Zum Inhalt springen

15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juni 2005 um 17:29 Uhr durch 213.61.236.79 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In Lettland existierten zwei lettische Divisionen der Waffen-SS: Die 15. Waffen-Grenadier-Division der SS "Lettland" (lettische Nr. 1) und die 19. Waffen-Grenadier-Division der SS "Latvia" (lettische Nr. 2).

In Umlauf wurde die These gebracht, dass alle, die in den 19.ten und 15.ten Divisionen der „Waffen SS“ gekaempft haben, angeblich nur an der Front kaempften. Die Archivdokumente beweisen, dass es nicht so ist. In die “lettische Legion“, die Hitler ihre Treue schwor, wurden in 1943-1944 lettische Strafkommandos der Sicherheitspolizei SD, die in 1941-1943 durch zahlreiche Operationen der Vernichtung von friedlicher Bevölkerung auf den Territorien der gegenwärtigen Lettlands, Russlands und Belorusslands „berühmt wurden“, eingeschlossen. Gerade diese „Helden“ beteiligten sich an Massenerschiessungen im Bikernieksker Wald, „bewachten“ nazistische Todeslager und das Konzentrationslager in Salaspils. In 1942 verbrannten zum Beispiel die lettischen Sonderkommandos das Dorf Fjodorowka im Tschudskoj Rayon des Nowgoroder Gebietes und die Siedlung Osno. Die Massenbrandstiftungen und Erschiessungen führten sie in den Ortschaften Lubnizy, Osez, Krechno 60 km nord-westlicher Nowgorod, sowie im Lager fuer Kriegsgefangenen in Krasnoje Selo unweit von Leningrad durch. Bis jetzt sind die blutigen Greueltaten von lettischen Polizeibattaillons in Belorussland nicht vergessen. Fuer die „Heldentaten“ bei der Vernichtung der Zivilbevoelkerung wurde dem am meisten bekannten Fuehrer der lettischen Strafkommandos W.Arais in 1942 der Rang des SS-Sturmbahnfuehrers verliehen, und in 1943 wurde er mit dem Kreuz fuer Kampfverdienste mit Schwerten ausgezeichnet.

Mittlerweile gibt es offiziell in Lettland eine ziemlich verbreitete zweite These – lettische Divisionen „Waffen SS“ verteidigten angeblich die Freiheit Lettlands. Es lohnt sich nicht, darueber zu sprechen, was fuer eine Freiheit das Hitlerregime fuer die baltischen Provinzen geplant hat, denn das ist allgemein bekannt - die Einverleibung ins Dritte Reich war vorgesehen. Wie auch bekannt ist, dass die lettischen Einheiten nicht nur auf dem lettischen Boden, sondern auch auf dem Territorium Russlands und Belorusslands das nazistische Besatzungsregime vor der befreienden Roten Armee verteidigten.

Das alles wissend, kann man sich nur wundern, dass nicht nur Vertreter der national-radikalen politischen Kraefte Lettlands, sondern auch andere lettische politische, gesellschaftliche und religioese Persoenlichkeiten, darunter auch der Minister fuer Kultur I.Ribene und der Exekutivsekretaer des Verteidigungsministeriums zu Integrationsfragen in der NATO R.Graube durch ihre Beteiligung die revanschistische Tonart der Veranstaltung in Lestene unterstuetzt haben. Den Rahmen des im modernen Europa Ueblichen sprengen auch militaerische Ehrenbezeigungen, die von der Ehrenkompanie der nationalen Streitkraefte Lettlands denjenigen erwiesen wurden, die in den „Waffen SS“ dem nazistischen Regime des Hitlerdeutschlands gedient haben. Und vollkommen absurd sind die mehrmals ertoenten Aufrufe der ehemaligen Legionaere und der Vertreter des Verteidigungsministeriums Lettlands, „militaerische Erfahrung“ der Legionaere bei der Erziehungsarbeit der Angehoerigen der modernen lettischen Armee auszunutzen.

Der wichtigste Feiertag in Lettland ist Janis (der Johannistag) am 23. Juni, um den sich viele alte Bräuche ranken. Lettland hat am 17. Juni 1998 ein Gesetz über Feier- und Gedenktage beschlossen, mit dem - wenige Wochen nach dem Gedenkmarsch von Angehörigen der beiden lettischen Waffen-SS-Divisionen am 16. März in Riga - dieser Märztag zum offiziellen "Gedenktag des lettischen Kriegers" erklärt worden war.

In den letzter Jahren werden die Veteranen des zweiten Weltkrieges, die auf den Seiten der antifaschistischen Koalition gekämpft haben, systematisch gerichtlich verfolgt. Ihnen wird die Schuld inkrementiert gegen lettische Waffen-SS-Divisionen gekämpft zu haben.

Am 30. April 2004 verurteilte das Oberste Gericht Lettlands den 81-jährigen ehemaligen russischen Partisanen Wassili Kononow wegen angeblicher Kriegsverbrechen zu einer Haftstrafe von 20 Monaten, weil er 1944 an der Liquidierung von lettischen Quislingen beteiligt war, die den faschistischen deutschen Okkupanten als Polizisten bei der Verfolgung von Antifaschisten gedient hatten.

Insbesondere die russische Minderheit ist immer wieder Gegenstand von Konflikten, da deren Angehörige bisher in weiten Teilen nicht zum Einbürgerungsverfahren zugelassen werden. Dadurch sind sie keine lettischen Staatsbürger und haben somit kein Wahlrecht und können auch keine Beamtenlaufbahnen einschlagen. u.a. von http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0031502.html))