Aktion BOB

Die Aktion BOB ist eine Aktion gegen Alkohol im Straßenverkehr.
Sie stammt ursprünglich aus Belgien (dort seit 1995) und hat mittlerweile auch auf viele andere Länder übergegriffen. In Deutschland ist sie vor allem in Nord- und Mittelhessen, in Eisenach, Trier und Saarlouis verbreitet. Aber auch in anderen europäischen Ländern ist BOB inzwischen ein Begriff, u.a. in Niederlande, Großbritannien, Frankreich, Polen und Luxemburg.
Initiatoren und hauptverantwortlich für BOB in Deutschland sind die Polizeiverbände der beteiligten Bundesländer. Die Aktion richtet sich insbesondere an junge Erwachsene, die noch nicht lange am Straßenverkehr teilnehmen. Fahranfänger im Alter von 18–24 Jahren sind überproportional an schweren Verkehrsunfällen beteiligt. Etwa jeder vierte Unfall mit Personenschaden wird von dieser Zielgruppe verursacht. Bei den Unfällen unter Alkoholeinwirkung liegt diese Beteiligung sogar bei über 30%[1].
BOB ist keine Abkürzung sondern der "Name" derjenigen Person einer Gruppe, die nach Absprache keinen Alkohol trinkt und sich und seine Mitfahrer sicher nach Hause bringt. BOB trägt die Verantwortung für's Fahren und ist sich dieser auch bewusst. Er dokumentiert diese Verantwortungsübernahme nach außen, indem er sich mit einem knallgelben BOB-Schlüsselanhänger zu erkennen gibt. In den teilnehmenden Gaststätten, Kneipen, und Diskotheken erhält er dafür ein alkoholfreies Getränk gratis.
Die Aktion BOB läuft in Belgien sehr erfolgreich. Etwa 96% der dortigen Bevölkerung kennt BOB und über 50% sind bereits einmal BOB gewesen. Es gibt nachweislich einen Zusammenhang zwischen BOB und dem Rückgang der Unfallzahlen, insbesondere der Unfälle mit schweren Folgen. Evaluationen haben zudem ergeben, dass in Belgien auch die folgenlosen Trunkenheitsfahrten stark rückläufig sind[2].
Auch in Deutschland wurden erste Tendenzen hinsichtlich des Rückganges der Unfallzahlen unter dem Einfluss von Alkohol im Zusammenhang mit BOB festgestellt, dies belegen erste Unfallstatistiken[3].
Zahlreiche Unternehmen und Verbände unterstützen inzwischen die Aktion BOB in Deutschland. Neben der Polizei sind dies die DEHOGA, das DRK, etliche Krankenkassen, Versicherungen und Banken, Brauereien und Pressehäuser[4].
Siehe auch
Weblinks
- Deutsche Website der Aktion BOB
- Auf den Seiten der Licher Brauerei
- Aktion BOB in Trier
- Auf den Seiten der Polizei Hessen
- Die belgische Website über BOB
- Die niederländische Website über BOB
Einzelnachweise
- ↑ [1] Statistisches Bundesamt, Unfallgeschehen im Straßenverkehr 2007, S. 601; Aufgerufen am 7. Juli 2009, 18:30 Uhr
- ↑ [2] Informationen zur Historie der Aktion BOB in Belgien; Aufgerufen am 8. Juli 2009, 07:45 Uhr
- ↑ [3] Informationen zur Unfallstatistik 2008 in Mittelhessen; Aufgerufen am 23. Juli 2009, 19:02 Uhr
- ↑ [4] Informationen zu den Partnern der Aktion BOB in Deutschland; Aufgerufen am 8. Juli 2009, 07:50 Uhr