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Felipe Massa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Felipe Massa
Felipe Massa 2008
Nation:
Formel-1-Weltmeisterschaft
Startnummer: 19
Erster Start: Großer Preis  2002
Konstrukteure
2002, 2004–2005 Sauber • 2006–2010 Ferrari
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
11 15
WM-Punkte: 320
Podestplätze: 28
Führungsrunden: 825 über 3.982,0 km
Stand: GP Deutschland 2009, 12. Juli

Felipe Massa (* 25. April 1981 in São Paulo) ist ein brasilianischer Automobilrennfahrer. Seit 2002 startet er in der höchsten Motorsportklasse Formel 1 und steht dort seit 2006 bei Ferrari unter Vertrag. 2008 wurde er Vize-Weltmeister.

Karriere

Anfänge im Motorsport

Im Alter von neun Jahren bestritt Massa seine ersten Kart-Rennen. Acht Jahre später stieg er in die brasilianische Formel Chevrolet Serie ein und gewann dort 1999 die Meisterschaft mit drei Siegen in 10 Läufen. Er entschied sich, seine Karriere in Europa fortzusetzen und bestritt im Jahr 2000 Rennen in der italienischen und europäischen Formel Renault. Er gewann acht von 18 Läufen und damit beide Meisterschaften.

Formel 1

Sauber (2002, 2004–2005)

Sauber-Pilot Massa 2005
Massa im Sauber C24

Ende desselben Jahres fuhr Massa auf Einladung des Sauber-Teams in Mugello seine ersten Runden in einem Formel 1-Auto. Er erfüllte die in ihn gesetzen Erwartungen mit schnellen Rundenzeiten und erhielt ein Vertragsangebot für die Saison 2002, das er ohne Zögern annahm. In seiner ersten kompletten Formel 1-Saison ließ Massa sein Talent oftmals aufblitzen, musste jedoch auch seiner Unerfahrenheit und Ungestümheit Tribut zollen. In 17 Rennen konnte er lediglich vier Punkte einfahren, da er einige Male gute Positionen durch „wilde“ Fahrfehler einbüßte. Für die folgende Saison 2003 wurde „Rohdiamant“ Massa deshalb von seinem Teamchef für ein Lehrjahr zu Ferrari geschickt, wo er als Testfahrer keine Rennen bestritt. Von Teamleader Michael Schumacher sollte er dort eine analytischere Herangehensweise an das Rennfahren sowie die technische Entwicklung von Grand-Prix-Fahrzeugen lernen.

2004 kehrte Massa zu Sauber zurück, um seine zweite Saison als Einsatzpilot in Angriff zu nehmen. Neben Giancarlo Fisichella zeigte er, dass ihm das Jahr als Testfahrer offensichtlich gut getan hatte: Er hatte seine ungestüme Fahrweise abgelegt und fuhr regelmäßig in die Punkteränge. Auch 2005 fuhr er für Sauber und konnte seinen Teamkollegen und Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve regelmäßig in die Schranken weisen. Diese Leistung überzeugte Ferrari-Teamchef Jean Todt, dessen Sohn Massas Manager ist, Massa für die Saison 2006 einen Vertrag anzubieten.

Ferrari (seit 2006)

Heimsieg im Ferrari 248F1, GP Brasilien 2006

An der Seite von Michael Schumacher fuhr Massa nun erstmals in einem Spitzenteam. Nach vorsichtigem Start in der ersten Saisonhälfte schaffte er beim Großen Preis der Türkei in Istanbul seinen ersten Sieg vor den WM-Aspiranten Fernando Alonso und Schumacher. Mit weiteren Pole-Positions und dem Sieg beim Saisonfinale in Brasilien empfahl sich Massa nach dem Rücktritt von Rekordweltmeister Schumacher als dessen potentieller Nachfolger und Ferrari-Teamleader.

