Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Die 18. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ wird vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 in Deutschland ausgetragen. Zusammen mit dem Gastgeber treten 32 Mannschaften zunächst in Gruppen und danach in Ausscheidungsspielen gegeneinander an. Der neue Weltmeister wird in 64 Spielen ermittelt.
Bei der Bewerbung setzte sich Deutschland am 6. Juli 2000 gegen Brasilien, Marokko, England und zuletzt im Finale mit zwölf zu elf Stimmen gegen Südafrika durch. Das Motto der Bewerbung und der Endrunde lautet „Die Welt zu Gast bei Freunden“ und soll die Verbundenheit der Deutschen mit dem Sport und ihre Gastfreundschaft ausdrücken.
Am 1. Februar 2005 startete der Ticketverkauf für die WM. Das offizielle Maskottchen für die WM, ein Löwe, wurde am 13. November 2004 vorgestellt und heißt Goleo VI. Weitere WM-2006-Symbole, die das Organisationskomitee um Franz Beckenbauer vorstellte, sind das offizielle Logo, bestehend aus bunten Gesichtern (die gelegentlich spöttisch mit dem Äußeren von Ecstasy-Pillen verglichen werden), und das offizielle WM-Plakat (tiefblau, mit winzigen Sternchen, die sich zu einem Fußball verbinden).
Siehe auch: Maskottchen, Logo und Plakat.
Der Spielplan steht schon fest, obwohl noch nicht entschieden ist, wer außer dem Gastgeber Deutschland am Turnier teilnimmt. Die Auslosung der acht Vorrundengruppen findet am 10. Dezember 2005 in Leipzig statt.
Als Generalprobe für die Weltmeisterschaft gilt der Konföderationen-Pokal 2005.
Qualifikation zur Endrunde
Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Jahre 2006 läuft seit dem 6. September 2003. 197 von 204 Verbänden waren in die WM-Qualifikation gestartet, nur 31 Teams werden am 12. Oktober 2005 übrig bleiben. Deutschland ist als Gastgeber gesetzt und komplettiert das Feld der Endrundenteilnehmer.
In sechs Zonen werden die 31 Teilnehmer (zuzüglich des direkt qualifizierten Gastgebers) folgendermaßen ermittelt:
Europa hat bei der Weltmeisterschaft dreizehn Startplätze, hinzu kommt der Gastgeber Deutschland. Die Sieger der acht Qualifikationsgruppen und die beiden besten Gruppenzweiten fahren zur WM nach Deutschland. Die sechs übrig gebliebenen Gruppenzweiten tragen am 12./16. November 2005 in Play-off-Spielen (Hin- und Rückspiel) die Entscheidung um die drei restlichen europäischen Vertreter aus.
Südamerika hat vier direkte Startplätze. Zehn Mannschaften spielen jeweils gegeneinander mit Hin- und Rückrunde, die besten vier sind direkt für die WM qualifiziert. Der Fünfte bekommt die Chance, in zwei Ausscheidungsspielen gegen den Sieger aus Ozeanien ebenfalls noch den Sprung in die Endrunde zu schaffen.
Der Fußballverband Nord- und Mittelamerikas und der Karibik, der CONCACAF, hat drei direkte Startplätze. Die Qualifikation ist dort in drei Phasen unterteilt. Aus der ersten Runde hatten sich zwölf Teilnehmer für die zweite Runde qualifiziert. Danach wurde in drei Vierer-Gruppen weitergespielt. Der jeweils Letzte schied aus, die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe rückten in die dritte Runde auf. Diese sechs Teams (USA, Panama, Costa Rica, Guatemala, Mexiko, Trinidad und Tobago) spielen vom 9. Februar bis 12. Oktober 2005 in einer Gruppe jeweils gegeneinander mit Hin- und Rückspiel. Die drei Besten dürfen sich auf die WM-Endrunde freuen. Der Vierte kann sich noch in einem Play-off-Duell (Hin- und Rückspiel) gegen den Fünften aus Asien qualifizieren.
In Afrika, das fünf Startplätze bei der WM hat, waren 25 Mannschaften für die Qualifikation gesetzt, dazu kamen fünf in einer Relegation hinzu. Diese 30 Teams sind nun in fünf Sechsergruppen aufgeteilt, deren Gruppensieger sich für die WM qualifizieren.
Asien spielt mit insgesamt 32 Teams, die in acht Gruppen aufgeteilt sind. Die acht Gruppensieger stehen in der dritten Runde (9. Februar bis 17. August 2005). Hier geht es mit zwei Vierer-Gruppen weiter. Gruppe A besteht aus Japan, Iran, Nordkorea und Bahrain, in der Gruppe B spielen Südkorea, Saudi-Arabien, Kuwait sowie Usbekistan. Der Erste und der Zweite dieser beiden Gruppen fährt nach Deutschland. Die beiden Gruppendritten machen in einem Hin- und Rückspiel aus, wer gegen den Vierten der Nord- und Mittelamerika-Qualifikation einen weiteren WM-Teilnehmer ausspielen darf.
Ozeanien hat keinen direkten Startplatz und es könnte sein, dass keine Mannschaft von den Ländern rund um den "fünften Kontinent" an der WM teilnimmt. Sechs Mannschaften blieben nach der ersten Runde übrig. Diese spielten eine einfache Jeder-gegen-Jeden-Runde. Der Erst- und Zweitplazierte (Australien und die Salomonen) treffen am 3. September und 7. September 2005 im Play-off (Hin- und Rückspiel) gegeneinander an. Der Sieger trifft auf den Fünften aus Südamerika (ebenfalls in Hin- und Rückspiel) - nur der Sieger aus diesem Spiel darf zur WM-Endrunde.
