Benutzer:Rote4132/AID


Die Architektur in Dresden reicht vom Mittelalter bis in das 21. Jahrhundert. Zahlreiche typische Bauwerke der verschiedenen Epochen der Architekturgeschichte sind erhalten, aber viel historische Bausubstanz ging nach 1945 verloren.
Beispiele für die mittelalterliche Architektur in Dresden war die Sophienkirche. In der Neuzeit wurde das Dresdner Residenzschloss mit Stallhof im Stil der Renaissance, das Palais im Großen Garten im Stil des Manierismus und der Zwinger, das Taschenbergpalais, das Japanische Palais, die Frauenkirche, die Kreuzkirche und die Hofkirche im Stil des Barock errichtet.
Die Altstädter Wache, die Torhäusern am Leipziger Tor, das Dritte Belvedere, das Palais Lüttichau und der Kuppelsaal des Schloss Pillnitz gehören zu den wenigen Beispielen rein klassizistischer Bauten des alten Dresden. Historistische Gebäude in Dresden waren die Johanneskirche (von Gotthilf Ludwig Möckel, 1874–1878), das Schloß Albrechtsberg, die Semperoper, die Gemäldegalerie und das Ständehaus. Das Krematorium Tolkewitz, die Christuskirche in Strehlen, die Gartenstadt Hellerau, das Planetarium an der Stübel-Allee, das Deutsche Hygiene-Museum sind Beispiele für die Moderne ab 1900.
Beim Luftangriff auf Dresden wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Die Architektur der 1950-er Jahre war durch das Bauen der Nationalen Tradition geprägt. So wurde der Altmarkt von der Architektur im Sozialistischen Klassizismus . Der Kulturpalast ist dagegen ein moderner Bau der 1950-Jahre.
In der Nachkriegszeit ist der Verlust von Architektur durch Abriss zu beklagen. Architektur, die den Krieg beschädigt überstanden hatte, wurde in der Nachkriegszeit entfernt. Neben der Dresdner Sophienkirche waren die bekanntesten Beispiele das Albert- und Centraltheater, das Palais Prinz Georg und das Palais Kaskel-Oppenheim, Antons Markthalle, Jakobi- und Johanneskirche, Amerikanische Kirche, Erlöserkirche, Güntzbad, Wackerbarthpalais.
Architekturgeschichte
Gotik
Beispiele für die mittelalterliche Architektur in Dresden war das Franziskanerkloster bzw. die Sophienkirche [1]und das Augustinerkloster
Renaissance (ab 1530)
Erst mit dem Einzug der Renaissancebewegung kann man von einer eigenständingen Dresdner Kunst sprechen. ab 1530. (Stadt des Barock ab 1694) Herzog Georg ließ den Georgenbau 1530 bs 1535 erstellen. Baumeistr war Bastian Kramer, wobei lombardische Einflüsse unverkennbar sind. Bildhauer des dort befindichen Totentanzes war Christoph Walter I. 1541 folgte Herzog Moritz auf den Thron wo auch Caspar Voigt von Wierandt als Architekt wirkte. Unter Moritz entstand auch das Dresdner Residenzschloss im Stil der Renaissance. [2]. Meister des Bilderzyklus sind Francesco Ricchino[3] und die Maler Gabriel und Benedict da Tola, die die Säle ausmalten, darunter den Tanzsaal, der als Riesensaal bekannt wurde. Unter Kurfürst August wurde die Schloßkapelle (Dresden) errichtet mit seinem Altar, einziger Beleg für die niederländische Renaissance nach Cornelis Floris und seinem Portal, das als Portalkomposition der Hochrenaissance gilt. 1559 erschien der Schraubenmacher Paul Buchner, womit die reife Renaissance Einzug in Dresden hielt. Melchior Trost, Caspar Voigt von Wierandt und Paul Buchner schufen das Zeughaus (Albertinum). Paul Buchner erschuf auch das Pirnaische Tor mit Bilhauerarbeiten von Andreas Walther III, dem namhaftesten Künstler des Manierismus [4]. Unter Christian I. wurde das neue Portal in der Schlossgasse und der Stallhof nach Plänen von Hans Irmisch undGiovanni Maria Nosseni erbaut, wobei letzter auch das Erstes Belvedere (Dresden) erschuf. Es gilt als „ einziges Renaissancebauwerk von rein italienischer Formensprache“ (W.Bachmann). Enkel von Buchner war Klengel, der nach Rom ging Bauten von Borromini und Bernini sah. Aus Wolf Caspar von Klengels schule wuchsen Johann Georg Starcke und Karcher mit dem Palais im Großen Garten[5]. Von Klengel selbst stammt der Entwurf zum Grünen Tor, während das Schlossportal am Großen und am Kleinen Schloßhof von Starke, Klengels Schüler, stammten. Starcke als Nachfolger Klengels zum Oberlandbaumeitser und Generalquartiermeister. Aus der Schule Starckes entstanden die Schloßprojekte von Dietze und Poppelmanns Zwingerbau.
