Benutzer:Geiserich77/Oberlienz
Oberlienz
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Lienz | |
Kfz-Kennzeichen: | LZ | |
Fläche: | 33,82 km² | |
Koordinaten: | 46° 51′ N, 12° 44′ O | |
Höhe: | 756 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.487 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9900 | |
Vorwahl: | 04852 | |
Gemeindekennziffer: | 7 07 20 | |
NUTS-Region | AT333 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Oberlienz 30 9900 Oberlienz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Huber Martin | |
Lage von Oberlienz im Bezirk Lienz | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Oberlienz ist eine Gemeinde im Bezirk Lienz in Tirol, Österreich.
Oberlienz liegt am Schwemmkegel des Schleinitzbachs, am Rand des Lienzer Beckens, im Iseltal.
Die Gemeinde ist gebildet durch die mittlerweile zusammengewachsenen Ortsteile Oberlienz und Oberdrum und die Ortschaft Glanz auf der gegenüberliegenden Talseite.
Geographie
Lage
Bevölkerungsverteilung[1] | |||||
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Fraktion | Einwohnerzahl | ||||
Oberlienz | 856 | ||||
Oberdrum | 442 | ||||
Glanz | 140 |
Gemeindegliederung
Flächennutzung
Nachbargemeinden
Berge
Gewässer
Klima

Da in Nußdorf-Debant keine Messstation existiert, fehlen exakte Aufzeichnungen über das Klima der Gemeinde. Es ist jedoch auf Grund der Nähe der Siedlungen zur Wetterstation in der Bezirkshauptstadt Lienz mit den dort gemessenen Klimadaten vergleichbar. Der kälteste Monat des Jahres ist im Lienzer Becken der Jänner, die höchsten Temperaturen werden in den Sommermonaten Juli und August gemessen. Die höchsten Niederschläge fallen ebenfalls in den Sommermonaten, wobei der Monat Oktober fast ebenso niederschlagsreich ist. Nebel tritt im Lienzer Becken selten auf, jedoch bilden sich im Winter auf Grund von Inversionswetterlagen mächtige Kaltluftseen.[2]
Geschichte
Namensgeschichte
Die Ursprünge der drei Oberlienzer Ortsteile liegen jeweils in anderen Sprachen. Während Oberlienz keltischen Ursprungs ist, hat der Ortsname Oberdrum deutsche und der Ortsname Glanz slawische Wurzeln. Der Name Lienz leitet sich vermutlich vom keltischen Wort lokina ab und kann mit „bogenförmig gekrümmte Gegend“ übersetzt werden. Das keltische Wort wurde im Laufe der Zeit durch die Anwesenheit der Romanen und Slawen sprachlich umgeformt und hat seinen Ursprung im Knick des Pustertals in das Drautal. Oberdrum ist hingegen eine deutsche Wortschöpfung und geht auf das mittelhochdeutsche Wort drum oder trum zurück, das mit „Stück“ oder „Endstück“ übersetzt werden kann. Der Ortsname Glanz leitet sich aus dem Slawischen ab und geht auf das altslawische Wort klan(i)c(i) (neuslawisch klanc) zurück, dass einen Hohlweg bezeichnet.[3]
Urgeschichte und Antike
Obwohl im Lienzer Becken bereits im Spätneolithikum feste Siedlungen bestanden, deuten lediglich Einzelfunde auf die Anwesenheit von Menschen in vorrömischer Zeit auf dem heutigen Gemeindegebiet von Oberlienz hin. Als ältester Fund gilt ein bronzenes Sichelfragment aus der Urnenfeldkultur (1200-750 v. Chr.), kleinere Keramikfragmente aus der Hallstattzeit wurden unter den Fundamenten der Pfarrkirche entdeckt.[4] Während der Latenezeit gelangte das Gebiet Osttirols in den Einfluss der Fritzens-Sanzeno-Kultur, wobei am nahe gelegenen Lienzer Schlossberg Siedlungsreste aus dieser Zeit entdeckt wurden. Für Oberlienz wurden hingegen noch keine Siedlungen aus dieser Zeit nachgewiesen. Im Laufe des 2. Jahrhunderts v. Chr. gliederten die Kelten das Lienzer Becken in ihr Herrschaftsgebiet ein und integrierten Osttirol um 100 v. Chr. in das Königreich Noricum. Um 15 v. Chr. fiel Noricum friedlich an das Römische Reich und die Römer errichteten im Lienzer Becken die Stadt Aguntum.