Austragungsorte
Hauptartikel: Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Vergabeverfahren

Insgesamt zwölf Städte sind Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft. Bei dem Vergabeverfahren sollten die modernsten und sichersten Stadien Deutschlands ausgewählt werden, die zudem recht flächendeckend über Deutschland verteilt sein sollten. Zum Teil befanden sich die Stadien bei der Vergabe am 16. April 2002 (genau 1515 Tage vor dem Beginn der Endrunde) noch in der Planungs- beziehungsweise in der Bauphase. Schon vor der Vergabe war klar, dass Berlin (als Hauptstadt), München (Allianz Arena, Heimat des Organisationskomitee-Präsidenten Franz Beckenbauer und Stadt mit, zum Zeitpunkt der Vergabe, zwei Vereinen in der 1. Bundesliga), Stuttgart (als Sitz des Sponsors DaimlerChrysler und Heimat des DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder), Leipzig (als Geburtsstadt des Deutschen Fußballbundes), Dortmund (mit dem größten Stadion nach denen in Berlin und in München), Gelsenkirchen (wegen des hoch gelobten Arena-Neubau) und Hamburg (als Metropole des Nordens) auf jeden Fall WM-Spiele austragen werden. Die Verlierer nach der Vergabe der WM-Spiele waren Düsseldorf (LTU arena), Bremen (Weserstadion) und Mönchengladbach (Borussia-Park), die leer ausgingen. Der aussichtslose Bewerber Leverkusen (BayArena) war schon kurz vor der Vergabe zurückgetreten, in der Hoffnung, das Pressezentrum zu beherbergen und als Trainingsort der deutschen Nationalmannschaft zu fungieren. Die zwölf Austragungsorte wurden erweitert und modernisiert oder neu gebaut, so dass die im Jahr 2006 modernsten Spielstätten der Welt bei der Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen.
Die zwölf WM-Städte
Hauptartikel: Gottlieb-Daimler-Stadion

- Berlin: Im größten deutschen Stadion mit 76.176 Plätzen, dem Olympiastadion, wird unter anderem am 9. Juli 2006 das Finale ausgetragen. Der Umbau und die komplette Überdachung kosteten Bund und Bürgerschaft des Landes Berlin 242 Millionen Euro als Festpreis. Im Olympiastadion trägt Hertha BSC Berlin seine Heimspiele aus.
- Dortmund: Im Westfalenstadion können 69.000 Zuschauer die WM verfolgen. Die Heimat von Borussia Dortmund wurde für 31 bis 36 Millionen Euro von der Westfalen-Stadion Dortmund GmbH erweitert, bei Bundesliga-Spielen dürfen jetzt 83.000 Besucher ins Stadion. Hier werden zwei Gruppenspiele, ein Viertelfinalspiel und eines der Halbfinale ausgerichtet.
- Frankfurt am Main: Im FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main, der Heimat des Fußballclubs Eintracht Frankfurt, sind 43.324 Sitzplätze während der FIFA-Veranstaltungen vorhanden. Die neue Fußballarena mit einem verschließbaren Dach wurde von Juni 2002 bis Mai 2005 an der Stelle des alten Waldstadions neu errichtet. Die Kosten beliefen sich auf knapp 126 Millionen Euro, dazu kamen rund 174 Millionen Euro für den Ausbau der Stadionperipherie und der Anfahrtswege. Ab dem 1. Juli 2005, also erst nach dem Konföderationen-Pokal 2005, wird das Stadion in Commerzbank-Arena umbenannt. Während der WM 2006 ist der Name Commerzbank-Arena wegen der exklusiven FIFA-Sponsoren nicht zugelassen, es wird dann den vorübergehenden Namen FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main erhalten.
- Gelsenkirchen: Die Arena AufSchalke des Fußballvereins FC Schalke 04 wurde insbesondere für die WM neu erbaut. Das im August 2001 eröffnete Stadion gilt 2004 als eines der modernsten Stadien der Welt, insbesondere wegen der technischen Ausstattung (herausfahrbarer Rasen und Vollüberdachung bei Bedarf). Das 53.804 Sitzplätze umfassende Stadion kostete 192 Millionen Euro. Ab dem 1. Juli 2005 steigt der Bierbrauer Veltins als Namenssponsor für die "Arena AufSchalke" ein. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren mit weiteren fünf Jahren Option. Während der WM heißt das "Veltins-Arena" jedoch dann wieder "Arena AufSchalke".

- Hamburg: Im FIFA WM-Stadion Hamburg, der Heimstätte des Hamburger SV, können 51.055 Zuschauer die WM-Spiele verfolgen. Der Neubau kostete 97 Millionen Euro und ist eine Gemeinschaftsfinanzierung der Stadt und der Stadionbesitzgesellschaft. Für 15 Millionen Euro wurden die Namensrechte des Stadions an den Internet-Provider AOL verkauft, deshalb heißt das Stadion außer bei der WM-Endrunde AOL Arena.
- Hannover: Im FIFA WM-Stadion Hannover, der Heimat des Fußballclubs Hannover 96, finden 39.297 Zuschauer während der WM Platz. Das ehemalige Niedersachsenstadion wurde, bei laufendem Spielbetrieb, für 63 Millionen Euro von Stadt und Land umgebaut und beim ersten Bundesliga-Spieltag nach der Winterpause am 23. Januar 2005 eingeweiht. Ausgenommen während der Endrunde heißt das neue Stadion AWD-Arena. Für zwei Millionen Euro pro Saison erwarb der in Hannover ansässige Finanzdienstleister Allgemeiner Wirtschaftsdienst Mitte 2002 die Namensrechte.
- Kaiserslautern: Im Fritz-Walter-Stadion empfängt während der laufenden Saison der 1. FC Kaiserslautern seine Gäste. Die Erweiterung seit 2002 auf 48.500 Sitzplätze (Osterweiterung) kostete 48,3 Millionen Euro und wird im November 2005 abgeschlossen sein. Das Land Rheinland-Pfalz trägt davon 21,7 Millionen Euro, der 1. FC Kaiserslautern 18,9 Millionen Euro und die Stadt Kaiserslautern 7,7 Millionen Euro. Die Finanzierung war bis Mai 2001 unsicher.
- Köln: Im FIFA WM-Stadion Köln, der Heimat des 1. FC Köln, werden ebenfalls WM-Spiele stattfinden. Der Umbau des Müngersdorfer Stadions für 117,5 Millionen Euro in eine reine Fußball-Arena ist mittlerweile abgeschlossen. Die Stadt Köln zahlt 25,7 Mio. Euro, der Rest wird über die Kölner Sportstätten GmbH (Eigentümerin und Betreiberin) finanziert. Das neue Stadion ist, ausgenommen während der WM-Spiele, nach dem regionalen Stromversorger RheinEnergie benannt: RheinEnergieStadion. Das Stadion umfasst 40.590 Sitzplätze.
