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Kaltennordheim

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Wappen Deutschlandkarte
Kaltennordheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kaltennordheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 38′ N, 10° 10′ OKoordinaten: 50° 38′ N, 10° 10′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Wartburgkreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Oberes Feldatal
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 15,61 km2
Einwohner: 1761 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36452
Vorwahl: 036966
Gemeindeschlüssel: 16 0 63 044Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der Verbandsverwaltung: Wilhelm-Külz-Platz 2
36452 Kaltennordheim
Bürgermeister: Ulrich Schramm (FDP)
Lage der Stadt Kaltennordheim im Wartburgkreis
KarteAmt CreuzburgBad LiebensteinBad SalzungenBarchfeld-ImmelbornBerka vor dem HainichBischofrodaButtlarDermbachDermbachEisenachEmpfertshausenGeisaGerstengrundGerstungenHörselberg-HainichKrauthausenLauterbachLeimbachKrayenberggemeindeNazzaOechsenRuhlaSchleidSeebachTreffurtUnterbreizbachVachaWeilarWerra-Suhl-TalWiesenthalWutha-FarnrodaThüringen
Karte

Kaltennordheim ist eine Kleinstadt in der Rhön im Südwesten von Thüringen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Feldatal.

Geografie

Geografische Lage

Kaltennordheim liegt im oberen Feldatal auf dem Gebiet des Biosphärenreservats Rhön

Klima

Das Klima ist relativ kühl und rauh (siehe bei Entstehung des Namens).

Geschichte

Als Kaltennordheim im Jahre 795 erstmals erwähnt wurde, gehörte es zur Abtei Fulda. 1145 wurde Kaltennordheim Marktort und 1562 bekam es das Stadtrecht verliehen, mit dem das Markt-, Zoll- und Wappenrecht einhergingen.

Von 1274 bis 1583 diente der Ort als Terrritorialsitz der Grafen von Henneberg, danach fiel die Stadt an die Herzöge von Sachsen-Weimar. Als Amtssitz diente die Merlinsburg, eine 1634 zerstörte Wasserburg.

Seit 1563 wird in Kaltennordheim alljährlich zu Pfingsten der Heiratsmarkt abgehalten, das größte Volksfest in der Thüringer Rhön.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde beim Rückzug Isolanis die Burg und ein Großteil der Stadt niedergebrannt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden zehn jüdische Familien verfolgt, ihre Geschäfte enteignet und die meisten ihrer Angehörigen der Vernichtung ausgeliefert. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 27 Frauen und Männer, vorwiegend „Ostarbeiter“, bei der Firma Ernst Burghard & Wagner Zwangsarbeit verrichten.[2]

Entstehung des Namens

Im Mittelalter wird der Ort Nordheim im Tullifeld genannt. Erst ab dem 14. Jahrhundert tritt der Zusatz Kalten- auf, der sich vermutlich von der relativ kühlen, rauen Witterung der Orte Kaltennordheim, Kaltensundheim, Kaltenlengsfeld und Kaltenwestheim ableitet. Diese ist bedingt durch die ungünstige Lage hinter den im Süden liegenden Bergen. Außerdem war wohl der Zusatz günstig als Abgrenzung von anderen Orten wie Nordheim v.d.Rhön.


Städtepartnerschaft

Eine Städtepartnerschaft besteht mit dem 15 Kilometer entfernten Tann (Rhön) im Landkreis Fulda.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss

Das Schlosstor Mitte des 19. Jahrhunderts

Beim Kaltennordheimer Schloss handelt es sich um einen Neubau von 1754 mit einem überaus schlichten Amtshaus auf den Grundmauern der ehemaligen Merlinsburg. Das Torhaus wurde im selben Jahr unter Verwendung mittelalterlicher Bauteile erbaut. Im Schloss befindet sich heute die Touristen-Information und ein Museum. Im Schlosshof befindet sich auch die Tanzlinde.

Kilianskirche

Die evangelische Kilianskirche wurde im 14. Jahrhundert (Spätgotik) als steinerner Nachfolgebau einer Holzkapelle auf dem Friedhof errichtet. Sie ist die älteste noch erhaltene Steinkirche im Feldatal. 1558 und 1727 wurde sie umgebaut. Hier befinden sich die Grabstätten der Amtsvögte und anderer Adliger. Im Fußboden sind Grabplatten eingelassen. Auf dem Friedhof Kriegerdenkmal (1921) und Grabstein "Trauernde" (1924) des Kaltennordheimer Bildhauers Fritz Röll (Berliner Bildhauerschule).

Weitere Sehenswürdigkeiten

Natur

Rund um Kaltennordheim gibt es über 60 km Wanderwege im Naturschutzgebiet sowie einen Naturlehrpfad.

Die Stadt liegt am Schlösser- und Burgenweg HWO 2 des Rhönklubs sowie am Rhönpaulusweg.

Zu empfehlen ist auch der Aufstieg auf den Basaltberg Umpfen mit einigen herrlichen Ausblicken.

Blick vom Aussichtspunkt Dachstein am Umpfen auf Kaltennordheim (vorne))


Sport

Der Sportverein RSV Fortuna Kaltennordheim, gegründet 1863, bietet viele Möglichkeiten sportlicher Betätigung wie z.B. Fußball, Aikido, Tischtennis, Motorsport, Volleyball, Billard, Gymnastik, uvm.


Regelmäßige Veranstaltungen

  • Karneval (Februar)
  • Rhöner Volkslauf, Wertungslauf zum Landschaftscup (April)
  • Einzelzeitfahren in der Rhön über 36 Kilometer (1. Mai)
  • Heiratsmarkt (an Pfingsten Mai/Juni) - Größtes Volksfest Südthüringens
  • Rocksommer (Juli) - Rockfestival
  • Newcomer Bandnacht (Juli)
  • Rhöner Sagenfest (August, alle 2 Jahre)
  • Wirtefest (Oktober)
  • Kirmes (Oktober)
  • Weihnachtsmarkt (Dezember)


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Willy Merkl, geboren am 8. Oktober 1900 in Kaltennordheim, Bergsteiger und Expeditionsleiter im Himalaya, gestorben 1934 am Nanga Parbat

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Wirtschaft

Ansässige Unternehmen

  • Rhönbrauerei Dittmar
  • LUK Truckparts GmbH & Co. KG

Bildungseinrichtungen

  • Staatliche Regelschule "Andreas Fack" Kaltennordheim
  • Staatliche Grundschule "Andreas Fack" Kaltennordheim

Ämter

  • Verwaltungsgemeinschaft (VG) "Oberes Feldatal"
  • Zweigstelle des Thüringer Forstamts


Literatur

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 325, ISBN 3-88864-343-0
Commons: Kaltennordheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien