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Korsakow-Syndrom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Korsakow-Syndrom ist eine vor allem bei Alkoholikern auftretende Form der Amnesie. Eine erste detaillierte Beschreibung wurde 1880 vom russischen Neurologen Sergej Sergejewitsch Korsakow (1854–1900) veröffentlicht.

Wesentliche Symptome des nach ihm benannten Syndroms sind:

  • anterograde Amnesie: Dabei sind Betroffene nicht in der Lage, neue Inhalte zu speichern oder wiederzugeben.
  • retrograde Amnesie: Betroffene können erlebte Inhalte aus der eigenen Vergangenheit nicht verarbeiten, erkennen oder wiedergeben.
  • Konfabulation: Lücken im Gedächtnis werden mit erfundenen Geschichten gefüllt, die Patienten begreifen den Verlust der Erinnerungen nicht, häufig gehen Apathie und die Verwendung bedeutungsloser Inhalte in der Sprache mit einher.

Das Korsakow-Syndrom wird zurückgeführt auf eine teilweise Zerstörung des Diencephalons (Zwischenhirn) und des limbischen Systems bei Alkoholikern. Betroffen ist dabei immer der Hippocampus, wobei die Mammillarkörper intakt sein können. Zwar können bei Lernprozessen motorische Fähigkeiten noch nach Wochen wiedergegeben werden, die Speicherfähigkeit von kontextgebundenen Inhalten scheint jedoch nach wenigen Minuten erschöpft zu sein und eben Gelerntes wird binnen weniger Minuten wieder vergessen.

Siehe auch: Wernicke-Korsakow-Syndrom