- Leipzig: Das Zentralstadion ist die Spielstätte des Viertligavereins FC Sachsen Leipzig. Das alte Stadion, einst mit 100.000 Plätzen das größte Stadion in Deutschland, wurde für 90,6 Millionen Euro umgebaut, von denen der Bund 51 Millionen Euro beisteuerte. Bei der WM 2006 wird es mit 38.898 Sitzplätzen das kleinste aller zwölf WM-Stadien sein. Offiziell wurde das Zentralstadion am 17. Juli 2004 im Rahmen eines internationalen Fußballturniers eröffnet.

- München: Im FIFA WM-Stadion München wird unter anderem das Eröffnungsspiel stattfinden. Die Kosten von ca. 280 Millionen Euro des Neubaus, der 66.016 Sitzplätze umfasst, tragen zur Hälfte die Heimvereine FC Bayern München und TSV 1860 München. Bis zur WM heißt das Stadion, das am 30. Mai 2005 eröffnet wurde, Allianz Arena.
- Nürnberg: Im Franken-Stadion, der Heimstätte des 1. FC Nürnberg, das für 56,2 Millionen Euro umgebaut wurde, können 41.926 Zuschauer die WM-Spiele verfolgen.

- Stuttgart: Im Gottlieb-Daimler-Stadion, welches für rund 52 Millionen Euro vor allem durch das Land Baden-Württemberg modernisiert wurde, trägt der Fußballverein VfB Stuttgart seine Heimspiele aus. Bei der WM soll die Zuschauerkapazität 54.267 betragen. Einen Sonderfall bildet das Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion, dessen Namen von der FIFA anerkannt wurde. Zwar steckt hinter diesem Namen der Automobilhersteller DaimlerChrysler, benannt ist das Stadion aber nach der Person Daimler und nicht nach dem Konzern.
Insgesamt beträgt die Zuschauerkapazität der zwölf WM-Stadien ca. 602.800 Sitzplätze. Das entspricht einem Schnitt von 50.234 Zuschauern pro Stadion.
Alle Stadien werden nach der Fußball-Bundesliga-Saison 2005/06 mit neuen Rasenflächen ausgestattet, damit in allen Stadien die gleiche Qualität und das gleiche Bild gewährleistet werden kann. Die Kosten dafür trägt der Veranstalter der Fußballweltmeisterschaft.
Standort des Internationalen Medienzentrums der WM ist München. Die Schiedsrichter logieren in Gravenbruch bei Frankfurt am Main. Der Fußball-Weltverband FIFA und der Deutsche Fußball-Verband (DFB) werden ihr Hauptquartier während der WM in Berlin aufschlagen.
Nur 15 Autominuten vom DFB-Quartier entfernt liegt das Hotel und das neue 4.500 Zuschauer fassende Amateurstadion vom Fußball-Bundesliga-Verein Hertha BSC, in dem die deutsche Nationalmannschaft während der WM ihr Trainingslager aufschlagen wird. Im Stadion der Regionalligamannschaft von Hertha BSC wird die Mannschaft um Bundestrainer Jürgen Klinsmann trainieren. Das weitläufige Areal bietet auch die Möglichkeit, in einem Zelt ein Pressezentrum einzurichten. Außerdem lässt sich die Zufahrt zu dem Gelände absperren.
Die deutsche Nationalmannschaft eröffnet am 9. Juni 2006 im neuen Münchner Stadion das WM-Turnier. Die Gruppenspiele in den zwölf FIFA-WM-Spielorten werden zwischen 9. und 23. Juni durchgeführt, die zweite Turnierphase beginnt mit den Achtelfinalspielen am 24. Juni, das Endspiel findet am 9. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion statt. An jedem Spielort werden mindestens fünf Spiele ausgetragen, davon jeweils vier Spiele der Gruppenphase. Die Achtelfinalspiele finden in Dortmund, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart statt.
Spielorte im Viertelfinale sind Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Hamburg. Im Halbfinale sind Dortmund und München Gastgeber, das Spiel um Platz drei wird in Stuttgart ausgetragen.
Organisation
Organisationskomitee

Hauptartikel: Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Das Organisationskomitee (auch OK) für die Weltmeisterschaft in Deutschland setzt sich zusammen aus dem Organisationspräsidenten Franz Beckenbauer, der Repräsentant der WM 2006 ist und große Projekte organisiert. Franz Beckenbauer, seit 1994 Präsident des FC Bayern München, war auch Vorsitzender der deutschen WM-Bewerbung.
Erster Vize-Präsident und stellvertretender Präsident des WM-Komitees ist Horst Schmidt, der Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Verantwortungsbereich des geschäftsführenden Vizepräsidenten des OK ist vielfältig und beinhaltet spiel- und wettbewerbstechnische Angelegenheiten, Stadien, Kartenverkauf, Transport und Verkehr, Sicherheit, Rechtliche Angelegenheiten, Personal, Finanzen, Planung und Kontrolle, medizinische Betreuung, Verwaltung und Sekretariat.
Wolfgang Niersbach ist der geschäftsführende Vizepräsident und Pressechef des Komitees der Weltmeisterschaft. Niersbach ist für Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Akkreditierung, Informationstechnologie, Medien- und Telekommunikation, Veranstaltungen und die Mannschaftsquartiere verantwortlich.
Vize-Präsident des OK ist Dr. Theo Zwanziger. Sein Verantwortungsbereich umfasst die allgemeine Organisation, Recht, ebenso Finanzen und zudem Personalentscheidungen im Vorfeld der WM.
Das Organisationskomitee wird durch den Aufsichtsrat und das Kuratorium kontrolliert. Im Aufsichtsrat sitzen namhafte Persönlichkeiten wie Bundesinnenminister Otto Schily, der Präsident des Deutschen-Fußball-Verbandes Gerhard Mayer-Vorfelder, Dr. Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee, Werner Hackmann der Präsident der Deutschen Fußball-Liga und der ehemalige Fußballer Günter Netzer als Sportrechtevermarkter.
