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Diskussion:Unterschichtenfernsehen

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juni 2005 um 22:08 Uhr durch Fb78 (Diskussion | Beiträge) (Widerlegungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 19 Jahren von Suricata

Als einer der Vorzeigekritiker des Unterschichtenfernsehens gilt Oliver Kalkofe mit seiner Sendung Kalkofes Mattscheibe und der TV-Spielfilm-Kolumne „Kalkofes letzte Worte“, in denen er sich unter anderem über betreffende Sendungen lustig macht.

... und dabei doch darauf baut, daß der Zuschauer / Leser die Sendungen kennt, also sich ansieht. Ist Herr Kalkofe deswegen "Vorzeigekritiker" - und was ist das überhaupt? Er ist doch eher jemand, der eben intelligent genug ist, aus Scheiße Geld zu machen; aber das rechtfertigt keine besondere Erwähnung. Wenn kein Einwand kommt, würde ich diesen Absatz herausnehmen.--Chef Diskussion 23:51, 17. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Der Begriff Vorzeigekritiker ist etwas unschön. Ansonsten teile ich Deine Meinung nicht. Kalkofes Mattscheibe gehörte bei mir zum Pflichtprogramm, obwohl ich die Orginalszenen und Darsteller meist nicht kannte. Und den Grimme-Preis erhält man nicht für Geld aus Scheiße. --Suricata 09:32, 18. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Was mir etwas missfällt ist die Reduktion auf Affektfernsehen. Ich denke der Begriff umfasst durchaus auch populistischen Enthüllungsjournalismus, Reportagen, Wissenschaftssendungen etc. die auf alltägliche Probleme des Menschen abzielen. Sogar beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen werden häufig Einzelschicksale farbig ausgeführt, während die übergeordnete Vorschrift im Dunkeln bleibt. Dies ist für mich unseriöser Journalismus auf Stammtischniveau und fällt ebenfalls in diese Rubrik. Es ist kein Interesse an der Aufklärung des Zuschauers erkennbar. --Suricata 09:32, 18. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Diskussion über den Löschantrag vom 26. April 2005 [1]

Mein erster Löschantrag (abgesehen von ein paar eindeutigen SLAs aus Langeweile). Und eigentlich ist es gar kein richtiger, denn fehlenden Informationsgehalt kann man dem Text nicht vorwerfen, und das wäre für mich eigentlich der einzig akzeptable Löschgrund. Nur: In dieser Form kann das imho unmöglich stehen bleiben. Das Phänomen ist zwar unbestreitbar real, aber für wie berechtigt und unvermeidlich man die hier enthaltenen Wertungen auch halten mag, es ist nun mal kein NPOV. Und ob das Lemma wirklich schon ein eingebürgerter Begriff ist, unter dem man einen Enzylopädieeintrag suchen würde, bezweifle ich auch. Ich bin kein H.-Schmidt-Fan und habe es hier zum ersten Mal gelesen. Mein Aufruf: Hat irgendwer Ideen, wie die erhaltenswerte Information der Wikipedia in angemessener Form erhalten bleiben kann? -- Curi 10:01, 26. Apr 2005 (CEST)

Das wär doch eine erstklassige Einleitung für Pro7-Reality-TV. :-) Nee, ernsthaft. Die Darstellung und Kritik derartiger TV-Inhalte ist durchaus berechtigt. Natürlich aber nicht unter diesem Lemma. Ich dachte zuerst an Privatfernsehen, bin dann aber auf Geschichte des Fernsehens gestoßen. Letzterer Artikel ist mE noch zu sehr auf die rein tehcnischen Aspekte fixiert und vernachlässigt den Wandel der Sendeformate und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Hier wäre also ein Ansatzpunkt gegeben. Auf der anderen Seite haben wir aber auch noch keinen allgemeinen Artikel Medienkritik. --Zinnmann d 10:14, 26. Apr 2005 (CEST)
  • ich plädiere vorerst für behalten, da sich dieser, wenn auch wirklich zynische Begriff zumindest in den Medien und Teilen der Öffentlichkeit etabliert hat, z.B. [2]"Und doch ist »Unterschichtenfernsehen« auf dem Weg, eines der Wörter des Jahres zu werden"--Zaphiro 10:52, 26. Apr 2005 (CEST)
  • Da gibt es noch mehr seriöse Information drüber: [3]. Wie der Artikel schon sagt, ist es keine Harald-Schmidt-Erfindung. Ich würde davon Abstand nehmen einzelne Sendungen zu listen (da sollten wenige eindeutige Beispiele reichen), aber das ist kein Löschgrund. Behalten. --He3nry 11:25, 26. Apr 2005 (CEST)
Klasse! Schade ums Urheberrecht, das sind genau die Inhalte, die hier rein müssten. -- Curi 12:21, 26. Apr 2005 (CEST)
Sieht doch so aus, als könnten wir es unter dem Lemma belassen. --Zinnmann d 12:24, 26. Apr 2005 (CEST)
Behalten. Lediglich die Liste der Teilnehmer beschränken oder weglassen, da die Befürchtung besteht, sie könnte mit der Zeit endlos werden......--nfu-peng 13:20, 26. Apr 2005 (CEST)
Behalten, fühle mich als Zuseher von Big Brother und Teufels Küche (ups, noch rot...?) nicht beleidigt --MBq 15:34, 26. Apr 2005 (CEST)

