Meschede
Wappen | Karte |
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![]() Wappenabbildung auf ngw.nl |
Deutschlandkarte, Position von Meschede hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Arnsberg |
Fläche: | 215 km² |
Einwohner: | 32.414 (31.12.2003) |
Höhe: | 262 m ü. NN |
Postleitzahl: | 59872 |
Vorwahl: | 0291 |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:51_21_00_N_08_16_60_E, 2:51° 21' n. Br. 8° 17' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HSK , früher MES
|
Gemeindeschlüssel: | 05 9 58 032 |
Stadtgliederung: | 17 Stadtteile bzw. Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Franz-Stahlmecke-Platz 2 59870 Meschede |
Offizielle Website: | www.meschede.de |
E-Mail-Adresse: | post@meschede.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Uli Hess (CDU) |
Meschede ist eine Mittelstadt im nördlichen Sauerland und Kreisstadt des Hochsauerlandkreises, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Geografie
Geografische Lage
Meschede liegt südlich des Naturparks Arnsberger Wald beidseitig der Ruhr in umittelbarer Nähe des Hennesees (Stausee); südlich schließt sich das Rothaargebirge an.
Nachbargemeinden
Nächste größere Städte: Norden: Warstein, Lippstadt; Osten: Brilon, Kassel; Südosten: Winterberg, Marburg; Süden: Schmallenberg, Olpe; Westen: Arnsberg, Hagen / Dortmund
Stadtgliederung
- Eversberg
- Wehrstapel
- Heinrichsthal
- Remblinghausen
- Wennemen
- Stockhausen
- Bockum
- Freienohl
- Olpe
- Brumlingsen
- Frenkhausen
- Berge
- Visbeck
- Wallen
- Calle
- Schüren/Mülsborn/Stesse
- Grevenstein
Geschichte
Meschede entstand als Wohnplatz ca. im Jahre 875 am Kreuzungspunkt zweier Handelswege (Köln-Minden und Antwerpen-Kassel-Mitteldeutschland). Vorher bestand auf einem Hügel in der Nähe die Hünenburg, die als Wohnsitz des Grafen vom Lochtropgau fungierte. Um 875 wurde durch Emhildis, eine Tochter des Grafen vom Lochtropgau, ein adeliges Damenstift gegründet, dessen erste Äbtissin sie wurde. Ca. im Jahre 900 wurde die erste Stiftskirche erbaut, von der die alte Krypta unter der heutigen Walburga-Kirche in der Innenstadt noch erhalten ist und besichtigt werden kann. Obwohl sich bereits sehr früh Kaufleute und Handwerker um das Stift ansiedelten, bekam Meschede das Stadtrecht erst relativ spät, im Jahre 1457. Der nächste wichtige Punkt in der Stadtgeschichte war die Eröffnung der Ruhrtal-Eisenbahn 1871, mit der ein wirtschaftlicher Aufschwung einherging. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erfasste der Luftkrieg auch die Stadt Meschede. Neben den |Honsel-Werken, einem Aluminium-verarbeitenden Betrieb der damaligen Rüstungsindustrie, war auch das Telegraphenamt in der Innenstadt ein Ziel, in dem in den letzten Kriegstagen auch ein wichtiger Kommandostab der mit dem Einsatz von Hitlers Vergeltungswaffe V2 betrauten Einheit einquartiert war. Die Stadt wurde dabei zu fast 80% zerstört.

1970 war Meschede Schauplatz einer der letzten größeren Pocken-Epidemien in Deutschland. Ein Student hatte die Krankheit aus Pakistan eingeschleppt und wurde mit starkem Fieber ins Mescheder Krankenhaus eingeliefert. Als feststand, dass er die hoch ansteckenden Pocken hatte, wurde das Krankenhaus abgeriegelt und der Altkreis Meschede zum Pockengebiet erklärt. Wie man später feststellte, hatten sich die meisten der 20 infizierten Personen angesteckt, weil er im Krankenzimmer geraucht hatte und Hautpartikel mit dem Rauch transportiert wurden. Insgesamt starben vier Menschen, allerdings vermutlich nicht an den Pocken, sondern an ohnehin vorhandenem Krebs oder durch Komplikationen, die sich durch die angeordnete Zwangsimpfung aller im Krankenhaus befindlichen Personen ergaben. Die Pockenhysterie nahm in dieser Zeit teilweise groteske Züge an. Menschen aus dem Kreis Meschede näherte man sich nicht mehr, und Briefe aus Meschede wurden ungelesen verbrannt. Das öffentliche Leben kam aus Furcht vor Ansteckung fast völlig zum Erliegen.
