Zum Inhalt springen

Kanada

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juni 2005 um 19:48 Uhr durch 195.93.60.71 (Diskussion) (Bevölkerung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Canada
Kanada
Flagge Kanadas Wappen Kanadas
(Details)

Wahlspruch: A Mari Usque Ad Mare (lat. für Von Meer zu Meer, abgeleitet von Psalm 72, 8)

Amtssprachen Englisch, Französisch; regional Inuktitut
Hauptstadt Ottawa
Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.
Generalgouverneurin Adrienne Clarkson
Regierungschef Premierminister Paul Martin Jr.
Fläche 9.984.670 km²,
davon 9.093.507 km² Landfläche und 891.163 km² Wasserfläche
Einwohnerzahl 32.207.113 Einwohner (Stand Juli 2003).
Bevölkerungsdichte 3,2 Einwohner pro km2
Währung 1 Kanadischer Dollar ($) = 100 Cent
Zeitzone UTC -4,5 bis -10
Nationalhymne O Canada
Kfz-Kennzeichen CDN
Internet-TLD .ca
Vorwahl +1
Stromnetz 60 Hertz mit 110/120 Volt
Lage Kanadas auf der Erde

Kanada (engl./frz.: Canada) ist ein Staat in Nordamerika. Der einzige unabhängige Nachbarstaat sind die USA, mit denen Kanada rege Wirtschaftsbeziehungen pflegt. Ferner grenzt Kanada an das zu Dänemark gehörende Grönland und an das zu Frankreich gehörende St. Pierre und Miquelon. Kanada ist ein Flächenstaat, dessen Bevölkerung zum Großteil auf wenige städtische Zentren konzentriert ist. Um die ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt der einzelnen Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten, ist Kanada politisch als Föderation organisiert; ein Mosaik der Kulturen ist (im Gegensatz zum Modell des Schmelztiegels) politisch gewollt. Die Unabhängigkeitsbestrebungen Québecs, die Rechte der französischsprachigen Bevölkerungsgruppe und die Rechte der indianischen Völker prägen zentrale Konfliktlinien innerhalb der kanadischen Gesellschaft.

Geographie

Topographie

Kanada ist mit einer Fläche von 9.984.670 Quadratkilometern zweitgrößte Land der Erde. Davon sind 9.093.507 km² Landmasse und 891.163 km² Wasserfläche. Es ist nach der Russischen Föderation (Russland hat eine Fläche von 17.075.000 km2) der größte Staat der Erde. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung über Landfläche beträgt 4.634 Kilometer von Cape Columbia auf Ellesmere Island, Nunavut nach Middle Island auf dem Lake Erie in Ontario, die größte Ost-West-Entfernung beträgt 5.514 Kilometer von Cape Spear in Newfoundland und Labrador bis zur Grenze des Yukon Territory mit Alaska. Die Gesamtlänge der Grenze zwischen Kanada und den USA beträgt 8.890 Kilometer. Kanada hat mit 202.080 Kilometern die längste Küstenlinie der Welt.

Es grenzt an die USA (im Süden und im Westen (Alaska)), den Pazifischen Ozean, das Nordpolarmeer, Grönland (Seegrenze) und den Atlantischen Ozean. Die größte Insel ist die Baffininsel. Der Osten des Landes wird vom Sankt-Lorenz-Strom dominiert, der Norden von der Hudson Bay. In Mittelkanada schließen sich – als nördliche Fortsetzung des US-amerikanischen „Mittleren Westen“ – weitläufige Ebenen an. Westlich davon liegen die Rocky Mountains und die Pazifikküste. Die größte Stadt ist Toronto, gefolgt von Montréal, Vancouver und Calgary.

Der Nordteil wird vom kanadisch-arktischen Archipel geprägt. Die nördlichste Halbinsel ist Boothia.

Klima

Kanada umfasst unterschiedliche Klimazonen (vom Polarklima bis zum gemäßigten Klima). Hauptsächlich bestimmt jedoch das Boreale Klima mit langen kalten Wintern (bis zu –35 °C) und kurzen heißen Sommern (bis zu 35 °C) den überwiegenden Teil Kanadas. Aufgrund der Größe des Landes ist das Klima in den einzelnen Bundesstaaten sehr unterschiedlich.