Die Saison 2007 bestritt Massa an der Seite des Finnen Kimi Räikkönen, der seinerseits die Teamleader-Position für sich in Anspruch nahm. Beide fuhren in der ersten Saisonhälfte auf Augenhöhe, bis sich Räikkönen im zweiten Saisonabschnitt von Massa absetzen konnte und letztlich die Weltmeisterschaft für sich entschied. Der Brasilianer belegte hinter den McLaren-Piloten Fernando Alonso und Lewis Hamilton in einer der spannendsten und am härtesten umkämpften Weltmeisterschaften in der Geschichte der Formel 1 mit drei Siegen den vierten WM-Rang.

Auch in der Saison 2008 startete Massa an der Seite von Kimi Räikkönen und erwischte zunächst einen schlechten Saisonstart: beim Grand Prix von Australien in Melbourne fiel durch technischen Defekt aus, in zweiten Rennen in Malaysia nach einem Fahrfehler. Beim Großen Preis von Bahrain feierte er seinen ersten Saisonsieg und holte von Rennen zu Rennen Punkte auf seine Konkurrenten auf. Mit einem Sieg beim Grand Prix von Frankreich (Magny-Cours), der durch einen technischen Defekt am Wagen seines Teamkollegen Räikkönen begünstigt wurde, übernahm er als erster Brasilianer seit Ayrton Senna die Führung in der Weltmeisterschaft, die er jedoch beim darauffolgenden Rennen im englischen Silverstone nach etlichen Fahrfehlern wieder verlor. Massa geriet daraufhin in die öffentliche Kritik, die sich nach seinem dritten Platz in Hockenheim, wo er sich vom späteren Sieger Lewis Hamilton scheinbar kampflos hatte überholen lassen, weiter verstärkte.

Vize-Weltmeister im Ferrari F2008

Am Hungaroring in Ungarn begegnete der Brasilianer seinen Kritikern mit einer kampfstarken Leistung, die jedoch unbelohnt blieb: Massa fiel drei Runden vor Schluss in Führung liegend aus. Beim Großen Preis von Europa auf dem neuen Stadtkurs von Valencia gelang dem Paulista mit dem Hattrick aus Pole-Position, schnellster Rennrunde und dem Sieg eine weitere eindrucksvolle Vorstellung, mit der er seinen Rückstand in der Weltmeisterschaft gegenüber dem führenden McLaren-Piloten Hamilton auf sechs Punkte verkürzte. Durch einen glücklichen Sieg in Belgien und einen sechsten Platz in Monza kam Massa sogar auf einen Punkt an den Engländer heran, fiel jedoch durch eine Panne seines Teams beim Großen Preis von Singapur, den Massa unangefochten angeführt hatte, wieder zurück. Nachdem in Japan beide Favoriten gepatzt hatten, musste sich der kleine Brasilianer Hamilton in China klar geschlagen geben. Mit sieben Punkten Rückstand reiste Massa zum Finale in seine Heimat.

In einem wahren Herzschlagfinale schien er für knapp zwei Minuten als Weltmeister. Konkurrent Lewis Hamilton benötigte mindestens den fünften Platz, um Weltmeister zu werden, Massa lag in Führung. In der vorletzten Runde überholte Sebastian Vettel den Engländer, der somit nur noch Sechster war. In der Ferrari-Box und auf den Rängen wurde bereits gejubelt. In der vorletzten Kurve des Rennens gelang es Hamilton aber noch, den auf Trockenreifen fahrenden Timo Glock zu überholen und sich den Titel zu sichern.

Die Saison 2009 begann nicht erfolgversprechend. Auf Grund des neuen Reglement war der Ferrari langsamer als die Brawn GP oder Red Bull Racing. Massa schied bei den ersten drei Rennen aus und wurde beim vierten Rennen des Jahres 14. Erst beim GP von Deutschland schaffte er einen dritten Rang.

Bei der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn 2009 verletzte sich Massa schwer, als ihn eine ca. 800 Gramm schwere Metallfeder, die sich von Rubens Barrichellos Rennwagen gelöst hatte, bei Tempo 240 km/h in Höhe des Helms traf und er daraufhin kurzfristig das Bewusstsein verlor. Der Wagen fuhr ungelenkt frontal in einen Reifenstapel, während der bewusstlose Pilot laut Telemetriedaten gleichzeitig das Gas- und das Bremspedal betätigt hat, was fälschlicherweise nachträglich als "bewusstes Bremsen" interpretiert wurde.