Barock (ab 1694)
Aus der Schule Starckes, Nachfolger von Klengel,[6] folgte Markus Conrad Dietze und als Nachfolger Dietzes erschien Pöppelmann mit seinem in den Jahren 1710/1711 begonnen Zwingerbau, mit den Bildhauerarbeiten von Balthasar Permoser. Permosers Mitarbeiter waren Paul Heermann, Benjamin Thomae, Johann Christian Kirchner, Johann Joachim Kretzschmar, Johann Matthäus Oberschall und Paul Egell.[7]Das 1714 errichtete Kronentor verrät die „künstlerische Herkunt aus dem italienischen Hochbarock und dem antiken Erbe. Es ist der später Nachfahre antiker Triumphbögen.“[8] Neben dem Zwinger war der bedeutendste Bauwerke des Dresdner Barock die Hofkirche, [9] die von Gaetano Chiaveri, dem letzten Vertreter des römischen Barock errichtet wurde. Ursprünglich nach dem Vorbild der Kirche S. Ivo della Sapienza in Rom entworfen, sollte die Turmspitze in einer Spirale enden. [10]Der Turm wurde jedoch von Schwarze fertiggestellt, der ihm das heute bekannte Erscheinungsbild gab. Lorenzo Matielli entwarf die Statuen der Hofkirche. Die Ausmalung des Schiffes sollte Tiepolo besorgen. Dies scheiterte jedoch an der neuen Auffassung des Klassizismus, der die illusionistische Deckenmalerei ablehnte.[11]Auch George Bähr konte sich ab 1726 nicht mehr den barock-klassizistischen Einwänden von Longelune und Knöfel an der Dresdner Akademie, widersetzen. Die Klassizisten Longelune und Knöfel, forderten von der Frauenkirche, die als „Schwester er Santa Maria della Salute“ Venedigs konzipiert wurde, dass deren Kuppel „mehr oval und dadurch besser in die Höhe gebracht werden“ solle.[12]Auch der Grundriß und Innenausbau stammte von Knöfel. Der Schüler George Bährs, Johann Georg Schmid führte den Bau zu Ende und entwarf selbst die Kreuzkirche. Der einzige Teil der Frauenkirche, die freiblieb von klassizistischen Einflüssen, war der Altarraum, der von den Bildhauer Benjamin Thomae und Johann Christian Feige mit Bildhauerarbeiten vesehen wurde. [13]Frei von klassizistischen Einflüsseben blieb die Kreuzkirche entworfen von Schmid. [14]
Klassizismus (ab 1760)


1715 erschien Zacharias Longelune, dem „Vater des Klassizismus in Sachsen“.[15] Longelune war ein Gegner des deutschen Hochbarock und setzt dem den französischen Klassizismus entgegen. Sein Schüler Knöfel kritisierte den barocken Entwurf von George Bähr für die Frauenkirche. Dieselbe anti-barocke und pro-klassizistische Haltung hatte Krubsacius, Exner und Hölzner gegen den barocken Entwurf Schmids für die Kreuzkirche.[16]
Zwischen 1800 und 1815 war der Klassizist Johann Gottlob Hauptmann für das Oberlandbauamt verantwortlich, wobei ihm Christian Adolph Franck zur Seite stadn. Hauptmann wurde von Friedrich Schuricht abgelöst. Friedrich August Kurbsacius war die zweite Generation der klassizisten in Dresden, der Schüler von Longelune und Knöffel war. Er vertrat die neue, präzisierende linie des Dorismus und war von Winckelmann beeinflusst. Krubsacius übernham 1764 die Professur für Baukunst an der Dresdener Kunstakademie. Von ihm stammt das Landhaus.[17]Als Professor folgte ihm sein Schüler G. A. Hölzler. Auf Empfehlung von Gottlob von Quandt gelangte Joseph Thürmer, Schüler von Karl von Fischer, nach Dresden.
