Die Trolle
Die Trolle ist ein deutscher Fantasyroman von Christoph Hardebusch, der im Frühjahr 2006 im Heyne-Verlag erschien.
Der Roman wird in zahlreichen Rezensionen als spannend und mitreißend beschrieben. Dem Autor gelingt es trotz der Tatsache, dass dies seine erste Romanveröffentlichung ist, Die Trolle in die erfolgreiche Serie von Die Orks, Die Zwerge, Die Drachen und Die Elfen einzuordnen. Diese Serie wird gerne als neue Blüte deutscher High Fantasy angesehen, wobei die initiierende Romantrilogie Die Orks vom englischen Autor Stan Nicholls stammt.
Trotz des Titels Die Trolle ist der Protagonist ein Mensch. Trolle spielen eine entscheidende Rolle im Buch, auch wenn die meisten Charaktere Menschen sind.
Auszeichnungen
Der Roman Die Trolle wurde im Oktober 2007 mit dem „Deutschen Phantastik-Preis“, der jährlich von der Website phantastik-news.de vergeben wird, als „Bestes Debut“ ausgezeichnet.
Handlung
Das Land Wlachkis, das von der umschließenden Bergkette der Sorkaten begrenzt wird, ist hart umkämpft: Die einheimischen Wlachaken werden von dem vor zweihundert Jahren einmarschierten kriegerischen Volk der Masriden unterdrückt. Die Hochebene Mardew ist der letzte freie Teil von Wlachkis und wird von Ionna cal Sares verteidigt. Der größte Teil des eroberten Wlachkis wird von dem Tyrannen Zorpad mit eiserner Hand regiert, der den Königstitel über das ganze Land anstrebt, der ihm jedoch wegen zwei anderen Masridenfürsten verwehrt bleibt, die ebenfalls Anspruch auf den Thron erheben. Wlachakische Rebellen kämpfen in den unterdrückten Gebieten für die Freiheit ihres Landes und werden ohne Gnade verfolgt und getötet. Da zur Zeit zwischen den Masriden und dem Mardew ein brüchiger Friede herrscht, verurteilt Ionna die Taten der Rebellen, unterstützt sie jedoch im Stillen.
Einer dieser Rebellen ist Sten cal Dabrân. Er wurde von Zorpads Häschern gefangen, in einen engen Käfig gesperrt und tief im Wald an einen Ast gehängt, wo er nun auf seinen Tod wartet. Doch in der Nacht finden ihn fünf Trolle, die Sten dazu überreden kann, ihn in dem Käfig mitzunehmen, da die Trolle aus den Gebeinen der Erde stammen und an der Oberfläche unsicher und orientierungslos sind. Als die Sonne aufgeht, fallen die Trolle in einen tiefen Schlaf und Sten kann sich aus seinem Käfig befreien. Er entscheidet sich, bei den Trollen zu bleiben und sie zu führen, da er befürchtet, dass die riesigen Wesen ansonsten Verwüstungen in den Menschenstädten anrichten würden.
Die Trolle sind darüber nicht glücklich, doch ihr Anführer Druan setzt sich schließlich gegen Pard durch, der Sten am liebsten töten und verspeisen möchte. Sten erfährt, dass die Trolle den Albus Sunas suchen, einen religiösen Orden, der mit den Masriden kam und einen Sonnengott anbetet. Die Trolle machen Orden dafür verantwortlich, dass in der Tiefe die Erde bebt und Gänge einstürzen, weshalb sie den Krieg gegen ihre Todfeinde, die Zwerge, zu verlieren drohen.
Zur gleichen Zeit kämpft sich der menschliche Spion Sargan Vulpon durch die Zwergenfeste Tesharak, die über die unterirdische Handelsverbindung zwischen Wlachkis und dem östlichen dyrischen Imperium wacht. Der Auftrag Sargans ist es, die Handelsroute auszukundschaften, da seinen dyrischen Auftraggebern das zwergische Handelsmonopol zu Wlachkis ein Dorn im Auge ist. Sargan entkommt aus der Feste und gelangt nach Teremi, der Hauptstadt Zorpads. Dort versteckt er sich im Karren zwergischer Händler.
