Ostwestfalen-Lippe
Ostwestfalen-Lippe | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Detmold |
Fläche: | 6.519,97 km² |
Höchster Punkt: | am Totenkopf, bei Bad Wünnenberg, mit 498 m ü. NN |
Niedrigster Punkt: | Wesertal bei Petershagen mit 27 m ü. NN |
Kfz-Kennzeichen: | BI, GT, HF, HX, LIP, MI, PB |
Gliederung: | 1 kreisfreie Stadt, 6 Kreise |
Website: | www.ostwestfalen-lippe.de |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 2.059.198 (31. Dez. 2007) |
Bevölkerungsdichte: | 316 Einwohner je km² |
Arbeitslosenquote: | 6,5 % (Oktober 2008)[1] |
Lage in Nordrhein-Westfalen und Gliederung | |
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Naturräume, Landschaften und Flüsse in OWL | |
Naturräume, Landschaften und Flüsse in OWL |
Ostwestfalen-Lippe (Abkürzung: OWL) ist eine Region im Nordosten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist ein Synonym für den gebietsidentischen Regierungsbezirk Detmold, der die Region verwaltungstechnisch abbildet. Der Regierungsbezirk wurde 1947 nach dem Beitritt des Landes Lippe zum 1946 neu gegründeten Nordrhein-Westfalen geschaffen.
Ostwestfalen-Lippe hat rund 2,06 Millionen Einwohner und umfasst etwa ein Fünftel der Fläche Nordrhein-Westfalens. Größte Städte sind Bielefeld, Paderborn, Gütersloh, Minden, das Verwaltungszentrum Detmold und Herford. Die Region ist nicht historisch gewachsen, sondern wird vor allem durch die Grenzen des Regierungsbezirks definiert. Seit 1947 hat die Bevölkerung nur bedingt ein ostwestfälisch-lippisches Regionalbewusstsein entwickelt. Trennend wirken vor allem die konfessionellen und ehemaligen politischen Grenzen zwischen Ostwestfalen und dem nicht als westfälisch geltenden Lippe. Aber auch innerhalb Ostwestfalens besteht zwischen Minden-Ravensberg und dem Hochstift Paderborn eine vorwiegend konfessionell begründete Trennung.
Geographie




Geographische Lage und Aufteilung
Ostwestfalen-Lippe liegt im Osten von Westfalen und im ehemaligen Land Lippe am Übergang der Mittelgebirge in die Norddeutsche Tiefebene. Die Region bildet im Wesentlichen eine verwaltungspolitische Einheit; von einer einheitlichen Landschaft beziehungsweise einer homogenen naturräumlichen Einheit kann nur bedingt geredet werden.
Im Osten wird die Region grob vom Wesertal begrenzt, im Süden vom Westhessischen Bergland. Im Westen hat die Region mit den Kreisen Paderborn und Gütersloh Anteil an der Westfälischen Bucht und der Emssandebene. Dazu zählt auch die Senne bei Paderborn. Nördlich reicht das Mindener Land bis in die Norddeutsche Tiefebene. Zentrale Mittelgebirgsgegenden sind das Lipper Bergland und das Ravensberger Hügelland zwischen den Mittelgebirgen Wiehengebirge und Teutoburger Wald. An den Teutoburger Wald schließt sich südlich das Eggegebirge an. Östlich davon liegen die Warburger Börde und das Oberwälder Land, westlich davon die Paderborner Hochfläche und das Sintfeld. Diese Mittelgebirgsgegenden sind Teil des Unteren und Oberen Weserberglandes.
Kulturell und im Selbstverständnis der Bewohner wirken noch oft die historischen politischen und konfessionellen Grenzen in der Region fort, so dass die Region in das lutherische Minden-Ravensberg im Norden, das überwiegend katholische Hochstift Paderborn und das ehemalige Land Lippe im Osten unterteilt werden kann.
Der Köterberg in der Nähe des lippischen Lügdes ist mit 496 m ü. NN der höchste Gipfel des Regierungsbezirks. An einer Flanke des bereits zum Sauerland gehörenden Totenkopfs bei Bad Wünnenberg erreicht Ostwestfalen-Lippe mit 498 m ü. NN seinen höchsten Punkt. Der niedrigste Punkt liegt bei Petershagen im äußersten Nordosten mit rund 27 m im Wesertal. Ostwestfalen-Lippe hat eine Fläche von 6.520 km², eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 118 km und eine maximale West-Ost-Ausdehnung von rund 82 km.
Siehe auch: Liste der naturräumlichen Einheiten und Landschaften in Ostwestfalen-Lippe und Liste der Berge und Erhebungen in Ostwestfalen-Lippe
Angrenzende Gebiete
Ostwestfalen-Lippe ist im Nordwesten, Norden und Osten von den niedersächsischen Landkreisen Osnabrück, Diepholz, Nienburg/Weser, Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Holzminden und Northeim umschlossen. Im Süden grenzt Ostwestfalen-Lippe an die hessischen Landkreise Kassel und Waldeck-Frankenberg (beide Regierungsbezirk Kassel). Im Westen grenzt die Region an die nordrhein-westfälischen Kreise Soest, Hochsauerlandkreis (beide Regierungsbezirk Arnsberg) und Warendorf (Regierungsbezirk Münster).
Gewässer
Ostwestfalen-Lippe wird durch die beiden großen Flüsse Weser im Osten und Ems im Westen nach Norden in die Nordsee entwässert. Dazwischen bildet sich in Höhe des Teutoburger Waldes die Weser-Ems-Wasserscheide zwischen diesen beiden Flusssystemen aus und setzt sich nach Norden hin über das Wiehengebirge fort. Die Weser durchbricht bei Porta Westfalica das Wiehengebirge. Größere Wesernebenflüsse sind die Werre, Nethe Diemel und Emmer. Die Else und die Bega im Ravensberger Hügelland bzw. im Lipper Bergland entwässern in die Werre. Neben der Ems entspringt in der Senne auch die Lippe, die den Südwesten bei Paderborn zum Rhein hin entwässert und somit ein drittes Einzugsgebiet neben dem vom Ems und Weser darstellt.[2]
Siehe auch: Liste der Gewässer in Ostwestfalen-Lippe
Geologie
Ostwestfalen-Lippes Mittelgebirgsregionen bestehen überwiegend aus Tonmergel-, Kalk- und Sandsteinen aus dem Trias, Jura und der Kreidezeit. Der Ton ist Rohstoff zur Ziegelherstellung. Bekannteste Steinarten sind der Porta-Sandstein und der Osning-Sandstein. Diese Schichten wurden durch Erdfaltung aufgefaltet und bei der Bildung von Wiehengebirge, Teutoburger Wald und Eggegebirge in viele Sättel, Mulden, Horste und Gräben zerlegt. Die Gebirge werden als Bruchfaltengebirge beschreiben. Die einzelnen Schichten sind aus ihrer ursprünglich horizontal übereinanderliegenden Lage in eine nebeneinander oder gar in überkippter Lagerung gefaltet worden. In Ostwestfalen-Lippe beschreibt man die daraus entstehende Gebirgsform auch als Egge, die durch Dören bzw. Siepen voneinander getrennt sind. In den Beckenlagen wie Ravensberger Hügelland und Westfälische Bucht und im Wesertal wurden in der Eiszeit Lockergesteine wie Sand, Kies, Löß, Geschiebemergel abgelagert. Die mächtigsten Schichten des fruchtbaren Lößbodens aus dem Quartär finden sich vor allem in den Übergangsbereichen zur Westfälischen Bucht, zur Norddeutschen Tiefebene und in den Tälern. [3]
Der Löss als bester Boden kennzeichnet vor allem die Warburger, die Steinheimer, die Blomberger und die Lemgo-Detmolder Mulde, das Ravensberger Hügelland, den Nordsaum des Wiehengebirges (Lübbecker Lößland) und Teile der Paderborner Hochfläche. Somit befinden sich, von der Paderborner Hochfläche und kleineren Partien im Mindener Land abgesehen, von guten Böden begünstigte Landstriche im gebirgigen Teil Ostwestfalen-Lippes und hier vornehmlich in den Niederungen. Eingetieft in die Landschaft reihen sich von Süden nach Norden mehrere Bördelandschaften hintereinander: Die Warburger, die Steinheimer und die Ravensberger Börde.[4] Im Westen Ostwestfalen-Lippes erstreckt sich auf etwa 250 km² südwestlich des Übergangs vom Teutoburger Wald zum Eggegebirge bis zur Paderborner Hochfläche die von Sandboden geprägte Senne. Sie umfasst Teile der Kreise Gütersloh, Paderborn und Lippe sowie der Stadt Bielefeld.
Flächennutzung
Durch die fruchtbaren Böden gehören weite Teile Ostwestfalen-Lippes, insbesondere der Raum Minden-Ravensberg zum Altsiedelland und sind durch die intensive, jahrhundertlange menschliche Nutzung zu einer vergleichsweise dicht besiedelten, kleinräumigen, sowie auch im Vergleich zum restlichen Nordrhein-Westfalen relativ waldarmen Kulturlandschaft umgewandelt worden. Größere Waldgebiete finden sich im Wesentlichen nur auf den Höhenzügen der Mittelgebirge und machen rund 21 % der Fläche aus. Obwohl im Bundesvergleich dicht besiedelt, hat Ostwestfalen-Lippe im Vergleich zu anderen nordrhein-westfälischen Regierungsbezirken einen recht ländlich geprägten Charakter, der sich aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung ergibt. Über zwei Drittel der Fläche sind Äcker oder Weiden.[5]
Klima
→ Hauptartikel: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Ostwestfalen-Lippe befindet sich nach der geographischen Lage im atlantischen Klimabereich, niederschlagsreich und von den Temperaturen her verhältnismäßig ausgeglichen. Die Beckenlandschaft des Berglandes und der Wesertalung ist wärmer als die Hochflächen und Randgebiete, in denen das Frühjahr zwei Wochen später seinen Einzug hält. Die vorherrschende Windrichtung aus Südwest führt teilweise zu Austrocknung der Böden, vor allem auf der Paderborner Hochfläche. Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge sind Regenfänger: Hier liegt die Niederschlagsmenge bei 1000 mm, östlich davon sind niederschlagsarme Gegenden wie die Warburger Börde zu finden – mit Niederschlägen von 750 mm.
Bevölkerung


Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsverteilung
Ostwestfalen-Lippe hat rund 2,07 Millionen Einwohner und umschließt eine Fläche von etwa 6.500 Quadratkilometern. Dies entspricht etwas über 10 Prozent der Einwohner aber rund einem Fünftel der Fläche Nordrhein-Westfalens. Ostwestfalen-Lippe weist damit die geringste Bevölkerungsdichte im Vergleich zu den übrigen Regierungsbezirken in NRW auf, hat aber eine annähernd doppelt so hohe Bevölkerungsdichte im Vergleich zum angrenzenden Niedersachsen und liegt auch oberhalb der Bevölkerungsdichte des Bundes. Dabei konzentriert sich die Bevölkerung stark auf die Agglomeration Gütersloh-Bielefeld-Herford entlang der Bahnstrecke Hamm–Minden und den Straßen A 2 und B 61, während nördlich und südlich ländlichere Gebiete vorherrschen. Der Kreis Herford ist mit einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 564 Einwohnern pro km² für einen Kreis dicht besiedelt, während die Kreise Minden-Lübbecke, Lippe und Höxter ländlich geprägte Gebiete sind. Der Kreis Höxter ist sogar der dünnstbesiedelste Kreis in Nordrhein-Westfalen. Die beiden Großstädte bzw. Oberzentren sind die Universitätsstädte Bielefeld und Paderborn. Daneben gibt es zahlreiche Mittelzentren, von denen die Stadt Gütersloh mit Überschreiten der 100.000-Einwohner-Grenze zukünftig zur Großstadt aufsteigen könnte. Weitere größere Städte sind Minden, das Verwaltungszentrum Detmold und Herford.
Vorlage:Zeitleiste Größte Städte Ostwestfalen-Lippe
Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Region. Die Zahlen ab 1939 beziehen sich auf den heutigen (seit 1975 aktuellen) Gebietsstand des Regierungsbezirks Detmold. Die Zahlen für 1905, 1925 sowie 1933 beruhen den Einwohnerzahlen des Regierungsbezirks Detmold nach 1961er-Gebietsstand zuzüglich Benteler (1970 vom Kreis Beckum in den Kreis Wiedenbrück umgegliedert), Harsewinkel, Greffen und Marienfeld (1973 vom Kreis Warendorf in den Kreis Gütersloh umgegliedert) und abzüglich Lette (1970 vom Kreis Wiedenbrück in den Kreis Beckum umgegliedert), Essentho, Meerhof, Oesdorf und Westheim (1975 vom Kreis Büren in den Hochsauerlandkreis umgegliedert), Garfeln, Hörste und Rebbeke (1975 vom Kreis Büren in den Kreis Soest umgegliedert).
Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 sowie für 1987 um Volkszählungsergebnisse[6][7][8] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1987 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich auf die Wohnbevölkerung bzw. ab 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.

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Religion

Durch die Region verläuft seit der Reformation die Trennlinie zwischen den beiden großen christlichen Bekenntnissen. Die Bevölkerung war im Norden (die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe sowie Bielefeld) lange Zeit fast gänzlich evangelisch, im Süden (die Kreise Paderborn und Höxter) rein katholisch, gemischt war nur der Raum des heutigen Kreises Gütersloh. Innerhalb des evangelischen Gebietes herrschte in Lippe die reformierte, ansonsten die lutherische Richtung vor.
Womöglich war in der Region die Bedeutung des Religiösen lange Zeit überhaupt größer als andernorts. Minden (bis 1648) und Paderborn waren seit der Zeit Karls des Großen katholische Bistumssitze, Corvey und Herford bedeutende Reichsabteien. Paderborn hat eine historische Bedeutung erlangt, da hier der Papst Leo III. mit Karl dem Großen dessen Kaiserkrönung vereinabarte und damit das Fundament für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (HRR) gelegt wurde. Das Hochstift Paderborn, wurde ab dem 13. Jahrhundert (nach dem Tod von Heinrich der Löwen und dem Zerfall der Welfenherrschaft) bis 1803 von Fürstbischöfen regiert. Die Stadt Paderborn sowie einige Städte des ehemalige Hochstifts selbst waren nach der Reformation zwischenzeitlich protestantisch, wurde aber unter dem Domherr und späteren Bischof Dietrich von Fürstenberg sowie mit Hilfe der Jesuiten und anderer Orden wieder katholisch. Charakteristisch für das katholische Hochstift sind die hohe Anzahl an Prozessionen, die weit über die Anzahl der katholischen Prozessionen zu Christi Himmelfahrt und zu Fronleichnam liegen und die Wallfahrtsorte wie zum Beispiel Kleinenberg (Marienwallfahrtsort) sowie die hohe Anzahl von Klöstern und Ordensniederlassungen im Erzbistum Paderborn, ebenso die relativ hohe Anzahl der katholischen Priester und Bischöfe, die aus dem ehemaligen Hochstiftgebiet stammen. Es gibt zudem eine Eremitenklause Klus Eddessen im Hochstiftgebiet. Im ehemaligen Hochstift gab es zwei protestantische Orte, Herlinghausen und Hagedorn, was zeigt, dass der Rechtsgrundsatz Cuius regio, eius religio nicht so strikt auszulegen ist. Paderborn ist seit 1930 Erzbistum, ein Umstand, der das katholische Selbstverständnis von Stadt und Umland prägt. Die Bevölkerung und die Geistlichkeit des Erzbistums wird als konservativer und katholischer als die anderen katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen betrachtet.
Im 19. Jahrhundert erfasste die lutherische Erweckungsbewegung, geführt u. a. von Pastor Johann Heinrich Volkening, große Teile der Bevölkerung Minden-Ravensbergs und vertiefte das christliche Leben. Jöllenbeck (heute Teil Bielefelds) wurde einer der Ausgangspunkte für die evangelische Posaunenchorbewegung. Posaunenchöre sind seitdem lebendiger Bestandteil des Gemeindelebens in der Region, oft zu hören in Gottesdiensten, bei Beerdigungen und sonntäglichen Ehrungen älterer Gemeindemitglieder. Die meisten Protestanten gehören der Evangelischen Kirche von Westfalen an, die ihren Sitz in Bielefeld hat. Auf dem Gebiet des früheren Fürstentums Lippe, annähernd identisch mit dem Kreis Lippe, besteht mit der Lippischen Landeskirche eine der zwei in Deutschland vorhandenen reformierten Landeskirchen.
Wie überall haben sich spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts die genannten Gegensätze bedeutend abgeschwächt. Bedeutete noch der Zuzug der Ostflüchtlinge ab 1945 für die Landbevölkerung oft den ersten Kontakt mit Menschen der jeweils anderen Konfession, wurde dies infolge der stetig wachsenden Mobilität immer selbstverständlicher. Bald brachten die zahlreichen Arbeitsmigranten und Aussiedler ihre jeweiligen Glaubensrichtungen mit nach Ostwestfalen-Lippe. Andererseits macht die allgemeine „Entchristlichung“ auch vor der Region nicht halt. Besonders in den evangelischen Gebieten sind die Kirchen sonntags nur wenig besucht, mittlerweile haben einige Gemeinden mit Finanzproblemen zu kämpfen.[9]
Ein Indiz für die prozentuale Verteilung der Konfessionen in Ostwestfalen-Lippe kann die konfessionelle Zugehörigkeit der Schüler geben. Im Schuljahr 2002/2003 waren etwa 48 Prozent aller Schüler evangelisch, 28 Prozent katholisch, 6 Prozent islamisch, 8 Prozent hatten eine andere Konfession und 9,5 Prozent waren konfessionslos.[10]
Sprache
→ Hauptartikel: Ostwestfälisch
Historisch gehören Ostwestfalen und Lippe überwiegend zur Mundartgruppe Ostwestfälisch des Westfälischen Dialekts. Alle westfälischen Mundartgruppen sind durch eine starke Diphthongierung gekennzeichnet (uo, üö, uë und ao). Die Zahl der Sprecher des Plattdeutschen ist inzwischen verschwindend gering und wurde weitgehend auch in der Umgangssprache vom Hochdeutschen abgelöst. „Platt“ erfreut sich jedoch bei älteren Bewohnern z. B. in Form von plattdeutschen Gottesdiensten immer noch einer gewissen Beliebtheit. Einzelne plattdeutsche Ausdrücke und der aber insgesamt nur schwach ausgeprägte Akzent der Bewohner deuten aber jedoch immer noch auf diese insgesamt als historisch zu bezeichnende Zugehörigkeit zum niederdeutschen Sprachraum hin. Teile des östlichen Ostwestfalen-Lippe entlang der Weser gehen bereits in die Dialektgruppe des Ostfälischen über. Der äußerste Nordosten Ostwestfalen-Lippes wird dagegen bereits zum Gebiet des Nordniederdeutschen gezählt. Alle genannten Sprachgruppen zählen aber zum Niederdeutschen bzw. zum Niedersächsischen.
Diese gemeinsamen Sprachwurzeln erleichtern auch heute noch das Festigen eines gemeinsamen Regionalbewusstseins der Lipper und Ostwestfalen. Außerdem deutet der Sprachraum auf kulturelle Gemeinsamkeiten mit dem restlichen Westfalen und dem niedersächsischen Kulturraum hin, gleichzeitig aber auch auf die relativ ausgeprägten kulturellen Unterschiede zwischen den westfälisch-lippischen und den rheinländischen Landesteilen Nordrhein-Westfalens.
Verwaltung und Politik
Verwaltung

→ Hauptartikel: Regierungsbezirk Detmold
Die Region wird verwaltungstechnisch vom Regierungsbezirk Detmold abgebildet. Ostwestfalen-Lippe gliedert sich in die kreisfreie Stadt Bielefeld und die Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn. Ostwestfalen-Lippe ist jedoch historisch-politisch keine Einheit. 80 Prozent der Fläche gehen auf den alten Regierungsbezirk Minden zurück, 20 Prozent der Fläche sind durch den Beitritt des Landes Lippe dazugekommen. Diese beiden Gebiete wurden erst nach der Eingliederung des Landes Lippe in das Land Nordrhein-Westfalen mit Wirkung vom 21. Januar 1947 zusammengefasst. Der lippische Teil wird heute im Wesentlichen durch den Kreis Lippe abgebildet. Seit 2004 ist Ostwestfalen-Lippe neben Bremen und Westmecklenburg Modellregion für Bürokratieabbau.
Es gibt Pläne, den Regierungsbezirk Detmold in einer neu zu schaffenden Region bzw. einem neuen Regierungsbezirk Westfalen oder Westfalen-Lippe aufgehen zu lassen. Insbesondere durch die Zusagen an den Landesteil Lippe in den Lippischen Punktationen ist dieser Plan jedoch umstritten.
OWL Marketing
Die Kreise der Region und die kreisfreie Stadt Bielefeld haben zusammen mit der privaten Wirtschaft die Marketinggesellschaft OWL Marketing gegründet. Die Wirtschaft wird vertreten durch den Verein Unternehmen für OWL-Marketing, in dem die beiden Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld sowie über 100 Unternehmen aus der Region zusammengeschlossen sind. Zweck der OWL Marketing GmbH ist „die Attraktivität OWLs als Wirtschaftsstandort, Lebensraum und Urlaubsregion bekannt zu machen, [und] die Position OWLs im Standortwettbewerb der Regionen zu stärken“.[11]
Slogan des OWL Marketings ist: „OstWestfalenLippe: Ganz oben in Nordrhein-Westfalen“. Dies ist eine Anspielung auf den NRW-Nordpunkt, dem nördlichsten Punkt Nordrhein-Westfalens bei Rahden. Sollte der Regierungsbezirk Detmold wie geplant aufgelöst werden, so würde die OWL Marketing GmbH voraussichtlich als einzige kreisübergreifende Institution die Integrität der Region zu sichern versuchen.
Wahlen

→ Hauptartikel: Wahlen zum Bundes- und Landtag in Ostwestfalen-Lippe
Bundestagswahlen
Die Region entsendet in den Bundestag sieben Vertreter, die in den Wahlkreisen Gütersloh, Bielefeld, Herford - Minden-Lübbecke II, Minden-Lübbecke I, Lippe I, Höxter - Lippe II und Paderborn (Wahlkreisnummern 132 bis 138) direkt gewählt werden. Bei der Bundestagswahl 2005 konnten die CDU-Bewerber die drei eher katholisch geprägten Wahlkreise Gütersloh, Paderborn und Höxter - Lippe II gewinnen. Die Mandate der restlichen, eher protestantisch geprägten, Wahlkreise wurden von SPD-Bewerbern gewonnen.
Landtagswahlen
In den 2005 gewählten Landtag entsendet die Region für die Wahlkreise 88 bis 102 insgesamt 15 Vertreter in den nordrhein-westfälischen Landtag. Davon konnte die SPD lediglich die zwei Wahlkreise 89 Minden-Lübbecke II und 92 Bielefeld I gewinnen. In den restlichen 13 Wahlkreisen wurden CDU-Kandidaten gewählt. 5 Wahlkreise im südlichen Ostwestfalen-Lippe konnten die CDU-Kandidaten mit einer absoluten Mehrheit gewinnen.
Begriffsgeschichte und Regionalbewusstsein

Der Begriff Ostwestfalen-Lippe bzw. OWL ist ein Synonym für den Regierungsbezirk Detmold und wird gebildet aus den Begriffen Ostwestfalen und Lippe. Ostwestfalen ist bereits seit dem 19. Jahrhundert ein Synonym für den ehemaligen Regierungsbezirk Minden und beschreibt die Lage im Osten der preußischen Provinz Westfalen. Der Begriff Lippe geht auf das ehemalige Land Lippe zurück, das nicht zur Provinz Westfalen gehörte und unter anderem daher nicht als westfälisch gilt. Lippe bildet demnach einen eigenständigen Teil innerhalb des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und auch innerhalb der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Bezeichnung „Ostwestfalen-Lippe“ verbindet diese beiden Teile begrifflich miteinander. Der Begriff wird auffällig oft in der abgekürzten Form OWL gebraucht. Selten wird auch die Bezeichnung Ostwestfalen/Lippe verwendet (zum Beispiel als Bezeichnung für die Autobahnausfahrt 28 der Bundesautobahn 2). Der Begriff wird dabei als identitätsstiftende Bezeichnung für die Region vor allem seit der Gründung des Regierungsbezirks Detmold im Jahre 1947 genutzt.
Der Begriff Ostwestfalen-Lippe wird von Teilen der Bevölkerung oft als rein „künstlicher“ Begriff des Regionalmarketings bzw. der Verwaltungspolitik aufgefasst, da auch das Regionalbewusstsein der Bevölkerung unterschiedlich ausgeprägt ist. Trennend wirken dabei die historischen politischen und konfessionelle Grenzen insbesondere zwischen Ostwestfalen und Lippe, aber auch zwischen dem protestantischen Norden (Minden-Ravensberg) und dem katholischen Süden Ostwestfalens (Hochstift Paderborn). Auch die Zweiteilung in einen karnevalslosen Norden und dem den Karneval feiernden Süden ist augenscheinlich. Insbesondere die Lipper haben aus ihrem geschichtlichen Selbstverständnis heraus ein ausgeprägtes Regionalbewusstsein für ihre „lippische Heimat“, wohingegen sich manche Ostwestfalen im Vergleich oft einfach als Westfalen oder seltener als Nordrhein-Westfalen sehen. Verbindend wirken andererseits die lange gemeinsame Geschichte von Ostwestfalen und Lippe u. a. im Reichskreis Westfälischer Kreis, der ländliche Charakter, die geographische und kulturelle Nähe, der gemeinsame Regierungsbezirk und die einst weit verbreitete plattdeutsche beziehungsweise niederdeutsche Sprache seiner Bewohner. Das gilt auch für die Wahrnehmung der Bewohner, von der vermeintlich ruhr-rheinisch dominierten NRW-Landesregierung etwas stiefmütterlich behandelt zu werden. Aufgrund der meisten dieser verbindenden Elemente wurde der Begriff Ostwestfalen-Lippe vereinzelt auch schon vor 1947 für dieses Gebiet verwendet. Oft wird wiederum der Begriff Ostwestfalen fälschlicherweise als Synonym für Ostwestfalen-Lippe verwendet. Ein Grund mag die bessere Eingängigkeit gegenüber dem relativ komplizierten „Bindestrichwort“ Ostwestfalen-Lippe sein. Andererseits ist aber auch die Sonderstellung des nordrhein-westfälischen Landesteils Lippe ungeachtet der lippischen Punktationen und seiner langwährenden Eigenständigkeit als selbstständiges und nicht zu Westfalen gehörendes Gebiet aufgrund der oben beschriebenen Gemeinsamkeiten umstritten bzw. selbst in der Bevölkerung Ostwestfalen-Lippes zunehmend unbekannt. In erhöhtem Maße betrifft dies den Gebrauch des Begriffs durch Auswärtige. Insbesondere die Lipper lehnen die Verwendung des Begriffes Ostwestfalen als Synonym für Ostwestfalen-Lippe ab, um auch begrifflich die Sonderstellung ihres Landesteils herauszustellen.
Siehe auch: Der Begriff „Ostwestfalen“
Geschichte




Ostwestfalen-Lippe ist erst nach Beitritt des Landes Lippe zum Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 1947 und Gründung des Regierungsbezirks Detmold erstmals als eine Region unter einheitlicher Verwaltung in Erscheinung getreten. Die Geschichte des Gebiets zeigt davor zwar gewisse Gemeinsamkeiten, aber erklärt auch durch seine Unterschiede das nicht besonders ausgeprägte Regionalbewusstsein der Bevölkerung.
Frühzeit und sächsisches Stammesreich
Frühzeitliche Funde aus der Stein-, und Bronzezeit z. B. im heutigen Hiddenhausen oder an den Externsteinen zeigen erste Spuren einer Besiedlung bereits in vorrömischer Zeit.
Das Hermannsdenkmal bei Detmold weist seit 1875 auf die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n.Chr. hin. Obwohl der Sieg von Arminius gegen Varus römische Armee sich wohl nach neueren Erkenntnissen nicht in Ostwestfalen-Lippe, sondern eher in Kalkriese zugetragen hat, so zeigen Funde aus der römischen Zeit z. B. im Ravensberger Land, dass der römische Einfluss bis in die Region reichte, obwohl die römische Expansion mit dieser Niederlage zunächst beendet war. Zu jener Zeit lebten in der Region verschiedene germanische Stämme, u. a. die Angrivarier und die Cherusker, die sich in Folge teilweise dem Sachsenbund anschlossen. Das heutige Gebiet Ostwestfalen-Lippes lag im Gebiet der Engern.
Fränkische Expansion und Christianisierung
Im 8. Jahrhundert versuchten die Franken unter Pippin die sächsischen Stämme erstmals zu christianisieren. Einer seiner Nachfolger, Karl der Große, trieb die fränkische Expansion in den Sachsenkriegen voran und gründete bereits 776 eine Pfalz in Paderborn. 799 traf sich dort Karl der Große mit Papst Leo III.. In den Sachsenkriegen besiegte Karl der Große 775 die Ostfalen und die Engern. Erst 785 jedoch waren die letzten sächsischen Aufstände unter Führung des Sachsenherzogs Widukind weitgehend beendet; Widukind wurde getauft und Karl der Große war sein Taufpate. Heute erinnert unter anderem der Beiname des Kreises Herford Wittekindsland bzw. der Widukindstadt Enger, wo Widukinds Grab vermutet wird, an dieses Symbol sächsischen Widerstands. Das Gebiet des heutigen Ostwestfalen-Lippes war dennoch bis 1180 weiter Teil des Herzogtums Sachsen, das fortan freilich unter fränkischer Herrschaft Teil des Fränkischen Reiches war. Paderborn wurde und blieb bis heute Erzbistum und entwickelte sich zu einem geistlichen und weltlichen Zentrum für das südliche Ostwestfalen. 799 wurde das Fürstbistum Paderborn errichtet. Zur Festigung der fränkischen Macht begründete Ludwig der Fromme 815 (seit 822 am heutigen Standort) das reichsunmittelbare Kloster Corvey bei Höxter, das sich im 9. und 10. Jahrhundert zu einem der Zentren der christlichen Kultur Nordwesteuropas entwickelte. Der zweite Bischofssitz der Region war Minden. Erstmalig urkundlich erwähnt wird Minden im Jahre 798. 799 wurde das Hochstift Minden gegründet. Bereits 789 wurde das Damenstift Herford und damit auch die Stadt Herford gegründet. Das Stift wurde zur reichsunmittelbaren Reichsabtei durch Ludwig den Frommen erhoben und Herford wurde zur freien Reichsstadt Herford.
Gründung weiterer Territorien
Neben diesen zunächst als geistliche Territorien mit weltlichem Herrschaftsanspruch des Heiligen Römischen Reiches angelegte Territorien, entstand um 1140 die Grafschaft Ravensberg mit der 1214 erstmals erwähnten Stadt Bielefeld als Hauptstadt im Ravensberger Land. Ebenfalls im 12 Jahrhundert begannen die Edelherren zu Lippe eine eigenes (weltliches) Territorium zu schaffen, dessen Ausgangspunkt sich allerdings südlicher als der heutige Kreis Lippe befand, nämlich beim 1184/1185 gegründeten Lippstadt an der Lippe – daher der Name Lipperland. Das Gebiet, das in etwa dem heutigen Kreis Lippe entspricht, war aber damals bereits ein Lehen der lippischen Adligen. Wahrscheinlich 1190 gründete der erste lippische Regent Bernhard II. Lemgo – die älteste lippische Stadt im heutigen Kreis Lippe. Horn folgte wahrscheinlich vor 1248, Blomberg vor 1255 und Detmold um 1263. Weitere, allerdings sehr kleine und auch nicht immer voll selbstständige Territorien waren die 1237 geschaffene Grafschaft Rietberg und das Amt Reckenberg als Exklave des Fürstbistums Osnabrück.
Diese Territorien gehörten zum 1500/1512 eingeteilten Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis des Heiligen Römischen Reiches, der bis 1806 bestand haben sollte. Nicht zum Westfälischen Kreis zählte die Herrschaft Rheda bei der heutigen Stadt Rheda-Wiedenbrück. Rheda befand sich zu Anfang im Besitz der Edelherren zu Lippe.
Übersicht über die weitere Entwicklung der Territorien
Alle Territorien konnten lange ihre Eigenständigkeit bzw. im Falle Reckenbergs ihre gebietsmäßige Identität bewahren, fielen aber spätestens auf dem Wiener Kongress 1815 bzw. in den Befreiungskriegen bereits 1813 fast alle an Preußen. Einzige Ausnahme war Lippe, das bis 1947 unabhängig blieb.
- Paderborn blieb im Süden der Region als geistliches und lange Zeit auch weltliches Zentrum erhalten, bis das Fürstbistum Paderborn 1802/1803 von Preußen annektiert wurde und danach nur noch (bis heute) als geistliches Erzbistum fortbestand.
- Das Hochstift Minden fiel 1648 an Brandenburg-Preußen. Minden wurde zur Garnisons- und Beamtenstadt. Ab 1648 wurde es in ein weltliches Territorium gewandelt und hieß fortan Fürstentum Minden. Zur Eingliederung in das Königreich Westphalen wurde das Fürstentum 1807 de-facto aufgelöst. Als Reichsteritorium existierte es formal jedoch bis zur Gründung der Provinz Westfalen weiter.
- Ravensberg fiel 1437 an die Herzöge von Jülich, später Jülich-Berg. Die Grafschaft Ravensberg fiel 1614 an Brandenburg-Preußen. Nach Eingliederung in das Königreich Westphalen hörte die Grafschaft 1807 de facto auf zu existieren. Als Reichsteritorium existierte sie formal jedoch bis zur Gründung der Provinz Westfalen weiter.
Die Grafschaft Ravensberg, das Fürstbistum Minden, sowie Herford waren ab 1719 in der preußischen Verwaltungseinheit Minden-Ravensberg verbunden und büßten daher, obwohl Ravensberg und Minden weiterhin formal eigenständige Gebiete in Preußen bildeten, noch mehr ihrer ohnehin unter preußischer Herrschaft erheblich reduzierten Eigenständigkeit ein.
- Lippe blieb für ca. 800 Jahre, seit Anfang des 19. Jahrhunderts von der preußischen Provinz Westfalen umschlossen, ein eigenständiges Territorium. Das Land Lippe (seit 1789 Fürstentum) wahrte seine staatliche Eigenständigkeit bis 1947. Erst 1947/48 ging das Land Lippe bzw. der Freistaat Lippe in Nordrhein-Westfalen auf. Der Name Lippe und die räumliche Integrität blieb jedoch als Kreis Lippe weitgehend erhalten. Die ehemalige Residenz Detmold ist heute Sitz der Bezirksregierung für Ostwestfalen-Lippe.
- Herford blieb lange freie Reichsstadt wurde dann aber von Brandenburg-Preußen vereinnahmt und wird 1652 der Grafschaft Ravensberg eingegliedert. 1803 verliert mit dem Stift Herford auch der letzte eigenständige Teil Herfords seine Selbständigkeit und wird dem preußischen Minden-Ravensberg eingegliedert.
- Corvey erlangte im 12. Jahrhundert zunächst Reichsfreiheit und ein winziges Territorium als Prälatur. Spätestens ab 1582 war es eine Fürstabtei. 1792 hob der Papst das Kloster auf und erklärte Corvey zum Bistum bzw. zum Hochstift. Nach der Zeit im Königreich Westphalen wurde Corvey 1813/15 preußisch und existierte fortan nicht mehr als eigenständiges weltliches Territorium. Das geistliche Bistum Corvey blieb bis 1825 bestehen.
- Die Herrschaft Rheda war nach der anfänglichen lippischen Zugehörigkeit von 1364 bis 1557 tecklenburgisch, kam dann als Erbe an die Grafen von Bentheim, 1606 an die Linie von Bentheim-Tecklenburg-Rheda, 1808 an das Großherzogtum Berg und wurde 1818 zum Königreich Preußen geschlagen und hörte damit auf zu bestehen.
- Die Grafschaft Rietberg entwickelte nie eine besondere Bedeutung und fiel bereits 1456 als Lehnsherrschaft an die Landgrafen von Hessen. Ab 1581 war die Grafschaft Teil Ostfrieslands, ab 1699 Gebiet der Grafen zu Kaunitz. Die Grafen von Rietberg konnten auch über die Franzosenzeit im Königreich Westfalen hinaus bis 1815 unter verschiedenen Häusern ihr Gebiet behaupten, bevor Rietberg 1813/15 an Preußen fiel und damit aufhörte zu existieren.
- Das Amt Reckenberg fiel mit dem Hochstift Osnabrück 1802 zum Königreich Hannover, ab 1807 um Königreich Westfalen bzw. zum napoleonischen Frankreich und 1815 an Preußen. Reckenberg verlor damit 1815 endgültig seine Stellung als Exklave.
Reformation und Dreißigjähriger Krieg
Erste Reformationsversuche

Nach der Christianisierung durch die Franken und Unterwerfung der aufständischen Sachsen, blieb die Region lange Zeit katholisch. Die Bischofssitze Paderborn und Minden, sowie die Klöster in Herford und Corvey waren die geistlichen Zentren der Region. Daneben gab es weitere kleinere Stifte z. B: das Damenstift in Stift Quernheim. Die Bewohner der Region waren ihren weltlichen und geistlichen Herren abgabenpflichtig, wenn die weltliche und geistliche Herrschaft wie im Bistum Paderborn nicht ohnehin gleichzeitig ausgeübt wurde.
Mit der Reformation sollte sich dieses homogene konfessionelle Bild der Region ändern. Vorläufer der Reformation waren die katholischen Reformbewegungen des 15. Jahrhunderts, etwa die „Devotio Moderna“, die auch in Westfalen von Bedeutung waren. Ein entsprechendes Fraterhaus gab es in Herford ab 1428. Klöster der Augustiner-Eremiten (der Orden, dem auch Martin Luther angehörte) gab es in Herford und Lippstadt, das eine lippische Exklave war. So gilt der „Lippstädter Katechismus“ von 1534 von Johann Westermann als erstes eigenständiges westfälisches reformatorisches Zeugnis. In Herford gab es erste reformatorische Predigten bereits 1521. Selbst im Bischofssitz Paderborn führte die religiöse Erneuerungsbewegung 1528 zu einer sozialen Volkserhebung, in deren Folge sich die reformatorischen Ideen verbreiteten. 1532 schlug Bischof die Bewegung nieder und verbot die Reformation. Insgesamt zeigt sich darin, dass der Erfolg der Reformation in den einzelnen Territorien maßgeblich von den jeweiligen Landesherren abhing.
siehe auch: Einführung der Reformation in Herford
Dreißigjähriger Krieg
Als 1621 protestantische Braunschweiger Truppen unter Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel im Dreißigjährigen Krieg in das katholische Paderborn einrückten und gegen spanische Truppen in Lippstadt vorgingen, war die Vormachtstellung der katholischen Kirche in der Region endgültig gefährdet, obwohl die Braunschweiger bereits 1622 bzw. nach kurzer Rückkehr 1632 wieder abzogen. Die katholische Ordnung konnte durch die siegreichen katholischen Truppen unter Tilly zunächst wieder hergestellt werden. 1630 trat Schweden in den Krieg ein und unter Initiative des protestantischen Hessen-Kassels wurde dem protestantischen Schwedenkönig Gustav Adolf II. das Hochstift Paderborn sowie die Abtei Corvey zugesprochen. Der Kriegsverlauf im heutigen Ostwestfalen-Lippe war lange unklar, mehrmals wechselten die Machtverhältnisse in der Region und manche Städte wie Lemgo und Paderborn wurden gleich mehrfach erobert. Die lippischen Städte beispielsweise verloren bis zum Ende des Krieges etwa zwei Drittel ihrer Bevölkerung; auf dem lippischen Land lag der Verlust bei etwa 50 Prozent.
Am 24. Oktober 1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Frieden geschlossen und der Dreißigjährige Krieg beendet.
Konfessionelle Trennung

Nach dem Westfälischen Frieden wurde das Hochstift Minden säkularisiert und fiel als Fürstentum 1648 zusammen mit der Grafschaft Ravensberg und dem annektierten Herford an das lutherische Brandenburg-Preußen. An der gebietsmäßigen Integrität der Territorien änderte sich jedoch wenig. Insbesondere Lippe, das bereits um 1605 unter Graf Simon VI. offiziell zum reformierten Bekenntnis übertrat, blieb eine eigenständige Grafschaft. Die Trennung der lippischen Kirche von den Bistümern Minden und Paderborn zeigt sich noch heute an der Lippischen Landeskirche. Die Zugehörigkeit von Minden-Ravensberg zum protestantischen Preußen, manifestiert bis heute die konfessionelle Trennung in Ostwestfalen-Lippe zwischen lutherischem Norden, reformierten Lippe und weiterhin katholischen Süden um Paderborn.
Hexenverfolgungen
Der Hexenglaube erreichte im 16. und 17. Jahrhundert den Höhepunkt seiner Bedeutung. In Teilen Westfalens war dabei die Hexenverfolgung besonders intensiv. In der Grafschaft Lippe und in der Stadt Lemgo fielen 430 Personen den Hexenverfolgungen zum Opfer. Viele Opfer gab es auch im Hochstift Paderborn und in Minden, wo zwischen 103 und 1684 Hexenprozesse gegen insgesamt 128 Personen eröffnet wurden. Noch heute erinnert das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo an diese Zeit.[12]
Der Siebenjährige Krieg

Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde Ostwestfalen-Lippe nicht mehr vom Krieg heimgesucht. Dies änderte sich mit dem Siebenjährigen Krieg dramatisch. Westfalen wurde nun zu einem Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Österreich, Russland und Frankreich auf der einen Seite und Preußen und Großbritannien/Hannover auf der anderen Seite. Den Franzosen gelang es beispielsweise am 20. Juli 1757 Bielefeld zu besetzen. Spätestens ab 1759/1760 gelang es alliierten Truppen in mehreren Schlachten die Franzosen zu schlagen und ihre Dominanz in der Region zu brechen. In diesem Zusammenhang ist die Schlacht bei Minden, das Gefecht bei Gohfeld und die Schlacht bei Warburg zu sehen. Die Franzosen zogen letztlich 1761/1762 aus Westfalen ab. Man schätzt, dass in Minden-Ravensberg die Bevölkerungsverluste bei 10 % lagen.
Industrialisierung
Proto-Industrialisierung

Insbesondere in Minden-Ravensberg führte die Fruchtbarkeit der Böden ab etwa 1000 zu einem schnellen Bevölkerungswachstum, bei dem die Landschaft weitestgehende in eine Kulturlandschaft umgewandelt wurde. Durch das Anerbenrecht und das Heuerlingswesen führte dies zu einer Überbevölkerung und Verarmung weiter Teile der Bevölkerung. Diese Entwicklung führte jedoch auch zu einem Aufblühen proto-industrialistischer Erwerbsformen, die wiederum die spätere Industrialisierung in Minden-Ravensberg begünstigten. Der Prozess vollzog sich dabei in mehreren Stufen:
- Um 1000 lebte die Landbevölkerung in einzelnen Drubbeln inmitten ausgedehnter Marken. Die Markenwälder und Felder wurden gemeinsam bewirtschaftet. Die Bevölkerung zahlte an die geistlichen und weltlichen Herren den Zehnt und stand in unterschiedlichem Ausmaß auch in rechtlicher Abhängigkeit zu diesen. Durch das Anerbenrecht bewirtschaftete nur jeweils der Erbe den elterlichen Hof. Die anderen Nachkommen, die Erbkötter, erhielten nur ein kleines Erbe, errichteten in Nähe der Drubbel ihre Höfe und schufen durch Rodung neues Ackerland.
- Ab etwa 1450 bis 1650 entstand die Schicht der Markkötter, die im Gegensatz zu den Erbköttern und Erben nur einen sehr geringen Erbanteil erhielten. Sie lebten in Kotten abseits der Drubbel. Der Grundbesitz der Markkötter war klein und ihr Auskommen stützte sich vor allem auf ihr Vieh, das sie in der Mark hielten, obwohl ihnen dieses Recht nur widerwillig von den etablierten Bauern eingeräumt wurde. Die ehemals dichten Markwälder wurden durch die „wilde“ Ansiedlung der Markkötter weiter dezimiert.
- Seit dem 16. Jahrhundert bildeten die Heuerlinge eine weitere, noch ärmere, Siedlergruppe. Diese erbten gar keinen Grundbesitz sondern mussten in angemieteten Kotten (Heurlingskotten) leben, die Miete teils in Form von Arbeit beim Bauern, dem der Kotten gehörte, leisten und waren wirtschaftlich weitestgehend von diesen abhängig.
Diese ärmeren Schichten, also vor allem arme Heuerlinge und Kötter, erschlossen sich daher im 15. Jahrhundert mit Flachsanbau und -verarbeitung zu Leinen eine neue Erwerbsmöglichkeit. Diese Frühform der Industrialisierung im Ravensberger Landes wird als Protoindustrie charakterisiert. Die Leineweber verarbeiteten den Flachs, wenn sie nicht auf ihren eigenen oder den Feldern ihres Kotteneigentümers arbeiteten, zum bekannten Ravensberger Leinen. Bielefeld wird daher auch Leineweberstadt genannt. Im preußischen Merkantilismus wurde das Leinengewerbe gefördert und die Zahl der Heuerlinge wuchs dadurch rasch, so dass um 1700 beispielsweise im Ravensberger Land die ländliche Bevölkerung bereits zu zwei Dritteln aus Heuerlingen bestand. Im Jahre 1770 wurde die Mark auf preußischem Druck hin vollständig privatisiert (Binnenkolonisation durch Markenteilung) und größtenteils zu Ackerland landwirtschaftlicher Kleinbetriebe (Stätten). Die ärmeren Schichten blieben jedoch weiterhin auf die Flachsverarbeitung angewiesen.
Industrialisierung
In den überwiegend zu Preußen gehörenden Gebieten förderte der Preußische Staat die zunächst protoindustrialistisch organisierte Textilherstellung, da Minden-Ravensberg dadurch zu den wirtschaftlich bestentwickelten Regionen Preußens und damit auch zu den Regionen mit hohem Steueraufkommen zählte. Der Staat Preußen förderte ganz im Sinne des Merkantilismus unter anderem daher den Bau der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, später auch weiterer Strecken wie die Hannoversche Westbahn, die den wirtschaftlichen Anschluss an die Seehäfen, die rheinischen Industriereviere und die Kohlereviere des Ruhrgebiets brachten. Der Bahnhof Minden wurde seit 1847 angefahren. Entlang dieser Bahnstrecken liegen auch heute noch die bevölkerungsreichsten Gebiete der Region.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Textilindustrie jedoch bereits im Niedergang begriffen und konnte die rasant gewachsene Bevölkerung Minden-Ravensbergs kaum mehr ernähren. Der Grund für den Niedergang waren vor allem die mechanischen Webstühle in England und der dadurch ab etwa 1820 erzeugte und aus Belgien oder England importierte Leinen. Große Spinnereien im industriellen Maßstab wie die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld blieben auf die Zentren beschränkt, so dass insbesondere die Landbevölkerung unter dem Niedergang litt. Bis etwa 1860 waren sogar viele Menschen gezwungen, beispielsweise nach Amerika auszuwandern. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich, durch die Anbindung an die neuen Eisenbahnen begünstigt, die Tabakindustrie in Minden-Ravensberg zur dominierenden Industrie und brachte ab etwa 1860 neue Erwerbsmöglichkeiten auch für die Landbevölkerung. Insbesondere das Ravensberger Land entwickelte sich zu einem Zentrum der europäischen Tabakindustrie und sollte dies auch bis zum Zweiten Weltkrieg bleiben.
In Lippe, wo die Industrialisierung in viel geringerem Maße Fuß fassen konnte, dies teilweise sogar durch den Fürst behindert wurde, blieben die ärmeren Bevölkerungsschichte noch lange in prekären Lebenssituationen, so dass insbesondere hier Teile der Bevölkerung gezwungen waren, ihren Lebensunterhalt als Wanderarbeiter – z. B. als Wanderziegler zu verdienen. Dieses Phänomen wurde noch 1947 als soziales Problem in den Lippischen Punktationen explizit verurteilt.
Die napoleonische Zeit

