Kreis Schleswig-Flensburg
| Wappen | Karte |
|---|---|
![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Lage des Kreises Schleswig-Flensburg in Deutschland |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Schleswig-Holstein |
| Verwaltungssitz: | Schleswig |
| Fläche: | 2.071,59 km² |
| Einwohner: | 198.753 (30. Juni 2002) |
| Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km² |
| Kreisschlüssel: | 01 0 59 |
| Kfz-Kennzeichen: | SL |
| Kreisgliederung: | 136 Gemeinden |
| Adresse der Kreisverwaltung: |
Flensburger Straße 7 24837 Schleswig |
| Website: | www.schleswig-flensburg.de |
| E-Mail-Adresse: | kreis@schleswig-flensburg.de |
| Politik | |
| Landrat: | Jörg Dietrich Kamischke (CDU) |
| Karte | |
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Der Kreis Schleswig-Flensburg (dänisch: Slesvig-Flensborg amt) ist gemessen an seiner Fläche nach dem Kreis Rendsburg-Eckernförde der zweitgrößte Landkreis des Bundeslandes Schleswig-Holstein.
Geografie
Der Kreis Schleswig-Flensburg grenzt im Norden an Dänemark und die Flensburger Förde, im Osten an die westliche Ostsee, im Süden grenzt er an den Kreis Rendsburg-Eckernförde, im Südwesten an den Kreis Dithmarschen und im Westen an den Kreis Nordfriesland. Der Kreis umschließt ferner im Norden die kreisfreie Stadt Flensburg.
Im östliche Teil des Kreises liegt die Landschaft Angeln zwischen der Flensburger Förde und der Schlei. Hier liegt auch der Scheersberg, mit 71 m Höhe die höchste Erhebung im Kreisgebiet.
In der südwestlichen Ecke des Kreises befindet sich die Landschaft Stapelholm in der Eider-Treene-Sorgeniederung. Dort wechseln Moore und Feuchtgebiete mit Wäldern und Geestrücken ab. Diese landwirtschaftlich nur schwer zu nutzende Landschaft wurde erst sehr spät besiedelt.
Naturschutz
Im ganzen Kreisgebiet gibt es Naturschutzgebiete, in denen regionaltypische Biotope erhalten werden
Küstenbereich

Auf der Geltinger Birk, der äußeren Landspitze, die in Gelting in die Flensburger Förde hereinragt, liegt mit 773 ha das größte Naturschutzgebiet im Kreis, schon seit 1934 besteht und immer wieder erweitert wurde. Über 200 Vogelarten, unter anderem auch Seeadler und eine große Zahl von Zugvögeln besuchen dieses sumpfige Gebiet mit Salzwiesen, Dünen und Seegraswiesen.
In Schleimünde bei Maasholm befindet sich auf einer schmalen und langen Landzunge ebenfalls das Vogelschutzgebiet Vogelfreistätte Oehe-Schleimünde. Das Gebiet hat ca. 122 ha Land- und 252 ha Wasserfläche, wobei sich bei den Nehrungshaken stets neues Land bildet bzw. Land abgetragen wird. Da sich die Nehrung immer weiter aufbaut und den Schiffahrtsweg Schlei abzuschnüren drohte, wurde bereits 1796 die erste Schleimünde künstlich angelegt, wodurch auch die Lotseninsel entstand. Auch hier rasten und überwintern zahlreiche Zugvogelarten.
Moore und Feuchtgebiete

Obwohl im Kreisgebiet ursprünglich viele Moore vorhanden waren, sind die meisten Flächen durch Torfabbau und Trockenlegung verloren gegangen. Zu den wenigen erhaltenen Moore gehört etwa das Hochmoor in Tetenhusen, das unter Naturschutz steht.