Angeregt von der Stadtgründung entstand auch auf dem Gemeindegebiet von Oberlienz die erste nachweisbare Ansiedlung. Grabungen im Weiler Lesendorf förderten 1901 die Fundamente eines etwa 30 m langen Gebäudes mit einfachen Mosaikböden und ausgedehnten Gewölben einer Hypokaustenanlage zu Tage. Zudem fanden sich Bodenplatten und Marmorstücke sowie Keramik- und Glasscherben. Teile der Funde, die in das Landesmuseum Innsbruck verbracht worden waren, sind jedoch verschollen. Nach Begehungen des Geländes und Einzelfunden bei Begehungen ließ das Institut für Archäologien der Universität Innsbruck 2007 und 2008 eine Georadarmessung durchführen, die die Mauern einer Villa rustica nachwiesen. Die Anlage wurde von einer annähernd rechteckigen Mauer umfasst und beherbergte neben einem langgezogenen rechteckigen Bau mit über 70 m Seitenlänge, dem Herrenhaus, auch zahlreiche Neben- und Wirtschaftsgebäude. Zudem umfasste die Anlage ein Badehaus, das mit halbrunder Apsis und Fußbodenheizung ausgestattet war. Auf Grund der Größe der Anlage produzierte der Komplex vermutlich über den Eigenbedarf hinaus auch für den regionalen Markt.[5][6]
Mittelalter
Neuzeit
Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg
Oberlienz ab 1945
Bevölkerung
Bevölkerungsstruktur
Bevölkerungsentwicklung[1]
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2008 lebten in der Gemeinde Oberlienz 1.447 Menschen. Nach der Volkszählung 2001 waren 98,3 % der Bevölkerung österreichische Staatsbürger (Tirol: 90,6 %), bis zum Jahresanfang 2008 sank der Wert nur unbedeutend auf 97,8 %. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 2001 97,4 % der Einwohner (Tirol: 83,4 %), 0,7 % waren evangelisch, nur 1,1 % hatten kein religiöses Bekenntnis.[1]
Der Altersdurchschnitt der Gemeindebevölkerung lag 2001 deutlich unter dem Landesdurchschnitt. 20,2 % der Einwohner von Oberlienz waren jünger als 15 Jahre (Tirol: 18,4 %), 61,1 % zwischen 15 und 59 Jahre alt (Tirol: 63,0 %). Der Anteil der Einwohner über 59 Jahre lag mit 18,6 % exakt im Landesdurchschnitt. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung von Oberlienz stieg in der Folge deutlich an. Der Anteil der unter 15-jährigen sank auf 17,6 %, während der Anteil der Menschen zwischen 15 und 59 Jahren auf 65,2 % stieg. Gleichzeitig sank jedoch der Anteil der über 59-jährigen auf 17,1 % ab. Nach dem Familienstand waren 2001 52,2 % der Einwohner von Oberlienz ledig, 40,3 % verheiratet, 4,9 % verwitwet und 2,0 % geschieden.[1][7]
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl von Oberlienz sank vond er Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs um rund 10 %. Danach begann ein fast kontinuierlicher Anstieg der Bevölkerungszahlen. Zum stärksten Wachstum kam es in der Zwischenkreigszeit, als die Einwohnerzahl zwischen 1923 und 1934 um rund 13 % stieg und erstmals die 1000 Einwohnermarke überschritt. Nach dem ende des Zweiten Weltkriegs kam es insbesondere in den 1960er Jahren zu einem starken Wachstum, in deren Folge sich die Bevölkerung in diesem Jahrzehnt um 12 % erhöhte. Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts stagniert die Bevölkerung auf hohem Nieveau, wobei Anfang 2005 mit 1.465 Einwohnern der bisher höchste Bevölkerungsstand erreicht wurde. Während die Geburtenbilanz in Oberlienz seit 2002 leicht positiv war, weist die Gemeinde eine negative Wanderungsbilanz auf.[1]
Politik
Wappen

Das Oberlienzer Wappen wurde der Gemeinde am 30. Mai 1972 durch die Tiroler Landesregierung verliehen. Die Blasonierung lautet: Ein von Blau und Rot schrägrechts geteilter Schild, darin eine goldene Rose. Gleichzeitig wurden die Farben der Gemeindefahne in Blau-Rot festgelegt. Die Farben gehen auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit von Oberlienz zur Grafschaft Görz zurück. Die Rose des Gemeindewappens nimmt hingegen Bezug auf das benachbarte Lienz, das die Rose in der frühen Neuzeit alleinig in ihrem Wappen führte und das umliegende Gebiet verwaltete. Zudem versinnbildlicht die Rose den Blumenschmuck der Gemeinde Oberlienz, die als Blumendorf prämiert wurde.[8]
