Silvio Proksch
Silvio Proksch (* 3. März 1962; † 25. Dezember 1983 in Berlin) war ein Opfer der Berliner Mauer.
Silvio Proksch wuchs in Berlin auf und war Maurer. Er lebte noch bei seinen Eltern, als sein Bruder Carlo und er am 25. Dezember 1983 den Entschluss fassten, nach West-Berlin zu fliehen. Zu dem Zeitpunkt war er angetrunken.
Gegen 19:00 Uhr brachen die beiden zum Bürgerpark Berlin-Pankow auf. Am Ende des Parks, an der Leonhard-Frank-Straße, entschloss sich Carlo Proksch, den Fluchtversuch abzubrechen. Silvio Proksch kletterte über einen Zaun und rannte auf die Hinterlandmauer zu. Diese überwand er, löste danach aber am Grenzsignalzaun Alarm aus. Ein Grenzsoldat gab zwei Warnschüsse ab und rief Proksch auf, stehen zu bleiben. Dieser setzte seinen Weg in Richtung der Mauer fort. Der Grenzsoldat eröffnete das Feuer auf den Flüchtenden. Zwei Schüsse trafen Proksch an Hüfte und Schenkel. Nach der Einlieferung in ein Krankenhaus wurde gegen 20:45 Uhr sein Tod festgestellt. Dem Grenzsoldat wurde die Verdienstmedaille der NVA-Grenztruppen in Bronze verliehen.
Carlo Proksch war in Hörweite der tödlichen Schüsse. Eine Schwester von Silvio Proksch gab am 28. Dezember 1983 eine Vermisstenanzeige bei der Kriminalpolizei in Berlin-Pankow auf. Das Ministerium für Staatssicherheit, das den Tod Prokschs leugnete, vernahm mehrere Angehörige des Toten. Die Familie erfuhr erst nach der Wende Details seines Schicksals. Der Leichnam gilt als vermisst.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Proksch, Silvio |
KURZBESCHREIBUNG | Opfer der Berliner Mauer |
GEBURTSDATUM | 3. März 1962 |
STERBEDATUM | 25. Dezember 1983 |
STERBEORT | Berlin |