Auf beiden Seiten der Grenze zu Dänemark befindet sich bei Ellund das Frøslev-Jardelunder Moor. Wie in allen Hochmooren speichern auch hier Torfmoose das Wasser speichern, so dass sich der Wasserspiegel hebt und sehr saures Moorwasser entsteht, in dem nur einige hoch spezialisierte Pflanzen wie Sonnentau und Wollgras leben können. Aber auch Birkhuhn, Bekassine und zahlreiche Amphibien und Reptilien leben in dem Moor.
Der kleinste Naturerlebnisraum in Schleswig-Holstein befindet sich in Ekenis an der Schlei, die Naturgärten Moostoft Ekenis, in denen sich ein Toteisloch in ein mooriges Feuchtgebiet entwickelt hat. Das entwässerte und lange als Weide genutzte Gebiet wurde Mitte der 90-er Jahre renaturiert, so dass verschiedene Feuchtbiotope entstanden.
Flusslandschaften

In der Landschaft Stapelholm im Bereich Eider-Treene-Sorge, in der Geestrücken und Feuchtgebiete abwechseln, ist der Weißstorch besonders oft vertreten, so dass in Bergenhusen ein besonders Schutzgebiet eingerichtet wurde.
Im 2000 ha großen Naturschutzgebiet Obere Treenelandschaft im Quellgebiet der Treene sind auch die Fröruper Berge und einige Moore enthalten. Die Landschaft ist am Ende der Gletschervorstöße in der Weichseleiszeit entstanden. Hier soll die Renaturierung von Feuchtwiesen die Artenvielfalt erhöhen. Gleichzeitig findet eine extensive Weidenutzung durch Schafe statt.
Die Langballigau ist ein kleiner Fluss, der durch die Gemeinde Langballig in Mäandern durch Laubwälder zur Ostsee fließt. Auch hier befinden sich wertvolle Feuchtbiotope sowie Wald- und Küstenbiotope.
Stiftungsland Schäferhaus

Ein ungewöhnliches Naturschutzgebiet ist das 280 ha große Stiftungsland Schäferhaus, das nahe der dänischen Grenze bei Harrislee, das auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz eingerichtet wurde. Um zwischen den im 18. Jahrhundert angelegten Knicks die Entstehung einer halboffene Wiesenlandschaft zu ermöglichen, wird das Gebiet extensiv durch Galloway-Rinder und Koniks, vom Tarpan abstammenden, wild lebenden Pferden beweidet.
Das Naturschutzgebiet wird vom Ochsenweg durchquert.
Geschichte
Jungsteinzeit und Bronzezeit
Das Gebiet des heutigen Kreises Schleswig-Flensburg ist bereits seit der Mittelsteinzeit besiedelt, besonders an der Schlei finden sich viele archäologische Funde aus dieser Zeit. Die Hünengräber, die in Angeln in großer Zahl vorzufinden sind, stamen vorwiegend aus der Jungsteinzeit. In Süderbrarup gibt es 22 Grabhügel, das größte westlich des Thorsberger Moors ist mit einem Steinkreis umgeben. Das Hermansoi in Torsballig, dessen Ortsname ebenfalls auf den germanischen Donnergott Thor zurückzuführen ist, soll der Sage nach sogar ein Königsgrab sein.
Angeln und Sachsen werden zu Angelsachsen
Vor allem im 5. und 6. Jahrhundert sind viele Anglen Angeln zusammen mit den ebenfalls aus Norddeutschland stammenden Sachsen ins heutige England ausgewandert, wo sie zunächst in den westlichen Gebieten – zum Beispiel East Anglia – gesiedelt haben. In das plötzlich dünn besiedelte Gebiet sind Jüten nachgezogen, deren Einfluss sich auch heute noch unter anderem an den von ihnen geprägten Ortsnamen ablesen lässt. Die Bevölkerungsdichte hat sich jedoch erst im 11. Jahrhundert wieder von der Auswanderung der Angeln erholt.
Historische Überlandstraßen
Der Ochsenweg zwischen Hamburg und Viborg in Dänemark, der auch Heerweg genannt wurde, besteht wohl schon seit der Bronzezeit. Im Kreis Schleswig-Flensburg liegen die Städte Schleswig (ursprünglich Haithabu) und Flensburg am Ochsenweg.
