Skibergsteigen
Unter Skitour versteht man das Besteigen von Bergen auf Schiern und die Talfahrt abseits präparierter Skipisten in idealerweise unverspurtem Gelände. Schon der Aufstieg bringt oft unvergleichliche Naturerlebnisse in der Landschaft oder interessante Begegnungen mit Tieren oder ihren Fährten.
Am beliebtesten sind Abfahrten im frischen Pulverschnee, doch bedeutet das wegen des Einsinkens auch erhöhte Anstrengung beim Aufstieg und manchmal erhöhte Lawinengefahr, besonders beim Queren steiler Hänge.
Ausrüstung für Skitouren
Zur Ausrüstung von Tourengehern gehören meistens:
- Tourenskier, die relativ kurz und breiter als üblich sind, um die Abfahrten im Tiefschnee zu erleichtern,
- eine Touren-Bindung, in der sich die Fersen beim Aufstieg heben können,
- Skifelle zum Ankleben ("Klebefelle"),
- ein Sicherheitsset für Lawinenabgänge (siehe unten)
- wetterfeste Kleidung (s. Bergsteigen), Karte/Kompass und Notproviant
- und bei schwierigen Schneebedingungen Harscheisen und verstellbare Teleskopstöcke.
Skischuhe (Skistiefel) in etwas weicherer Bauart (oder mit Gelenk) erleichtern das Gehen; bei steilem oder felsigem Gelände sind Schuhe mit Profilsohle nützlich, weil manchmal die Schi getragen werden müssen.
Für die Besteigung eines Gipfels – die Krönung mancher Skitour – sind Profilsohlen unerlässlich, doch muss die Sicherheitsbindung auf die erhöhte Reibung abgestimmt werden.
Die Ski sollen Skistopper haben. Fangriemen verhindern zwar beim Sturz, dass die Ski im Tiefschnee verschwinden, stellen aber bei schnellen Abfahrten eine Verletzungsgefahr dar. Im Falle eines Lawinenabgangs verhindern sie ein Lösen der Ski, welche den Bergsteiger dann nach unten ziehen.
Lawinengefahr und Orientierung
Der Abgang von Lawinen ist die größte Gefahr für Skitouristen und wird von Urlaubern wie Einheimischen häufig unterschätzt. Bei erhöhter Lawinengefahr (schon ab Stufe 2) sind – neben entsprechender Vorsicht – nur Skitouren in kleinen Gruppen empfehlenswert, und die Mitnahme eines Lawinenverschütteten-Suchgerätes („Lawinenpieps“), einer Schaufel und einer Sonde (jeweils pro Person). Im Handel werden leichte Sicherheitssets mit kleiner Schaufel und Sonde angeboten.
Ausreichende Kenntnisse in Lawinenkunde und Verschüttetensuche sollten Voraussetzung für Touren abseits gesicherter Pistengebiete sein. Alpenvereine und gute Tourismusbüros stellen hierfür Broschüren zur Verfügung, auch ausführliche Fachbücher sind erhältlich. Der verantwortungsvollen Tourengeher sollte allerdings sein theoretisches Wissen in einem Kurs mit praktischer Erfahrung kombinieren. Solche Kurse bieten Alpenvereine und Bergschulen an. Zu den Lawinenwarndiensten siehe unten; es gibt sogar Abonnements für das Handy.
Bei schlechter Sicht erleichtern kleine GPS-Satellitenempfänger die Orientierung im Gelände. Empfehlenswert ist auch eine gute Landkarte (Mindestmaßstab 1:50.000), ein kleiner Höhenmesser und eine Taschenlampe.
Besonderheiten
Viele bevorzugen für Skitouren das Frühjahr – einerseits wegen des körnigen Schnees (Firn), andererseits weil länger Tageslicht herrscht. Im Sommer nehmen manche Bergsteiger ihre kurzen Firngleiter („Figl“) oder Mikroski im Rucksack mit, die kurze Abfahrten in der Gipfelregion erlauben.
Zunehmend werden Skitouren in der Nähe von Skipisten unternommen, wofür eigene Regeln und Empfehlungen ausgearbeitet wurden, um Konflikte zu vermeiden (s.u.).