Ab 1807 wurde durch Napoleon die heutigen ostwestfälischen Gebiete zusammen mit anderen auch vollkommen unwestfälischen Gebieten in das de facto französische Königreich Westphalen eingefügt. Nur Lippe konnte seine Eigenständigkeit bewahren. Die Gebiete unter französischem Einfluss übernahmen die französischen Verwaltungsstrukturen. Die südlichen und östlichen Gebiete Ostwestfalens gehörten zum Departement der Fulda. Die nördlichen und westlichen Gebiete gehörten bis 1810 zum Departement der Weser. Der nordwestliche Teil des Départements wurde durch Beschluss vom 13. Dezember 1810 zum 1. Januar 1811 direkt in das Kaiserreich Frankreich eingegliedert. Die 1811 in Frankreich eingegliederten Gebiete lagen im Département Ems-Supérieur. Dazu zählten alle ostwestfälischen Gebiete nordwestlich der Linie Weser-Werre- Westgrenze Herford-Aa-Johannisbach-Schwarzbach-und Teutoburger Wald zwischen Werther und Borgholzhausen. Bielefeld und Herford gehörten demnach weiterhin zum Königreich Westfalen. Die nicht eingegliederten Gebiete wurden 1811 dem Département Fulda eingegliedert. Den ärmsten Schichten brachte die französische Fremdherrschaft die Möglichkeit, sich aus dem Lehnsherrenverhältnis bzw. der Leibeigenschaft freizukaufen, jedoch sollten die Heuerlinge, wenngleich rechtlich auch nicht mehr an Adlige gebunden, wirtschaftlich noch lange Zeit von den Besitzern ihrer Kotten abhängig bleiben.
Bereits 1813 eroberte Preußen in den Befreiungskriegen französische Gebiete zurück und fasste sie im Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein zusammen. 1815 wurde auf dem Wiener Kongress die französische Herrschaft über Ostwestfalen endgültig beendet.
Das preußische Ostwestfalen

Seit Ende der französischen Fremdherrschaft war das heutige Ostwestfalen nun weitgehend preußisch. Der preußische Staat löste die alten Verwaltungsstrukturen, die noch auf den alten mittelalterlichen Territorien beruhte, auf und fasste 1815 Ostwestfalen im Regierungsbezirk Minden in der Provinz Westfalen zusammen. Die damals festgelegten Kreise lassen sich auch in der heutigen Kreisstruktur immer noch erahnen. In den südlichen und damit katholischen Gebieten um Paderborn, die erstmals zu Preußen gehörten, wurde die Eingliederung in das protestantische Preußen von der Bevölkerung mehrheitlich abgelehnt und das Stichwort Musspreußen machte die Runde.
Die Region im Dritten Reich
Wie fast überall in Deutschland übernahmen ab 1933 die Nationalsozialisten die Macht in der Region. In der NS-Ideologie Heinrich Himmlers spielte die Wewelsburg bei Büren eine herausragend-unrühmliche Rolle als geplante SS-Ordensburg. Zum Ausbau der Burg wurden Arbeitskräfte benötigt, so dass in der Nähe eines der größten deutschen Konzentrationslager, das KZ Niederhagen, eingerichtet wurde. Besonders die Patienten der Von Bodelschwinghsche Anstalten Bethel bei Bielefeld waren zu Zeiten des Nationalsozialismus von der Zwangssterilisation und durch die als Euthanasie bezeichneten nationalsozialistischen Krankenmorde akut gefährdet. Obwohl die Leitung von Bethel versuchte, diese Menschen zu retten – was größtenteils auch gelang – wurden auch aus Bethel Menschen deportiert und getötet. Bereits 1941 begann die Deportierung der jüdischen Bevölkerung Ostwestfalen-Lippes.
Für die Kriegsvorbereitung und Durchführung spielten insbesondere die Senne bei Paderborn, in der von Wehrmacht und SS der Panzerkrieg maßgeblich entwickelt und geprobt wurde, sowie der Rüstungsstandort Espelkamp, der überhaupt erst durch die dortige Munitionsanstalt zur Stadt heranwuchs, eine Rolle. Im Krieg wurden einige der Rüstungsbetriebe auch in das Wiehen- und Wesergebirge bei Porta Westfalica u-verlagert. Im Krieg wurden insbesondere die industriellen Zentren Bielefeld, Herford, Minden, aber auch das eher ländlich geprägte Paderborn bei Luftangriffen stark zerstört. Der Bodenkrieg verschonte die Städte aber weitgehend. Die einzige Panzerschlacht in der Region war die meist als „Schlacht um Paderborn“ bezeichnete Schlacht im Süden der Region. Amerikanische Panzerverbände der 3. US-Panzerdivision drangen dabei Ende März bis in den Raum Paderborn vor, um den Ruhrkessel im Osten zu schließen. In der Dörenschlucht bei Augustdorf gelang es einem SS-Verband zwar einige amerikanische Panzer auszuschalten und am 30./31. fiel der kommandiere US-General Maurice Rose bei Paderborn, jedoch wurde am 1. April bei Lippstadt der Ruhrkessel geschlossen und Paderborn eingenommen. Bereits am 4. April besetzten amerikanische Truppen Bielefeld, Herford, Detmold und Minden. Der Krieg war damit im April in der Region de facto zu Ende und die nationalsozialistische Herrschaft beendet.
Die Region nach 1945
Bis zum Umzug nach Berlin war Bad Oeynhausen Sitz der britischen Militärregierung. Nach dem Krieg wurde Ostwestfalen bzw. der Regierungsbezirk Minden 1946 Teil des neuen Landes Nordrhein-Westfalen. Im Jahre 1946 entschloss sich das Land Lippe dazu, Nordrhein-Westfalen beizutreten. Der Beitritt wurde 1947 vollzogen. In den Lippischen Punktationen wurde der Beitritt geregelt und eine Eingliederung in den Regierungsbezirk Minden festgelegt. Der neue Regierungsbezirk, der jetzt erstmals ganz Ostwestfalen-Lippe als administratives Gebiet zusammenfasste, wurde in Regierungsbezirk Minden-Lippe, später in Regierungsbezirk Detmold umbenannt und die Verwaltung gemäß den Vereinbarungen zwischen dem Land NRW und dem Land Lippe nach Detmold verlegt.
Die Tabakindustrie in Minden-Ravensberg geriet in den Nachkriegsjahren durch das Aufkommen von Wickelmaschinen, deren Einsatz aus beschäftigungspolitischen Gründen vor 1945 in Deutschland verboten war, in einen produktionstechnischen Nachteil gegenüber ausländischen Produzenten. Der Niedergang der Tabakindustrie konnte aber unter anderem durch die Möbelindustrie aufgefangen werden, die in den ländlichen Gegenden Ostwestfalen-Lippes bereits zuvor eine bedeutende Rolle spielte.
Von 1969 bis 1975 wurden die Kreise und Kommunen im Regierungsbezirk in einer Kommunalreform grundlegend neu geordnet. Infolge dessen wurde 1973 die neu geschaffene Stadt Harsewinkel dem Regierungsbezirk angegliedert und damit ostwestfälisch, obwohl das Gebiet gemäß den historischen Grenzen zum westfälischen Münsterland zählte.
Siehe auch: Geschichte Westfalens
Wissenschaft und Bildung
In Ostwestfalen-Lippe gibt es zahlreiche Hochschulen. An der Universität Paderborn sind rund 13.500 Studierende (WS 2007/08) in 113 Studiengängen immatrikuliert, an der Universität Bielefeld rund 17.600 (WS 2007/08) in 76 Studiengängen. Im Forschungsranking des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) belegen Informatik, Wirtschaftsinformatik und Anglistik in Paderborn und Soziologie, Geschichte und Pädagogik in Bielefeld vordere Plätze.
Ebenfalls von überregionaler Bedeutung sind die Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit Ihren Standorten in Lemgo, Detmold und Höxter, sowie die Hochschule für Musik in Detmold.
In Bielefeld ist die Fachhochschule Bielefeld mit einer Außenstelle in Minden ansässig.
Kleinste ostwestfälische Hochschule ist die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen in Herford mit weniger als 100 Studenten.
Internationale Beachtung findet die wissenschaftliche Forschung des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bad Oeynhausen. Die Einrichtung ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.
Ergänzt wird das Forschungsangebot in Ostwestfalen-Lippe durch zwei Außenstellen von Fraunhofer-Instituten in Paderborn.
Im Rahmen des BMBF-Programms "Lebenslanges Lernen" entstanden als Teil der "Lernenden Regionen" in OWL vor allem für bildungsferne und benachteiligte Schichten, besonders Migranten, an fünf Standorten in Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo, Blomberg und auch Herford die Selbstlernzentren Lippe zur individuellen Förderung sprachlicher sowie beruflicher Basisqualifikationen.[13]
In Ostwestfalen-Lippe gibt es einige kleinere Volkssternwarten. So gibt es an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe am Standort Lemgo seit 1969 eine Sternwarte. Die Realisierung eines Planetariums in Bad Lippspringe wird von der Planetariumsgesellschaft Ostwestfalen-Lippe e. V. als Förderverein angestrebt.
Wirtschaft

Ostwestfalen-Lippes Wirtschaft wird dominiert von mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Lebensmittelindustrie, IT-Industrie, Automatisierungstechnik und Möbelindustrie, die im Bezug auf das Bundesgebiet (und teilweise international) einen sehr hohen Stellenwert haben. Von der ehemals dominierenden Tabakindustrie in Minden-Ravensberg sind nur wenige Betriebe erhalten. In der Tradition der ehemals äußerst bedeutenden Leineweber aus der Region stehen die großen Textil- und Modeunternehmen in Minden-Ravensberg. Selbst in den ländlichen Gebieten spielt die Landwirtschaft in der Beschäftigtenstruktur kaum eine Rolle und liegt noch unter dem nordrhein-westfälischen Landesdurchschnitt. Im primären Sektor arbeiten unter 1 % der Beschäftigten, rund ein Drittel arbeiten im sekundären Sektor, der Rest (rund 65 %) arbeiten im tertiären Wirtschaftssektor. Die Beschäftigtenstruktur nach Wirtschaftsbereichen am 31. Dezember 2006 zeigt folgende Tabelle im Detail:
Wirtschaftsbereich | Sozialversicherungs- pflichtige Beschäftigte |
Anteil in Prozent |
---|---|---|
Land- und Forstwirtschaft | 5.188 | 0,8 |
Bergbau und Gewinnung von Erden und Steinen | 450 | 0,1 |
Primärer Sektor | 5.638 | 0.9 |
Verarbeitendes Gewerbe | 225.208 | 33 |
Energie- und Wasserversorgung | 4.614 | 0,7 |
Sekundärer Sektor | 229.822 | 33,7 |
Baugewerbe | 34.756 | 5,1 |
Handel | 108.505 | 15,9 |
Gastgewerbe | 13.079 | 1,9 |
Verkehr- und Nachrichtenübermittlung | 32.254 | 4,7 |
Kredit- und Versicherungsgewerbe | 17.887 | 2,6 |
Grundstückswesen, Vermietung, Dienstleistung für Unternehmen |
74.075 | 10,8 |
Öffentliche Verwaltung | 30.896 | 4,5 |
Öffentliche und private Dienstleistungen | 135.387 | 19,8 |
Tertiärer Sektor | 449.839 | 65,4 |
Gesamt | 682.341 | 100 |
Quelle: Bezirksregierung Detmold, Stand 31. Dezember 2006 [14]