Die Angelbowege sind fünf Wege, die Angeln in west-östlicher Richtung durchquergen. Am besten ist der Altweg erhalten, der von der Treenefurt in Sollerup bis zum Ochsenweg in Sieverstedt gut nachzuverfolgen ist. Es wird angenommen, dass er sich als Freesenweg nach Nordfriesland fortgesetzt hat.
Wikingerzeit
Der wichtigste Wikingerort in der Region war Haithabu bei Schleswig, der im 9. und 10. Jahrhundert seine Blütezeit erlebt hat und von einem Schutzwall umgeben war. Durch seine Lage an der engsten Stelle zwischen Schlei und Treene sowie am Ochsenweg war er für den Handel prädestiniert. 1050 wurde sie zerstört und aufgegeben, ihre Bewohner zogen nach Schleswig. Schleswig selbst wird 804 erstmals als Sliesthorp erwähnt und dürfte damit die älteste Stadt in Schleswig-Holstein sein. Bis zum Erstarken Lübecks im 12. Jahrhundert war Schleswig der wichtigste Ostseehandelsort und der erste Ort in Nordeuropa, der ein Stadtrecht erhielt, das er jedoch später wieder abgeben musste.
Danewerk
Das Danewerk, dessen Reste noch in der Gemeinde Dannewerk zu sehen sind, wurde in mehreren Bauphasen zwischen 730 und 1170 von den Dänen als Schutz vor ihren südlichen Nachbarn, den Sachsen gebaut. Es besteht aus Erdwällen und Gräben und verlief von Hollingstedt nach Haithabu. Durch das einzige Tor im Danewerk pasierte der Ochsenweg.
Christianisierung
Die Christianisierung im Kreis hat gegen Ende des 9. Jahrhunderts in Haithabu begonnen, als Erzbischof Ansgar erfolglos versuchte 828, Haithabu zu christaniaisern. Ansgar, der später auf dem Ochsenweg nach Skandinavien gereist ist, hat 849 auf dem Weg nach Haithabu in Hollingstedt Station gemacht.
Das Bistum Schleswig entstand 948.
Die schwarze Griet
Die dänische Königin Margaretha, die mit Christoph I. von Dänenark verheiratet war, hat im Kreis einen tiefen Eindruck hinterlassen, es gibt viele Sagen, in denen sie vorkommt.
Der Margarethenwall in Brodersby wurde nach ihr benannt.
Schlösser, Burgen und Güter
Das Gebiet, das heute zu Kreis Schleswig-Flensburg war nicht so stark durch Güter geprägt wie z.B. das von Kreis Rendsburg-Eckernförde oder Kreis Plön. Stark ausgeprägte Güter mit Leibeigenschaft gab es nur in Ostangeln, zum Beispiel in Gelting, in Boren, wo das älteste erhaltene Herrenhaus steht oder in Rabenholz und an der Schlei, zum Beispiel in Kappeln und Kosel. Daneben gab es noch einige schwächer ausgeprägte Gutsgebiete. Viele der heute erhaltenen Herrenhäuser sind im 18. Jahrhundert erbaut worden.
Viele dieser Güter entstanden um 1500, einige, wie zum Beispiel das Gut in Lürschau auf Resten von alten Wehranlagen und Burgen. Die Leibeigenschaft wurde erst 1805 endgültig aufgehoben.
Eine Sonderstellung unter den Adelssitzen im Kreis nehmen das 1582 erbaute Wasserschloss in Glücksburg und das 1697-1703 errichtete Schloss Gottorp bei Schleswig ein.

Soweit das Land nicht Gutsbezirken oder Klöstern, wie z.B. dem von Schleswig zugeordnet waren, waren sie in Harden (Hundertschaften) organisiert, denen ein Hardesvogt vorstand. Mehrere Harden waren zu einem Syssel zusammengeschlossen. In der Landschaft Stapelholm gab es im Ort jeweils eine Bauernglocke, mit der mit der der Bauernvogt die Einwohner rufen oder bei Gefahr warnen konnte. Eine dieser Glocken ist noch in Erfde erhalten.