An der Westküste findet man angenehmes Seeklima mit hohen Niederschlägen, da sich die feuchte vom Ozean kommende Luft am Westrand des Küstengebirges abregnet. Die Jahreszeiten sind in den Provinzen Quebec und Ontario am deutlichsten zu entdecken. Hier gibt es kalte Winter, angenehme Frühjahre und Herbstmonate und von Juli bis September den oft sehr schwül-heißen Sommer mit Durchschnittstemperaturen um 25 °C.*

Bevölkerung

Die Bevölkerung Kanadas beträgt geschätzte 32 Millionen. Der letzte Census-Report von 2001 gibt die kanadische Bevölkerung mit 30.007.094 an. Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von ca. 13,3 Einwohner/km².

Der Großteil der Bevölkerung lebt in den Provinzen Québec und Ontario entlang des Sankt-Lorenz-Stromes, d. h. rund um Toronto, Montréal, Québec, Ottawa, London und Hamilton. Alberta (Kanada)|Alberta]]. Die restlichen Provinzen und Territorien haben jeweils weniger als 1 Million Einwohner, wobei Nunavut mit knapp 27.000 Einwohnern das bevölkerungsärmste Territorium Kanadas ist. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte Kanadas ist mit 13,3 Einwohnern pro Quadratkilometer 17,4 Millionen leben in Ontario, 7,2 Millionen in Québec, 3,9 Millionen in British Columbia und 3 Millionen in [[eine der geringsten der Welt.

Sprachen

Landessprachen sind Englisch und Französisch. In Nunavut ist auch Inuktitut Amtssprache.

Alle Provinzen mit Ausnahme von Québec (frz.) und New Brunswick (bilingual) sind englischsprachig, im Volksmund auch genannt English Canada. Alle Regionen haben nicht-englischsprachige Minderheiten, in der Hauptsache Nachkommen der ursprünglichen Bewohner, Inuit (im Norden) und Indianervölker (siehe auch indigene Völker Nordamerikas).

Demographische Struktur und Entwicklung

Bevölkerungsentwicklung x1000

Kanada ist ein klassisches Einwandererland. Große Einwanderergruppen kamen in der Vergangenheit aus dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, der Ukraine, Polen und aus den USA. Heutzutage wächst die Bedeutung der Einwanderer aus Fernost, vor allem aus der Volksrepublik China.

Die Geburtenrate betrug 2003 10,99 Geburten pro 1000 Einwohner, die Sterberate 7,61 Todesfälle pro 1000 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum betrug 0,94 %.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Kanada liegt bei 73,6 Jahren. 26 % der Kanadier sind 19 Jahre oder jünger, 13 % 65 Jahre oder älter. Das mittlere Alter der erwerbsfähigen Bevölkerung liegt bei 42 Jahren, die Schätzung für 2011 bei 43,7.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Kanadas

Der erste Versuch einer europäischen Besiedlung erfolgte durch die Wikinger unter Leif Eriksson um 1000. Die Siedlung hatte jedoch nicht lange Bestand. Die erste dauerhafte Siedlung gründeten, mit Québec, die Franzosen 1608. Nach mehreren Kriegen zwischen Frankreich und England fielen alle nordamerikanischen Kolonien 1763 an die englische Krone.

1812 bis 1814 kam es zwischen den unabhängigen USA und Großbritanniens verbliebenen Kolonien in Kanada zu einem Krieg. 1867 erhielten die britischen Kolonien eine Verfassung und eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber Großbritannien.

Formal erhielt Kanada erst 1982 die vollständige Unabhängigkeit.

Staatsoberhäupter

Regierungszeit Name Dynastie Lebenszeit
18371901 Viktoria I. Hannover 18191901
19011910 Edward VII. Sachsen-Coburg 18411910
19101936 George V. Windsor 18641936
1936 Edward VIII. Windsor 18941972
19361952 George VI. Windsor 18951952
1952 Elizabeth II. Windsor 1926

Politik

Kanada ist eine Föderation mit zehn Provinzen und drei von der Regierung verwaltete Territorien.

Kanada ist eine repräsentative parlamentarische Demokratie mit einer symbolischen konstitutionellen Monarchie innerhalb des Britischen Commonwealth of Nations. Das symbolische Staatsoberhaupt ist „her Majesty Queen Elisabeth“, sie wird von einer Generalgouverneurin (Adriane Clarkson) vertreten. Der Premierminister ist der liberale Paul Martin

Das Parlament besteht aus dem demokratisch gewählten Unterhaus und dem Senat, dessen Mitglieder ernannt werden. Die Legislaturperiode dauert fünf Jahre, aber der Premierminister kann das Unterhaus vorzeitig auflösen und Neuwahlen ausrufen.

