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Mont-Cenis-Tunnel

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Die Mont-Cenis-Tunnels oder auch Tunnels du Fréjus sind ein Eisenbahn- und ein Straßen-Tunnel in den Alpen zwischen Frankreich (Savoyen) und Italien (Piemont) auf der Verbindung zwischen den Städten Modane und Bardonécchia.

Die Verkehrswege unterqueren die Ponite de Fréjus (2932 Meter ü NN) resp. den 2542 Meter hohen Col de Fréjus im Massiv des Mont Cenis. Der Pass Col du Mont-Cenis (2082 Meter ü. NN), rund 30 Kilometer östlich des Fréjus gelegen, wurde schon seit der Antike genutzt. Napoleon liess erstmals eine Passstrasse bauen. Um nicht die Eröffnung des Eisenbahntunnels abwarten zu müssen, wurde über den Col du Mont-Cenis eine Eisenbahn errichtet, die von 1868 bis 1871 in Betrieb war. Sie diente insbesondere der Beförderung englischer Post nach Indien. Die dampfgetriebene Adhäsionsbahn wurde mit dem Fell'schen System ausgerüstet: Eine starke Feder drückte zwei zusätzliche Räder an eine Mittelschiene, so dass auch steile Passagen überwunden werden konnten.

Eisenbahntunnel

Der Eisenbahntunnel wurde am 17. September 1871 eröffnet und ist damit der älteste große Alpentunnel überhaupt. Die ursprüngliche Bauzeit sollte 25 Jahre dauern, durch die Einführung von Bohrmaschinen mit Druckluftantrieb sowie der elektrischen Zündung der Sprengladungen konnte sie auf 14 Jahre verkürzt werden. Der Tunnel ermöglichte erstmalig eine schnelle Verbindung der europäischen Hauptstädte Rom und Paris über Turin und Grenoble und liegt auch heute noch auf einer Eisenbahnstrecke mit europäischer Bedeutung.

Straßentunnel

Der Straßentunnel wurde Ende der 1970er eröffnet und ersetzte den Autoverlad per Bahn. Er hat eine Länge von 12,870 Kilometern. Der Tunnel verfügt nur über eine Röhre mit zwei Fahrspuren. In Folge des Unfalls im Mont-Blanc-Tunnel im Jahr 1999 ist die Sicherheit im Tunnel verbessert worden. Unter anderem können in Notfällen auch Lastwagen an fünf Stellen im Tunnel wenden.

Am 4. Juni 2005 ist in dem Tunnel nach dem Zusammenstoß zweier Lastkraftwagen ein Feuer ausgebrochen, bei dem es zwei Todesopfer gab. 19 Menschen erlitten eine Rauchvergiftung.