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Guntersblumer Kellerweg

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Kelterhäuser im Kellerweg

Der Guntersblumer Kellerweg ist eine circa 1 Kilometer lange Straße im Westen der rheinhessischen Ortsgemeinde Guntersblum. In der Öffentlichkeit ist diese Straße vor allem aufgrund des jährlich hier stattfindenden Kellerwegfestes bekannt.

Architektur

Julianenbrunnen

Der Guntersblumer Kellerweg zieht sich im Westen des Ortes circa ein Kilometer unter den unmittelbar angrenzenden Weinbergen entlang. Der Guntersblumer Kellerweg besteht dabei aus zwei Hauptteilen. Der eine Teil verläuft im südlichen Teil von Guntersblum bis zum historischen Julianenbrunnen, der nördliche Teil verläuft vom Julianenbrunnen bis fast zum Ortsausgang von Guntersblum. Um den Julianenbrunnen herum befindet sich außerdem eine großzügig angelegte Tanz- und Veranstaltungsfläche, die vor allem während des Kellerwegfestes im August jeden Jahres benutzt wird. Zurzeit existieren im Kellerweg mehr als hundert Weinkeller.

Geschichte

Als im 16. Jahrhundert die Guntersblumer Häuser im tiefer gelegenen östlichen Teil von Guntersblum mehr und mehr von Grund- und Hochwasser des Rheines heimgesucht wurde, beschloss man, am etwas höher gelegenen westlichen Teil von Guntersblum die Weinkeller zu bauen. Heute existieren mehr als hundert solcher Weinkeller. Der erste Weinkeller wurde bereits 1600 gebaut.

Heutige Nutzung

Wo früher ausschließlich Weinkeller zu finden waren, begann man langsam in den 80er Jahren, auch ganz normale Wohnhäuser zu bauen. Dies geht vor allem auf Bauplatzmangel innerhalb des Ortes zurück. Weiter werden die Keller auch bezüglich ihrer anfänglichen Aufgabe weiter als Wein keller benutzt.

Besonderheiten

Museum im Kellerweg

Die Häufung solcher Weinkeller in einem solchen Weg ist in Deutschland einmalig. Solche Bauten gibt es außerdem noch in Österreich, hier unter dem Namen Kellergasse. Auch der Julianenbrunnen innerhalb des Kellerweges ist aufgrund seines Alters eine Besonderheit.

Das Kelterhaus (Kellerweg 20) aus dem 19. Jahrhundert, alter Gebäudetrakt im klassischen Gründerzeitstil errichtet, mit imposanter, holzvertäfelter und bemalter Weinprobierstube aus der Zeit, zuletzt als Restaurant betrieben, seit 2000 im Gemeindebesitz, wird seit 2003 als Museum genutzt.

Kellerwegfest

Blick Richtung Julianenbrunnen

Seit 1964 wird im Kellerweg das so genannte Kellerwegfest gefeiert. Der Ursprung des Kellerwegfestes geht auf eine Initiative des alten Bürgermeisters Hugo Seibert zurück, der hierdurch den gesamten Ort attraktiver gestalten wollte. Das Kellerwegfest wird jedes Jahr an den letzten beiden August-Wochenenden gefeiert. Es ist mittlerweile eines der größten Weinfeste in Rheinhessen, zu welchem nicht nur zahlreiche Besucher aus dem Umland kommen, sondern auch aus weiter entfernten Städten (zum Beispiel: Busse aus Frankfurt am Main, Heidelberg). Gefeiert wird beim Kellerwegfest außer in dem Kellerweg noch vor allem auf einem großen Platz rund um den Julianenbrunnen, der in den letzten Jahren zu einer großen und weiträumigen Tanz- und Veranstaltungsfläche, die mittlerweile bis zur örtlichen Julianenstraße reicht, ausgebaut wurde. Auf einer etwas erhöhten Fläche spielt dabei alljährlich ein Orchester.