Provinzen und Territorien

Datei:Canada pol99.jpg
Karte Kanadas

Hauptartikel: Provinzen und Territorien Kanadas

Kanada ist in 10 Provinzen und 3 Territorien gegliedert. Das sind von West nach Ost:

Der Unterschied zwischen kanadischen Provinzen und Territorien besteht darin, dass die Bundesregierung eine direktere Macht auf die Territorien ausübt, während die Provinzen durch eigene Provinzregierungen verwaltet werden.

Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2003 preisbereinigt 756,25 Mrd. Euro gegenüber 727,42 Mrd. Euro im Jahr 2002. Damit ist Kanada gemessen am BIP pro Kopf mit 23.909 Euro an achter Stelle in der Welt. Real wuchs das BIP im Jahr 2003 um 2,2 %, ein Jahr zuvor waren es noch 3,4 %. Die Inflationsrate betrug 2003 2,6 %.

Kanada ist Mitglied im NAFTA (North-American Free Trade Agreement) zwischen Kanada, den USA und Mexiko.

Kultur

Kanada hat viele namhafte Künstler der Rock- und Popmusik hervorgebracht, z.B. Bryan Adams, Leonard Cohen, Céline Dion, Shania Twain, Nelly Furtado, Avril Lavigne, Alanis Morissette, Nickelback, NoMeansNo, Skye Sweetnam, Sum 41, oder Neil Young. Populäre Jazzmusiker sind u. a. Oscar Peterson und Diana Krall.

Zu den bekannten kanadischen Schauspielern gehören Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss, Pamela Anderson, Jim Carrey, Michael J. Fox, William Shatner und Mike Myers.

Auf dem Gebiet der klassischen Musik ist der bekannteste Kanadier sicherlich Glenn Gould (1932–1982), der einer breiteren Öffentlichkeit als begnadeter Interpret vor allem der Werke Bachs bekannt ist. Berühmtheit erlangte der damals 22-Jährige im Jahr 1955 mit einer aufsehenerregenden Einspielung der Goldberg-Variationen.

Kanada verfügt über eine reiche, wenn auch junge literarische Tradition. Insbesondere seit den 1960er Jahren genießen Autoren wie Leonard Cohen, Margaret Atwood und Michael Ondaatje auch außerhalb ihrer Landesgrenzen erhebliche Bekanntheit.

Der eigentliche Nationalsport ist Lacrosse, jedoch ist in Kanada auch Eishockey sehr beliebt, was nicht nur den US-amerikanischen Mannschaften in der NHL beim Kampf um den begehrten Stanley Cup bestens bekannt sein dürfte, sondern auch weit über die Grenzen Kanadas hinaus. Im September 2004 wurde die kanadische Eishockeynationalmannschaft zum 23. Mal Weltmeister und hat damit Rekordweltmeister Russland beinahe eingeholt. Neben Eishockey erfreut sich auch Curling großer Beliebtheit.

Siehe auch: Kanadische Literatur, Liste kanadischer Schriftsteller

Umwelt

Der Kohlenstoffdioxidausstoß pro Kopf des Landes gehört zum weltweit höchsten, was an der wirtschaftlichen Ausrichtung und der Größe des Landes liegt. Zum einen wird dort viel geflogen, zum anderen baut die Wirtschaft vor allem auf dem Handel mit Holz und dem Fischfang auf.

Ein noch nicht gelöster Konflikt zwischen Naturschutz und Industrie ist die teilweise recht rabiate Tötung von Robben zur Fell- und Fleischgewinnung . Hier gerät Kanada einerseits unter den moralischen Druck der Weltöffenlichkeit, andererseits unter den Druck der neufundländischen Bevölkerung, für welche die Robbenjagd einen notwendigen Nebenverdienst darstellt.

In Kanada gibt es eine Reihe bekannter Nationalparks. Siehe Nationalparks in Kanada

Portal Kanada

In unserem Portal Kanada findet man weitere Artikel zu Kanada nach Themen sortiert. Auch aktuelle Nachrichten aus Kanada und Hinweise wie man sich an der Arbeit im Bereich Kanada engagieren kann sind vorhanden.

Vorlage:Commons2