Das WM-Komitee wird außerdem vom Sportausschuss des Deutschen Bundestages unterstützt und beraten. Zu dieser Thematik haben der Sportausschuss sich mehrfach mit dem OK ausgetauscht, zum Beispiel im Juni 2003 über Chancen und Perspektiven der touristischen Vermarktung der Fußball-Großveranstaltung. Mitglieder in der Wahlperiode bis 2006 sind fünfzehn Abgeordnete der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP. Vorsitzender des Sportausschusses ist Peter Rauen von der CDU, der sich auch im Kuratorium des OK befindet.
Internationale Botschafter
Repräsentant und Botschafter der Weltmeisterschaft ist zum einen der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann. Den Welt- und Europameister (von 1990 bzw. 1996) qualifizieren dafür seine internationale Karriere und seine Fremdsprachenkenntnisse. Er spielte in Italien, Frankreich, England und lebt in der USA. Aus dem Verantwortungsbereich der Nationalmannschaft kommt auch Oliver Bierhoff. Er hat die Funktion des Nationalmannschaftmanagers inne und war 1996 Europameister. Bierhoff schoss Deutschland per Golden Goal zum Titel und er war in den neunziger Jahren einer der besten Stürmer in der italienischen Serie A. Ein weiterer Repräsentant der WM ist der Fußball-Funktionär Karl-Heinz Rummenigge. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender war 1980 Europameister und ist Vizepräsident der Vereinigung der europäischen Großvereine G14 sowie innerhalb der UEFA Präsident des europäischen Klub-Forums. Rudi Völler war ehemaliger Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und der Vorgänger von Jürgen Klinsmann. Auch der ehemalige Nationalstürmer wird Deutschland in der Welt repräsentieren.
Organisationschef Franz Beckenbauer benannte dreizehn weitere WM-Botschafter, ausnahmslos ehemalige Fußball-Profis, die ihre Heimatstädte und gleichzeitig die WM-Austragungsorte auf dem Weg zur WM offiziell begleiten sollen:
- Andreas Köpke: Welt- und Europameister Köpke ist Botschafter Nürnbergs
- René Müller: Der ehemalige DDR-Auswahlkeeper und Ex-Trainer des Zweitligisten Rot-Weiß Erfurt René Müller repräsentiert die Messestadt Leipzig.
- Olaf Thon: Fußball-Weltmeister in Rom im Jahre 1990, Botschafter für Gelsenkirchen, beendete im März 2003 seine aktive Karriere
- Stefan Reuter: Fußball-Weltmeister 1990, Botschafter für Dortmund, ehemaliger Kapitän von Borussia Dortmund
- Hansi Müller: Der Europameister von 1980 übernimmt die Botschafter-Aufgabe von Guido Buchwald für Stuttgart. Buchwald ist seit Anfang des Jahres 2004 Trainer in Japans Profiliga J. League bei Urawa Red Diamonds und steht so nur sehr eingeschränkt als Repräsentant zur Verfügung.
- Horst Eckel: Weltmeister Bern 1954, er war der Jüngste in der siegreichen Mannschaft von Trainer Sepp Herberger, Botschafter für Kaiserslautern
- Uwe Seeler: Ehrenspielführer der Nationalelf, 1964 der erste Torschützenkönig der Bundesliga
- Hans Siemensmeyer: Rekordtorschütze in der Geschichte von Hannover 96, Botschafter für seine Heimat Hannover
- Wolfgang Overath: Weltmeister 1974, ehemaliger überragender Mittelfeldspieler vom 1. FC Köln, zur Zeit Präsident des Vereins, Botschafter für Köln
- Michael Preetz: Mittelstürmer von Hertha BSC Berlin, siebenmal repräsentierte er die Berliner im Nationalteam und schoss dabei drei Tore, Botschafter für Berlin
- Bernd Hölzenbein: Weltmeister von 1974, Stürmer von Eintracht Frankfurt, Botschafter für Frankfurt
- Jürgen Grabowski Weltmeister von 1974 und führte Eintracht Frankfurt 1980 zum UEFA-Cup-Sieg, Botschafter von Frankfurt zusammen mit Hölzenbein
- Gerd Müller: Ehemaliger Mittelstürmer, mit Bayern München drei Mal im Finale des Europapokals der Landesmeister, dreimal siegten die Münchner. 1966/67 siegten Müller und die Bayern im Finale des Europapokals der Pokalsieger. 1972 gewann er die Fußball-Europameisterschaft, zwei Jahre später das WM-Finale von München. Seine Rekorde: 365 Tore in der Fußball-Bundesliga sowie 68 Tore in 62 Länderspiele.
Finanzen
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland
Deutschland befindet sich in einer Wirtschaftskrise und erhofft sich durch die Ausrichtung des nach Fernsehzuschauern zweitgrößten Sportereignisses der Welt wichtige gesamtwirtschaftliche Impulse. Diese will die deutsche Regierung zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und einer Image-Kampagne mit dem Titel 1. FC Deutschland 06 anfachen. Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages und damit auch die Oppositionsparteien CDU/CSU und FDP unterstützen die Aktion, die vom Frühjahr 2005 bis Frühjahr 2006 laufen wird. Mit der Imagekampagne will die Bundesregierung die Chance nutzen, Deutschland positiv in der Welt darzustellen. Fußball-WM solle dazu dienen, um international einen nachhaltigen Nutzen für den Wirtschafts-, Innovations- und Wissenschaftsstandort sowie für das Reiseland Deutschland zu erzielen. Bislang wurde die Kampagne, in die im Jahre 2005 rund zehn Millionen Euro vom Bund sowie zehn Millionen Euro vom BDI fließen soll, von den Kritikern als „rot-grüne Wahlkampfpartie“ bezeichnet.
Wirtschaftsminister Wolfgang Clement prognostiziert für Deutschland einen langfristigen, volkswirtschaftlichen Gewinn von über acht Milliarden Euro beim Bruttoinlandsprodukt. Dieser Erlös käme vor allem durch die ungefähr fünf Millionen zusätzlichen Übernachtungen zustande, die eingeplant werden. Das deutsche Organisationskomitee zur Fußballweltmeisterschaft rechnet mit circa 3,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern, von denen etwa eine Million aus dem Ausland kommen sollen. Allerdings lassen sich die langfristigen Folgen eines solchen Großereignisses auf die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund unsicherer Prognosen und vielfältiger Multiplikatorwirkungen nur sehr schwer einschätzen. Neben positiven Effekten wie dem Imagegewinn oder zusätzlichen Steuereinnahmen könnte die WM aber auch negative Auswirkungen wie Verkehrs- und Sicherheitsprobleme sowie Umweltschäden durch den steigenden Tourismus und damit hohe Folgekosten hervorrufen.
