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K-3 Leninski Komsomol

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Datei:Leninski-komsomol.jpg
Leninski Komsomol, K-3

Die Leninski Komsomol (К-3) war das erste nuklear betriebene U-Boot der Sowjetunion. Vom Typ war es ein Projekt 627 "Кит" ("kit," bedeutet "Wahl") und das erste Waffensystem in der Reihe der, im Westen als November-Klasse bekannten, U-Bootgeneration.

Das U-Boot wurde in Molotowsk gebaut und lief am 9. August 1957 vom Stapel. Am 19. Mai 1958 starteten Dimitri Ustinow, der Minister der Verteidigungsindustrie, Sergej Gorschkow, der Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte, Boris Butoma, der Minister für Schiffbauindustrie, sowie der wissenschaftliche Leiter des Projektes Akademiemitglied Anatoli Alexandrow (seit 1975 Präsident der Akademie der Wissenschaften der UdSSR) den U-Boot-Reaktor.

Am 3. Juli wurde wurde K-3 1958 komissioniert, diente der Nordflotte und war in Zapadnaya Litsa stationiert.

Am 17. Juni 1962 erreichte K-3 den Nordpol unter Wasser, eine technische Meisterleistung, die fast 4 Jahre vorher schon dem ersten US-amerikanischen nuklearen U-Boot USS Nautilus (SSN-571) gelungen ist. Militärisch demonstrierte die Sowjetunion mit dieser Tauchfahrt das Potenzial, die USA durch den Eisschild der Arktis weitgehend unsichtbar angreifen zu können. Die Besatzung wurde persönlich von Parteichef Nikita Chrustschow empfangen, der gerade das Schiffsbauwerk in Molotowsk inspizierte. Den führenden Personen, darunter dem Kommandanten von K-3 Lew Shiltzow, wurde der Titel "Held der Sowjetunion" verliehen. Die sowjetische Marine war stark auf weit im Norden liegende, selten im Winter eisfreie, Häfen angewiesen. Dadurch erhielten die K-3 und die auf sie aufbauenden U-Boote eine strategisch erstrangige Bedeutung in der nationalen Sicherheitspolitik. Zugleich war die Leniniski Komsomol ein Ausgangspunkt des sich entwickelnden Gleichgewicht des Schreckens und des irrationalen Wettrüstens, das sich in den 70er und 80er Jahren maßgeblich über U-Boote vollzog.

Am 8. September 1967 kam es zu einem folgenschweren Unfall im Meer vor Norwegen bei dem 39 Männer durch Feuer den Tod fanden. Das Schiff war 2850 Kilometer vom Heimathafen entfernt und kam von einer Tauchfahrt unter dem arktischen Eis zurück.

1991 wurde das U-Boot außer Dienst gestellt und später an seinem Ursprungsort als Museumsschiff umgebaut. Heute findet man die K-3 in Sankt Petersburg im zentralen Marinemuseum.

Literatur

  • Alexander Antonow, Walerie Marinin, Nikolai Walujew: Sowjetisch- russische Atom-U-Boote, Berlin: Brandenburgisches Verlagshaus, 1998, p. 9-20, ISBN 3-89488-121-6
  • Osipenko, Leonid G., Shiltzow, Lew M. and Mormul, Nicolay G., Atomnaya Podvodnaya Epopeya (Die nukleare Unterwasser-Ära), Moskau, 1994, ISBN 5856900073
  • Aprelkow, Aleksei Vasil´evich and L.A. Popov. Iz morskikh glubin: k istorii podvodnykh lodok "Cheliabinskii komsomolets" i "Leninskii komsomol". Cheliabinsk: Cheliabinskii obl. sovet veteranov voiny, truda, vooruzhennykh sil i pravookhranitel´nykh organov, 1996, ISBN 5713500934