Erlangen
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:49_36_N_11_01_E, 2:49° 36' n. Br. 11° 01' ö. L. |
Höhe: | 280 m ü. NN |
Fläche: | 76,84 km² |
Einwohner: | 102.465 (28. Februar 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.333 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 91001 - 91058 (alt: 8520) |
Vorwahl: | 09131 |
Kfz-Kennzeichen: | ER |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 62 000 |
Stadtgliederung: | 20 Ortsteile bzw. Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 91052 Erlangen |
Offizielle Website: | www.erlangen.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@stadt.erlangen.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Siegfried Balleis (CSU) |
Erlangen ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Mittelfranken im Bundesland Bayern. Die Stadt ist Sitz des Landkreises Erlangen-Höchstadt und mit gegenwärtig 102.000 Einwohnern die kleinste der insgesamt 8 Großstädte des Freistaates Bayern.
Erlangen bildet zusammen mit den Städten Nürnberg und Fürth einen Städteverbund, der eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern ist. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden sie die Metropolregion Nürnberg, eine von 11 Metropolregionen in Deutschland.
Die Einwohnerzahl der Stadt Erlangen überschritt 1974 die Grenze von 100.000 Einwohner, wodurch sie Großstadt wurde.
Heute wird die Stadt vor allem durch die Friedrich-Alexander-Universität und zahlreiche Niederlassungen des Elektrokonzerns Siemens AG geprägt. Man ist zudem bestrebt, die "Bundeshauptstadt der Medizin" zu werden. Ein weiter in die Geschichte zurückreichendes, aber immer noch spürbares Element ist die Ansiedlung von Hugenotten nach der Rücknahme des Edikts von Nantes 1685.
Geografie
Erlangen liegt am Rande des mittelfränkischen Beckens im wesentlichen parallel zum Fluss Regnitz und zum Main-Donau-Kanal. Nördlich der Innenstadt mündet die Schwabach von rechts kommend in die Regnitz.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden beziehungsweise gemeindefreien Gebiete grenzen an die Stadt Erlangen, sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Mark (gemeindefreies Gebiet), Gemeinden Möhrendorf, Bubenreuth, Marloffstein, Spardorf und Buckenhof sowie das gemeindefreie Gebiet Buckenhofer Forst (alle zum Landkreis Erlangen-Höchstadt gehörig), die kreisfreien Städte Nürnberg und Fürth, die Gemeinde Obermichelbach (Landkreis Fürth) sowie die Stadt Herzogenaurach und die Gemeinde Heßdorf (beide zum Landkreis Erlangen-Höchstadt gehörig).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Erlangens kann man in 20 Stadtteile einteilen. Dabei handelt es sich teilweise um ehemals selbständige Gemeinden, andererseits auch um neue Siedlungen, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Zeit als Stadtteilnamen eingeprägt haben. Oft sind die Stadtteilgrenzen daher amtlich nicht festgelegt worden und die Grenzen durchaus auch fließend. Für statistische Zwecke sind die Stadtteile teilweise in statistische Bezirke unterteilt (siehe hierzu Liste der Stadtteile von Erlangen).
In den 1967 und 1972 im Rahmen der Gemeindereform nach Erlangen eingemeinden Orte (Groß-)Dechsendorf, Eltersdorf, Frauenaurach, Hüttendorf, Kosbach (mit Häusling und Steudach), Kriegenbrunn und Tennenlohe wurde jeweils ein Ortsbeirat eingerichtet. Die Zahl der Mitglieder des Ortsbeirats richtet sich nach der Einwohnerzahl des Stadtteils und beträgt zwischen 5 und 7. Die Ortsbeiräte wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören.
