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Lê Đức Thọ

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Le Duc Tho (* 14. Oktober 1911 in Pich-Le in der Nam Ha-Provinz; † 13. Oktober 1990 in Hanoi; eigentlich Phan Dinh Khai) war ein vietnamesischer Politiker.

Schon in jungen Jahren war Le Duc Tho von radikalen Theorien fasziniert. 1930 war er Mitbegründer der indochinesischen kommunistischen Partei. Wegen seiner politischen Aktivitäten verbrachte er die Jahre zwischen 1930 und 1936 sowie zwischen 1939 und 1944 im Gefängnis. 1945 war er, gemeinsam mit Ho Chi Minh und Vo Nguyen Giap, Gründer der Nationalen Front für die Befreiung Vietnams, (NFL), auch Viet Minh, später Vietcong genannt.

Als Mitglied des Politbüros, der Führung der kommunistischen Partei, und Vorsitzender der südvietnamesischen Vietcong, war er der führende Repräsentant der Region und seit 1954 Organisator von Widerständen, bzw. Anschlägen gegen das südvietnamesische Regime, sowie seit 1965 Leiter der militärischen Aktionen während des Vietnamkriegs. 1969 wurde er Mitglied der NFL bei den 1968 beginnenden Friedensverhandlungen zwischen den USA, Süd- und Nordvietnam und der NFL. Bald darauf wurde er deren Chefdelegierter.

Nach einem langwierigen Prozess kam es 1973 zu einem erfolgreichen Abschluss der Friedensgespräche. Im Anschluss daran wurde ihm und Henry Kissinger der Friedensnobelpreis verliehen. Le Duc Tho lehnte die Annahme des Preises jedoch mit der Begründung ab, dass in seinem Land noch immer kein Frieden herrsche.

Trotz des Rückzugs der US-amerikanischen Soldaten unterstützte die amerikanische Regierung die Südvietnamesen weiterhin mit Waffenlieferungen. Daher leitete Le Duc Tho, gemeinsam mit Giap, die militärischen Aktionen gegen den südvietnamesischen Präsidenten Nguyen Van Thieu bis zum Ende des Krieges 1975. Nach dem Krieg blieb Le Duc Tho bis zu seinem Rückzug 1986 Mitglied des Politbüros.

Einen Tag vor seinem 79. Geburtstag starb Le Duc Tho in Hanoi.