Die Zwerge entdecken Sargan zur gleichen Zeit, zu der die Trolle auf die Zwergenhändler stoßen. Nach einem kurzen blutigen Gefecht sind alle Zwerge tot und Sten erfährt von Sargan, dass die Zwerge anscheinend regen Handel mit Zorpad treiben, ohne jedoch eine direkte Bezahlung für ihre gelieferten Waffen zu erhalten. Sten vermutet, dass Zorpad sich für einen neuen Krieg gegen die freien Wlachaken rüstet.
In Teremi gelingt es Sten und einigen weiteren Rebellen trotz eines Verrats in ihren Reihen, mithilfe der Trolle einige wlachakische Geiseln aus Zorpads Festung zu befreien, darunter die Schwester Ionnas, Vicinia cal Sares, die von Sten insgeheim geliebt wird. Bei der Flucht kommen Stens langjähriger Freund Natiole und der Troll Zdam ums Leben. Wegen einer Belauschung von Priestern des Albus Sunas vermutet Sten die Quelle der Probleme von den Trollen im Kloster Starig Jazek. Außerdem müssen die Trolle feststellen, dass der Albus Sunas selbst in der Nacht Sonnenlicht heraufbeschwören kann, das sie unschädlich macht.
Die Flüchtenden finden Unterschlupf bei einem Geistseher. Die Anhänger dieser alten Religion der Wlachaken werden vom Albus Sunas verfolgt, deshalb lebt der alte Mann abgeschieden in einer einsamen Hütte. Sten erfährt von ihm, dass sich im Kloster Starik Jazek ein Brunnen befindet, dessen Schacht bis in die Eingeweide der Erde reicht und an dessen Grund ein Dunkelgeist ruht, der früher von Geistsehern beruhigt wurde und der vermutlich jetzt vom Albus Sunas gequält wird, um die Behausungen der Trolle einstürzen zu lassen. Dies scheint der Handel zwischen Zorpad und den Zwergen zu sein.
Die Reisegruppe trennt sich: Die Flüchtlinge kehren zurück ins Mardew. Sten, Sargan und die Trolle machen sich auf den Weg zum Kloster. Dabei werden sie von werwolfähnlichen Kreaturen überfallen und der Troll Roch wird getötet. Endlich im Kloster angelangt, gelingt es der Gruppe, unbemerkt zu dem Brunnenschacht vorzudringen und die sieben Priester, die dort ein Ritual ausführen, zu töten. Die Trolle sehen ihre Aufgabe als erfüllt an und klettern durch den Schacht in ihre unterirdische Welt zurück. Sten und Sargan flüchten, wobei Sargan einen Abhang hinunterstürzt und von Sten für tot gehalten wird.
Währenddessen bereiten sich die Wlachaken auf den Krieg vor. Vorräte werden aufgestockt und Strategien werden diskutiert. Ionna möchte Zorpads Heer in ihrer Burg erwarten, während der vom Kloster zurückgekehrte Sten auf einen offenen Krieg plädiert. Schließlich wird Sten mit drei weiteren Kriegern als Kundschafter zur Zorpads Heer geschickt, das bereits auf dem Vormarsch ist. Indessen wird Sargan von einer masridischen Heilerin versorgt und erlangt teilweise das Vertrauen Zorpads durch seinen Status als Repräsentant des dyrischen Imperiums.
Bei der Rückkehr trifft Sten auf 70 Trolle, die sich entschlossen haben, den Wlachaken im Krieg zu helfen, da die Masriden ein Bündnis mit den Zwergen haben. Die Zwerge, die dies mitbekommen, senden eine Abteilung von 300 Kriegern an Zorpads Seite. Zorpad ist von seinem Sieg überzeugt, da er auf die Albus-Sunas-Priester vertraut, die die Trolle mit ihrem Sonnenlicht auch in der Nacht kampfunfähig machen können.