Die 20 Stadtteile Erlangens:
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Grundbuch- und vermessungsrechtlich relevant sind aber nur die Gemarkungen. Die Stadt Erlangen besteht aus den folgenden Gemarkungen:
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Geschichte



Erlangen wird im Jahre 1002 als "villa erlangon" erstmals urkundlich erwähnt. 1361 wird das Dorf an Kaiser Karl IV. verkauft. Drei Jahre später wird eine Stadt nahe des Dorfes angelegt, welche 1374 eine eigene Münzstätte erhält. 1398 werden die Stadtrechte bestätigt. 1402 gelangt die Stadt als Teil des Fürstentums Brandenburg-Kulmbach (ab 1603 Bayreuth) an die Hohenzollern, wo sie zunächst bis 1806 verbleibt. Erlangen war die Hauptstadt des so genannten "Unterlandes" des Fürstentums, das die Gebiete bis nach Neustadt an der Aisch umfasste und vom "Oberland" um Bayreuth durch einen Landkorridor getrennt war. Nach einer fast vierjährigen französischen Besatzung gelangte sie schließlich 1810 mit dem Fürstentum Bayreuth an das Königreich Bayern.
Während der Zugehörigkeit zur Markgrafschaft Bayreuth treffen 1686 treffen die ersten Hugenottenflüchtlinge aus Frankreich in Erlangen ein. Für sie wird durch den Bayreuther Markgraf Christian Ernst eine eigene "Neustadt" angelegt. 1706 wird die Altstadt durch einen Brand fast vollständig zerstört, doch alsbald wieder aufgebaut. 1812 werden Altstadt und Neustadt zu einer Stadt vereinigt.
1742 stiftet Markgraf Friedrich von Bayreuth eine Universität für die Residenzstadt Bayreuth, doch bereits 1743 wird die Einrichtung nach Erlangen verlegt. Sie erhält später den Namen Friedrich-Alexander-Universität und wird 1791 preußische Landesuniversität, auf der unter anderem Johann Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder studierten.
Bereits bei der bayerischen Gemeindeform von 1818 erhält die Stadt eine eigene Verwaltung, was man später als "kreisfrei" bezeichnete. 1862 wird das Bezirksamt Erlangen gebildet, aus dem der spätere Landkreis Erlangen hervorgeht. Bei der Kreis- und Gebietsreform 1972 wird der Landkreis Erlangen mit dem Landkreis Höchstadt vereinigt. Erlangen selbst bleibt eine kreisfreie Stadt und wird Sitz des neuen Landkreises. Durch Eingliederung von Umlandgemeinden wird die Stadt erheblich vergrößert, so dass sie im Jahre 1974 die 100.000-Einwohner-Grenze überschreitet und damit zur Großstadt wird.
Eingemeindungen
Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Erlangen eingegliedert wurden. 1812 waren Altstadt und Neustadt Erlangens vereinigt worden.
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Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Jahr | Einwohnerzahlen |
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1495 | 292 |
1630 | 550 |
1752 | 7.939 |
1830 | 9.800 |
1. Dezember 1871¹ | 12.500 |
1. Dezember 1890¹ | 17.559 |
1. Dezember 1900¹ | 22.953 |
1. Dezember 1910¹ | 24.877 |
16. Juni 1925¹ | 29.597 |
16. Juni 1933¹ | 32.348 |
17. Mai 1939¹ | 35.964 |
13. September 1950¹ | 50.690 |
6. Juni 1961¹ | 69.552 |
27. Mai 1970¹ | 84.110 |
30. Juni 1975 | 100.700 |
30. Juni 1980 | 100.900 |
30. Juni 1985 | 100.000 |
27. Mai 1987¹ | 99.808 |
30. Juni 1997 | 100.700 |
31. Dezember 1997 | 100.330 |
31. Dezember 1998 | 100.775 |
31. Dezember 1999 | 100.750 |
31. Dezember 2000 | 100.778 |
31. Dezember 2001 | 101.912 |
31. Dezember 2002 | 102.198 |
31. Dezember 2003 | 102.449 |
31. Juli 2004 | 102.532 |
31. Dezember 2004 | 102.627 |
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen

Die Bevölkerung Erlangens gehörte anfangs zum Bistum Würzburg, ab 1017 zum Bistum Bamberg. 1528 wurde von Bürgermeister und Rat der erste lutherische Pfarrer verpflichtet und damit die Reformation eingeführt, so dass Erlangen über viele Jahre eine protestantische Stadt blieb. In der 1686 vom Markgraf Christian-Ernst für die französischen Glaubensflüchtlinge gegründeten Neustadt gab es nur reformierte Gemeinden (französisch-reformierte Gemeinde ab 1686 und später auch deutsch-reformierte Gemeinde 1693(?)).
