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Kadam

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Die Kadampa-Schule war die erste der tibetisch-buddhistischen Schulen (Vajrayana) der "Neuen Übersetzungen" buddhistischer Schriften aus Indien nach Tibet (Sarma). "Neu" werden diese Schulen genannt, da sie mit der zweiten Übersetzungsperiode im elften Jahrhundert begannen, im Gegensatz zur Tradition der "Alten Übersetzungen" aus dem 9.Jahrhundert, die als Nyingma bezeichnet wird. Die Kadampa-Schule hat ihren Ursprung in den Lehren des Pandits Atisha (982-1054), einem berühmten Abt aus Vikramasila in Indien. Er wurde von Changchub Yeshes'od gebeten die buddhistische Gemeinschaft im Westen Tibets wieder herzustellen. Atisha kam 1042 nach Tibet, wo er noch den 85 Jahre alten Gelehrten Rinchen Zangpo traf, dessen Gelehrsamkeit ihn sehr beeindruckte. Als bekannter Pandita legte Atisha großen Wert auf die Einhaltung der Vinaya-Regeln in Tibet. Er sorgte bis zu seinem Lebensende für die Restaurierung der buddhistischen Lehre in Tibet und reinigte sie von allen nichtbuddhistischen Elementen. Er gründete seine Belehrungen in Tibet auf den Sutra-Lehren, die auf den zweiten Lehrzyklus von Buddha Shakyamuni zurückgehen (2.Drehen des Rades der Lehre). Viele der Lehren Atishas wurden ins tibetische Übersetzt. Atisha orientierte sich an der Darlegung des Pfades im "Bodhicaryavatara" des Shantideva und schrieb in Bezug auf diesen Text eine Darlegung des Lamrim-Stufenweges mit dem Namen "Die Lampe auf dem Weg zur Erleuchtung". Atishas Werk wurde zur Grundlage der Kadampa-Schule. Atisha war aber auch ein wichtiger Meister in der Übertragung des Kalachakra-Tantra nach Tibet.

Aus Atishas Lehren entwickelten sich drei Übertragungslinien. Sein Schüler Geshe Potowa übermittelte die Linie der Text-Darlegung, Gonpaba die Linie des Stufenweges und Geshe Pyangsba die Linie der mündlichen Unterweisungen. Der Ursprung der Sakya-, Kagyü- und Gelug-Schule sind mit diesen Lehren verbunden. Der erste Sakya Pandita Kunga Gyaltsen war ein Schüler von Geshe Pyibolas, der ein Schüler Geshe Nehuzurpas war, der wiederum bei dem Atisha-Schüler Gonpaba lernte. Dementsprechend wurde die Linie des Stufenweges der Kadampa an die Sakya-Linie übermittelt. In Bezug auf die Kagyü-Schulen traf Marpa der Übersetzer bei seiner dritten Indienreise Atisha. Gampopa, ein Schüler von Marpas Schüler Milarepa, lernte bei einem weiteren Schüler von Gonpaba. Tsongkhapa (1357-1419), der Gründer der Gelug-Schule, war zum einen Schüler des Kagyü-Lamas Gyalwa Kor Khangchen Chökyi Wangpo, von dem er die Kadampa-Linie der Text-Darlegung erhielt und auch Schüler des Nyingma-Lamas Lhodrag Namkhagyal, von dem er sowohl die Linie des Stufenweges, als auch die Linie der Mündlichen Unterweisung erhielt. Da die drei Kadampa-Linien vollständig an die Gelug-Schule übertragen wurden, bezeichnete man die Gelug-Schule auch als "Neuere Kadampa-Schule".

Dromtönpa (1003/4-1064) ließ das Kadampa-Kloster Rva-sgreng nördlich von Lhasa errichten und Geshe Potawa errichtete das Kloster Poto. Die frühere Kadampa-Schule hielt aber keine streng formelle Organisation aufrecht und die Klöster gingen im 14.Jahrhundert in die Gelug-Schule auf.

Der gebürtige Tibeter und 1977 in den Westen eingeladene Gelug-Meister Geshe Kelsang Gyatso hat auf Bitten seiner westlichen Schüler seit damals eine Reihe von in Fachkreisen hochangesehener Bücher in englischer Sprache geschrieben und veröffentlicht, die zusammen als vollständige Überlieferung des buddhistischen Vajrayana (Sutra und Tantra) angesehen werden. Inzwischen wurden diese der westlichen Lebens- und Denkweise angepassten Präsentationen aus historischem Anlass sogar ins Tibetische übersetzt.

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