In vielen Orten gab es einen Thing als Dorfgerichtsstätte. In einigen Gemeinden sind auch heute noch die Thingstätten erkennbar. So wurde die Kirche in Husby auf einer ehemaligen Thingstätte erbaut und der Thingplatz von Gulde in Stoltebüll, der noch bis ins 19. Jahrhundert genutzt worden war, wurde rekonstruiert.
Strukturwandel in der Landwirtschaft
Die Urbarmachung der Geest mit ihren Mooren und Heideflächen im Südwesten des Kreises hat 1761 in den Ämtern Gottorf und Flensburg begonnen. Damals flohen viele Menschen aus den Gegenden, die durch den Siebenjährigen Krieg verwüstet waren und nahmen das Angebot von König Friedrich V. an, Kolonien auf der Geest zu gründen. Die Pfälzer genannten Einwanderer aus Südwestdeutschland wurden von der Regierung in Kopenhagen als geeigneter angesehen als die einheimischen nichterbenden Bauernsöhne. Um das Land nutzbar zu machen wurden Geestbuckel abgetragen und Entwässerungsgräben in Mooren angelegt. Die Höfe für die Kolonisten wurden mit dem Nötigsten ausgestattet, damit sie bis zur ersten Ernte überleben konnten: Arbeitstiere und deren Futter, Arbeitsgerät und Saatgut. Das Projekt musste jedoch schon wenige Jahre später wieder aufgegeben werden, da die Kolonisten die harten Lebensbedingungen und die unzureichende Vorbereitung des Projekts nicht akzeptiert haben. Außerdem reichten die Erträge, die mit der damaligen Technologie erreichbar waren, einfach nicht aus, um zu überleben.
Von dieser Kolonisation zeugen Ortsnamen wie Handewitt-Kolonie, einem Ortsteil von Handewitt und Neubörm.
Die Verkoppelung, bei der die Almende, die in den nicht von einem Gut verwalteten Dörfern von allen gemeinsam genutzt worden war, in Weiden aufgeteilt wurde, begann in Angeln schon sehr früh, nämlich Ende des 16. Jahrhunderts. Dadurch veränderten sich nicht nur die Besitzverhältnisse und stiegen die Erträge, dabei entstand auch ein großer Teil des heute noch bestehenden Straßennetzes und die Knicklandschaft.
Der Boden in der Geest konnte erst im 19. Jahrhundert landwirtschaftlich genutzt werden, als Dampfpflüge und Mineraldünger verfügbar waren.
Dänisch oder deutsch?
Als Folge der schleswig-holsteinischen Unabhängigkeitsbewegung, die aufgrund der Märzrevolution 1848/49 entstanden ist, kam es zu zahlreichen militärischen Konflikten mit Dänemark.
Bei einer Volksabstimmung nach dem Ersten Weltkrieg wurde Nordschleswig dänisch und nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine erneute pro-dänische Bewegung. Erst mit den Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 wurde das Problem gelöst, da nun jeder seine Nationalität frei wählen konnte.
Architektur
Der Angeliter Dreiseithof und das Südangeliter Fachwerk sind Baustile, die typisch für das Kreisgebiet sind. Reetdächer sind wie etwa bei Gut Dänisch Lindau in Boren oft mit Hängehölzern auf dem First gesichert. Im Westen, zum Beispiel in Tetenhusen und Norderstapel, weist der Baustil friesische Einflüsse auf.
Kirchen
Das wichtigste Kirchenbauwerk im Kreis ist der Schleswiger Dom. Er wurde 1134-1200 als dreischiffige romanische Basilika aus Granit, Tuffstein und Backstein errichtet. Der hochgotische Hallenchor und der Kreuzgang entstanden vor 1300. Der neugotische Westturm und ein großer Teil der äußeren Gestaltung stamen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Besonders wertvoll ist das romanische Petri-Portal, das um 1180 errichtet wurde.
