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Paul Desjardins

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Paul Desjardins (* 22. November 1859 in Paris; † 10. März 1940 in Pontigny) war Philosoph und Philologe.

1892 gründete er die "Union pour l'action morale", die ab 1906 "Union pour la vérité" genannt wurde, als ein Forum der Auseinandersetzung verschiedenster philosophischer und schriftstellerischer Richtungen.

Ab 1910 versammelte er in der Abbaye de Pontigny (säkularisierte frühere Abtei im nördlichen Burgund) jährlich Schriftsteller, Philosophen und Künstler aller Länder. Bis zur letzten Sitzung am 5. September 1939 trafen sich hier vor allem Intellektuelle verschiedenster Richtungen des französischen Geisteslebens, um auf den Dekaden von Pontigny die Fragen der geistigen Situation zu diskutieren und gemeinsam "Philosophie zu leben" (Max Müller). Unter anderen nahmen hieran André Gide, Edmond Jaloux, Roger Martin du Gard, Jean Schlumberger, André Maurois, Pierre Viénot, Jacques Rivière, François Mauriac, Paul Valéry, Charles du Bos, André Malraux, Paul Claudel, Antoine de Saint-Exupery, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, T.S. Eliot, Thomas Mann, Heinrich Mann und Ernst Robert Curtius teil.

Die Tradition der Dekaden von Pontigny wurde nach seinem Tod von seiner Tochter Anne Heurgon-Desjardins (1899-1977) in Royaumont (seit 1947) weitergeführt, ab 1952 dann im Schloss von Cerisy-la-Salle (Manche), das sich weiterhin im Familienbesitz befand. Edith Heurgon und Catherine Peyrou, ihre Töchter, halten bis in neueste Zeit das Kulturzentrum am Leben.

Werke

  • Esquisses et impressions 1888
  • Le devoir présent 1892
  • Catholicisme et critique 1905

Literatur

  • Chaubert, François: Paul Desjardins et les décades de Pontigny. - Villeneuve d'Ascq : Pr. Univ., 2000. - ISBN 2-85939-606-3