Walter Schmithals
Prof. Dr. Walter Schmithals (* 14. Dezember 1923 in Wesel) ist ein deutscher Theologe.
Vita
Seit 1934 lebte Walter Schmithals Familie in Freudenberg, Krs. Siegen. Im nahen Olpe machte er 1942 Abitur. Von 1942 diente er als Soldat und kam in Kriegsgefangenschaft.
Von 1946-1950 studierte Walter Schmithals evangelische Theologie in Wuppertal, Marburg und Münster, dem von 1951-1953 das Vikariat in Minden und Wuppertal anschloss. 1953-1963 war er als Pfarrer der Kirchengemeinde Raumland im Kreis Wittgenstein/Westf. tätig.
Bereits 1954 hatte Walter Schmithals promoviert. 1962 folgte die Habilitation. Danach war er Dozent an der theologischen Fakultät der Universität Marburg (1963-1968 / 1968 apl. Prof.) und 1968-1989 ordentlicher Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Berlin, deren Rektorenamt er 1970-1972 und 1987-1988 übernahm. Seit 1993 ist er Emeritus an der Humboldt-Universität Berlin.
Schwerpunkt seiner langjährigen Forschungstätigkeit war die Auslegung der Evangelien und der Paulusbriefe. Schmithals äußerte sich dezidiert zum Verhältnis zwischen Kirche und Politik. Die Kirche solle nicht zur Politik Stellung nehmen, da nicht die moralischen Fragen umstritten seien, sondern vielmehr der politische Weg. Dieses "Wie" lasse sich jedoch nicht aus dem Evangelium ableiten. Theologische Begründungen konkreter politischer Entscheidungen seien darum stets vorgeschoben oder aufgesetzt.
Schmithals lebt heute in Berlin.
Werke
- Die Gnosis in Korinth, Göttingen 1956, 2. neubearb.Aufl. 1965; 3. neubearb. Aufl. 1969, engl. 1971
- Das kirchliche Apostelamt, Göttingen 1961, engl. 1969
- Paulus und Jakobus, Göttingen, Göttingen 1963, engl. 1965
- Paulus und die Gnostiker, Hamburg 1965, engl. 1972
- Die Theologie Rudolf Bultmanns, Tübingen 1966, 2.Aufl. 1967, engl. 1968, ital. 1972
- Wunder und Glaube, Neukirchen 1970
- Das Christuszeugnis in der heutigen Gesellschaft, Hamburg 1970
- Vernunft und Gehorsam, Hamburg 1971
- Jesus Christu in der Verkündigung der Kirche, Neukirchen 1972
- Die Apokalyptik, Göttingen 1973, engl. 1975, ital. 1976, japanisch 1986, span. 1994
- Der Römerbrief als historisches Problem, Neukirchen 1975
- Das Eine, das not tut, Neukirchen 1977
- Leistung (zus. mit A.H.J.Gunneweg), Stuttgart 1978, engl. 1981
- Das Evangelium nach Markus, Gütersloh 1979
- Herrschaft (zus. mit A.H.J.Gunneweg), Stuttgart 1980, engl. 1982
- Die theologische Anthropologie des Paulus, Stuttgart 1980
- Das Evangelium nach Lukas, Zürich 1980
- Die Apostelgeschichte des Lukas, Zürich 1982
- Bekenntnis und Gewissen, Berlin 1983
- Neues Testament und Gnosis, Darmstadt 1984
- Die Briefe des Paulus in ursprünglicher Gestalt, Zürich 1984
- Einleitung in die drei ersten Evangelien, Berlin 1985
- Der Römerbrief, Ein Kommentar, Gütersloh 1988
- Paolo. Lettera ai Romani, Torino 1990
- Johannesevangelium und Johannesbriefe, Berlin 1992
- Die Schriftrollen vom Toten Meer, Stuttgart 1993
- Stammfolge Schmithals, von Schmidthals, Schmidthals, Selbstverlag 1993
- Theologiegeschichte des Urchristentums, Stuttgart 1994, engl. 1997
- Die Evangelisten als Schriftsteller, Zürich 2001
- Paulus, die Evangelien und das Urchristentum, Leiden 2004
Vollständige Bibliographie
- 1952-1982 in: ‚Bekenntnis und Gewissen’ (1983) S.185-208;
- 1983-1992 in: Theol.Lit.Ztg. 118 (1993), Sp.1089-1095;
- 1993-2002 in: ‚Paulus, die Evangelien und das Urchristentum’ (2004), S.805-814
Zu Walter Schmithals
- P.B.Boshoff, History and Theology, Walter Schmithals on the Unity of the New Testament, San Jose, California, 2001
- A.Lindemann, Glauben und Handeln. Überlegungen zur christlichen Ethik im Anschluß an Walter Schmithals, Berl.Theol.Zschrft. 21, 2004, S. 124-139
Personendaten | |
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NAME | Schmithals, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | Evangelischer Theologe, Neutestamentler |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1923 |
GEBURTSORT | Wesel |