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Rolf Steiner (Söldner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rolf Steiner (* 3. Januar 1933 in München; † Ende der 1970er Jahre) war ein deutscher Söldner.

Leben

Im Alter von 17 Jahren ließ sich Rolf Steiner in Offenburg von der französischen Fremdenlegion anwerben. Er kämpfte zunächst im Indochinakrieg, später als Sergeant im Algerienkrieg. 1959 wurde er wegen einer Tuberkulose auf unbestimmte Zeit von der Legion beurlaubt.

Später war er für die Terrororganisation der Algerienfranzosen, die OAS, tätig und bildete unter anderem im Umgang mit Plastiksprengstoff aus.

Nachdem er sich kurzzeitig in Nizza niedergelassen hatte, wurde er von Vertretern der Igbo zur Teilnahme am Biafra-Krieg 1967 gewonnen. Er musste jedoch nach Erfüllung seines auf sechs Monate bezogenen Vertrages das Land in Folge eines Nervenzusammenbruchs wieder verlassen. Im Rahmen seiner anschließenden Tätigkeit als militärischer Berater der südsudanesischen christlichen Rebellen im Sezessionskrieg in Südsudan wurde er in Uganda verhaftet und an den Sudan ausgeliefert. Dort wurde er 1971 als erster weißer Söldner in Afrika überhaupt für seine Söldnertätigkeit zum Tode verurteilt. Er wurde jedoch zu einer Haftstrafe von zwanzig Jahren begnadigt und schließlich nach der Verbüßung von drei Jahren gesundheitlich angeschlagen entlassen.

Hiernach kehrte er nach Deutschland zurück und begann seine Memoiren zu schreiben. Ende der 1970er Jahre starb er an Niereninsuffizienz.

Werke

  • The last Adventurer: from Biafra to the Sudan. Weidenfeld and Nicolson, London 1978 – ISBN 0-297-77363-1
  • Roman Deckert/Cord Eberspächer/Gerhard Wiechmann: Der Dokumentarfilm als Waffe im Kalten Krieg: "Der lachende Mann. Bekenntnisse eines Mörders" und "Immer wenn der Steiner kam". Sternstunden des Films oder demagogische Demontage? In: Lars Karl (Hg.): Leinwand zwischen Tauwetter und Frost. Der osteuropäische Spiel- und Dokumentarfilm im Kalten Krieg, Metropol-Verlag, Berlin 2007, S. 171-202. ISBN 978-3-938690-54-3