsverlag Bachem wird redaktionell komplett vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (IfaA) betreut, das seine Arbeitsergebnisse dort in einer Taschenbuchreihe und in der Zeitschrift "Angewandte Arbeitswissenschaft" veröffentlicht.