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Verzierung (Musik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Es gibt in der Musik eine Reihe von Verzierungen oder Ornamenten. Sie haben stilistische und klangliche Ursachen. (engl. ornament, frz. ornement)

Not.= Notation, Ausf.= Ausführung

fängt vor ca. 1800 auf dem oberen Nebenton, seit 1800 auf dem Hauptton an. Bilder entsprechen dem Gebrauch nach 1800.

Datei:Trillnotation.png (eigentlich zusammengeschrieben tr/\/\/\/\/\/\/\)

Not. Will man ab 1800 einen Triller mit dem Nebenton beginnen muß man einen kurzen Vorschlag hinzufügen. Eine chromatische Veränderung notiert man über dem Trillerzeichen mit dem Veränderungszeichen # oder b. Sonst an der Vorschlagsnote. Not. tr/\/\/\

Datei:Trilexecutionstart.png

Ausf. Über die Dauer der Hauptnote wird ein mehrfacher schneller Wechsel zwischen Hauptton und oberem Nebenton gespielt.

(Appogiatura) Eine kleine Note vor der großen Hauptnote. Ausf. Oberer Nebenton, Hauptton beide verhältnismäßig gleichlang. Der Haupton fängt um die Dauer des Vorschlags verzögert an.

(Acciaccatura) Eine kleine am Hals durchgestrichene Note vor der großen Hauptnote.

Ausf. Oberer kurzer Nebenton , langer Hauptton. Der Haupton fängt um die Dauer des Vorschlags verzögert an.

Not.und Ausf. Zwei kurze Vorschlagnoten nacheinander.

Not. und Ausf. Drei oder mehrere kurze Vorschlagnoten


Datei:Upperandlowermode.png Pralltriller und Mordent (Beißer)

Ausf.Datei:Upperandlowermord.png

Pralltriller: Ausf. Kurzer Hauptton, oberer kurzer Nebenton, und langer Hauptton Not.:/\/\

Mordent: Kurzer Hauptton, unterer kurzer Nebenton, und langer Hauptton /\|/\


Weniger gebräuchlich Notation

  • Not. c\/\/\/ (ein kleines c mit oben beginnender Trillerschlange) (Ausf. z.B. über c. kurze Noten h,c,d,c,d,c,d,c)
  • oder Not. c/\/\/\ (ein kleines c mit unten beginnender Trillerschlange) (Ausf. z.B. über c. kurze Noten d,c,h,c,d,c,d,c)

(Gruppetto) Datei:Turnnotation.png

1.Zwischen zwei Noten:

2.Symbolisiert durch auf dem Rücken gespiegeltes liegendes S über der Note: Ausf. Datei:Turnexecution.png

1.Längerer Hauptton (vordere Note), kurz oberer Nebenton, Haupton, unterer Nebenton, längerer Hauptton, hintere Note

2. Ausf. kurz Oberer Nebenton Hauptton, unterer Nebenton, lang Hauptton (im Bild oben wegen des Zusammenhangs kurz, weil eine Viertelnote recht kurz ist)

Not. Chromatische Veränderungszeichen werden für den oberen Ton darüber für den unteren darunter angebracht.

  • Einfacher Nachschlag Not. Eine kleine am Hals durchgestrichene Vorschlagnote wird mit einem Bindebogen an die vorhergehende Note angebunden. Ausf. Bei der Ausfürung verkürzt sich die vorhergehende Note um die Dauer der Nachschlagnote und entegengesetzt zum Vorschlag fängt die hintere Note auf der Zählzeit an.
  • Doppelter Nachschlag Not. Zwei kleine Vorschlagnoten werden mit einem Bindebogen an die vorhergehende Note angebunden. Ausf. Bei der Ausfürung verkürzt sich die vorhergehende Note um die Dauer der beiden Nachschlagnoten und entegengesetzt zum Vorschlag fängt die hintere Note auf der Zählzeit an.

Neue Verzierungen

Verstärkt seit dem 20 Jh. sind vor allem aus Schwarzamerika mit Jazz, Spirituel, Gospel, Rhythm' n' Blues, Blues (Rock) viele Varianten und vor allem rhythmische Neuerungen in den Verzierungen in die abendländische Musik eingeflossen, die sich eher schlecht bis gar nicht in der Notation niedergeschlagen haben. (Es empfiehlt sich ein Studium von Tonträgern!) Es handelt sich um akustische, stimmliche Imitationen, um die andere Phrasierung und die Zwischentöne auszudrücken, auf den zunächst ungeeigneten Instrumenten in anbendländischen Tonstufenabständen. Inzwischen hatte fast jedes Instrument einen Musiker gefunden, der die Ausdrucksmöglichkeiten im Sinne dieser Musik revolutioniert hat. Man könnte sogar behaupten, daß sie die instrumental akustischen und funktionalharmonischen Beschränkungen überwunden haben, die in Europa die Musik museal und nur reproduzierend haben werden lassen, nachdem Ausdruck und Improvisation nicht mehr praktiziert werden.

Was der Beginn der abendländischen Musik in der Gregorianik an Melodien der Unterordnung unter ein harmonisches Regelwerk (z.B. Kontrapunkt) opfern mußte, kehrt nach einen totalen Bankrott der abendländischen Kultur und ihrem einzigen großzügigem Geschenk an die Welt, ihre Musik, lebendig wieder dorthin zurück und wird als Geschenk angenenommen und gehört. Es ist zu hoffen, daß verlorengegangene Melodien neugeschaffen werden. Probier es aus!

  • Slide Wie Vorschlagnote, Aber ein noch kürzerer Rutscher von der Vorschlagnote zum Hauptton. Teilweise werden beide gleichzeitig (z.B. mit dem Daumen) angeschlagen und nur die Slide-Note dann losgelassen. Der Effekt besteht eher im Loslassen des Vorschlagtons.
  • Crushed Note Eine ganze Tonfolge, oft ein Akkord von unten nach oben, wird vor dem Hauptton abgerollt. Wie beim slide gibt mehr das Loslasssen der Töne den Effekt.
  • Hammering (nicht nur bei Gitarren)
  • Roll (so ähnlich wie Crushed Note)

Verzierungen sind zu unterscheiden, von harmonisch motivierten Tonhöhenänderungen wie dem Vorhalt_(Musik) u. a.