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Siegfried Kampl

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Siegfried Kampl (* 13. August 1936 in Steuerberg, Kärnten) ist ein österreichischer Politiker. Kampl ist Bürgermeister von Gurk und ehemaliges Mitglied des österreichischen Bundesrats für die FPÖ bzw. für das BZÖ.

Schulische & Politische Karriere

Kampl absolvierte die landwirtschaftliche Berufsschule und eine landwirtschaftliche Fachschule. 1960 heiratete er Elisabeth Bucher und übernahm 1962 eine Landwirtschaft in Reichenhaus (Gemeinde Gurk). 1974 wurde Kampl zum Ortsparteiobmann der FPÖ Gurk gewählt, zwei Jahre später wurde er Bezirksparteiobmann der FPÖ Sankt Veit an der Glan. Nach seinem Einzug in den Gurker Gemeinderat 1979 wurde er sofort zum Vizebürgermeister gewählt und übte diese Position zwölf Jahre lang aus. Darüber hinaus saß er zwischen 1982 und 1994 für die FPÖ im Kärntner Landtag und übte elf Jahre lang die Funktion des Vizepräsidenten im Kärntner Gemeindebund aus. 1991 wurde Kampl schließlich mit 53,4 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister von Gurk gewählt. Bei den Wahlen 2004 engagierte sich Kampl noch einmal auf Landesebene und saß im Verhandlungsteams der FPÖ für die Regierungsverhandlungen mit der SPÖ. Er selbst wurde von den Freiheitlichen in den österreichischen Bundesrats entsandt.

Kampl und die Karriere unter Haider

Kampl galt in der FPÖ als Urgestein, und stand von Beginn an fest zu Jörg Haider, den er gemeinsam mit Reinhart Gaugg am Innsbrucker FPÖ-Parteitag 1986 auf Schultern getragen hat. Kampl bezeichnet sich selbst als "sehr heimatverbunden" und national. Auch nach der Gründung des BZÖ blieb er auf der Seite Haiders und wechselte zur neugegründeten Partei.

Skandal(e) um Kampl

Im April 2005 wurde im jedoch eine Rede zum Verhängnis, die gegen die Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren gerichtet war. So seien laut Kampl Wehrmachtsdeserteure "zum Teil Kameradenmörder" und nach 1945 hätte es eine "brutale Naziverfolgung" in Österreich gegeben. Gerade im Gedankenjahr hatte Kampl mit seinen Äusserung Empörung bei der Opposition ausgelöst und wurde schließlich auch vom Koalitionspartner ÖVP zum Rücktritt gedrängt. Nach der geltenden Gesetzeslage übernimmt Kampl mit 1. Juli 2005 den Vorsitz der Länderkammer des Parlaments (Bundesrat). Durch innenpolitischen Druck legte er am 28. April 2005 sein Bundesratsmandat sowie seine Mitgliedschaft im BZÖ zurück, revidierte erstere Entscheidung jedoch bereits am darauffolgenden Tag und begründete diese Entscheidung mit Kritik an seiner Person durch den amtierenden Bundesratspräsidenten Georg Pehm (SPÖ). Zur Zeit arbeitet die Regierung, auf drängen der Opposition, an einer Gesetzesänderung, die Siegfried Kampl als Bundesratsobmann verhindern könnte. Die Gesetzesänderung beinhaltet, dass die Reihenfolge der Kandidaten für das Amt des Bundesrates von den jeweiligen Landtagen beliebig verändert werden kann. Der Kandidat muss aber aus der selben Partei kommen, wie der zuvor vorgeschlagene Kandidat.

Wie das Politmagazin Profil berichtet gab Kampl auch schon in der Vergangenheit (1991) einschlägige Aussagen von sich:

  • "Wenn es den Hitler nicht gegeben hätte, wäre Österreich jetzt kommunistisch" oder
  • "Wenn es das achtunddreißiger Jahr nicht gegeben hätte, hätte die Hälfte der Bauernhöfe zusperren müssen."

Siehe auch