Zum Inhalt springen

Tösstalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juli 2009 um 14:45 Uhr durch Martin Sauter (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Tösstalbahn (TTB) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in der Schweiz. Ihre Eisenbahnstrecke führte von Winterthur Grüze über Turbenthal und Bauma nach Wald ZH und hatte eine Länge von rund 37 Kilometern.

Geschichte

Schon früh suchte die Schweizerische Nationalbahn eine Bahnverbindung von Winterthur durchs Tösstal nach Uznach, um eine Verbindung zu den Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) herzustellen. Der Winterthurer Stadtpräsident und Ständerat Johann Jakob Sulzer aber tendierte zu einer selbstständigen Tösstalbahn und war 1873, nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtpräsidium, deren Förderer. Da die Gemeinden im Tösstal nicht das gesamte Kapital für den Bau auftreiben konnten, sprang der im Tösstal geborene, in Mailand als Industriekaufmann tätige Johannes Schoch als Wohltäter ein. Dieser hatte daher ein grosses Mitspracherecht beim Linienverlauf und bei der Bauart sowie Lage der von ihm finanzierten Stationen. Einige Konflikte gab es mit den Vereinigten Schweizerbahnen wegen der beidseitigen Anschlüsse der Tösstalbahn. In Winterthur war dies die Mitbenützung der VSB-Linie von Winterthur bis nach Grüze und in Wald der Anschluss an die selbstständig gegründete Wald-Rüti-Bahn, die ebenfalls von den VSB betrieben wurde. Aber durch den Einfluss von Johannes Schoch und seine finanzielle Förderung konnte eine halbwegs zufriedenstellende Einigung erzielt werden.

Die Strecke Grüze–Bauma wurde am 4. Mai 1875, und ihre Fortsetzung nach Wald am 15. Oktober 1876 eröffnet. Zwischen Grüze und dem Winterthurer Hauptbahnhof musste die TTB bis zur Fertigstellung ihres eigenen Gleises 1882, dasjenige der VSB benützen.

Die ersten fünf Lokomotiven der TTB waren dreiachsige Maschinen des Typs Ed 3/3 mit einer Leistung von gerademal 165 PS (120 kW). Die Lok Nr. 1 trug zu Ehren des Mäzens den Namen Johannes Schoch. Die Lokomotiven hatten auf der mit bis zu 32 Promille ansteigenden Strecke von Wald hinauf nach Gibswil arg zu kämpfen, aber erstaunlicherweise wurden zwei davon 1884 durch noch kleinere mit nur zwei Triebachsen ersetzt. Anfänglich waren unter anderem sechs Etagewagen mit je einem unteren und oberen Durchgangsabteil 2. und 3. Klasse und zuerst auch mit einem Abteil erster Klasse eingesetzt. Wegen der zu hoch angelegten Aufstiegtritte und der Aussentreppen waren diese Doppelstockwagen bei den Reisenden nicht sehr beliebt und wurden 1881 in normale Wagen umgebaut und kurze Zeit später abgebrochen.

Ab dem Jahre 1902, nach der Verstaatlichung der Vereinigten Schweizerbahnen, übernahm die Tösstalbahn mit ihren Tösstalbahn-Lokomotiven den Betrieb auf der Wald-Rüti-Bahn.

Am 10. Juni 1918 wurde die Tösstalbahn, zusammen mit der Wald-Rüti-Bahn, als eine der letzten Privatbahnen rückwirkend auf den 1. Januar verstaatlicht und ging an die Schweizerische Bundesbahnen über.

Wegen der starken Steigung von 32‰ zwischen Wald und Gibswil wird dieser Abschnitt auch heute noch "kleiner Gotthard" genannt.

Betrieb

Auf der Tösstalbahn verkehrt im Fahrplanjahr 2009 eine Linie der S-Bahn Zürich:

Die zwischen Wald und Rüti verkehrende S43 wurde am 10. Dezember 2006 durch Busse ersetzt. Die eingestellte Linie taucht aber in einer langfristigen Vision des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) wieder in über den Seedamm von Rapperswil verlängerter Form auf.

Bahnhöfe, Haltepunkte und Bauwerke

Fahrplanfeld 754: Winterthur–Rüti ZH
Strecke
Linien von Zürich und Bülach
Bahnhof
137,8 Winterthur Vorlage:S-Bahn-Zürich Vorlage:S-Bahn-Zürich 439 m ü. M.
Abzweig nach links
Abzweig nach Schaffhausen
Abzweig nach links
Abzweig nach OberwinterthurRomanshorn/Stein am Rhein
Bahnhof
135,3
2,5
Winterthur-Grüze 452 m ü. M.
Abzweig nach links
Abzweig der Linie nach Wil SGSt. Gallen
Bahnhof
4,4 Winterthur-Seen Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Zürich 468 m ü. M.
Bahnhof
7,2 Sennhof-Kyburg 484 m ü. M.
Bahnhof
8,6 Kollbrunn 493 m ü. M.
Bahnhof
11,3 Rikon 512 m ü. M.
Bahnhof
13,5 Rämismühle-Zell 530 m ü. M.
Bahnhof
15,8 Turbenthal 550 m ü. M.
Bahnhof
18,1 Wila 569 m ü. M.
Bahnhof
21,2 Saland 601 m ü. M.
Bahnhof
25,1 Bauma 639 m ü. M.
Abzweig nach rechts
25,1 Abzweig der DVZO-Museumsbahnlinie (ehemalige UeBB)
Tunnel
Lipperschwendi 55 m
Bahnhof
29,8 Steg 695 m ü. M.
Bahnhof
32,3 Fischenthal 735 m ü. M.
Bahnhof
34,7 Gibswil 757 m ü. M.
Tunnel
Jonaschlucht 31 m
Tunnel
Kühweid 132 m
Tunnel
Platteneinschnitt 14 m
Bahnhof
39,6 Wald ZH 617 m ü. M.
Jonabrücke 65 m
Bahnhof
44,5 Tann-Dürnten 516 m ü. M.
Abzweig nach links und geradeaus
Glatttallinie von BubikonUsterZürich
Jonaviadukt ? m
Bahnhof
46,1 Rüti ZH Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Zürich 482 m ü. M.
Strecke
Linie nach Rapperswil-Jona