Gyöngyös
Gyöngyös | |
Wappen | Karte |
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fehlt noch | fehlt noch |
Basisdaten | |
Staat: | Ungarn |
Komitat: | Heves |
Höhe: | 167 m ü. NN |
Fläche: | 54,1 km² |
Einwohner: | 32 975 |
Postleitzahl: | 3200 |
Vorwahl: | (+36) 37 |
Geografische Lage: | 47° 46' n. B. 20° 00' ö. L. |
Offizielle Website: | www.gyongyos.hu |
Politik | |
Bürgermeister: | Hiesz György |
Gyöngyös [ungarische Stadt im Komitat Heves, ca. 90 km östlich von Budapest, mit etwa 33.000 Einwohnern. Gelegen am Fuße des Berges Sárhegy, ist sie die Heimat von zahlreichen Lebensmittelbetrieben, z. B. Milch- und Wurstfabriken, außerdem ist sie auch die Heimat von vielen Winzern, die die Hänge des Sárhegy zum Anbau von Weinreben nutzen.
] ist eineGeschichte
Erstmals wurde die Stadt als Gungus in einer Urkunde von 1261 erwähnt. 1334 wurde sie von Karl I. von Ungarn mit Stadtrechten versehen. Der Weinanbau, wichtige von Budapest führende Handelsstraßen, aber auch Handelsstraßen in den gebirgigeren Norden machten Gyöngyös zu einer schnell wachsenden Siedlung, so dass sie ab den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts bis weit ins 19. Jahrhundert die wichtigste Stadt um das Gebirge Mátra wurde. Wegen der schon damals hohen Einwohnerzahlen entschieden sich in den 1400er Jahren Franziskaner-Mönche, eine Kirche zu bauen, die 1461 Matthias Corvinus und 1490 Ulászló II. besuchte.
Zwischen 1546 und 1687 war Gyöngyös unter türkische Oberhoheit gestellt, der Bevölkerung ging es aber im Gegensatz zu anderen Teilen Ungarns unter türkischer Besetzung relativ gut, die Einwohner wurden nicht unterdrückt, so dass die Wirtschaft und der Weinanbau weiter wuchsen. Zwischen 1708 und 1710 kam zu großen Pestausbrüchen, an denen, neben hunderten Menschen, auch János Vak Bottyán, einer der erfolgreichsten ungarischen Heerführer starb; er wurde in der Franziskanerkirche in Gyöngyös begraben.
Am 1. April 1848 traf sich im Schloss Orczy die Honvéd (ung. „Heer“) unter Führung Artur Görgeys, der seine Pläne für den Feldzug gegen die Habsburger vorstellte und darüber abstimmen ließ. Zwei Tage später besuchte auch Lajos Kossuth Gyöngyös. Die Entwicklung der Stadt wurde danach relativ stark gebremst, da die Eisenbahnlinie Pest–Hatvan–Miskolc–Kassa (heute: Košice; Slowakei) an der Stadt vorbeiführte; erst 1870 bekam Gyöngyös eine Abzweigung der Eisenbahnlinie von Vámosgyörk aus. An der von 1883–1885 dauernden Philoxera-Verseuchung ging die bis dahin blühende Weinverarbeitung zu Grunde. Die nachfolgenden Feuersbrünste von 1904 und 1908 hätten die Lage eigentlich verschlimmern sollen, aber der Gegenteil war der Fall: Die Stadt wurde kunstvoll verschönert und ausgebaut, die Lage besserte sich.
Der 21. Mai 1917 war eine der dunkelsten Tage der schon knapp 800 Jahre des Bestehens der Stadt: Eine riesige Feuersbrunst brach aus, die fast durch die ganze Stadt wanderte, die die ganze Innenstadt verwüstete, insgesamt 549 Häuser und 1400 Nebengebäude vernichtete. Sofort nach dem Ende der Feuersbrunst besuchte Karl IV. die Stadt, um dann auch sofort den Neubau der Stadt zu veranlassen. Es wurden im ganzen Land Spenden für den Neuaufbau von Gyöngyös gesammelt und nach dem 1. Weltkrieg wurde die Stadt nach den Plänen von László Wargha, einem Architekturprofessor, und unter tatkräftiger Mithilfe von Bürgermeister Dr. Árpád Puky neu aufgebaut; so bekam Gyöngyös auch sein heutiges Gesicht.
Die Entdeckung der Stadt Gyöngyös und des nahe gelegenen Mátra-Gebirges als Tourismusziel fand um die Jahrhundertwende statt und gipfelte dann in den dreißiger Jahren, in denen auch der größte Teil der heute noch bestehenden Hotels und auch die Skipiste am Kékes gebaut wurde. Der zweite große Entwicklungssprung war in den 1950er Jahren mit dem Ausbau des Sástó (See in der Mátra) und zwischen 1970 und 1980 festzumachen. In diesen Jahren wurden die Trink-, und Abwasserleitungen rund um Gyöngyös erbaut, Parks und Ruheplätze wurden ausgewiesen und neue Hotels errichtet.
Heutzutage ist Gyöngyös neben Eger die wichtigste Stadt im Komitat Heves und hat eine starke Bindung zu dem sehr beliebten Erholungsziel Mátra.
Sehenswürdigkeiten und Kultur