Im Zuge der kommunalen Neuordnung 1975 ging der Altkreis Meschede zusammen mit den Landkreisen Brilon und Arnsberg im neuen Hochsauerlandkreis auf, dessen Kreisstadt Meschede wurde.
Politik
Stadtrat
Meschede wird abgesehen von einem kurzen Intermezzo der SPD von 1949-1952 seit dem Zweiten Weltkrieg von der CDU mit absoluter Mehrheit regiert. Zur Zeit setzt sich der Rat der Stadt Meschede aus Fraktionen der CDU, SPD, UWG, FDP und Grüne zusammen.
nach der Kommunalwahl am 26. September 2004
Partei / Gruppierung | Sitze |
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CDU | 22 Sitze |
SPD | 10 Sitze |
UWG | 7 Sitze |
FDP | 3 Sitze |
Grüne | 2 Sitze |
Bürgermeister
Bürgermeister seit dem Zweiten Weltkrieg
- 1945-1946: Caspar Ebel (CDU)
- 1946-1948: Engelbert Dick (CDU), erster frei gewählter Bürgermeister
- 1948-1952: Hugo Werner (SPD)
- 1952-1961: Engelbert Dick (CDU)
- 1961-1969: Josef Busch (CDU)
- 1969-1974: Bruno Peus (CDU)
- 1975-1998: Franz Stahlmecke (CDU), erster Bürgermeister nach der kommunalen Neugliederung
- 1998-1999: Bruno Peus (CDU)
- seit 1999: Uli Hess (CDU), erster hauptamtlicher Bürgermeister
Städtepartnerschaften
Seit dem 30. Oktober 1965 eine Städtepartnerschaft mit Le Puy-en-Velay (Frankreich).
Kuriositäten
Bei der Bundestagswahl 1998, der Europawahl 1999, der Kommunalwahl 1999 und der Landtagswahl 2000 trat jeweils die Partei Rotation Gartenstadt in Meschede an - so konnte man zumindest glauben. Tatsächlich handelte es sich um eine Satirepartei, die nicht wirklich zur Wahl antrat und nicht einmal real existierte; die Akteure der Rotation Gartenstadt machten an Wahlkampfständen und bei Veranstaltungen mehrere Bürger das jedoch glauben. Beispielsweise bestanden Wahlhelfer der Kommunalwahl 1999 darauf, dass in ihren Wahllokalen mehrere Bürger der Aufforderung der Rotation Gartenstadt gefolgt waren, auf den Wahlzettel "Alle Stimmen für die Rotation Gartenstadt" und ähnliches zu schreiben, weil die Partei sich nicht mehr rechtzeitig zur Wahl habe eintragen können. Nach der Landtagswahl 2000 ist keine nennenswerte Aktivität der Rotation Gartenstadt verbürgt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Neben der erwähnten alten Krypta unter der Kirche lohnen folgende Objekte eine Besichtigung:
- Abtei Königsmünster, Benediktinerkloster
- Schloss Laer, Wasserschloss im Stil des Westfälischen Barock im Ruhrtal, Familiensitz der Grafen von Westfalen
- Klausenkapelle auf dem gleichnamigen Berg, eine Kapelle aus dem 12. Jh
- Burgruine Eversberg, Burgruine der alten Stadt Eversberg
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßen im unmittelbaren Stadtgebiet: B7, B55, A46
Ansässige Unternehmen
Größte Arbeitgeber in Meschede sind die Honsel GmbH & Co. KG (Leichtmetallprodukte), die Brauerei Veltins und die Deutsche Telekom AG.
Bildung
Einer von vier Standorten der Fachhochschule Südwestfalen befindet sich in Meschede. Hier werden knapp 1000 Studierende in Maschinenbau, Informations- und Kommunikationstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaftslehre und dem internationalen Studiengang European Studies in Technology and Business ausgebildet. Außerdem ist Meschede mit seinen zwei Gymnasien, zahlreichen beruflichen Schulen und anderen weiterführenden Schulen Bildungszentrum im Hochsauerland
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- August Macke, expressionistischer Maler, geboren 1887 in Meschede