Wirtschaft
Arbeitsstätten und Beschäftigte
Die im Rahmen der Volkszählung durchgeführte Arbeitsstättenzählung ergab 2001 in Oberlienz 29 Arbeitsstätten mit 257 Beschäftigten (ohne Landwirtschaft), wobei 89 % unselbständig Beschäftigte waren. Die Anzahl der Arbeitsstätten war dabei gegenüber dem Jahr 1991 um fünf Betriebe (plus 21 %) gestiegen, die Anzahl der Beschäftigten sogar um 108 Personen (73 %) gewachsen. Wichtigster Wirtschaftszweig war 2001 das Bauwesen mit rund 27 % der Beschäftigten in der Gemeinde, gefolgt von der Sachgütererzeugung (24 % der Beschäftigten) und dem Bereich Realitätenwesen/Unternehmensdienstleistungen (18 % der Beschäftigten). Die Betriebsgrößen in Handel und Gewerbe in der Gemeinde Oberlienz sind jedoch sehr klein. 2001 gab es nur drei Betriebe mit 20 oder mehr Beschäftigten. Von den 625 erwerbstätigen Einwohnern aus Oberlienz gingen 2001 lediglich 115 Personen in Oberlienz ihrer Beschäftigung nach. 510 mussten zur Arbeit auspendeln. Von den Auspendlern hatten 66 % ihre Arbeitsstätte im benachbarten Ballungszentrum Lienz. Weitere 16 % hatten im übrigen Bezirksgebiet eine Arbeitsstelle gefunden, weitere 7 bzw. 6 % pendelten nach Nordtirol oder in ein anderes Bundesland, 20 Menschen ins Ausland aus.[1]
Die in Oberlienz ansässige Bevölkerung ist überwiegend in der Dienstleistungsbranche beschäftigt. 1991 hatten rund 55 % der Wohnbevölkerung in diesem Bereich ihre Arbeitsstelle, 33 % waren in der Industrie, dem Gewerbe oder Bauwesen tätig. In der Landwirtschaft waren nur noch 12 % oder 73 Personen beschäftigt. Wie in allen landwirtschaftlich geprägten Gemeinden hatten sich die Beschäftigungszahlen in den Wirtschaftssektoren stark verschoben. So waren 1951 noch 78 % der Berufstätigen aus Oberlienz in der Landwirtschaft tätig (470 Personen), lediglich 16 % waren im Gewerbe und Bauwesen bzw. 5 % im Dienstleistungsbereich beschäftigt.[9]
Landwirtschaft
Tourismus
Verkehr und Infrastruktur
Bildung
Sicherheit und Gesundheitswesen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Kultur und Brauchtum
Sport
Der örtliche Sportverein Union Oberlienz wurde erst 1972 gegründet und ist Mitglied im Sportdachverband der Sportunion. Nach der Gründung des Vereins wurden die Sektionen Fußball, Rodeln, Tischtennis, Schilauf, Turnen, Stockschießen und Langlauf/Bergsport geschaffen, in denen mehr als 300 Personen aktiv sind. Die Sektion Tischtennis spielte jahrelang in der Klasse A, der höchsten Tiroler Spielklasse mit, die Sektion Fußball konnte sich nur vorrübergehend in der 1. Klasse A festsetzen und spielt derzeit (Saison 2009/10) in der 2. Klasse A. Die Sektion Fußball gehört wie alle Osttiroler Vereine dem Kärntner Fußballverband an und trägt ihre Heimspiele auf dem 1980 bewilligten Sportplatz aus. Erfolgreichster Athlet dvon Union Oberlienz ist Klaus Gstinig, der bei den Triathlonweltmeisterschaften 1994 den 2. Platz belegte und 1995 Weltmeister wurde.[10]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Statistik Austria
- ↑ Bezirkskunde Osttirol S. 108
- ↑ Oberlienz in Geschichte und Gegenwart S. 43
- ↑ Oberlienz in Geschichte und Gegenwart S. 9 f.
- ↑ Institut für Archiologien der Universität Innsbruck Geophysikalische Prospektion römischer Villenanlagen in Osttirol
- ↑ iPoint - das Informationsportal der Universität Innsbruck Römischer Gutshof mit Georadar in Osttirol aufgespürt, 27. August 2008
- ↑ Landesstatistik Tirol (VZ 2001)
- ↑ Gemeinde Oberlienz Wappen und Namen, abgerufen am 28. Juni 2009
- ↑ Oberlienz in Geschichte und Gegenwart S. 139
- ↑ Oberlienz in Geschichte und Gegenwart S. 292-298
Literatur
- Emma Totschnig, Peter Lobenwein: Chronik von Oberlienz. Innsbruck 1978 [Tiroler Landesarchiv (Hrsg.): Ortschroniken Nr. 37]
- Oberlienz in Geschichte und Gegenwart. Oberlienz 1998