Die meisten Kirchen im Kreis sind Feldsteinkirchen, eine der ältesten von ihnen steht in Esgrus. Die Kirchen in Sörup und Munkbrarup vertreten den Typus der Granitquarderkirche und die Kirche von Hollingstedt, dem an der Treene gelegenen Nordseehafen der Wikinger, wurde aus dem wichtigsten Importgut des Orts errichtet: aus eifeler Tuffstein.
Höfe und Katen
Von den drei schleswig-holsteinischen Haustypen, dem Fachhallenhaus, das vorwiegend südlich der Linie Husum-Kappeln, dem friesischen Barghaus und dem jütischen qergeteilten Geesthardenhaus überwiegt im Kreis das Geesthardenhaus. Der Eingang zum Geesthardenhaus befindet sich normalerweise an der Längsseite. Wohnbereich, Dreschdiele, Stall und Scheunen können durch eigene Türen und Tore betreten werden. Zum Wohnbereich gehören auch die Küche und die Kellerräume. Der Rauch der Feuerstelle wurde über einen Schornstein abgeleitet. Der Dachstuhl liegt im Wohnbereich auf den tragend konstruierten Außenwänden auf, im Stallbereich auf Ständern, die direct an den Außenwänden stehen. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde oft auch noch ein Querflügel angebaut, um den gestiegenen Ernteertrag aufzunehmen.
Die Kolonistenhäuser in der Geest des ausgehenden 18. Jahrhunderts waren Fachhallenhäuser, die mit einer Größe von 12,18 m Länge und 8,6 m Breite zuerst ausgesprochen klein waren. Erst der spätere Typ II war etwas größer. Über einen Eingang an der Giebelseite war die Diele zu erreichen, die auch als Dreschplatz diente. An den Seiten der Diele befanden sich die Ställe. Eigentlich befand sich die Kochstelle auf dem gepflasterten Flett hinter der Diele, die Kolonialisten bestanden jedoch auf eine gemauerte Esse, wie sie sie aus ihrer Heimat kannten, so dass die Kolonialistenhäuser seinerzeit die einzigen Fachhallenhäuser mit Schornstein waren.
Da es sich um Ständerhäuser handelte, bei dem der Dachstuhl nicht von den Mauern getragen wird, wurde an den Ziegelmauern gespart. Die den Kolonialisten gestellten Häuser sollten vor allem billig sein, so dass viele von ihnen aufgrund von mangelnder Stabilität schnell eingestürzt sind. Der Prototyp der Kolonistenhäuser stand am Stadtrand von Schleswig
Mühlen
Im Kreisgebiet sind mehrere Holländerwindmühlen des ausgehenden 19. Jahrhunderts erhalten
Museen

Die wichtigsten Museen im Kreis befinden sich in Schleswig. Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und das Archäologische Landesmuseum sin in Schloss Gottorf untergebracht, das für das Nydamboot und seine Moorleichen bekannt ist. Im größten vorgeschichtlichen Museum Deutschlands sind mehr als fünf Millionen Funde untergebracht. Diese Sammlung wird durch eine Ausstellung über die Landesgeschichte des Mittelalters und völkerkundliche Sammlungen ergänzt. Das Wikinger Museum Haithabu in Haddeby bei Schleswig gehört ebenfalls zum Archäologischen Landesmuseum und stellt seit 1985 Funde aus der Wikingerstadt vor. In der Nähe der Schlossinsel ist das Hesterberger Volkskunde-Museum, das sich mit der historischen Alltagskultur des Bundeslands beschäftigt.
Das Landschaftsmuseum Unewatt in Langballig besteht aus vier Museumsinseln, auf denen typische landwirtschaftliche Gebäude und Geräte vorgestellt werden im historischen Ortskern.