1802 wurden die protestantischen Gemeinden Erlangens dem königlich-preußischen Konsistorium in Ansbach unterstellt und nach dem Übergang der Stadt an Bayern wurden sie Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Gleichzeitig wurde Erlangen Sitz eines Dekanats, das alle Gemeinden unter sich vereinigte.
1853 erhielten die reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode und 1919 trennten sie sich formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die "Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins", die sich seit 1949 "Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern" nannte. Letztere hatte in Erlangen über viele Jahre den Sitz ihres Moderamens. Durch Vereinigungen gab es seit 1920 in Erlangen nur noch eine reformierte Gemeinde, aber mehrere lutherische Gemeinden. Die lutherischen Gemeinden gehören heute noch zum Dekanat Erlangen, das als Dekanat für beide Konfessionen gegründet worden war und seit 1919 nur noch die lutherischen Gemeinden betreute. Es ist Teil des Kirchenkreises Nürnberg.
Die reformierte Gemeinde Erlangen [1] ist inzwischen Teil der Evangelisch-reformierten Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland. Hier gehört sie zum Synodalverband XI.
Seit dem 18. Jahrhundert gab es in Erlangen auch wieder Katholiken (ab 1711 "Religions- und Gewissensfreiheit", jedoch ohne eigene Gottesdienste). Die erste katholische Messe wurde 1784 im Altstädter Rathaus abgehalten. Ab 1786 bestand ein Kurat und 1787-1790 wurde das Bethaus Mater dolorosa erbaut. 1813 wurde die erste Pfarrei errichtet, die ab 1826 zum Dekanat Herzogenaurach gehörte. Weitere Pfarreien wurden errichtet. Sie alle gehören zum Bistum Bamberg. 1937 wurde Erlangen Sitz eines Dekanats innerhalb der Erzdiözese Bamberg.
Durch Eingemeindungen von überwiegend katholischen Umlandgemeinden hat sich die Anzahl der Protestanten und der Katholiken angeglichen, so dass heute nur noch ein leichtes Übergewicht zu Gunsten der Protestanten besteht.
Politik
In Erlangens Altstadt ist seit dem 14. Jahrhundert ein Rat nachweisbar. An der Spitze der Stadt standen 2 Bürgermeister, die alle 4 Wochen wechselten. Ab 1715 gab es sogar vier Bürgermeister.
In der Neustadt lag die Verwaltung zunächst beim reformierten Presbyterium. 1697 gab es 4 Bürgermeister, die ein Jahr amtierten, darunter 3 Franzosen und ein Deutscher. Ab 1701 gab es 4 Bürgermeister und 8 Räte, die 2 Jahre amtierten. Danach wurde die Verwaltung mehrmals umgestaltet.
Nach der Vereinigung von Altstadt und Neustadt 1812 wurde das bayerische Gemeindeedikt eingeführt. Ab 1818 wurde die Stadt von einem Bürgermeister geleitet, der ab 1918 meist den Titel Oberbürgermeister erhielt.
Daneben gab es ab 1818 einen Stadtmagistrat mit 10, ab 1900 12 Magistratsräten und als 2. Kammer die Gemeindebevollmächtigten mit 30, ab 1900 36 Mitgliedern. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es nur noch einen Stadtrat.
