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Gesäß

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Ausschnitt aus einer Aktzeichnung von François Boucher
Statue in den Tuileriengärten, Paris

Sarah Austermeier (Pb) ist doof und eine hure!! Das Gesäß (anatomisch nates, clunium, gluteus, regio glutealis) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Affen ausgeprägter Körperteil am Rumpfende. Es besteht aus den Sitzbeinen (Os ischii) des Beckens als knöcherne Grundlage, den Gesäßmuskeln Musculus gluteus maximus, medius und minimus (die zum Oberschenkel gerechnet werden) und ausgeprägten Fettpolstern, vor allem unter derHaut.

Der Gluteus maximus ist der stärkste Muskel des menschlichen Körpers. Er verbindet Darmbeinschaufel und Kreuzbein mit dem Oberschenkel, ermöglicht als Extensor im Hüftgelenk das Gehen und Stehen und verhindert ein Überkippen des Beckens nach vorne. Die Glutei medii und minimi verhindern das Absinken des Beckens auf der Seite des Spielbeins beim Gehen und einbeinigen Stehen. Vierbeinige Säugetiere wie z. B. Hunde und Katzen besitzen keine ausgebildete Gesäßmuskulatur und können sich deshalb nur für wenige Sekunden auf die Hinterbeine aufrichten. Sie können jedoch eine starke Oberschenkelmuskulatur an den Hinterbeinen haben (z. B. Schwein oder Pferd).

Außer der aufrechten Haltung erlaubt das Gesäß dank seiner Fettpolster auch längeres Sitzen. Es stellt nach dem Bauch das größte Fettdepot. Die Form und Größe der Gesäßbacken wird daher weitgehend von der Masse des subcutanen Fetts bestimmt. Seine Menge (ca. ein Drittel bis weit über die Hälfte der Gesäßmasse) hängt in erster Linie von Geschlecht und Ernährungszustand des Körpers ab. Das Fett konzentriert sich an den Hinterbacken als mehrere Zentimeter dicke Schicht unter der Haut, als Fetteinlagerung zwischen den einzelnen Muskelsträngen, sowie als Fettkörper im unteren inneren Bereich der Gesäßbacken.

Da das Gesäß in unmittelbarer Nähe zum Anus und den Geschlechtsorganen liegt, gilt es als intimes Körperteil mit starkem erotischen Reiz, aber auch als unrein. In Kulturen, in denen das Gesäß bedeckt wird, stellt seine Entblößung daher meist eine sexuelle Einladung oder beleidigende Provokation dar. Schläge auf das Gesäß, eine verbreitete Methode der Körperstrafe vor allem in der Kindererziehung, gelten als besonders demütigend.

Es gibt zahlreiche umgangs- und vulgärsprachliche Ausdrücke für das Gesäß. Das seit dem 17. Jahrhundert belegte „Podex“ ist lateinischen Ursprungs und geht auf pedere, ,furzen‘ zurück. „Popo“ und „Po“ sind vermutlich ammensprachliche Kürzungen aus dem 18. Jahrhundert. Der heute vulgäre Ausdruck „Arsch“ geht auf indogermanisch orso-s, ,Hinterer‘ zurück, im Hethitischen arraš, im Griechischen órros. Weitere Bezeichnungen sind „Fott“, in der Schweiz „Fudi'“ oder „Füdle“, deren Wurzel – wie bei „Fotze“ – wahrscheinlich das indogermanische , ,faulen‘, ,stinken‘ ist. In Norddeutschland ist die plattdeutsche Bezeichnung „Mors“ geläufig.