Die vier Arbeitsagenturen in Bielefeld, Herford, Detmold und Paderborn melden für Oktober 2008 eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Dies entspricht 76.429 als arbeitslos Gemeldeten. Damit ist die Arbeitslosenquote im Vergleich mit den anderen nordrhein-westfälischen Bezirken unterdurchschnittlich. [15] Folgende Tabelle zeigt die Arbeitslosenquote in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten:
Kreis | Arbeitslosenquote |
---|---|
Bielefeld | 9,3 Prozent |
Gütersloh | 4,3 Prozent |
Herford | 6,2 Prozent |
Höxter | 5,8 Prozent |
Lippe | 7,5 Prozent |
Minden-Lübbecke | 5,8 Prozent |
Paderborn | 6,5 Prozent |
Ostwestfalen-Lippe | 6,5 Prozent |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stand Oktober 2008 [16][17]


Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die 15 größten Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe nach den Beschäftigungszahlen:
|
Quelle: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, IHK Lippe zu Detmold und Angaben der Unternehmen, Stand: 2007 [18]
¹ Quelle: Wirtschaftsblatt [19] und Internetauftritt des jeweiligen Unternehmens |
Möbelindustrie
Etwa 70 Prozent der deutschen Küchenmöbelproduktion stammt aus Ostwestfalen-Lippe. Mit dem Kompetenzzentrum der Holz-, Möbel- und Kunststoffindustrie sind folgende Fachverbände der Holz- und Möbelindustrie in Herford ansässig: Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie, Verband der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe e. V., Industrieverband Möbel – Holz – Kunststoff Westfalen, Fachverband Serienmöbelbetriebe des Handwerks, Service-Gesellschaft der Holz- und Möbelindustrie Herford mbH. Mit dem in Verl ansässigen Unternehmen Nobilia verfügt die Region über einen der größten Küchenhersteller Europas.
Schlagzeilen machte 2007 der in Insolvenz geratene größte Möbelhersteller Europas Schieder Möbel mit Sitz in Herford bzw. Schieder.
Bekleidungsindustrie
In Herford haben mit Ahlers, der Brinkmann und Leineweber drei der fünf größten europäischen Herrenbekleidungsunternehmen ihren Sitz. In Bielefeld und Halle haben außerdem die Modekonzerne Seidensticker und Gerry Weber ihren Hauptsitz.
Tourismus

Der Tourismus spielt in Ostwestfalen-Lippe eine größere Bedeutung als im nordrhein-westfälischen Landesschnitt. Die Region wird durch ihre fünf großen Heilbäder (Bad Driburg, Bad Lippspringe, Bad Meinberg, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen) und 12 Luft- und drei Kneipp-Kurorte, sowie ein Kneipp-Heilbad als Heilgarten Deutschlands bezeichnet. Von touristischer Anziehungskraft sind unter dem Aspekt Erholung die Naturparke Teutoburger Wald / Eggegebirge und Wiehengbirge/ Teutoburger Wald. Die Orte mit der höchsten Fremdenverkehrsintensität (Fremdenübernachtungen pro 100 Einwohner, ohne Geschäftsreisende) sind Bad Driburg (Fremdenverkehrsintensität: 3.771), Bad Oeynhausen (1.970), Bad Lippspringe (1.859), Horn-Bad Meinberg (1.754), Bad Salzuflen (1.417) und Vlotho (1.015).[20]
Militär
Das Militär ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor in Ostwestfalen-Lippe. Die größten Bundeswehrstandorte sind Minden, Augustdorf und Höxter. Die Augustdorfer Rommel-Kaserne ist einer der größten Standorte des Heeres und Heimat der Panzerbrigade 21. Herford ist außerdem Sitz des Stabes der 1st (UK) Armoured Division (1. britische Panzerdivision) und Sitz des British Forces Broadcasting Service (BFBS). Die britischen Streitkräfte in Deutschland sind in Bielefeld und Gütersloh aber vor allem in Paderborn-Sennelager stationiert (→ britische Standorte in NRW) und üben auf dem sich zwischen Paderborn und Augustdorf erstreckenden Truppenübungsplatz Senne zusammen mit Einheiten der Panzerbrigade 21. Das Sperrgebiet Senne konnte sich durch die militärische Nutzung zu einer ökologisch wertvollen Landschaft entwickeln, für die immer wieder die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge diskutiert wird. Der Flughafen Gütersloh, der kurzfristig in den 90-er Jahren auch zivil genutzt wurde, wird durch die britischen Streitkräfte genutzt.
Medien
In der Region gibt es zwei große Zeitungsgruppen, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt die mit Lokalteilen für die meisten Städte und Gemeinde der Region die größten Tageszeitungen sind. Die Neue Westfälische bildet eine publizistische Einheit mit der Lippischen Landes-Zeitung, Detmold, dem Haller Kreisblatt, Halle (Westf.), dem Mindener Tageblatt, Minden und dem Vlothoer Anzeiger, Vlotho. Die täglich verkaufte Auflage der durch diese Kooperation entstehenden Zeitungsgruppe Neue Westfälische beträgt laut IVW montags bis samstags 247.522 Exemplare, die der Kernzeitung 153.554 Exemplare (Stand 3. Quartal 2006). Damit ist die Neue Westfälische die auflagenstärkste Zeitung in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Vlothoer Zeitung, das Herforder Kreisblatt und das Westfälische Volksblatt sind wiederum mit dem Westfalen-Blatt publizistisch verbunden. Die Gesamtverbreitung des Westfalen-Blatt lag im II. Quartal 2005 bei 132.859 (laut IVW). Die Glocke (auch: Gütersloher Volkszeitung) ist eine Tageszeitung für Teile des Kreises Gütersloh.
Der WDR betreibt in Bielefeld und neuerdings auch in Paderborn jeweils ein Lokalstudio für den Rundfunk und das Fernsehen. Hier wird unter anderem die wochentägliche Fernsehsendung Lokalzeit OWL aktuell mit Nachrichten aus der Region produziert. In Bielefeld wird der offene Kanal 21 produziert.
Radio NRW strahlt mehrere Radioprogramme neben dem öffentlich rechtlichen WDR für die Region aus: Radio Bielefeld, Radio Gütersloh, 94.9 Radio Herford, Radio Hochstift, Radio Lippe und Radio Westfalica. Studenten der Universität Bielefeld produzieren das Campusradio Hertz 87,9. Auf dem Paderborner Campus wird das Uni-Radio L'UniCo produziert. Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe betreibt an ihren Standorten in Detmold, Höxter und Lemgo das Campusradio Triquency. Die britischen Streitkräfte produzieren in der Region das englischsprachige Radio British Forces Broadcasting Service (BFBS) sowie die Wochenzeitung Sixth Sense.
Gütersloh ist als Sitz des Weltkonzerns Bertelsmann ein Zentrum der europäischen Medienlandschaft.
Verkehr





Straßenverkehr
Durch Ostwestfalen-Lippe verlaufen die Bundesautobahnen A 2, die A 30 und die A 44. Sie nehmen den Ost-Westverkehr auf. Die A 33 (auch als Ostwestfalenmagistrale bezeichnet) dient einem Teil des überregionalen Nord-Südverkehrs und ansonsten lokalem Verkehr. Wichtige Verkehrsknotenpunkte sind Bad Oeynhausen, Bielefeld, Minden und Paderborn. Die A 30 und A 33 sind nicht lückenlos befahrbar, daher ist der Ausbau der A 33 zwischen Bielefeld und Borgholzhausen bis etwa 2013 geplant, sowie die Nordumgehung Bad Oeynhausens bis etwa 2014, so dass die A 30 direkt an die A 2 anschließen wird.
Wichtigste Bundesstraßen in Nord-Süd Richtung sind die Bundesstraßen B 61 (in Bielefeld als Stadtautobahn teilweise Ostwestfalendamm genannt), B 68 und B 239. Die Ostwestfalenstraße führt als gut ausgebaute Schnellstraße von der Autobahnanschlussstelle „Ostwestfalen-Lippe“ der A 2 südlich von Bad Salzuflen über Lemgo, Blomberg, Steinheim, Brakel nach Warburg bis zur A 44.
Kleinere Bundesstraßen in Nord-Süd Richtung sind die B 55, B 238, B 241, B 482, und B 514. In West-Ost Richtung verlaufen die wichtigen Bundesstraßen B 1, B 64 und B 65, sowie die für die Region weniger bedeutenden Bundesstraßen B 7, B 66 und B 611. Durch Ostwestfalen-Lippe laufen die Themenstraßen Deutsche Märchenstraße, die Straße der Weserrenaissance und die Westfälische Mühlenstraße.
Schienenverkehr
Wichtigster Bahnhof für den Fern- und Nahverkehr ist Bielefeld mit ICE- und IC-Systemhalten. Weitere IC sowie einzelne ICE halten in Paderborn, Gütersloh, Minden, Herford, Bad Oeynhausen, Bünde, Warburg und Altenbeken. Wichtigster Nahverkehrsknotenpunkt ist der Bahnhof Herford, der inzwischen bezüglich der Anzahl der haltenden Nahverkehrszüge die ehemaligen Eisenbahnknotenpunkte Löhne und Altenbeken übertrifft.
Die wichtigsten Bahnstrecken sind die Bahnstrecke Hamm–Minden, Bahnstrecke Hannover–Minden und die Bahnstrecke Löhne–Rheine, diese dienen hauptsächlich dem Ost-West-Verkehr. Nebenstrecken sind die Bahnstrecke Hamm–Warburg, die Obere Ruhrtalbahn, die Weser-Aller-Bahn, die Ostwestfalenbahn, die Begatalbahn, die Warendorfer Bahn, die Weserbahn, die Senne-Bahn und Egge-Bahn, der Haller Willem, die Ravensberger Bahn und die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken.
Die wichtigsten Eisenbahnverkehrsunternehmen im Personenverkehr in der Region sind die Deutsche Bahn, die NordWestBahn, die Eurobahn und die Westfalenbahn
Minden und Paderborn sind an die S-Bahn Hannover angeschlossen. Bielefeld ist die einzige Stadt in der Region mit einer Straßenbahn. Die Linien werden teilweise unterirdisch geführt und werden als Stadtbahn Bielefeld bezeichnet. Die Bahnstrecke Hamm-Warburg führt spektakulär über den Altenbekener Viadukt.
In der Region Ostwestfalen-Lippe wurden die Verkehrsverbünde Ostwestfalen-Lippe und Paderborn-Höxter gebildet.
Luftverkehr
In Büren-Ahden im Kreis Paderborn befindet sich der Flughafen Paderborn/Lippstadt als einziger Passagierflughafen der Region. Der zivile Flugverkehr auf dem Flughafen Gütersloh wurde zu Gunsten einer rein militärischen Nutzung 2003 eingestellt.
Die nächstgelegen Flughäfen außerhalb der Region sind der Flughafen Dortmund, der Flughafen Münster/Osnabrück und der Flughafen Hannover. Sie sind von Bielefeld aus in etwa einer Autostunde zu erreichen.
Wasserstraßen
Die Bundeswasserstraßen Weser und Mittellandkanal, kreuzen sich in Minden im Wasserstraßenkreuz Minden. Die Weser hat oberhalb von Minden nur noch sehr geringe Bedeutung für den Frachtverkehr. Größte Häfen sind an Weser und Mittellandkanal der Hafen Minden und der Hafen Lübbecke am Mittellandkanal.
Die Personenschiffe der Weserschifffahrtsgesellschaft Flotte Weser verbinden im touristischen Liniendienst u. a. Minden, Rehme, Porta Westfalica, Höxter und Corvey.
Radwege
Beliebteste Radrouten der Region sind der Europaradwanderweg R1, der Almeradweg, Weserradweg, die Wellness-Radroute, die BahnRadRouten Weser-Lippe, Hellweg-Weser und Teuto-Senne, die Mühlenroute, Emsradweg, die Hellweg-Route, der Senne-Radweg, sowie der Else-Werre-Radweg.[21] Ein weiterer beliebter (Rad-)weg ist der Betriebsweg entlang des Mittellandkanals.
Siehe auch: Radverkehrsnetz NRW
Wanderwege
Der Höhenwanderweg Hermannsweg über den Kamm des Teutoburger Waldes ist der wohl bekannteste Wanderweg Ostwestfalen-Lippes. Weitere Fernwanderwege sind der Eggeweg durch das Eggegebirge und der Wittekindsweg durch das Wiehengebirge. Höxter und Paderborn sind Endpunkte der Wildbahn bzw. des Rennwegs.
Sehenswürdigkeiten und Kultur






