Theologische Hochschule Friedensau
Theologische Hochschule Friedensau | |
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Gründung | 1899 |
Trägerschaft | kirchlich |
Ort | Möckern-Friedensau |
Bundesland | Sachsen-Anhalt |
Land | Deutschland |
Rektor | Johann Gerhardt |
Studierende | 186 (WS 2006/2007) |
Mitarbeiter | 89, davon 61 wissenschaftliche Mitarbeiter |
Website | www.thh-friedensau.de |
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft mit Sitz in Möckern-Friedensau (Sachsen-Anhalt). Sie wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen.
Geschichte
1899 auf Betreiben von Ludwig Richard Conradi als "Industrie- und Missionsschule" mit zunächst sieben Schülern in Friedensau gegründet, entwickelte sie sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer kirchlichen Bildungseinrichtung für den gesamten mittel- und osteuropäischen Raum.
In der Blütezeit bis zum ersten Weltkrieg absolvierten jährlich bis zu 250 Personen ihre Ausbildung. Ab 1914 wurde ein Teil der Schulgebäude als Lazarett genutzt. Erst 1919 konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges musste der Lehrbetrieb erneut eingestellt werden. 1943 beschlagnahmte die Wehrmacht die meisten Gebäude und richtete ein Lazarett ein. Die sowjetische Armee nutzte Friedensau später ebenfalls als Lazarett. 1947 wurden die Gebäude wieder freigegeben.
In den 40 Jahren der DDR konnte sich das Theologische Seminar in Friedensau behaupten und entwickelte sich zur Hochschule, die seit 1990 staatlich anerkannt ist. Heute ist die Theologische Hochschule Friedensau neben der Hochschule für Kirchenmusik in Halle eine der beiden kirchlichen Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Derzeit lehren neun Professoren mit ihren Mitarbeitern an der Hochschule.
Studiengänge
Die Theologische Hochschule umfasst die Fachbereiche "Theologie" und "Christliches Sozialwesen". Folgende Studiengänge werden angeboten:
- Theologie (B.A./M.A.)
- Master of Theological Studies (M.T.S.), mit Schwerpunkten Adventist Studies und Mission Studies (seit Oktober 2008, in englischer Sprache)
- Soziale Arbeit (B.A.)
- Sozial- und Gesundheitsmanagement (M.A.)
- Internationale Sozialwissenschaften (M.A., seit Oktober 2008 in englischer Sprache)
- Counseling (Beratung) (M.A.)
- Musikpropädeutikum
- Kirchenmusik ("C")
- Deutsch als Fremdsprache (TestDAF-Prüfung und das "Kleine deutsche Sprachdiplom" (KDS) des Goethe-Instituts)
Die ThHF besitzt bisher nicht das Promotionsrecht. Promotionen werden derzeit über die Universität Halle-Wittenberg abgewickelt. Ein eigenes Promotionsrecht wird für das Jahr 2015 angestrebt. [1]
Einrichtungen
An der Hochschule sind neben den klassischen Abteilungen der akademischen Fächer die folgenden zehn Institute angesiedelt:
- Institut für Altes Testament und Biblische Archäologie
- Institut für Entwicklungszusammenarbeit
- Institut für Familien- und Sozialforschung
- Institut für Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten
- Institut für Integrierte Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit
- Institut für historische und soziale Toleranzforschung
- Institut für Sucht- und Abhängigkeitsfragen
- Institut für Kirchenmusik
- Institut für Musiktherapie
- Institut für Sprachen
- Institut für Religionsfreiheit (Aninstitut)
Die Hochschulbibliothek umfasst ca. 100.000 Einheiten und kann 74 Stunden pro Woche kostenlos genutzt werden.
Publikationen
Zu den regelmäßig erscheinenden Publikationen zählen
- Die theologische Zeitschrift Spes Christiana
- Drei Serien der Friedensauer Schriftenreihe (A: Theologie; B: Gesellschaftswissenschaften; C: Musik-Kirche-Kultur)
Bekannte Absolventen
Literatur
- Duhr, Stefan: Die Bibliotheken freikirchlicher theologischer Seminare in der SBZ/DDR 1945 - 1990: dargestellt an den Bibliotheken der Theologischen Seminare in Friedensau bei Magdeburg und Buckow bei Berlin; Magisterarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, 2006f. [1]
Siehe auch
- Liste deutscher Hochschulen
- Verein für Freikirchenforschung - Die Theologische Hochschule Friedensau ist Standort der vom Verein für Freikirchenforschung betriebenen Freikirchlichen Bibliothek.