Bei Einbruch der Nach greift das wlachakische Heer die Masriden an. Das Sonnenlicht der Priester lässt die Trolle augenblicklich einschlafen, doch dies hat Ionna erwartet: Ein Selbstmordkommando unter Sten versucht, seitlich zu den Priestern durchzustoßen, doch sie werden von den Masriden abgefangen. Mit Sargans Hilfe gelingt es ihnen schließlich, die Priester auszuschalten. Die Kampfgewalt der Trolle besiegelt den Ausgang der Schlacht. Zorpad stirbt durch Ionnas Klinge.
Sten und Vicinia sind schließlich ein Paar geworden. Auch hat sich Sten mit seiner Schwester Flores ausgesöhnt, die früher von der Rebellion nichts wissen wollte. Die Trolle kehren nun endgültig unter die Erde zurück, die Wlachaken feiern ihren Sieg über Zorpad und erwarten nun die endgültige Befreiung Wlachkis' von den beiden verbliebenen Masriden-Fürsten.
Fortsetzung
Die Fortsetzung Die Schlacht der Trolle spielt etwa ein Jahr nach den im Vorgängerband beschriebenen Ereignissen. Im Land Wlachkis ist scheinbar Frieden eingekehrt, aber unter der Erde, im Reich der Trolle, ist ein Krieg zwischen zwei verschiedenen Gruppen von Trollen ausgebrochen. Anda, eine Trollin aus der Gruppe aus dem ersten Teil, führt eine brutale und fast unsterbliche Gruppe an, die sich zum Ziel genommen hat, alle Lebewesen auf der Erdoberfläche zu töten und auch jeden Troll, der gegen diese Meinung ist. Die andere Gruppe wird von Pard angeführt, die versucht, vor Andas Trollen zu fliehen. Darunter ist auch Kerr, der Zögling von Druan, der am Anfang des Buches von Anda getötet wird. Er führt eine Gruppe überlebender Trolle an die Oberfläche, um den Menschen Sten um Hilfe zu bitten. Gemeinsam müssen gehen sie nach Teremi, wo Sten mit einer Geistseherein sprechen will. Währenddessen bittet Ionna Vicinia darum, nach Turduj zu reisen, um mit dem Marczeg des Landes Friedensverhandlungen aufzunehmen. Als Vicinia mit Flores, der Schwester von Sten, in Turduj ankommt, werden sie beschuldigt, für die Plünderungen im Norden des Landes verantwortlich zu sein, für die aber Andas Trolle schuld sind, und werden festgehalten. Die Burg wird aber schon nach wenigen Tagen von Szilas angegriffen, dem zweiten Marczeg in Wlachkis. Der Marczeg, mit dem Vicinia verhandeln sollte, stirbt und nun ist sein Sohn der Marzeg. Kurze Zeit später wird die Burg von den Angreifern erobert. Vicinia, Flores, einige Soldaten und der jetzige Marczeg Tamar können durch einem Geheimtunnel fliehen der Tunnel bricht aber ein und verschüttet Vicinia. Flores reist nun mit dem jungen Marczeg durch das Land, um sich mit ihren verbündeten Truppen zu versammeln. Gleichzeitig erfährt Sten in Teremi von der Eroberung Turdujs und geht davon aus, dass Vicinia tot ist. Er übergibt seine Pflichten als Baron von Rabenstein an seine Schwester Flores und geht mit den Trollen zu Vangeliu, dem Geistseher, der im Sterben liegt. Von ihm erfahren sie, dass der Dunkelgeist, auch der weiße Bär genannt, dafür verantwortlich ist, dass Andas Trolle übertrollische Kräfte besitzen. Sten macht sich mit den Trollen und einem Elf auf den Weg unter die Erde zum Dunkelgeist. Vicinia wird von Soldaten des Scilas geborgen und