.[18]
Um 1800 erschien die Architektur verbesserungswürdig und wurde durch die französische Revolutionsarchitektur inspiriert. Das von Ledoux veröffentliche theoretische Werk wurde grundlegend von Schuricht und Thormeyer studiert. Die frühesten Einflüsse von Ledoux sind an den Thormeyerschen Torhäusern am Leipziger Tor abzulesen. Ebenfalls Thormeyer zugeschrieben wird das Haus Antonstraße 8 als Beispiel für den Klassizismus in Dresden. Thormeyer kam aus der Schule Hölzers und war damit ein Enkelschüler Krubsacius.
Schuricht, auch ein Schüler von Krubsacius, erbaute 1814 das Dritte Belvedere. Der Stil des Sockelbaus setzte die Theorien des Krubsacius fort, die Architektur des Obergeschosses fußte auf den Lehren Ledoux. Das Gebäude zählt zu den Bauten des „Dresdner dorischen Klassizismus unter Einfluss der Revolutionsarchitektur“ und zu den „klassizistischen Bauten reinsten Wassers“.[19] Der Kuppelsaal des Schloss Pillnitz,ebenfalls von Schuricht, ist der bedeutendste klassizistische Innenraum Dresdens. Krubsacius war Akademielehrer und „Vater des Dorismus“.[20] Schuricht, ein Anhänger Krubsacius huldigte ihn im Mitteltrakt des Neuen Palais wo vier mächtige dorische Säulen, zur Betonung der Mittelachse aufstellte. Ebenfalls vier dorische Säulen hat das Preußsche Haus, das dem Mittelrisalit vorgelegt wurde.
Auf den Lehren Krahes und Weinbrenners fußte das Palais Lüttichau von Joseph Thürmer. Nach einem Entwurf von Schinkel führte Thürmer auch die Altstädter Wache aus.
Die erste und zweite Generation der Dresdner Klassizisten, wie Krubsacius, Weinlig, Giesel, Hölzer mit ihren Schülern arbeiteten zwar mit klassizistischen Formen, trotzdem fußte ihre Arbeit im wesentlichen auf einer barocken Grundstruktur. Aber auch „die Schuricht, Thormeyer , Thürmer der nachfolgenden Generation“[21] arbeiteten trotz klassizistischer Elemente immer noch in der Formensprache des Barock. Als Beispiel hierfür gelten die Altstädter Wache, die Neustädter Torhäuser und das Café Reale. Die hervortretende Säulenportiken an deren seitlichen Anbauten, stellen sich bei näherem Augenschein nur als weitergeführte Mittelrisalite dar.[22]
Historismus
Es ist zu sehen,dass der Historismus am Ende der Entwicklung einer ganzen Epoche stehen, dei mit dem Klassizismu eines Winckelmanns mit der Aufnahme der Antike begann und in der Sepmer mit senen Schülern durch Wiederaufnahme der Renaissance. endete.[23] Erster Professor für Baukunst an der Dresdener Kunstakademie war Krubsacius [24]Ihm folgte 1790 sein Schüler G. A. Hölzler, dann Thürmer, beides Klassizisten. Der Lehrstuhl für Architektur an der Dresdener Bauakadaemie wurde mit dem Tod Thürmers frei und Semper wurde 1834 Professor der Adamie und Leiter der Bauschule[25], womit der Weg für den Historismus frei wurde.
Neogotik
Die Epoche in der die Antike im Klassizismus wiederaufgenommen wurde, ging langsam zu Ende und die Neogotiker leiteten die Architekturepoche des Historismus ein [26], wobei Gottfried Semper mit dem Bau des Cholerabrunnens 1843 den ersten neogotischen Bau erstellte. Den Höhepunkt neogotischer Bauten erlebte Dresden mit den Bauten von Friedrich Arnold mit der Kreuzschule (Dresden)und G.L. Möckel, wie der Johanneskirche (Dresden). [27]Andere neogotische Kirchen warren die Anglikanische Kirche All Saints Church (Dresden) von Aubyn zusammen mit Piper, die Amerikanische Kirche St. John (Dresden) von Dögel und die Ehrlichsche Gestiftskirche
Das Haus Terrassenufer 5 (Dresden) und das Haus Terrassenufer 3 (Dresden) wurden gotisierend nach dem Vorbild venezianischer Palazzi stilisiert.[28]
Gotisierend nach dem Vorbild maurisch-orientalischer Paläste wurde die Inneneinrichtung der Alten Synagoge nach Semper [29]und das Türkisches Bad (Dresden) von Diebitsch ausgeführt. Das äußere Erscheinungsbild bei dem Yenidze-Bau von Martin Hammitzsch.
