Zeitzeichensender
Als Zeitzeichen wird ein spezieller Rundfunk-Sender zur Verbreitung des internationalen Zeitsystems UTC bezeichnet, bzw. das von ihm ausgesandte Signal.
Die nächstgelegenen Sender stehen:
- in Mainflingen bei Frankfurt (77.5 kHz, amtliche Zeit und Kalenderschaltung der BRD)
- in der Nähe von Neuchatel, Schweiz (Codename HBG, 75.0 kHz)
- und bei Hamburg (DIZ, Hydrograf.Institut, Kurzwelle).
- In ganz Eurasien sind auch einige russische Sender in den genauen Frequenzen 5, 10 und 15 MHz zu empfangen (meist im 0.1s-Rhytmus).
- Darüber hinaus bieten viele Telefondienste neben der übliche Zeitansage auch genauer definierte Signale.
Diese Signal bestehen meist in einer fortgesetzten Reihe von codierten "Sekundenpunkten", die bereits akustisch eine Genauigkeit bis in die Millisekunden zulassen (dabei muss die Laufzeit des Funksignals vom Sender bis zum Anwender berücksichtigt werden - d.h. rund 1 ms pro 300 km Distanz).
Auf elektronischem Wege sind Genauigkeiten bis zu Nanosekunden keine Ausnahme; bei den heute weitverbreiteten GPS-Empfängern sind bereits Systeme zur Zeitanalyse auf mindestens 0,1 ns (10^-10 Sekunden oder 3 cm)eingebaut.
Die klassischen Zeitzeichensender sind i.a. mit einer genauen Atomuhr gekoppelt, die mit speziellen Verfahren laufend mit jenen der anderen Zeitdienste verglichen werden. Dazu können z.B. die internen Schaltcodes von Fernsehsignalen dienen, oder die LORAN-Funkfeuer der Langstrecken-Navigation, bzw. Standleitungen oder ein Zeitvergleich via Satelliten.
Bis etwa 1950 wurden die Sender durch astrometrische Messungen von Sterndurchgängen gesteuert, und bis ca. 1975 mit dieser Technik kontrolliert. Seither wurden derart genaue Atomuhren entwickelt, dass die Astrometrie (mit etwa 0,001 Sekunden) "zu ungenau" ist und durch Satellitenmethoden ersetzt wurde. Damit ist das internationale Zeitsystem - die "Atomzeit" TA (Temps Atomique) ununterbrochen auf mindestens Nanosekunden (Milliardstel Sekunden) definiert.
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