Einer Januar 2005 veröffentlichten Analyse der Deutschen Postbank AG zufolge, soll die Weltmeisterschaft dem Gastgeberland Deutschland ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent bringen. Der Konsum soll durch die WM und zwei bis drei Milliarden Euro wachsen.
Laut einer Studie im Mai 2005 der Münchner Industrie- und Handelskammer wird die WM 2006 zehntausende neuer Arbeitsplätze schaffen. Allein im Bundesland Bayern werde das Spitzenereignis im kommenden Jahr über 20 000 zusätzliche Jobs bringen, erklärte die IHK. Als Standort des internationalen Medienzentrums werde vor allem München mit rund 12.000 neuen Arbeitsplätzen von der Weltmeisterschaft profitieren. Neben Gastronomie und Hotellerie würden auch zahlreiche andere Dienstleistungsbranchen von der WM profitieren, ergab das Prognosemodell der Kammer.

Alle zwölf Austragungsorte können neue Stadien vorweisen, die für zwischen 48 und 280 Millionen Euro umgebaut oder neu gebaut wurde. In Bau und Erweiterung der Stadien investierten der Staat und die Betreiber rund 1,38 Milliarden Euro. Zum Vergleich wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland für neun WM-Stadien 242 Millionen Deutsche Mark (also etwa 121 Millionen Euro) ausgegeben. Hinzu kommen Bauaufträge für den Ausbau der öffentlichen und privaten Infrastruktur (beispielsweise Straßen, Hotels).
Das Wirtschaftsministerium hat angekündigt 3,7 Milliarden Euro in den Straßenbau und 500 Millionen in den Ticketverkauf zu investieren. Die Bewerbungsunterlagen und die Repräsentation vor der WM kosten alleine 400 Millionen Euro. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zusätzliche Mittel in Höhe von 24 Millionen Euro gewähren. Die konjunkturellen Auswirkungen aus der Baubranche heraus sind allerdings nur gering, da dieser Sektor zu den unproduktivsten Wirtschaftszweigen gehört.
Die eindeutigeren Gewinner in wirtschaftlicher Hinsicht könnten die FIFA mit ihren Mitgliedsverbänden und die als Teamausrüster auftretenden Sportartikelhersteller sein. Die FIFA kann mit Rekord-Bruttoeinnahmen aus Eintrittsgeldern, Sponsoring, Fernseh- und Marketingrechten rechnen. Nicht umsonst gilt der Sport unter Wirtschaftsexperten mittlerweile als der am stärksten wachsende Wirtschaftsfaktor der Welt.
Sponsoren
Die Fußball-Weltmeisterschaft wird zum größten Teil durch Sponsoren finanziert. Alleine die internationalen Hauptsponsoren des Weltverbandes FIFA zahlen mit 360 Millionen Euro (im Schnitt etwa 26 Millionen Euro) fast doppelt soviel Geld an den Verband, wie durch den Kartenverkauf eingenommen wird. Zu den offiziellen Partnern der FIFA für die Fußball-WM zählen neben Anheuser-Busch weitere vierzehn bekannte internationale Unternehmen: Adidas, Avaya, Coca-Cola, Continental, Deutsche Telekom, Emirates sowie Fujifilm, Gillette, Hyundai, Mastercard und McDonalds, Philips, Toshiba und Yahoo!.
Hinzu kommen die nationalen Sponsoren, die über 60 Millionen Euro zusätzlich zur WM beitragen. In Berlin präsentierte am 7. Dezember 2005 das OK der WM den letzten Förderer der WM 2006: die Deutsche Bahn AG. Weitere nationale Sponsoren sind die Postbank, OBI, Hamburg-Mannheimer, EnBW und Oddset. Im Gegensatz zu den 15 internationalen Sponsor-Partnern des Weltfußballverbandes FIFA dürfen die nationalen Förderer nur in Deutschland mit ihrem Engagement werben.
Die Firmen die sich bei der WM engagieren, hoffen auf einen Imageschub und eine Umsatzsteigerung. Dass sich dieses Engagement lohnen kann, zeigt beispielsweise die Fußball-Europameisterschaft 2004 und der Sponsor Carlsberg. Der Brauriese verkaufte während des Turniers ganze dreizehn Prozent mehr Bier. Für die WM hat der amerikanische, zweitgrößte Bierbrauer der Welt Anheuser-Busch die Exklusiv-Rechte für den WM-Bierausschank im Stadion für 40 Millionen Euro von der FIFA gesichert.
Antrittsgelder und Prämien für die Verbände
Von der Weltmeisterschaft profitieren neben den Sponsoren die Teamausrüster durch die Vermarktung von Spielertrikots in hohem Maße. Außer an den Veranstalter werden Teile der Erträge an die Teilnehmer- und Mitgliedsverbände ausgeschüttet. Allein an die Verbände der Teilnehmer fließen als Antritts- und Spielprämien rund 262,9 Millionen Euro.
