Bienen-Ragwurz
Bienen-Ragwurz | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ophrys apifera | ||||||||||||
Huds. 1762 |
Die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) ist eine spätblühende Art der Ragwurzen. Ihr wird nachgesagt, sie sei etwas "empfindlich".
Beschreibung
Pflanzen
20 bis 50cm hoch, 2-4 Laubblätter in einer Rosette angeordnet, 6 bis 13cm lang, Grundfarbe grün mit silbrigen "Schimmer". Die Blattrosette treibt bereits im frühen Herbst aus.
![]() Kelchblättern |
Blüten
Lockerblütige Ähre mit 3 bis 10 Blüten. Kelchblätter hell bis kräftig rosa, bei vollständig geöffneter Blüte meist weit zurückgeschlagen. Kronblätter grün bis rosa, oft behaart, 3-8mm lang. Lippe ausgebreitet dreilappig. 10-15mm lang. Mittellappen dunkelbraun, Basalfeld hellbraun. Das Mal gräulichblau mit hellem Rand, umgreift das Basalfeld mehr oder weniger. Anhängsel sehr groß, von vorn aber in der Regel nicht sichtbar, da sich der Rand des Mittellappen nach hinten umschlägt. Seitenlappen mit großen, behaarten Höckern. Die Pflanzen werden nur selten von Insekten besucht; Selbstbestäubung (Autogamie) ist die Regel.
![]() biegt sich zur Narbe |
Standort
Basenreiche Trockenrasen und Magerrasen, auch in lichten Laub- und Nadelwäldern. Bevorzugt nicht allzu trockene Standorte.
Verbreitung
Klimatisch begünstigte Gebiete in Europa, Nordafrika, Vorderasien, Kaukasien. In Deutschland die meisten Standorte in Baden-Württemberg, Thüringen, Südniedersachsen undSaarland, darüber hinaus selten bis sehr selten.
Sonstiges
Die Anzahl blühender Pflanzen schwankt von Jahr zu Jahr beträchtlich. Je trockener der Winter und Frühling, desto geringer die Anzahl. Im Jahrhundertsommer 2003 war die Zahl sehr gering. Nur an leicht beschatteten oder etwas feuchteren Standorten konnte man mehrere blühende Pflanzen beobachten. Auch wurde die Anzahl der Pflanzen in einigen Regionen stark dezimiert; im Herbst trieben deutlich weniger Blattrosetten aus als im Herbst zuvor.
Die Pflanzen sind mitunter nicht sehr langlebig. Oft blühen sie nur wenige Male und verschwinden dann wieder oder sie benötigen wieder einige Jahre bis zur nächsten Blüte. Grund dafür dürfte die Selbstbestäubung sein. Der Aufwand an Energie für die Samenproduktion schwächt die Pflanzen.
Seit Anfang der 90er Jahre wird verstärkt die Besiedelung neuer Standorte beobachtet, an denen sie noch nie zuvor gesehen wurde. An geeigneten Standorten kann die Anzahl der Pflanzen in nur wenigen Jahren stark ansteigen. Vom Samen bis zur blühfähigen Pflanze dauert es nur 3 bis 4 Jahre.
Variationen
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Es wurden mehrere Varietäten der Bienen-Ragwurz beschrieben:
- Ophrys apifera var. aurita (schmale, aber verlängerte Sepalen)
- Ophrys apifera var. bicolor (zweifarbige Lippe)
- Ophrys apifera var. botteronii (ähnlich friburgensis)
- Ophrys apifera var. flavescens (gelbe Lippe)
- Ophrys apifera var. friburgensis (Kronblätter wie Kelchblätter geformt)
- Ophrys apifera var. trollii (Mal fast nicht vorhanden, Anhängsel der Lippe nach vorn gestreckt)
Gefährdung
Durch die späte Blütezeit werden Standorte oft vor der Blüte oder der Samenreife gemäht. Fortschreitende Sukzession nimmt den Pflanzen das Licht und sie verschwinden früher oder später.