Massa erlitt bei dem Unfall einen Schnitt an der Stirn, einen Schädelbasisbruch sowie eine schwere Gehirnerschütterung (Schädel-Hirn-Trauma). Bei einer zweistündigen Operation wurde ihm ein Knochensplitter hinter der Augenhöhle entfernt, welcher seinen Sehnerv verletzt hatte.

Bis zu seiner Genesung und seinem Comeback übernimmt sein ehemaliger Teampartner Michael Schumacher das Cockpit.

Persönliches

Felipe Massa ist mit dem brasilianischen Model Anna Raffaela Bassi verheiratet. Das Paar wohnt in Fontvieille, Monaco.

Erfolgsstatistik

Nachwuchskategorien

  • 1999 Brasilianischer Meister Formel Chevrolet
  • 2000 Europäischer/italienischer Meister Formel Renault

Statistik in der Formel 1

Stand: GP Ungarn (26. Juli)

Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Runden
Punkte WM-Pos.
2002 Sauber Petronas Sauber C21 Petronas 3.0 V10 16 - - - - - 4 13.
2004 Sauber Petronas Sauber C23 Petronas 3.0 V10 18 - - - - - 12 12.
2005 Sauber Petronas Sauber C24 Petronas 3.0 V10 18 - - - - - 11 13.
2006 Scuderia Ferrari Ferrari 248F1 Ferrari 2.4 V8 18 2 3 2 3 2 80 3.
2007 Scuderia Ferrari Ferrari F2007 Ferrari 2.4 V8 17 3 4 3 6 6 94 4.
2008 Scuderia Ferrari Ferrari F2008 Ferrari 2.4 V8 18 6 2 2 6 3 97 2.
2009 Scuderia Ferrari Ferrari F60 Ferrari 2.4 V8 9 - - 1 - 1 22 7.
Gesamt 114 11 9 8 15 12 320

Grand-Prix-Siege

2006 Ferrari Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon
2007 Ferrari Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon
2008 Ferrari Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon

Einzelergebnisse

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
2002 AUS MAS BRA SMR ESP AUT MON CAN EUR GBR FRA GER HUN BEL ITA USA JPN --- ---
DNF 6 DNF 8 5 DNF DNF 9 6 9 DNF 7 7 DNF DNF DNS DNF
2004 AUS MAS BRN SMR ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN BEL ITA CHN JPN BRA ---
DNF 8 12 10 9 5 9 DNF DNF 13 9 13 DNF 4 12 8 9 8
2005 AUS MAS BRN SMR ESP MON EUR CAN USA FRA GBR GER HUN TUR ITA BEL BRA JPN CHN
10 7 10 10 11 9 14 4 DNS DNF 10 8 14 DNF 9 10 11 10 6
2006 BRN MAS AUS SMR EUR ESP MON GBR CAN USA FRA GER HUN TUR ITA CHN JPN BRA ---
9 5 DNF 4 3 4 9 5 6 2 3 2 7 1P 9 DNF 2P 1P
2007 AUS MAS BRN ESP MON CAN USA FRA GBR EUR HUN TUR ITA BEL JPN CHN BRA --- ---
6 5P 1P 1P 3 DSQ 3 2P 5 2 13 1P DNF 2 6 3 2P
2008 AUS MAS BRN ESP TUR MON CAN FRA GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN CHN BRA ---
DNF DNFP 1 2 1P 3P 5 1 13 3 17 1P 1 6 13P 7 2 1P
2009 AUS MAS CHN BRN ESP MON TUR GBR GER HUN EUR BEL ITA SIN JPN BRA ABD --- ---
DNF 9 DNF 14 6 4 6 4 3 INJ INJ INJ ?? ?? ?? ?? ??

 (Legende)

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