nach Turduj gebracht, wo sie von Sciloi gerettet wird, die nun im Dienste von Sargan steht. Sie schafft Vicinia aus der Burg heraus und gibt ihr ein Boot, um flussabwärts an die andere Küste zu fahren und dann nach Teremi zu flüchten. Sie aber verschläft und findet sich in den Bergen wieder, in die der Fluss führt, wo sie auf eine Gruppe von Trollen trifft. Turks Stamm ist ebenfalls ein Trollstamm, der vor Andas Trollen flüchtet. Der Stamm nimmt sie auf und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Dunkelgeist. Unterdessen erreicht Flores mit den Überlebenden die Truppen der Wlachaken, die von Ionna geschickt worden waren. Diese machen sich mit den Truppen des Marczeks Tamar auf dem Weg zu einer Schlacht mit Scilas. Die beiden Armeen treffen aufeinander. Trotz der Überlegenheit der Wlachaken siegt Scilas dank einer List und die Armee der Wlachaken muss fliehen. Weil Ionna im Kampf fiel, wird Flores vorerst zur Anführerin der Wlachaken ernannt. Sie fliehen über den Magy nach Desa. Unterwegs dorthin wird der Armee der Weg abgeschnitten und sie müssen zum alten Kloster Scarig Jacek fliehen, wo sie ihre Stellung zum Kampf vorbereiten. Der Stamm von Pard wird, kurz bevor sie den Dunkelgeist erreichen, von Andas Trollen angegriffen. Sie besiegen die Trolle dank der Hilfe von Turks Stamm, der rechtzeitig eintrifft. Sten und Vicinia treffen sich nun wieder. Gemeinsam gehen die beiden Trollstämme zum Dunkelgeist, wo sie von weiteren Trollen und Anda persönlich angegriffen werden. Kerr, der von dem Elfen gelernt hat, sich gegen den Atem des Dunkelgeistes abzuschirmen, heilt den Dunkelgeist für einen Moment von seiner Wut, worauf Anda und ihre Trolle wieder zu normalen Trollen werden. Die Stämme kämpfen gegeneinander und Pards Seite gewinnt. Pard will den Rest von Andas Trollen aufhalten und opfert sein Leben, sodass die Menschen an die Oberfläche gelangen können und die anderen Trolle die Höhle zum Einsturz bringen, wodurch der Rest von Andas Trollen stirbt. Genau über ihnen machen sich die beiden Heere bereit zur Schlacht. Als der Kampf beginnt, kommen die Trolle und Sten durch den großen Schacht an die Oberfläche und besiegen die Gegner. Kerr, der sich seit der Berührung mit dem Dunkelgeist verändert hatte, begibt sich nun als neuer Anführer der Trolle unter die Erde. Die Truppen des Marczegs und die der Wlachaken werden nach Desa gebracht, wo sie nun den Winter über bleiben werden. Dann kommt ein Zeitriss, in dem Vicinia nun die Herrscherin der Wlachaken ist und ihr und Stens Sohn ein Jahr alt ist und Natiole heißt.
Im September 2008 erschien der dritte Teil namens Der Zorn der Trolle: Die Geschichte ist 20 Jahre nach Die Schlacht der Trolle angesiedelt. Die Hauptrollen sind nun nicht mehr die alten Helden, wie Sten, sondern deren Kindern. Dennoch geht es wieder darum, den Dunkelgeist zu besänftigen bzw. zu heilen.
Literatur
- Die Trolle (April 2006), 766 Seiten, Heyne-Verlag (München) - ISBN 3-453-53237-6
- Die Schlacht der Trolle (April 2007), 850 Seiten Heyne-Verlag (München) - ISBN 3-453-53270-8
- Der Zorn der Trolle (September 2008), 557 Seiten Heyne-Verlag (München) - ISBN 3-453-52421-7