Die [[Villa Orlando an der Schillerstraße 4 in Loschwitz, und das Schloß Altfranken wurden gotisierend nach dem Vorbild englischer Tudor-Gotik stilisiert.[30]
Andere neogotische Bauten in Dresden:
- Haus Bautzner Straße 125 (Dresden), im Sinne eine über Preußen oder Böhmen vermittelte Tudorgotik gotisierend stilisiert.
- Haus Bautzner Straße 82 (Dresden), im Sinne eine über Preußen oder Böhmen vermittelte Tudorgotik gotisierend stilisiert.
- Schloss Eckberg im Stil der englischen und französischen Gotik.
- Das Weiße Schloß (Dresden), Königheimplatz.
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Cholerabrunnen
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Johanneskirche
Neoromanik
Gottfried Semper hatte neben dem neogotischen Cholerabrunnen auch die Alte Dresdner Synagoge mit historisierenden Formen erbaut, wobei er im äußeren Erscheinungsbild den Stil der Neoromanik bevorzugte.[31] Den Höhepunkt neoromanischer Bauten erlebte Dresden mit den Bau von Kröger mit der Jakobikirche (Dresden).[32]Andere neoromanische Sakralbauten waren die St. Franziskus-Xaverius (Dresden) und die Martin-Luther-Kirche (Dresden) von E. Giese und P. Wiedner
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Alte Synagoge
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St. Franziskus-Xaverius
Neorenaissance
Semper lobte die Formensprache der Renaissance und ihre „großartige Überlegenheit, welche sie über alles Vergangene mit Einschluß der höchsten Kunst der Griechen stellt“[33]Für den Museumsbau wandte sich Semper den Formen der Hochrenaissance zu [34] Mit der in den Jahren 1841 errichteten ersten und der zweiten Semperoper von 1869, ebenso in historischen Formen der italienischen Spätrenaissance, wurde engültig der Klassizismus, der mit seiner zurückhaltenden dekorativen Art seit 1760 als „Hungerstil“, bezeichnet wurde, überwunden.[35]Die Dresdener Architkturschule, die sich an der Formensprache der italiensichen Renaisscne anlehnte, führte Sempers Schüler Hermann Nicolai mit seinen Villenbauten fort. Beispiel Palais Kap-her.[36]Gebäude im Stil der deutschen Renaissance waren das Viktoriahaus und das neue Georgentor der Dresdenr Residenz.[37]
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1. Oper
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Viktoriahaus
Neobarock
Zwei Gebäude repräsentierten den Neobarock. Dies war der Kaiserpalast von Schilling u. Graebner und das Zentraltheater von Lossow u. Viehweger[38]
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Kaiserpalast
Historistische Gebäude in Dresden waren die Johanneskirche (von Gotthilf Ludwig Möckel, 1874–1878), das Schloß Albrechtsberg, die Semperoper, die Gemäldegalerie und das Ständehaus.[39][40][41][42]
Erster Professor für Baukunst an der Dresdener Kunstakademie war Krubsacius [43]Ihm folgte 1790 sein Schüler G. A. Hölzler. Semper folgte als Professor für Baukunst. Sempers Schüler führte die Semper-Schule weiter. Am Ende dieser Periode waren an der Dresdenr Kunstakademie Paul Wallot, Hans Poelzig, Heinrich Tessenow und Wilhelm Kreis tätig. Mit den Lehrkörpern der Dresdner Kunstakademie verbunden waren die Lehrenden des 1875 gegründeten Sächsischen Polytechnikum, der späteren Technischen Hochschule 1890, wie Karl Weißbach, Ernst Giese, Fritz Schumacher, German Bestelmayer, Martin Dülfer und Johann Andreas Schubert.[44]
Moderne
Jugendstil und Reformarchitektur (1900-1915)
- Jugendstil