Franziskanerkirche
Das Franziskanerhaus in Gyöngyös wurde 1370 gegründet. Die ältesten Teile der Kirche wurden im 14. Jahrhundert erbaut. Sie wurde 1528 von den Türken geplündert und von den Franziskaner-Mönchen fünf Jahre später wieder aufgebaut. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche auf Grund der stetig wachsenden Messebesucher um- und ausgebaut. In der Kirche selber ruht János Vak Bottyán, einer erfolgreichsten und beliebtesten Gneräle Ungarns, der bei einem zwischen 1708 und 1710 wütenden Pestausbruch ums Leben kam.
Orzcy-Schloss - Mátra Museum

Das klassizistische Orczy-Schloss wurde im 18. Jahrhundert erbaut, im 19. Jahrhundert umgebaut und um das Jahr 1826 bekam es seine endgültige und heutige Form. Der Name stammt von dem Besitzer und Erbauer István Orczy, von dessen Nachfahren das Schloss 1930 von der Stadt zurückgekauft und 1957 in ein Museum umgewandelt wurde.
Das Museum selber macht den Besucher, neben der wechselvollen Geschichte Gyöngyös', mit den Pflanzen und Tieren im Mátragebirge bekannt. Das wohl berühmteste Ausstellungsstück im Museum ist ein Babymammutskelett.
Berze Nagy János Gymnasium

Das Gymnasium liegt direkt dem Mátra Museum gegenüber und wurde 1898-1899 nach den Plänen von Miksa Rausher, der auch Bauherr des Gebäudes war, gebaut. Das zweistöckige Bauwerk ist im Eklektizismus-Stil gebaut und bescherte dem Architekten Rausher den größten Erfolg seiner Karierre, er wurde aufgrund der zielgerichteten Einrichtung des Gymnasiums 1908 sogar mit der Goldmedallie auf der Schulausstellung in London ausgezeichnet. 1982-1983 wurde die Schule renoviert und man errichtete gleichzeitig ein neues Flügelteil.
Mátraeisenbahn

In direkter Nachbarschaft zum Mátramuseum und Gymnasium befindet sich die Mátraeisenbahn, eine eigenständige Bahn, die zwischen Gyöngyös und Mátrafüred, einer Siedlung nördlich von Gyöngyös, bzw. Gyöngyös und Lajosháza, einem Dorf im Mátragebirge auf insgesamt 18 km verkehrt.
Eigentlich war die Bahnlinie zum Transport von Rohstoffen aus den nahegelegenen Waldgebieten und Steinbrüchen bestimmt. Sie wurde Streckenweise 1906, 1923 und 1926 erbaut und eröffnet, im Jahr 1937 wurde die Strecke sogar zum Kékes, dem mit 1014 m höchsten Berg Ungarns verlängert. Durch den Zweiten Weltkrieg ruhte der Verkehr kurzzeitig auf der Bahnstrecke, bis 1949 das gesamte Bahnnetz verstaatlicht wurde und die Mátraeisenbahn 1951 sogar noch eine Verzweigung nach Pipishegy bekam, wo in der Zeit eine Werkzeug-und Maschinenfabrik entstand. Insgeamt betrug die Streckenlänge im Jahr 1950 48 km.
In den 60ern wurden schrittweise die bisher in Betrieb befindlichen Dampflokomotiven durch modernere und leistungsfähigere Dieselloks ersetzt. In dieser Zeit nahm der Rohstoff- und Warenverkehr deutlich ab, während allerdings der Tourismus einen sprunghaften Anstieg nach oben erfuhr, sodass die Bahn ihren Höhepunkt erlebte. Der Abstieg begann in den 70er Jahren, als der Transport vermehrt auf die Straße verlagert wurde und beispielsweise Holz ab 1978 gar nicht mehr per Bahn transportiert wurde.
Die Bahn hat sich heutzutage auf die Bewältigung des Touristenstroms beschränkt.
Partnerstädte
- Ringsted, Dänemark, seit 1973
- Zeltweg, Österreich
- Tirgu Secuiesc (ungarisch: Kézdivásárhely, deutsch: Szekler Neumarkt), Rumänien, seit 1995
- Pieksämäki, Finnland, seit 2000