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Ralf Fücks

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Ralf Fücks (* 3. August 1951 in Edenkoben) ist ein deutscher Politiker. Nachdem er mehrere politische und Parteiämter für Die Grünen bekleidete, ist er heute Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung.

Ralf Fücks

Leben

Studium

Ralf Fücks studierte Sozialwissenschaften, Ökonomie und Geschichte. Er engagierte sich in der Studentenbewegung in Heidelberg und in Bremen und gehörte in den 1970er Jahren dem Kommunistischen Bund Westdeutschland an. 1973 wurde er als einer von drei Rädelsführern bei der Rektoratsbesetzung im Frühjahr 1972 von der Universität Heidelberg relegiert.

Politische Anfänge

Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Lehrbeauftragter an der Universität Bremen und als Dozent in der Erwachsenenbildung. Für die Zeitschriften hefte für demokratie und sozialismus und Moderne Zeiten, die er 1980 mitgründete, war er als Redakteur tätig.

Bei den Grünen

1982 schloss sich Ralf Fücks den GRÜNEN an. 1985–1989 verdiente er sich erste parlamentarische Sporen als Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. 1989 wurde er zum Sprecher des Bundesvorstandes der GRÜNEN gewählt. Entschieden setzte er sich dafür ein, die GRÜNEN zu einer reformerischen Partei zu machen, die gemeinsam mit der SPD eine neue politische Mehrheit bilden sollte.

1991 kehrte er in die Bremer Politik zurück und wurde Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie Bürgermeister in der Bremer Ampelkoalition, die 1995 am Konflikt mit der FDP über die Stadtentwicklungs- und Flächenpolitik zerbrach. Ursächlich hierfür war die sog. Piepmatzaffäre, da das Umweltressort, ohne Beteiligung der politischen Gremien, das Gewerbegebiet Hemelinger Marsch zum Vogelschutzgebiet bei der EU anmeldete, obgleich eine intensive gewerbswirtschaftliche Nutzung des Areals vorgesehen war.

Heinrich-Böll-Stiftung

Seit 1996 amtiert Ralf Fücks als Vorstand der neuen Heinrich-Böll-Stiftung, die aus der Fusion von drei Vorläufer-Stiftungen hervorging. Im Dezember 2006 wurde er für eine vierte Amtsperiode wiedergewählt. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen auf den Themen Nachhaltige Entwicklung, Migration, Zukunft Europas und Internationale Politik. Er ist verantwortlich für Strategie und Programmentwicklung in den Bereichen politische Bildung Inland, Europa und Nordamerika, für die Grüne Akademie, das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung sowie für das Archiv Grünes Gedächtnis.

Weitere politische Tätigkeit

Er war Mitglied der Grundsatzprogrammkommission von Bündnis 90/Die Grünen und Mitautor des neuen Parteiprogramms, das im Frühjahr 2002 verabschiedet wurde. Im Sommer des Jahres 2000 wurde Ralf Fücks von Innenminister Otto Schily in die Unabhängige Kommission Zuwanderung berufen, die ihren Abschlussbericht im Juli 2001 präsentierte.

Publizistik

1991 gab er das Buch Sind die Grünen noch zu retten? heraus. Er ist Autor zahlreicher Beiträge für Zeitungen und politische Zeitschriften.

Privatleben

Am 17. Februar 2006 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Marie-Luise Beck mit der er zwei Töchter (Clara, geb. 1985 und Charlotte, geb. 1987) hat.

Literatur

  • Munzinger-Archiv Internationales Biographisches Archiv 21/2001 vom 14. Mai 2001 (ne)

Siehe auch

Vorlage:PND