Jeder der 32 Teilnehmer an der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland erhält 10,37 Millionen Schweizer Franken (8,21 Millionen Euro) Antrittsgeld vom Fußball-Weltverband FIFA. So ist die WM-Qualifikation für die Endrunde nicht nur mit viel Prestige für jede Nation verbunden, sondern sie lohnt sich auch finanziell. Der gesamte Bonus-Pool wird im Vergleich zu der vorigen Fußball-Weltmeisterschaft 2002 demnach um 38 Prozent angehoben: 332 Millionen Schweizer Franken (262,9 Millionen Euro) im Vergleich zu 190 Millionen Euro während der WM in Japan und Südkorea. Neben dem Sponsoring und den Fernseh- und Marketingrechten werden diese Gelder aus den Eintrittskarten genommen:
Eintrittskarten
Hauptartikel: Eintrittskarten der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Vom 1. Februar bis zum 31. März 2005 fand weltweit die erste Phase des Eintrittskartenverkaufes der Fußball-WM statt. Es wird bei der WM ausschließlich Sitzplatzkarten in vier Kategorien geben, wobei die Preise für die günstigste Kategorie vier bei 47 Spielen der Vorrunde 35 Euro beträgt. Die Preise gehen hoch bis zu 600 Euro für das Finale (1 Kategorie). Nach Angaben des Organisationskomitees (OK) standen im Online-Verkauf 1,12 Millionen der insgesamt 3,2 Millionen Eintrittskarten - also ca. ein Drittel - zur Verfügung. Der größere Teil der Eintrittskarten ist reserviert für Sponsoren, DFB, die verschiedenen teilnehmenden Verbände, den Weltverband FIFA (die nicht teilnehmenden Länder) sowie für besonders zahlungskräftige Kunden. Knapp über eine Million Menschen aus 195 Ländern haben sich in dieser ersten zweimonatigen Verkaufsphase um die 812.000 Eintrittskarten beworben. 8,7 Millionen gültige Ticketbestellungen gingen ein, von denen 6,25 Millionen aus Deutschland stammen. 2,3 Millionen Bestellungen aus einem aus den USA gestarteten Manipulationsversuch und 1,3 Millionen Doppelbestellungen wurden nicht akzeptiert. Damit kommen auf jede Eintrittskarte der ersten Verkaufsphase über 10 Bewerber. Bereits nach den ersten 48 Stunden der Verkaufsphase hatte die Nachfrage das Angebot überstiegen. Jeder konnte über ein Losverfahren für sieben Spiele jeweils maximal vier Tickets erhalten. Es erfolge keine Bearbeitung in einer chronologischen Reihenfolge. Nach einem TÜV-geprüften Verfahren und unter notarieller Aufsicht wurde am 15. April 2005 die erste Bestellphase verlost. Der Verkauf der Eintrittskarten erfolgte, damit weltweit alle Interessenten gleiche Chancen haben, nur über die offizielle Internetseite.
Niemand ist berechtigt, ein ihm zugeteiltes Ticket weiterzuverkaufen oder weiterzugeben. Ein Versuch, Tickets zu verkaufen, wird als Schwarzmarkthandel gewertet und führt zur Sperrung des Tickets. Auf dem Sicherheitschip der personalisierten Karten sollen Zutritts-Informationen, nicht aber persönliche Daten wie z.B. der Name, gespeichert werden.
Das WM-OK rechnet angesichts der großen Zahl an Eintrittskarten, die nicht in den freien Verkauf gehen mit kritischen Stimmen. Zwischen der FIFA und den Organisatoren gab es anfänglich Auseinandersetzungen um die Preisgestaltung. Das OK bestand auf einer Sozialkomponente und setzte mit 35 Euro für den billigsten Sitzplatz in den Vorrundenspielen einen Preis durch, der um 16 Euro unter dem der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan/Südkorea liegt. Erstmals bei einer WM gilt die Eintrittskarte zu den Spielen gleichzeitig auch als Kombiticket für die kostenlose Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Wer neben Gastgeber Deutschland überhaupt qualifiziert ist, steht bei den ersten drei Verkaufsphasen noch nicht fest. Erst nach der Endrundenauslosung im Dezember 2005 wird feststehen, welche Mannschaft zu welchem Zeitpunkt in welchem Stadion spielen wird. Dies gilt auch für die Deutsche Nationalmannschaft. Auch die endgültigen Anstoßzeiten werden im Dezember 2005 festgelegt. In jedem Stadion werden jedoch in den Gruppenspielen mindestens zwei Spiele mit Top-gesetzten Teams stattfinden.
Probleme bereitete zu Beginn der zweiten Verkaufsphase ein Computervirus mit dem Namen "Sober S"-Wurm. Der PC-Virus wurde per E-Mail verbreitet und verspricht allen Benutzern ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2006. Wer den Anhang der E-Mail öffnet, aktiviert automatisch den Spionagevirus. In wenigen Stunden soll sich der Virus so in 30 Ländern verbreitet haben.
Berichterstattung
Insgesamt werden mindestens 14.000 Medienvertreter von der WM-Endrunde berichten, es wird jedoch mit bis zu 20.000 gerechnet.
Fernsehen
Für die Weltmeisterschaft hat der Lizenzgeber für die Fernsehrechte, Infront AG, inzwischen Fernsehanstalten aus 156 Ländern unter Vertrag genommen. bis zur WM sollen es 205 Länder sein. Voraussichtlich werden mehr als 30 Milliarden (kumuliert) Menschen weltweit die 64 Spiele an den Fernsehgeräten verfolgen. Das heißt jeder Mensch der Erde sieht statistisch gesehen vier Spiele der Weltmeisterschaft im Fernsehen.
Im Land des Gastgebers Deutschland werden mindestens 48 der 64 Spiele im frei empfangbaren Fernsehen bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD, ZDF und erstmals auch acht Begegnungen im Privatfernsehen bei RTL live übertragen. RTL hat den ehemaligen Teamchef Rudi Völler und den früheren Bayer Leverkusen-Manager Reiner Calmund als Kommentatoren verpflichtet. Die Begegnungen der deutschen Mannschaft werden alle auch im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. Fußballfans, die das komplette WM-Programm sehen wollen, werden 2006 nicht um den Pay-TV-Sender Premiere herumkommen. Der Sender wird sämtliche 64 Partien übertragen, aber nur acht exklusiv. Die Höhe der Sportrechtekosten für die WM 2006, die von der Schweizer Sportrechte-Agentur Infront gekauft wurden, wurde nicht bekannt.
Die Aufteilung der Live-Spiele auf die einzelnen Sender kann erst nach der Auslosung der acht Vorrundengruppen am 10. Dezember 2005 in Leipzig erfolgen. Sollte die deutsche Mannschaft in der Vorrunde oder im Achtelfinale an einem Sonntag spielen, würden ARD bzw. ZDF ein 49. Spiel erhalten. Ansonsten hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen an Sonntagen bis zum Viertelfinale spielfrei. Erstmals werden alle 64 WM-Spiele bei Premiere auch im neuen, hochauflösenden Fernsehformat HDTV (High Definition Television) übertragen. Parallel stattfindende Begegnungen werden auch in Konferenzschaltungen angeboten. Als besonderen Service hat Premiere einen eigenen WM-Kanal im Angebot, der rund um die Uhr Analysen, Highlights und Wiederholungen präsentiert.