1896 wurde ein neuer Dekorationsstil von der Münchner Zeitschrift „Jugend“ propagiert. Daraufhin gestatelte man in Dresden fast nur kommunale und private Bauten in der neuen Formensprache, während die Staatsbauten noch dem Historismus verhaftet blieben. Im selben Jahr erfolgte eine Gewerbeausstellung „die alte Stadt“. Damit sollte eine Abwendung vom konservativen Renaissancismus der Semper-Nicolai-Schule stattfinden. Als 1897 die Kreuzkirche ausbrannte, wurde eine neue Innendekoration von Schilling & Gräbner im Jugendstil geschaffen. Wichtige Aufträge wurden nicht mehr an die Absolventen der Dresdner Akademie vergeben, sondern an Architekten, die unter Berliner Einfluss standen, wie Schilling & Gräbner und Lossow & Viehweger. Vor 1897 waren neue künstlerische Formen verpönt und die städtischen Bauämter verwarfen noch 1896 Jugendstilentwürfe. 1897 fand eine Internationale Kunstausstellung in Dresden statt, wo der Historismus als nicht mehr zeitgemäß galt. Modern war es keine historische Formen mehr zu verwenden, so wie es Schilling & Gräbner und Lossow & Viehweger taten. [45]So gestalteten 1901 Lossow & Viehweger die Fassade des Herzfeldschen Geschäftshauses, die eine üppige Jugendstilornamentik zeigte. Die wichtigste Innenraumgestaltung im Jugenstil stellten die zwei Schwimmhallen des Güntzbad, die 1905 von Edmund Bräter geschaffen worden waren.
- Reformarchitektur
In der Zeit nach 1900 lehnten viele Dresdner Architekten den Jugenstil als Antwort auf den Historismus ab. Dies war der Tatsache geschuldet, dass der Jugendstil nur rein dekorativ war, aber ansonsten keine Neuerungen innerhalb der Bauweise mit sich brachte. Die Bauten sollten traditionell, regional, praktisch und funktionsnah sein. Dekor sollte nicht der ausufernde üppige Schmuck des Jugendstils sein, sondern ausschließlich geometrisierende Ornamente der Wiener Variante des Jugendstils (Sezessionsstil).[46]Ein Beispiel dafür war das „Kaiser-Café“, erbaut 1901 von Kurt Diestel. Es gehörte dem Neo-Empire ebenso an wie der Wiener Variante des Jugendstils; auch „Wiener Secession“ oder „Secessionsstil“ genannt.[47]
Dr. Gustav Otto Beutler war in den Jahren 1895 bis 1915 Oberbürgermeister von Dresden und wollte die Stadt zu einer modernen Großstadt machen. Daher unterstützte er der Stadtbaurat Johann Jakob Erlwein, der 1906 die Künstlervereinigung "Die Zunft" gründete. Mitglieder waren Fritz Schumacher, Johann Jakob Erlwein, Martin Dülfer, Heinrich Tessenow, Rudolf Schilling, William Lossow und Bildhauer Karl Groß und Otto Gußmann, Georg Wrba .[48] 1906 erfolgte der endgültige Durchbruch der modernen Architektur mit der 3. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung, aus der die Gründung der Deutschen Werkstätten in Hellerau am Rande der Dresdner Heide hervorging, wobei Hellerau später nach Dresden eingemeindet wurde. . [49]Die Gartenstadt Hellerau war das „inhaltlich bedeutendste Projekt der Reform von Architektur und Städtebau mit ganzheitlichem Ansatz und sozialer Komponenente“[50] und hatte überregionale Wirkung. Prominente auswärtige Architekten der Reformbaukunst, wie Fritz Schumacher, Johann Jakob Erlwein, Martin Dülfer und Heinrich Tessenow aber auch regionale Architekten wie Schilling & Gräbner und Lossow & Viehweger erschufen viele Beispiele der Dresdener Reformarchitektur.
Es gibt viele Beispiele für die Refomarchitektur der Vorkriegszeit (1.Weltkrieg) in Dresden:
Heinrich Tessenow gestaltete in den Jahren 1910/11 das Festspielhauses, Emil Franz Hänsel baute 1912 das Re-Ka, Martin Dülfer errichtete 1910 bis 1913 den Beyer-Bau der TU Dresden, Martin Pietzsch erschuf im Jahre 1913 das U.T.-Kino[51]1915 begonnen und den Jahren 1923/1924 vollendet wurde das Ernemann-Werk von Emil Högg.
