Zum Inhalt springen

ZEGG

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Juni 2005 um 18:04 Uhr durch Thüringer (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Globalisierungskritik entfernt: Wenn jede Attac-Mitgliedsorgani). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das ZEGG (Zentrum für Experimentelle GesellschaftsGestaltung), ist eine kommunenartige Lebensgemeinschaft von 80 Menschen, die in Belzig, 80 km südwestlich von Berlin auf einem 15 ha großen, 1991 für 2,1 Millionen Mark von der Treuhand erworbenen Gelände leben. Zu DDR-Zeiten gehörte das Gelände der Gesellschaft für Sport und Technik, die sich um die vormilitärische Erziehung der Jugend kümmerte.

Die Idee des ZEGG basiert in ihren Wurzeln auf den Arbeiten von Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels, die seit 1995 das Projekt Tamera in Portugal aufbauen. Duhm wurde in den 1970er Jahren u.a. von Otto Muehl inspiriert, von dem gewisse Grundgedanken übernommen und erweitert wurden, er lehnte aber dessen autoritären Führungsstil ab (Otto Muehl wurde am 17. Juni 1991 auf dem Friedrichshof verhaftet).

Muehls Modell der sog. "Selbstdarstellung" als existenzieller Bühne des Einzelnen in der Gemeinschaft wurde zum "Forum" abgewandelt und weiterentwickelt. Das Konzept der "freien Liebe" wurden um ökologische Utopien und spirituelle Gedanken erweitert. So kommt es, dass ZEGG-Bewohner und -besucher einerseits an indianischen Schwitzhüttenritualen teilnehmen oder Formen der freien Liebe praktizieren, sich andererseits aber aktiv mit den Folgen der Globalisierung auseinandersetzen und sich z.B. gegen die geplante Privatisierung der Wasserwirtschaft in der Region einsetzen. Das ZEGG ist Mitglied bei attac und im Global Ecovillage Network und versteht sich als ein Mitglied der weltweiten alternativen und öklogischen Gemeinschaftsbewegung, deren Ziel in der Entwicklung lebenswerter Alternativen zur Konsumgesellschaft besteht.

Die Mitglieder des ZEGG sagen von sich selbst: "Unser Ziel ist es, persönliche Entwicklung, den Aufbau von neuen Formen des Zusammenlebens und politisches Engagement so zusammenzubringen, dass daraus die Vision für eine andere, humane Welt wachsen kann. Ein anderes Leben ist möglich."

Das ZEGG finanziert sich insbesondere durch Seminarveranstaltungen, Camps mit politischem und kulturellem Programm mit mehreren hundert Teilnehmern sowie durch Spenden und Darlehen.

Kritiker insbesondere aus den Reihen der Kirchen warfen dem ZEGG Sektencharakter, autoritäre Strukturen und Einschränkungen der persönlichen Freiheit der Mitglieder vor. Diese Vorwürfe wurden jedoch nur für Vorgängerorganisationen belegt.