Bauwerke
Schlösser und Burgen
Die Herrscher der zahlreichen im Mittelalter entstandenen Territorien legten oft an strategisch wichtigen Punkten Burgen an, von denen sie das Land kontrollierten. Einige dieser Burgen wurden später in repräsentativere Schlösser umgewandelt. Viele sind nur noch in Teilen erhalten. Beispiele dafür sind die Stammburg der Ravensberger, die Burg Ravensberg (in Teilen erhalten) und die Burg Limberg (in Resten erhalten), die alle in der Grafschaft Ravensberg lagen. Das Bielefelder Wahrzeichen Sparrenburg gehörte ebenfalls zu den Ravensberger Landesburgen. Eine der ältesten in Resten erhaltenen Burgen ist die Iburg bei Bad Driburg und die Burg Desenberg bei Warburg. Die größten Burgen der Lipper waren das Schloss Brake, Burg Sternberg in Extertal, Burg Horn, Schloss Varenholz bei Kalletal sowie das im 16. Jahrhundert zum wohl größten Schloss Ostwestfalen-Lippes ausgebaute Fürstliche Residenzschloss in Detmold, das immer noch vom Haus Lippe bewohnt ist. Das kleine Gebiet der Herrschaft Rheda wurde vom Schloss Rheda aus kontrolliert. Aber auch die geistlichen Herrscher der Region ließen Burgen und Schlösser errichten. Dazu zählen das Fürstbischöfliches Residenzschloss in Schloß Neuhaus, die Wewelsburg bei Büren, Schloss Petershagen und das Schloss Haddenhausen. Daneben gab es viele Adelssitze und Herrenhäuser auf dem Land. Beispiele sind die Wasserburg Gut Böckel in Bieren, Gut Renkhausen, Schloss Crollage bei Preußisch Oldendorf und Schloss Wietersheim
Siehe auch: Liste der Burgen, Schlösser und Festungen in Nordrhein-Westfalen
Denkmäler
Die beiden größten Denkmäler der Region sind das Hermannsdenkmal in Hiddesen bei Detmold und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Das Hermannsdenkmal ist das inoffizielle Wahrzeichen der Region und soll an den Cheruskerfürsten Arminius (vgl. Arminia Bielefeld) und die Schlacht im Teutoburger Wald erinnern. Die Plastik Kaiser Wilhelms wurde vom ostwestfälischen Bildhauer Kaspar von Zumbusch gestaltet, der vor allem durch seine Monumente in München und Wien berühmt wurde.
Kirchliche Bauten
Im frühen Mittelalter war die Region eine Hochburg des Christentums. Im ehemaligen Bischofssitz Minden zeugt davon der große Dom zu Minden mit seinem wertvollen Mindener Kreuz. Paderborn ist bis heute Bischofssitz. Die Bedeutung des Erzbistums bezeugen Paderborner Dom, die wohl größte Kirche der Region, mit Bartholomäauskapelle und Marktkirche in unmittelbarer Nähe. In Büren steht die Kirche Maria Immaculata, die besonders durch ihre spätbarocke Ausführung als eine der schönsten Kirchen der Region gilt.
Aus der Zeit des Stift Herfords stammt der Herforder Münster, der einer der größten Hallenkirchen Westfalens ist. Besonders in den katholisch geprägten Regionen im Kreis Höxter und Kreis Paderborn, aber auch im westlichen Kreis Gütersloh sind einige Klosteranlagen erhalten. Dazu zählen das Abdinghofkloster, das Franziskanerkloster Wiedenbrück, das Kloster Hardehausen und das Kloster Marienfeld. Die bedeutendsten Klosteranlage aus historischer und baulicher Hinsicht ist jedoch das Kloster Corvey mit seiner Fürstlichen Bibliothek bei Höxter. Das südliche Ostwestfalen präsentierte sich zur Expo 2000 als Klosterregion Hochstift Paderborn / Corvey.
Städtebauliche Sehenswürdigkeiten
Im Zweiten Weltkrieg wurden durch Bombenangriffe vor allem die Innenstädte der industriellen Zentren Bielefeld, Herford, Minden und Paderborn bis auf Restbereiche zerstört. Die weniger dicht besiedelten Gebiete, vor allem der Kreis Lippe, weisen jedoch viele fast vollständig erhaltene Innenstadtbereiche auf. Insgesamt hat das Land Nordrhein-Westfalen 14 „historische Stadtkerne/ Ortskerne“ ausgewiesen: Bad Salzuflen, Blomberg, Brakel, Detmold, Horn-Bad Meinberg, Lemgo, Lügde, Minden, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Schieder-Schwalenberg, Warburg, Höxter und Nieheim. Entlang der Weser gibt es viele erhaltene Bauwerke der Weserrenaissance, die Ostwestfalen-Lippes Städte in besonderer Weise geprägt hat.
Ebenfalls städtebaulich interessant, wenngleich nicht historisch, ist Sennestadt, das als Bielefelder Trabantenstadt ein typisches Beispiel eines autogerechten Städtebaus der 1950-er Jahre darstellt.
Technische Bauwerke und Denkmäler
Eines der größten Wasserstraßenkreuze Europas ist das Wasserstraßenkreuz Minden an Weser und Mittellandkanal. Eine Schachtschleuse ermöglicht hier den Wechsel der Schifffahrtswege. Bei Altenbeken überspannt das 1853 eingeweihte Eisenbahnviadukt Altenbekener Viadukt das Beketal auf einer Länge von fast 500 Metern und einer Höhe von bis zu 35 Metern.
Das Besucherbergwerk Kleinenbremen erinnert daran, dass im Wiehengebirge und im Wesergebirge jahrhundertelang Bergbau betrieben wurde. Insbesondere das Gebirge bei Porta Westfalica ist weitestgehend unterhöhlt. Die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld – heute ein Museum – ist ein Relikt der einst so bedeutenden Textilindustrie im Raum Minden-Ravensberg. Heute ebenfalls ein Museum ist die Glashütte Gernheim bei Petershagen. Im Mühlenkreis Minden-Lübbecke sind sehr viele Windmühlen erhalten, die einen Teil des ländlichen Lebens in Ostwestfalen-Lippe dokumentieren. Aus wehrtechnischer und architektonischer Sicht sind die preußischen Anlagen der Festung Minden interessant.
Museen
In Detmold zeigt das Lippische Landesmuseum, das größte Museum der Region, Sammlungen aus den Bereichen Naturkunde, Ur- und Frühgeschichte, Landesgeschichte, Volkskunde, Kunst, Möbel und Innenarchitektur sowie Völkerkunde. Die bekanntesten Kunstmuseen in der Region sind die Kunsthalle Bielefeld mit einer umfangreichen Gemälde- und Skulpturensammlung sowie das Designmuseum MARTa in Herford, das in einem der drei von Frank Gehry erbauten Gebäude in der Region beheimatet ist (weitere Gebäude: Energie-Forum – Innovation und das Ronald McDonald Haus in Bad Oeynhausen). Das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn ist das größte Computermuseum der Welt. Die Technik- und Sozialgeschichte der Region dokumentieren u. a. das Westfälische Industriemuseum Ziegelei Lage, die Ravensberger Spinnerei in Bielefeld und das Westfälische Freilichtmuseum Detmold, das einen Ausschnitt aus der vornehmlich bäuerlichen Kultur der Region zeigt. In der Zigarrenstadt Bünde veranschaulicht das Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum die Geschichte der Tabakindustrie der Region und zeigt darüber hinaus aus der ganzen Welt stammende Exponate rund um das Thema Tabakkonsum. Ebenfalls in Bünde zeigt das Dobergmuseum Exponate aus der Fossillagerstätte Doberg, u. a. eine versteinerte Seekuh. Das Preußenmuseum Minden vermittelt einen Überblick über das westfälische Preußen. Das Hexenbürgermeisterhaus dokumentiert die Lemgoer Stadtgeschichte, insbesondere das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung. Das Junkerhaus – ein außergewöhnliches Kunstwerk für sich – widmet sich dem Leben des Lemgoer Künstlers Karl Junker. Die Modellbahnschau MO187 Bad Driburg zeigt einen detaillierten Nachbau der Bahnhöfe Ottbergen und Bad Driburg im Maßstab 1:87. In Rheda-Wiedenbrück kann das 2008 neu eröffnete Museum der Wiedenbrücker Schule (Sakralkunst) besucht werden. In dem authentisch erhaltenen Künstlerhaus des Malers, Graphikers und Bildhauers Peter August Böckstiegel, dem Peter-August-Böckstiegel-Haus in Werther, lässt sich dessen umfangreiches expressives Schaffen erleben.
Theater und Konzerthallen
Neben zahlreichen Freilichtbühnen (z. B.: die Goethe-Freilichtbühne Porta Westfalica oder die Freilichtbühne Bökendorf) sind die Theater Bielefeld mit zwei Spielstätten und das ehemalige Hoftheather der lippischen Fürsten, das Landestheater Detmold, die größten Bühnen der Region. Das nordrhein-westfälische Landes-Sinfonieorchester Nordwestdeutsche Philharmonie aus Herford hat keinen festen Spielort. Die Musiker spielen zum Beispiel regelmäßig im Stadttheater Minden, das selbst kein festes Ensemble besitzt. Ein weiterer bekannter Konzertsaal ist die Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld. Auch im Konzertsaal der renommierten Hochschule für Musik Detmold finden mehrere hundert Konzerte pro Jahr statt.
International bekannt ist das Gerry-Weber-Stadion welches nicht nur als Austragungsort für das gleichnamige Tennistunier Gerry Weber Open sondern auch als Konzerthalle genutzt wird. Weitere große Veranstaltungsorte für Konzerte und Kongresse in der Region sind die Stadthalle und die Seidensticker Halle in Bielefeld.
Natur
Naturparke und Naturschutzgebiete
Ostwestfalen-Lippe hat Anteil an folgenden Naturparks:

- Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge;
- Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge;
- Naturpark Dümmer (überwiegender Teil in Niedersachsen).
Am 31. Dezember 2005 waren in Ostwestfalen-Lippe insgesamt 357 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von mehr als 41.000 ha ausgewiesen. Das entspricht einem Anteil von 6,3 % an der Gesamtfläche. Insgesamt liegt die Region damit nur leicht unter dem Landesdurchschnitt. Die größten zusammenhängenden Gebiete befinden sich im Großen Torfmoor, den Weserauen und im Diemeltal. Für die Senne und das Eggegebirge wird die Einrichtung eines Nationalparks Senne-Egge diskutiert, womit jedoch, solange die Senne noch militärisch genutzt wird, nicht gerechnet werden kann.
siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete in Ostwestfalen-Lippe
Naturdenkmale