Die Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1818:
- 1818 - 1827: Johann Sigmund Lindner
- 1828 - 1855: Johann Wolfgang Ferdinand Lammers
- 1855 - 1865: Carl Wolfgang Knoch
- 1866 - 1872: Heinrich August Papellier
- 1872 - 1877: Johann Edmund Reichold
- 1878 - 1880: Friedrich Scharf
- 1881 - 1892: Georg Ritter von Schuh
- 1892 - 1929: Theodor Klippel, ab 1918 Oberbürgermeister
- 1929 - 1934: Hans Flierl, ab 1932 Oberbürgermeister
- 1934 - 1944: Alfred Groß, Oberbürgermeister
- 1944 - 1945: Herbert Ohly, kommissarischer Oberbürgermeister
- 1945 - 1946: Anton Hammerbacher, Oberbürgermeister
- 1946 - 1959: Michael Poeschke (SPD), Oberbürgermeister
- 1959 - 1972: Heinrich Lades (CSU), Oberbürgermeister
- 1972 - 1996: Dietmar Hahlweg (SPD), Oberbürgermeister
- 1996 - heute: Siegfried Balleis (CSU), Oberbürgermeister
Wappen
Das Wappen der Stadt Erlangen zeigt im geteilten und oben gespaltenen Schild: vorne in Silber ein linksgewendeter, golden gekrönter und bewehrter, roter Adler mit goldenen Kleestengeln und von Silber und Schwarz geviertem Brustschild; hinten in Silber ein goldenen gekrönter und bewehrter, rot gezungter schwarzer Adler mit goldener Halskrone, Kleestengeln und den goldenen Großbuchstaben E und S auf der Brust; untern in Blau über silberner Zinnenmauer wachsend ein doppelschwänziger, golden gekrönter, rot gezungter goldener Löwe. Hierbei handelt es sich um das kleine Stadtwappen). Werden die 3 Teile des Wappens auf separaten Schildern dargestellt, über denen der zollerische Brackenkopf mit schwarz-silbernem Helmdecken zu sehen ist, dann handelt es sich um das große Stadtwappen.
Die Stadtflagge ist Weiß-Rot. Der Löwe im unteren Teil des Wappens steht für die Erlanger Altstadt. Dabei handelt es sich um den luxemburgischen Löwen, der seit 1397 in den Stadtsiegeln nachweisbar ist. In der oberen Hälfte stehen der brandenburgische und der preußische Adler, welche die Neustadt Erlangens symbolisieren. Sie schmückten das Neustädter Wappen seit 1707. Die Buchstaben E und S stehen für Elisabeth Sophie, die Gattin des Markgrafen Christian Ernst.
Städtepartnerschaften
Erlangen unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:
- Eskilstuna (Schweden), seit 1961
- Rennes (Frankreich), seit 1964
- Wladimir (Russland), seit 1983 beziehungsweise 1987
- Jena (Thüringen), seit 1987
- Stoke-on-Trent (England), seit 1989
- San Carlos (Nicaragua), seit 1989
- Beşiktaş (Stadtbezirk von Istanbul, Türkei), seit 2004
Weitere Partnerschaften:
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Im Süden und Westen berührt die Bundesautobahn A 3 Nürnberg-Frankfurt, die sich am Autobahnkreuz Fürth/Erlangen mit der A 73 Nürnberg-Bamberg kreuzt, die Randbereiche des Stadtgebiets. Die A 73 begrenzt die Innenstadt zum Westen hin. Durch das südliche Stadtgebiet führt die Bundesstraße B 4.
Der Hauptbahnhof Erlangen ist ICE- und IC-Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg. Von hier verkehrt auch die Regionalbahn R 2 über Fürth nach Nürnberg beziehungsweise über Forchheim nach Eggolsheim. Die Stadt soll an das S-Bahn-Netz Nürnberg angeschlossen werden.
Den ÖPNV versorgen mehrere Buslinien der Erlanger Stadtwerke AG. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) zu benutzen.
Am Rande des Regnitztals führt der Rhein-Main-Donau-Kanal entlang, mit dem Erlanger Hafen in Büchenbach.
Medien
Als Tageszeitung erscheinen die "Erlanger Nachrichten", die eine Lokalausgabe der Nordbayrischen Nachrichten ist, deren Verlag "Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg" beide Zeitungen herausgibt.
Mit der Monatszeitung "Was Lefft. Worte statt Taten. Zeitung aus Erlangen" gibt es seit Ende der 70er Jahre ein alternatives Stadtmagazin, das lokalpolitische Themen und Fragen der Internationalen Politik behandelt. Anfang der 2000er beschloss der Trägerverein die Gründung einer neuen Monatszeitung für den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen. Die "raumzeit" hat die "was lefft" als führendes Alternativmedium für Erlangen abgelöst.