Übertragung auf Großleinwänden
In deutschen Städten ist die vorgesehene Übertragung der Fußball-WM 2006 auf Großleinwänden gesichert, nach einer Initiative des Organisationskomitees (OK) bei der Weltverband FIFA und bei Sportrechtevermarkter Infront. Hauptgrund für das Drängen des OK ist die zu geringe Anzahl an Eintrittskarten.
So gaben sowohl die Agentur Infront als auch die FIFA am 21. Januar 2005 nach und genehmigten das kostenlose "Public Viewing". Somit kann nun jede Stadt und jedes Dorf beispielsweise auf öffentlichen Plätzen oder in Mehrzweckhallen Großbildleinwände aufstellen und die Spiele kostenlos übertragen. Die Übertragung war aufgrund der Auflagen des internationalen Fußballverbandes FIFA gefährdet, denn nur offizielle Sponsoren waren bei allen Veranstaltungen rund um die WM zugelassen. Die FIFA erlaubt jedoch nach Gesprächen mit dem OK den lokalen Veranstaltern zudem den Verkauf von Würstchen, Pommes und sogar deutschem Bier. Das Getränk des FIFA-Sponsors (Budweiser) muss nicht ausgeschenkt werden. Sollte ein Veranstalter beim Ausrichten einer "WM-Party" kommerzielle Interessen verfolgen, sprich: Eintritt verlangen oder Sponsoren einbinden, würden jedoch Lizenzgebühren fällig.
Der internationale Fußballverband hat angekündigt in den zwölf Austragungsorten, je eine Großleinwand mitsamt der Technik und den Fernsehbildern zu finanzieren. Mit der Hilfe der offiziellen Sponsoren will der Fußballverband jedoch höchstens 700 000 Euro pro WM-Stadt ausgeben, alle weiteren Kosten werden die einzelnen Städte aufbringen müssen.
Kultur
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), OK-Chef Franz Beckenbauer und der verantwortliche Multimedia-Künstler André Heller sind die Initiatoren für das 30 Millionen Euro teure Kulturprogramm zur Einstimmung auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland. Zu den wichtigsten Projekten gehören der Fußball-Globus, der bis zu Beginn der WM nacheinander in den Austragungsorten aufgebaut wird. Außerdem veranstaltet Franz Beckenbauer ein Projekt zur Förderung des Nachwuchses unter dem Motto: "Straßenfußballkulturen". Der Fernsehsender Arte widmet sich ebenfalls dem Thema Fußball und Kultur und das Goethe Institut organisiert in über 127 Ländern eigene Ausstellungen zur WM. Bei der großen WM-Eröffnungsfeier in Berlin treten David Bowie, Van Morrison, Brian Eno und Paul Simon auf.
Spielplan
Teilnehmer
Die Endrundenauslosung, bei der die endgültigen Paarungen ermittelt werden, wird am 10. Dezember 2005 in Leipzig stattfinden. Die Anstoßzeiten werden erst nach der Auslosung bekannt gegeben.
Vorrunde
Gruppen
Es gibt acht Gruppen mit je vier Teilnehmern. Die jeweils ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für das Achtelfinale.
Paarungen
Freitag, | 9. Juni 2006 | Gelsenkirchen | Gr. A3 – Gr. A4 |
Freitag, | 9. Juni 2006 | München | Deutschland – Gr. A2 |
Samstag, | 10. Juni 2006 | Dortmund | Gr. B3 – Gr. B4 |
Samstag, | 10. Juni 2006 | Frankfurt | Gr. B1 – Gr. B2 |
Samstag, | 10. Juni 2006 | Hamburg | Gr. C1 – Gr. C2 |
Sonntag, | 11. Juni 2006 | Köln | Gr. D3 – Gr. D4 |
Sonntag, | 11. Juni 2006 | Leipzig | Gr. C3 – Gr. C4 |
Sonntag, | 11. Juni 2006 | Nürnberg | Gr. D1 – Gr. D2 |
Montag, | 12. Juni 2006 | Berlin | Gr. F1 – Gr. F2 |
Montag, | 12. Juni 2006 | Gelsenkirchen | Gr. E3 – Gr. E4 |
Montag, | 12. Juni 2006 | Hannover | Gr. E1 – Gr. E2 |
Dienstag, | 13. Juni 2006 | Frankfurt | Gr. G3 – Gr. G4 |
Dienstag, | 13. Juni 2006 | Kaiserslautern | Gr. F3 – Gr. F4 |
Dienstag, | 13. Juni 2006 | Stuttgart | Gr. G1 – Gr. G2 |
Mittwoch, | 14. Juni 2006 | Dortmund | Deutschland – Gr. A3 |
Mittwoch, | 14. Juni 2006 | Leipzig | Gr. H1 – Gr. H2 |
Mittwoch, | 14. Juni 2006 | München | Gr. H3 – Gr. H4 |
Donnerstag, | 15. Juni 2006 | Berlin | Gr. B4 – Gr. B2 |
Donnerstag, | 15. Juni 2006 | Hamburg | Gr. A4 – Gr. A2 |
Donnerstag, | 15. Juni 2006 | Nürnberg | Gr. B1 – Gr. B3 |
Freitag, | 16. Juni 2006 | Gelsenkirchen | Gr. C1 – Gr. C3 |
Freitag, | 16. Juni 2006 | Hannover | Gr. D1 – Gr. D3 |
Freitag, | 16. Juni 2006 | Stuttgart | Gr. C4 – Gr. C2 |
Samstag, | 17. Juni 2006 | Frankfurt | Gr. D4 – Gr. D2 |
Samstag, | 17. Juni 2006 | Kaiserslautern | Gr. E1 – Gr. E3 |
Samstag, | 17. Juni 2006 | Köln | Gr. E4 – Gr. E2 |
Sonntag, | 18. Juni 2006 | Leipzig | Gr. G1 – Gr. G3 |
Sonntag, | 18. Juni 2006 | München | Gr. F1 – Gr. F3 |