Das wohl bekannteste Naturdenkmal Ostwestfalen-Lippes sind die Externsteine im lippischen Horn-Bad Meinberg. Diese Sandstein-Felsformation im Teutoburger Wald hat zwischen einer halben und einer Millionen Besucher pro Jahr. Ebenfalls aus Sandstein sind die Hannoversche Klippen bei Würgassen. Der Doberg bei Bünde ist einer der umfangreichsten Fossilienlagerstätte aus der Zeit des Oligozän nördlich der Alpen. Einige der dort gefundenen Exponate werden im Dobergmuseum in Bünde ausgestellt. Die Adlerwarte Berlebeck bei Detmold ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe des Hermansdenkmals. Imposant ist außerdem das Durchbruchstal der Weser durch das Wesergebierge/ Wiehengebirge bei Porta Westfalica.
Parks
Die Region ist mit ihren Garten- und Parkanlagen in das European Garden Heritage Network eingebunden. Im Projekt Garten_ Landschaft OstWestfalenLippe und Unterprojekten wie Wege durchs Land oder Rauminszenierungen verbindet die Region ihre Gärten- und Parkanlagen mit Kunstprojekten.[22]
Zu den bekanntesten und größten Parks in Ostwestfalen-Lippe zählen der Detmolder Palaisgarten, der Stadtpark Gütersloh, der Schloss- und Auenpark in Paderborn, der Park der magischen Wasser in Löhne/ Bad Oeynhausen. Die beiden letztgenannten entstanden für die Landesgartenschauen 1994 bzw. 2000.
Kulinarisches

Die Küche der Region ist eine Teilküche der Westfälischen Küche. Die Einflüsse der norddeutschen Küche sind insbesondere im Mindener Land groß. Traditionelle Gerichte sind zum Beispiel Grünkohl mit Pinkel, Stippgrütze und Pickert. Als Besonderheit wird der Pickert in Lippe gern mit Leberwurst gegessen. Eine weitere lippische Besonderheit sind die auf Stroh gebackenen Strohsemmeln. Weitere typische Backwaren sind das Paderborner Landbrot, der Stutenkerl zur Adventszeit und die bekannten Lebkuchen aus Borgholzhausen. Aus Nieheim stammt der Nieheimer Käse. Versmold wird wegen seiner Fleischereien als die Wurstküche Westfalen bezeichnet. Die Region, vor allem Steinhagen und Halle, ist außerdem für seine zahlreichen Wacholderschnäpse bekannt. Dazu zählen auch der Steinhäger und der Lipper Schütze aus Lemgo. Bekannte überregionale Biere sind das Herforder Pils, das Paderborner Pils, das Detmolder Pils und Barre Bräu. Die August Storck KG produziert in ihrem Hauptwerk in Halle überregional bekannte Süßwaren.
Siehe auch: Westfälische Küche
Brauchtum und Volksfeste

In den ländlichen Gebieten Ostwestfalen-Lippes sind Schützenfeste weit verbreitet. Bekannt ist zum Beispiel das Mindener Freischießen. In den (ehemaligen) geistigen Zentren der Region gibt es Volksfeste die auf einen religiösen Anlass zurückgehen beziehungsweise bei denen der religiöse Inhalt noch lebendig ist. Am bekanntesten sind Libori in Paderborn, der Annentag in Brakel und die Herforder Vision. Herford ist zugleich Sitz des Mitteldeutschen Schaustellervereins von 1895 Herford e. V. Im katholischen Süden der Region wird Karneval gefeiert, wobei der Weiberkarneval in Stukenbrock der bekannteste sein dürfte. Im protestantischen Norden ist das Sünnematten vor allem bei den Kindern beliebt. Daneben gibt es zahlreiche weitere Volksfeste, die weniger religiös motiviert waren, sondern ursprünglich Viehmärkte oder Märkte für andere landwirtschaftliche Produkte waren. Die größten und bekanntesten der Region sind der Blasheimer Markt, der Leinewebermarkt und der Pollhansmarkt. Bekannt ist auch das Bierbrunnenfest in Lübbecke. Die Osterräderstadt Lügde hat eine rund tausendjährige Tradition im Bau von Osterrädern, die zu Ostern brennend einen Hang hinunterrollen.
Teile des Mindener Landes und Lippes liegen im Verbreitungsgebiet der Schaumburger Tracht. Das Tragen einer Tracht ist jedoch sehr selten geworden. In den übrigen Teilen Ostwestfalen-Lippes ist die Trachtentradition fast gänzlich ausgestorben.
Persönlichkeiten


Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten aus der Region zählen:
- Daniel Pöppelmann, Baumeister, geb. 1662 in Herford
- Johann Conrad Schlaun, Architekt, geb. 1695 in Warburg-Nörde
- Christian Dietrich Grabbe, Dramatiker, geb. 1801 in Detmold
- Georg Weerth, Schriftsteller, Satiriker, Journalist und Kaufmann, geb. 1822 in Detmold
- Hermann Höpker-Aschoff, Politiker und Jurist, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, geb. 1883 in Herford
- Peter August Böckstiegel, Maler, Graphiker und Bildhauer, geb. 1899 in Werther
- Karl Steinhoff, Ministerpräsident a. D., geb. 1892 in Herford
- Gerhard Schröder, Bundeskanzler a. D., geb. 1944 in Mossenberg
- Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin a. D., geb. 1951 in Minden
- Edelgard Bulmahn, Bundesministerin a. D., geb. 1951 in Minden
- Frank-Walter Steinmeier, Vizekanzler und Bundesminister des Auswärtigen, geb. 1956 in Detmold
In der Region haben maßgeblich gewirkt:
- August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Dichter, Bibliothekar Fürstliche Bibliothek Corvey, textete das Lied der Deutschen, † 1874 in Corvey
Siehe auch: Liste der Persönlichkeiten aus Ostwestfalen-Lippe
Sport

Sportstätten
Die nach Zuschauerzahl größten Sportstätten sind die vornehmlich als Fußballstadien genutzten Stadien SchücoArena (oft Alm genannt) (27.300 Zuschauer) sowie das Stadion Rußheide (12.000 Zuschauer) in Bielefeld, die paragon arena (15.300) sowie das Hermann-Löns-Stadion (12.500) in Paderborn, das Heidewaldstadion (12.500) in Gütersloh und das Jahn-Stadion (18.400) in Herford, sowie das Weserstadion (6.800) in Minden. Darüber hinaus gibt es noch die überdachte Sportstätte und Multifunktionsarena Gerry-Weber-Stadion in Halle mit einer Kapazität von 12.300 Zuschauern. Das Gerry-Weber-Stadion wird unter anderem als Tennis- und Handballstadion genutzt.
Vereine und Veranstaltungen
- Fußball: Bekanntester Verein der Region ist die in der Saison 2009/2010 in der zweiten Fußball-Bundesliga spielende Arminia Bielefeld. Der Verein bezeichnet sich selbst als „Sportclub der Ostwestfalen“. Sportlich zweiterfolgreichster Klub ist derzeit der SC Paderborn 07, der ebenfalls in der 2. Liga spielt. Dahinter folgt der SC Verl, der in der Regionalliga West spielt. In der NRW-Liga spielen Arminia Bielefeld II und der SC Wiedenbrück 2000.
In der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen (Gruppe Nord) spielt die Damenmannschaften des FC Gütersloh 2000, in der die Damen des Herforder SV Borussia Friedenstal ihnen nach Teilnahme in der Saison 2008/2009 an der 1. Fußball-Bundesliga nun wieder Gesellschaft leisten.
- Handball: Die Region gilt traditionell als Handball-Hochburg und ist in der Saison 2008/2009 mit zwei Mannschaften in der Handball-Bundesliga der Männer vertreten, dem TBV Lemgo und GWD Minden. In der 2. Handball-Bundesliga der Männer spielt der TuS-N-Lübbecke.
Mit der HSG Blomberg-Lippe stellt Ostwestfalen-Lippe einen Vertreter in der Frauenbundesliga, die HSG Stemmer/Friedewalde tritt in der 2. Handball-Bundesliga (Frauen) an.
- Basketball: Die Paderborn Baskets spielen in der Basketball-Bundesliga.
- Tennis: Die Gerry Weber Open in Halle (Westf.) sind ein jährlich stattfindendes ATP-Turnier. In der Tennis-Bundesliga der Herren spielen die Mannschaften von TC Blau-Weiss Halle und TV Espelkamp-Mittwald.
- Laufen: Ältester deutscher Straßenlauf ist der Paderborner Osterlauf (Halbmarathon). Bekannt ist auch der Hermannslauf, ein Volkslauf zwischen Hermannsdenkmal und Sparrenburg.
- Golf: Mit über 20 Golfclubs ist OWL eine Region mit besonders hoher Golfplatzdichte.
- Paintball: Der bekannteste und größte Paintball-Verein der Region sind die OWL-Sharks.
- Baseball/Softball: Eine der erfolgreichsten Mannschaften im deutschen Baseball sind seit Ende der 1990er Jahre die Paderborn Untouchables. In den 1980er und 90er Jahren waren die Bielefeld Peanuts 11-mal in Folge deutscher Meister im Frauen-Softball.
Literatur
- Wilhelm Wilms: Ostwestfalen-Lippe. Stalling, Oldenburg 1957, ASIN B0000BM5N0.
- Matthias Rickling, Jan Witt, Marianne Witt-Stuhr: Zeitreise durch Ostwestfalen-Lippe. Ausflüge in die Vergangenheit. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2006, ISBN 3-8313-1662-7.
- Wartberg Verlag (Hrsg.): Freizeitführer Ostwestfalen-Lippe und Paderborner Land. 4. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-86134-421-1.
- Bühn Verlag (Hrsg), IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (Hrsg.): Ostwestfalen – ganz oben in NRW. Wirtschaftsstandort und Kulturraum.3. Auflage. Bühn, München 2005, ISBN 3-932831-27-6.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2008, PDF
- ↑ Fließgewässerinformationssystem, HTML, Abrufdatum Oktober 2007.
- ↑ Geologischer Dienst NRW, HTML, Abrufdatum Oktober 2007.
- ↑ Dr. Hans Riepenhausen: Die Landschaft – Natur und Kulturraum. In: Ostwestfalen-Lippe, Monographien deutscher Wirtschaftsgebiete. Band 4. 1957, S. 14 ff
- ↑ Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, HTML, Abrufdatum: Oktober 2007.
- ↑ Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1964, S. 358–359
- ↑ Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1972, S. 39–46
- ↑ Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Gemeindeergebnisse der Volkszählung, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1989.
- ↑ Volkhard Krech: Was glauben die Menschen in Nordrhein-Westfalen? Erste Ergebnisse einer Untersuchung über religiöse Pluralität, PDF, Ruhr-Uni Bochum, Stand: 2006.
- ↑ Landesamt für Statistik: Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW nach Religionszugehörigkeit, HTML, Abrufdatum: Oktober 2007
- ↑ OWL Marketing GmbH, HTML
- ↑ Manfred Wolf. Das 17.Jahrhundert. In: Wilhelm Kohl (Hrsg.), Geschichte Westfalens, Bd.1, S. 539–604.
- ↑ http://www.selbstlernzentren-lippe.de
- ↑ Regierungsbezirk Detmold: Monatsbericht Ostwestfalen-Lippe, PDF, Stand 1. Oktober 2007
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2008, PDF
- ↑ Arbeitslosenquote im Oktober 2008 – Länder und Kreise
- ↑ Bundesagentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht Oktober 2008, PDF
- ↑ Internetauftritt des Regionalmarketings
- ↑ Internetauftritt des Wirtschaftsblatt
- ↑ Bezirksregierung Detmold: Entwicklung und Bedeutung des Tourismus in Ostwestfalen-Lippe (Stand: August 2006), HTML
- ↑ Radroutenplaner NRW, HTML.
- ↑ Garten_Landschaft OstWestfalenLippe, HTML, Website des OstWestfalenLippe Marketing.
Weblinks
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