Weitere Beispiele für Reformarchitektur in Dresden, sind:
- Krematorium Tolkewitz
- Bienert'sche Hafenmühle
- Christuskirche in Strehlen
- Zionskirche
- Versöhnungskirche
- Landgericht am Münchner Platz
- Hauptstaatsarchiv Dresden
- Schauspielhaus Dresden
- Kunstgewerbeschule und Kunstgewerbemuseum Dresden
- Neues Rathaus
- Sächsisches Ständehaus
- Sächsische Staatskanzlei
Gottlob Georg Barth aus Stuttgart, gestaltete 1808 den ersten Stadterweiterungsplan für die Stadt Heilbronn, 1829 entwarf Karl Ludwig von Zanth das Heilbronner Hauptzollamt, 1834 machte Gottlob Georg Barth noch mal einen Erweiterungsplan für die Stadt. Die Stadt versuchte 1835, den prominenten Architekten Ludwig Friedrich Gaab als Stadtbaumeister zu engagieren. Wirtschaftliche und bauhistorische Meilensteine waren die Eröffnung des Wilhelmskanals, der Bau der Vorstädte unter Millas und die Riesenstraße unter Professor Baumeister. [52] Im selben Jahre errichtete Karl Ludwig von Zanth das Goppeltsche Haus am Fleiner Tor mit Malereien im pompejanischen Stil. Obwohl Ludwig Friedrich Gaab nicht als Stadtbaumeister zu gewinnen war, errichtete er Mitte des Jahrhunderts das Hauptpostamt am Neckar. Ab der Gründerzeit wurden noch zahlreiche prominente auswärtige Künstler mit qualitativ hochstehenden Werken betraut: Robert von Reinhardt aus Stuttgart errichtete 1876 die Harmonie sowie die Villen Adelmann, Faißt und Seelig, der Stuttgarter Stadtbaumeister Adolf Wolff entwarf ab 1877 die alte Synagoge, der in Heilbronn gebürtige Bezirksbauinspektor Theodor von Landauer baute in seiner Heimatstadt das Zellengefängnis, die Berliner Johannes Vollmer und Heinrich Jassoy entwarfen ab 1897 die Friedenskirche und die Villa Carl Knorr. Weitere Beispiele für die Architektur des Historismus in Heilbronn sind die Villa Dittmar von Hermann Maute, der Schweinsbergturm von Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle und die Villen Mayer, Hagenmeyer und Cluss von Theodor Moosbrugger. [53]
Konservative Moderne und Neues Bauen (1920er und 1930er)
Inden 1920er und 1930er Jahren folgte die sog. „konservativen Moderne“ dem Formenvokabular der Reformarchitektur aus der Vorkriegszeit. Dresdner Beispiele sind die von Otto Schubert erstellten Siedlungsbauten, der Schüler von Paul Wallot und Cornelius Gurlitts war. Heinrich Tessenow nun als Vertreter der sog. „konservativen Moderne“, errichtete in den Jahren 1925 bis 1927 die Landesschule in Klotzsche. Ein anderer Vertreter der „konservativen Moderne“ war Wilhelm Kreis, der 1929 bis 1930 das Deutsches Hygiene-Museum und in den Jahren 1939-1940 das Luftgaukommando in Dresden-Strehlen erschuf.
Als Beispiele des Neuen Bauens sind die öffentlichen Bauten des Stadtbaurats Paul Wolf und die Siedlung in Trachau von Hans Richter zu nennen.[54]
Sozialististischer Klassizismus (ab 1952)
Beim Luftangriff auf Dresden wurde die Stadt fast vollständig zerstört.
Im Sinne des damaligen Kulturprogramms wurde 1951 gemäß der „16 Grundsätze zum Städtebau“ in einem das „Nationale Kulturerbe fortführenden Baustil“ gebaut. Resultat war ein im Jahre 1953 erfolgter Wiederaufbau des Altmarkts im Baustil des Sozialistischen Klassizismus, der historisierend den Dresdner Barock zitiert. Die den Dresdner Barock zitierende Ostseite des Platzes und die palastartige komponierte Westseite desselben bilden heute die städtebaulich schönste Bebauung der Innenstadt.[55]Bemerkenswert sind dabei die denkmalgeschützten Gebäude Haus Altmarkt, Ex-Warenhaus Centrum und Ex-Café Prag
Der Kulturpalast ist dagegen ein moderner Bau der 1950-Jahre.