Herzstück des Museums am Danewerk (Danevirkegården) in Dannewerk ist die Wallanlage Danewerk, das größte Bodendenkmal Nordeuropas, dessen Reste im Gemeindegebiet vorhanden sind und seine Geschichte.
Wirtschaft
Der Kreis bildet zusammen mit der kreisfreien Stadt Flensburg einen einheitlichen Wirtschaftsraum. Obwohl im Kreisgebiet vor allem die Landwirtschaft das Landschaftsbild prägt, macht der primäre Sektor nur einen geringen Teil der Wirtschaftsleistung aus. Der Dienstleistungssektor hingegen weist inzwischen nicht nur rund 50 % der Beschäftigten im Kreisgebiet auf, er ist weiter im Wachstum begriffen. Im Gewerbebereich ist zwar die Lebensmittelindustrie besonders wichtig, aber auch Kältetechnik, Nachrichtenelektronik und Maschinenbau sind mit großen Unternehmen vertreten. Neben Flensburg ist Harrislee ein wichtiger Wirtschaftsstandort.
Lebensmittelindustrie

Im Kreisgebiet befinden 22 wichtige Unternehmen der Lebensmittelindustrie, die etwa 70 % des Gesamtumsatzes im verarbeitenden Gewerbe produzieren. Wichtige Betriebe der Fleischverarbeitung befinden sich in Böklund, Satrup und Steinbergkirche, wichtige milchverarbeitende Betriebe in Kappeln und Nordhackstedt. Ein Unternehmen, das sich auf Bio-Kost spezialisiert hat, ist in Silberstedt.
Die WiREG
Die WiREG (Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig mbH) mit Sitz in Flensburg wurde 1996 als kommunale Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft der Region, die neben dem Kreisgebiet auch die Stadt Flensburg einschließt, gegründet. Sie will Arbeitsplätze schaffen, den Informationsaustausch fördern und die Infrastruktur der Region verbessern.
Regionalprogramm 2000
Die EU hat das Regionalprogramm 2000 eingerichtet, um die Infrastruktur in Schleswig-Holstein zu fördern. Dieses Programm kommt auch den Gewerbegebieterschließungen im Kreis zugute.
Tourismus
An der Schlei und Schleswig und der Ostseeküste sind die wichtigsten Tourismusregionen im Kreisgebiet. Einschließlich der Stadt Flensburg gibt es 320 gewerbliche Beherbergungsbetriebe im Kreis, die über 11.000 Betten anbieten, zusätzlich gibt es rund 5.000 private Betten. Die Tourismusbranche erwirtschaftet inzwischen mehr Einnahmen als die Landwirtschaft.
Infrastruktur
Die Autobahn A7 (E45), an der Schleswig und Flensburg liegen, durchzieht das Kreisgebiet in nord-südlicher Richtung und verbindet die Region auch mit Skandinavien. Auch die Nord-Süd-Strecke der Bundesbahn führt durch das Kreisgebiet.
Per Flugzeug ist die Region über die Flugplätze in Flensburg-Schäferhaus und Kiel-Holtenau zu erreichen. Für die Region wichtige Häfen sind in Flensburg und Kiel.
Verwaltung

Der Kreis Schleswig-Flensburg entstand in seiner heutigen Form 1973 im Zuge der Kreisreform in Schleswig-Holstein aus den Kreisen Schleswig und Flensburg. Kreis Schleswig und Landkreis Flensburg waren zwei von 20 Kreisen, die nach dem Ende des Deutsch-Dänischen Kriegs im Jahr 1867 durch Preußen neu eingerichtet wurden. Die Kreise setzten sich aus Landgemeinden und Gutsbezirken zusammen, letztere wurden jedoch 1928 aufgelöst.
Heute gibt es 4 amtsfreie Städte und 18 Ämter mit insgesamt 131 amtsangehörigen Städten im Gemeindegebiet. Darunter befindet sich auch Bad Arnis, mit nur 299 Einwohnern (Stand 31.12.03) die kleinste Stadt in Deutschland.
Städte und Gemeinden
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Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten
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