Sonntag, | 18. Juni 2006 | Nürnberg | Gr. F4 – Gr. F2 |
Montag, | 19. Juni 2006 | Dortmund | Gr. G4 – Gr. G2 |
Montag, | 19. Juni 2006 | Hamburg | Gr. H4 – Gr. H2 |
Montag, | 19. Juni 2006 | Stuttgart | Gr. H1 – Gr. H3 |
Dienstag, | 20. Juni 2006 | Berlin | Gr. A4 – Deutschland |
Dienstag, | 20. Juni 2006 | Hannover | Gr. A2 – Gr. A3 |
Dienstag, | 20. Juni 2006 | Kaiserslautern | Gr. B2 – Gr. B3 |
Dienstag, | 20. Juni 2006 | Köln | Gr. B4 – Gr. B1 |
Mittwoch, | 21. Juni 2006 | Frankfurt | Gr. C4 – Gr. C1 |
Mittwoch, | 21. Juni 2006 | Gelsenkirchen | Gr. D4 – Gr. D1 |
Mittwoch, | 21. Juni 2006 | Leipzig | Gr. D2 – Gr. D3 |
Mittwoch, | 21. Juni 2006 | München | Gr. C2 – Gr. C3 |
Donnerstag, | 22. Juni 2006 | Dortmund | Gr. F4 – Gr. F1 |
Donnerstag, | 22. Juni 2006 | Hamburg | Gr. E4 – Gr. E1 |
Donnerstag, | 22. Juni 2006 | Nürnberg | Gr. E2 – Gr. E3 |
Donnerstag, | 22. Juni 2006 | Stuttgart | Gr. F2 – Gr. F3 |
Freitag, | 23. Juni 2006 | Berlin | Gr. H2 – Gr. H3 |
Freitag, | 23. Juni 2006 | Hannover | Gr. G2 – Gr. G3 |
Freitag, | 23. Juni 2006 | Kaiserslautern | Gr. H4 – Gr. H1 |
Freitag, | 23. Juni 2006 | Köln | Gr. G4 – Gr. G1 |
Achtelfinale
Samstag, | 24. Juni 2006 | Leipzig | Spiel I. | Sieger Gr. C – Zweiter Gr. D |
Samstag, | 24. Juni 2006 | München | Spiel II. | Sieger Gr. A – Zweiter Gr. B |
Sonntag | 25. Juni 2006 | Nürnberg | Spiel III. | Sieger Gr. D – Zweiter Gr. C |
Sonntag | 25. Juni 2006 | Stuttgart | Spiel IV. | Sieger Gr. B – Zweiter Gr. A |
Montag, | 26. Juni 2006 | Kaiserslautern | Spiel V. | Sieger Gr. E – Zweiter Gr. F |
Montag, | 26. Juni 2006 | Köln | Spiel VI. | Sieger Gr. G – Zweiter Gr. H |
Dienstag, | 27. Juni 2006 | Dortmund | Spiel VII. | Sieger Gr. F – Zweiter Gr. E |
Dienstag, | 27. Juni 2006 | Hannover | Spiel VIII. | Sieger Gr. H – Zweiter Gr. G |
Viertelfinale
Freitag, | 30. Juni 2006 | Berlin | Spiel 1 | Sieger Spiel I. – Sieger Spiel II. |
Freitag, | 30. Juni 2006 | Hamburg | Spiel 2 | Sieger Spiel V. – Sieger Spiel VI. |
Samstag, | 1. Juli 2006 | Frankfurt | Spiel 3 | Sieger Spiel VII. - Sieger Spiel VIII. |
Samstag, | 1. Juli 2006 | Gelsenkirchen | Spiel 4 | Sieger Spiel III. - Sieger Spiel IV. |
Halbfinale
Dienstag, | 4. Juli 2006 | Dortmund | Spiel A | Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 2 |
Mittwoch, | 5. Juli 2006 | München | Spiel B | Sieger Spiel 3 – Sieger Spiel 4 |
Spiel um Platz 3
Samstag, | 8. Juli 2006 | Stuttgart | Verlierer Spiel A - Verlierer Spiel B |
Finale
Sonntag, | 9. Juli 2006 | Berlin | Sieger Spiel A - Sieger Spiel B |
Neuheiten
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 plant die FIFA eine revolutionäre technische Neuheit: Die Einführung eines Mikrochip im Ball, mit dem über Funk erkannt werden kann, ob der Ball die Torlinie überschritten hat oder nicht. Der Fußballschiedsrichter erhält zeitnah ein Signal, wenn der Ball die Torlinie überschritten hat. Ein vierter Schiedsrichter oder eine langwierige Spielunterbrechung ist nicht nötig. Die Torlinientechnologie wird von der FIFA bei der U-17-Weltmeisterschaft in Peru getestet.
Literatur
- Schulze-Marmeling, Dietrich/ Dahlkamp, Hubert: Die Geschichte der Fußball Weltmeisterschaft. 1930-2006. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004. (ISBN 3859334618)
- Hardy, Grüne: Fußball WM. Enzyklopädie. 1930-2006. Verlag Agon, Kassel 2004. (ISBN 3897842610)
- Keifu, R.: Fußball WM Almanach, Verlag Agon, Kassel 2003. (ISBN 3897842041)
Weblinks
Offizielle Seiten
- Offizielle Website der FIFA zur WM 2006
- Offizielle Website der Bundesregierung zur WM 2006
- Auswärtiges Amt zur Fußball-Weltmeisterschaft
- WM-Seite von Nordrhein-Westfalen
- WM-Seite der bayrischen Staatsregierung
- WM-Seite von Berlin
- WM-Seite von Dortmund
- WM-Seite von Frankfurt
- WM-Seite von Gelsenkirchen
- WM-Seite von Hannover
- WM-Seite von Leipzig
- WM-Seite von Nürnberg
- WM-Seite von Stuttgart
- WM-Seite von München
- Infos rund um die WM 2006
Hintergrundinformation
- WM-Informationen, bei http://www.zdf.de
- Erkennungszeichen der WM: Logo, Maskottchen, Plakat
- Fotogalerie, Plakate der einzelnen Austragungsorte
- Spezial zu den WM-Eintrittskarten, bei http://www.br-online.de
- Hintergrund, bei http://www.ard.de
- Aktuelle Nachrichten bei htttp://www.sport1.de
- Spezial von Rundfunk Berlin-Brandenburg
- Blog zur Fussball WM 2006