Lutz Brandt
Lutz-Werner Brandt (*1938 in Berlin), Diplom-Architekt, Designer, Gebrauchsgrafiker, Bühnenbildner und Maler, lebt als freiberuflicher Künstler in Berlin.
Leben
Nach Maurerlehre und vorübergehender Übersiedlung von Ostberlin nach Westdeutschland (1959-1961) Studium von 1964 bis 1970 an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin ( -> Kunsthochschule Berlin), zunächst der industriellen -> Formgestaltung bei -> Rudi Högner, schließlich der Architektur bei -> Selman Selmanagic. Danach an der Hochschule Lehrbeauftragter für Perspektive, dann Meisterschüler für Malerei bei Walter Womacka. Freiberufliche Arbeit als Grafiker, Illustrator und Kunstmaler bis 1984. In dieser Zeit u. a. Mitarbeit im Ostberliner „Beirat für Stadtgestaltung beim Chefarchitekten", hier neben kollektiven Entwurfsarbeiten im Rahmen der -> Umweltgestaltung für den neu entstehenden Großplatten-Stadtbezirk Berlin-Marzahn auch Leiter einer „Arbeitsgruppe U- und S-Bahnhöfe der DDR-Hauptstadt". Trat in dieser Zeit öffentlich vor allem auch durch architekturgebundene Wandmalereien in der Ostberliner Innenstadt, als Kulturplakatgestalter (u. a. für das Kabarett Die Distel) und als Illustrator für Wochen- und Publikumszeitschriften (Das Magazin, Neue Berliner Illustrierte, Neues Leben) hervor. Eine Poster-Serie mit persiflierenden Phantasie-Mutanten des Kleinwagens „Trabant" (-> Kraftfahrzeuge) für den Staatlichen Kunsthandel der DDR erfreute sich vor allem bei der ostdeutschen Jugend großer Beliebtheit.
Nachdem Brandt 1982/83 als DDR-Künstler den Auftrag erhielt, in der Westberliner City die Ausstattung des U-Bahnhofs Wittenbergplatz mit Motiven nach historischen Reklame-Vorlagen vorzunehmen und er mit Giebelwandgestaltungen an weiteren öffentlichen Bauten in Westberlin beauftragt wurde, entschloss er sich 1984, der DDR mit der ihn zunehmend frustrierenden kulturpolitischen Schulmeisterei durch die SED den Rücken zu kehren und siedelte sich in Westberlin an. Hier und nach dem Fall der Mauer auch wieder im Osten Berlins sowie in Brandenburg realisierte er bis über die Jahrtausendwende hinweg abermals zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum und widmet sich heute verstärkt großformatiger realistischer Malerei, Bühnen- und Filmausstattungen sowie Wandbildern Wandbilder in Berlin und Installationen für Firmen (u. a. Dussmann-Kulturkaufhaus, Berlin). Quelle: Günter Höhne: Das große Lexikon DDR-Design, Köln 2008, S. 46-48.
Literatur
Günter Höhne: Das große Lexikon DDR-Design, Köln 2008