Postmoderne
Gegenwartsarchitektur
Verlust historischer Bausubstanz nach 1945
Sophienkirche
Alberttheater
Schicksal anderer Ruinen
Sakralbauten
- Johanneskirche
- Jacobikirche
Theater
- Zentraltheater Waisenhausstraße 1900 von Lossow & Viehweger, unter Mitarbeit von Otto
- Alberttheater (Dresden)
Siehe auch
Quellen
Literatur
- Fritz Löffler: Das alte Dresden - Geschichte seiner Bauten. E.A.Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.
- Matthias Lerm: Abschied vom alten Dresden - Verluste historischer Bausubstanz nach 1945. Forum Verlag, Leipzig 1993, ISBN 3-86151-047-2.
- Gilbert Lupfer, Berhard Sterra und Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN: 3-496-01179-3.
- Jürgen Paul :Dresden - die Stadt und ihre Architektur. In: Gilbert Lupfer, Berhard Sterra und Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN: 3-496-01179-3.
- Ulrich Hübner et al.: Symbol und Wahrhaftigkeit. Reformbaukunst in Dresden. Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jun., Husum, 2005. ISBN 3-86530-068-5
- Volker Helas, Gudrun Peltz: Jugendstilarchitektur in Dresden. KNOP Verlag für Architektur - Fotografie - Kunst, Dresden 1999, ISBN 3-934363-00-8.
Einzelnachweise
- ↑ Löffler, S. 20 bis S. 32 [Die Stadt des Mittelalters]
- ↑ Löffler, S. 33 bis S. 74 [Die Stadt der Renaissance]
- ↑ Löffler, S. 36
- ↑ Löffler, S.42
- ↑ Löffler, S. 76f [Vom Manierismus zum Frühbarock - Wolf Caspar von Klengel und die Bauten am Schloss]
- ↑ Löffler, S.118
- ↑ Löffler, S. 128f
- ↑ Löffler, S. 130
- ↑ Löffler, S. 37
- ↑ Löffler, S. 207
- ↑ Löffler, S. 208
- ↑ Löffler, S. 196
- ↑ Löffler, S. 197
- ↑ Löffler, S. 201
- ↑ Löffler, S. 136
- ↑ Löffler, S. 136
- ↑ Löffler, S.121
- ↑ Löffler, S.124
- ↑ Helas, S. 14f [Die Architektur des Klassizismus]
- ↑ Löffler, S. 321
- ↑ Löffler, S. 345
- ↑ Helas, S. 14f [Die Architektur des Klassizismus] und Löffler, S. 341f [Die Revolutionsarchitektur und Gottlob Friedrich Thormeyer], S. 344f [Karl Friedrich Schinkel, Joseph Thürmer und der romantische Klassizismus]
- ↑ Löffler, S. 384
- ↑ Löffler, S.121
- ↑ Löffler, S. 373
- ↑ Löffler, S. 351
- ↑ Löffler, S. 353
- ↑ Helas, S. 37
- ↑ Löffler, S. 381, S. 398 Bildnr 492 (Die Synagoge, Stadtfront)
- ↑ Helas, S. 38
- ↑ Löffler, S. 381
- ↑ Löffler, S. 353
- ↑ Löffler, S. 378
- ↑ Löffler, S. 380
- ↑ Löffler, S. 383
- ↑ Löffler, S. 385
- ↑ Löffler, S. 392
- ↑ Löffler, S. 393
- ↑ Löffler, S. 341 bis S. 414 [Probleme des neunzehnten Jahrhunderts und Gottfried Semper, seine Zeitgenossen und Nahfolger]
- ↑ Löffler, S. 351 [Neogotik]
- ↑ Löffler, S. 352 bis S. 372 [Neuromanischer und neugotischer Kirchenbau]
- ↑ Löffler, S. 392 bis S.414 [Deutsche Renaissance und Neobarock]
- ↑ Löffler, S.121
- ↑ Löffler, S.124
- ↑ Helas, S.104f, S.108, S. 111, S.115f
- ↑ Hübner et al., S. 8
- ↑ Helas/Peltz, S. 26 Bildnr. 23 und Löffler, S.416
- ↑ Hübner et al., S. 39
- ↑ Löffler, S. 416f.
- ↑ Hübner et al., S. 12
- ↑ Hübner et al., S. 19, S. 32f
- ↑ Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale ..., S. 23 f.
- ↑ Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale ..., S. 19 f. (Historismus
- ↑ Hübner, S. 12
- ↑ Paul, XXV.