Umformulieren: Der Begriff ist zutiefst wertend und nicht neutral. Ich werde mal versuchen den Artikel etwas geradezurücken. --Suricata 15:55, 26. Apr 2005 (CEST)

Ich habe den Artikel umgekrempelt. Die Beispiele aus der alten Version [4] könnte man in Reality TV einarbeiten. Zu Sendern wie 9live gibt es wohl keinen Oberbegriff. --Suricata 16:32, 26. Apr 2005 (CEST)
  • 9live würde für mich als Paradebeispiel gelten, vielmehr als die anderen Privaten, die das Format aber mittlerweile auch übernehmen, vielleicht kann ja jemand noch eine wissenschaftliche Quelle verlinken, die diese These evtl unterlegt. Mal sehen was sich findet, ansonsten bin ich mit der Überarbeitung einverstanden. Weitere Stichpunkte wären auch Klingeltonwerbung (und damit inhaltl. Programmveränderungen) bei Viva und MTV --Zaphiro 19:59, 26. Apr 2005 (CEST)
    • Ich kenne das ehrlicherweise unter "Arbeitslosenkino" bzw. die 0190er-Werbung nachts als "Spzialhilfe-Pornos", da ist das Lemma ja noch harmlos. Phänomen ist vorhanden und hat auch schon derbere (und beleidigendere) Namen. Dann lieber ein odrdentlicher Artikel bei uns. Behalten. ((o)) Käffchen?!? 22:01, 26. Apr 2005 (CEST)
  • Dank an Suricata und auch Zaphiro; so können wir, denke ich, die nächste Wahl zum Unwort des Jahres abwarten. Ich ziehe den LA zurück. -- Curi 07:57, 27. Apr 2005 (CEST)
  • Der erste Absatz ist aber noch etwas sehr wertend. Wa sind denn z. B. "niedere Triebe"? Rainer ... 14:02, 27. Apr 2005 (CEST)

Affektfernsehen

Ich habe folgenden Absatz gelöscht. Der Begriff Unterschichtenfernsehen ist ein Zynismus, dessen Bedeutung von der eigenen Interpretation lebt. Ebenso unzulässig wäre es, unter Penisverlängerung Fahrzeugtypen oder objektive Eigenschaften betreffender Fahrzeuge aufzuzählen. Dummes Beispiel! Hier gibt es wirklich zu jedem Begriff einen Artikel :-(

Da Affektfernsehen eine objektive Beschreibung ist, müsste es in einen eigenen Artikel. Ich halte es jedoch nicht für so bedeutsam und weiß auch nicht, ob es sich mit anderen Artikeln überlappt. Daher parke ich es hier. --Suricata 10:03, 4. Jun 2005 (CEST)


Etwas neutraler wird es von Soziologen auch als Affektfernsehen bezeichnet, welches nach Bente/Fromm folgendermaßen charakterisiert wird:

  • Personalisierung: Die Darstellung ist auf das Einzelschicksal, auf die unmittelbar betroffene Einzelperson zentriert; Allgemeines tritt hinter dem Individuellen zurück; die Person des Moderators schafft ein Klima der Vertrautheit und Verlässlichkeit.
  • Authentizität: Die „wahren“ Geschichten der unprominenten Personen werden je nach Sendekonzept entweder erzählt oder zum Zwecke der medialen Verbreitung vor der Kamera inszeniert. Der Live-Charakter unterstreicht die Authentizität des Gezeigten.
  • Intimisierung: Vormals eindeutig im privaten Bereich liegende persönliche Belange und Aspekte zwischenmenschlicher Beziehungen werden zum öffentlichen Thema.
  • Emotionalisierung: Die Sendungen betonen den emotionalen Aspekt der Geschichten, das persönliche Erleben und Empfinden, weniger die Sachaspekte. Die Kamera unterstützt diese Tendenz, indem sie die Akteure in stark bewegten Momenten teilweise in der Großaufnahme zeigt.

(Bente, Gary/Fromm, Bettina: Affektfernsehen. Motive, Angebotsweisen und Wirkungen. Leske und Buddrich, Opladen 1997, S.20)


Hab's wieder eingefügt. Der Artikel beschreibt nicht nur ein Wort, sondern ein Phänomen --Fb78 post 11:58, 4. Jun 2005 (CEST)

Ich spreche dem Text nicht seine Richtigkeit und Relevanz ab. Er ist nur hier fehl am Platz, da der Begriff Unterschichtenfernsehen beliebig interpretierbar ist, und die Zuordnung des Affektfernsehens bereits eine Interpretation ist. Vielleicht passt er ja besser zu Reality TV. --Suricata 12:16, 4. Jun 2005 (CEST)
Aber warum lässt du ihn dann nicht im Artikel und schreibst dazu, dass es sich um eine Interpretation handelt? --Fb78 post 12:19, 4. Jun 2005 (CEST)
Unterschichtenfernsehen ist kein objektiver Begriff. Daher kann ich ihm keine wissenschaftlichen Theorien unterordnen. In einem Artikel Affektfernsehen hingegen könnte ich dagegen den Satz einfügen Affektfernsehen wird von Spöttern als Unterschichtenfernsehen bezeichnet.. Hast Du die Weblinks gelesen? --Suricata 19:11, 4. Jun 2005 (CEST)
Aber wieso denn nicht? "Unterschichtenfernsehen" ist ein sehr negativer Begriff für ein Phänomen, das existiert und auch wissenschaftlich untersucht wird. Das ist für Leser doch interessant, dass sich mit dem Phänomen auch Soziologen beschäftigen und nicht nur die üblichen Meinungsmacher. Natürlich kannst du den Artikel Affektfernsehen anlegen, aber dann musst du auch von Unterschichtenfernsehen darauf verlinken. Dann hättest du zwei Artikel zu einem Phänomen - den einen unter einer neutralen und den andern unter einer polemischen Überschrift. --Fb78 post 22:02, 4. Jun 2005 (CEST)
Moment, ich glaube, ich versteh dich langsam. Du willst den Artikel Affektfernsehen anlegen und dort in einem Unterabschnitt erwähnen, dass es auch als "Unterschichtenfernsehen" bezeichnet wird? Das wäre keine schlechte Lösung. Dazu muss man nix anlegen, da kann man einfach verschieben. --Fb78 post 22:07, 4. Jun 2005 (CEST)

Widerlegungen

Dass Fernsehen dumm macht, ist eine alte These der Medienkritik, die in neuerer Zeit als widerlegt gilt. Wer hat diese These widerlegt? Wo kann man diese Widerlegung nachlesen? Meiner Meinung nach ist dies nach wie vor eine These die Gültigkeit hat, vgl. z. B. (als neueres Werk) Albrecht Müller: Von der Parteiendemokratie zur Mediendemokratie, Leverkusen 1999, S. 60ff.

In diesem Zusammenhang interessant: [5]. Die sogenannte "Verdummungsthese" ist, wie man dem Artikel entnehmen kann, nicht mehr wirklich Stand der Wissenschaft. Vielleicht kann man von "widerlegt" nicht wirklich sprechen; sie wurde nur eben in den letzten 10, 15 Jahren an den Rand gedrängt und kommt jetzt mit der"Unterschichtenfernsehen"-Diskussion wieder. Wobei man auch sagen muss: eine von SPIEGEL, ZEIT usw. geführte Debatte sagt noch lange nichts über den Stand der Wissenschaft. --Fb78 post 13:59, 4. Jun 2005 (CEST)