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Zeitschriften, die sich meist an einen eingeschränkten Publikumskreis wenden. Je nachdem, wer hinter diesen Zeitschriften steht, kann Inhalt, Aufmachung, Erscheinungsintervall und Verbreitung sehr unterschiedlich sein. Das Spektrum reicht vom Amtsblatt der Stadt Erlangen über Stadtteilzeitungen bis zu Mitteilungsblättern der Kirchengemeinden.
Erwähnenswert sind die Obdachlosenzeitschrift "Straßenkreuzer", die im freien Straßenverkauf verbreitet wird. Auf die Studentenszene und Schüler zielen der "Doppelpunkt" sowie "hugo" als kostenlos verteilte Szeneinfos mit Veranstaltungstipps ab. Beispiele für unterschiedliche Stadtteilzeitungen sind die "Altstadtzeitung" und "Puzzle" aus Büchenbach.
Bis Mitte der 90er gab es mit "Radio Downtown" einen eigenen Hörfunksender für Erlangen, der sich mit einem 16h-Programm eine Frequenz mit dem freien Radiosender Radio Z aus Nürnberg teilte. Populär war "Radio Downtown" besonders wegen seines breiten Raumes für Bands aus Franken. Über die Regionalcharts konnten sich Bands und Musiker wie Fiddlers Green, Throw That Beat In The Garbagecan, Merlons, J.B.O. oder auch Kevin Coyne ein breiteres Publikum erschließen. Die Frequenz wurde schließlich vom französischen Radiosender NRJ übernommen.
Bildung und Forschung
- Die Universität wurde 1742 in Bayreuth gegründet und 1743 nach Erlangen verlegt. Nach dem Übergang Erlangens an Bayern blieb die Universität zunächst protestantische Hochschule, die jedoch im Laufe der Zeit ihren konfessionellen Charakter verlor. 1961 erfolgte die Eingliederung der 1919 gegründeten Hochschule für Wirtschaft und Sozialwissenschaften Nürnberg.
- Seither trägt die Universität den Namenszusatz Erlangen-Nürnberg. 1966 wurde eine Technische Fakultät eingerichtet und 1972 folgte die Eingliederung der Pädagogischen Hochschule Nürnberg. Die Universität ist somit auf die Standorte Erlangen und Nürnberg verteilt.
- Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS)
- Hier wurde das mp3 Audioformat entwickelt, das inzwischen weltweit genutzt wird.
- Fraunhofer für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB)
- Studium Generale an der Universität; regelmäßige Vortragsreihe mit Beiträgen aus der Forschung der Universität; Führungen durch Universitätssammlungen und Universitätsgebäude
- Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) Abteilung Thermosensorik und Photovoltaik.
Medizin und Medizintechnik
Erlangen will sich in Zukunft als Kompetenzzentrum für Medizin(technik) und Pharma deutschland- und europaweit etablieren. Mit dem Stammsitz des Siemens-Bereichs Medical Solutions und dem Sitz weiterer über 100 mittelständischer Firmen ist eine Kernkompetenz geschaffen, die in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden soll. Im Bereich der medizintechnischen Forschung sind die Friedrich-Alexander-Universität mit ihren medizinischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fakultäten zu nennen. Auch das Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen, die Max-Planck-Forschungsgruppe Optik und das Bayerische Laserzentrum stehen für Innovation und Fortschritt in der Medizintechnik. Bis 2005 werden rund 500 Mio. Euro im Bereich Medizin(technik) und Pharma in Erlangen investiert.
- Medizinstadt Erlangen
- Innovationszentrum für Medizintechnik und Pharma
- Kompetenzinitiative Medizin-Pharma-Gesundheit
Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die jetzige Innenstadt, die ehemalige Neustadt Erlangen, ist als Ensemble sehenswert. Sie ist als barocke Plan- und Idealstadt errichtet worden und gehört heute mit ihren schnurgeraden Straßen- und Platzfronten und den einheitlichen Fassaden der fast durchwegs zwei- und dreigeschossigen traufständigen Häuser zu den bedeutendsten und am besten erhaltenen Anlagen dieser Art in Deutschland.
Theater
- Theater Erlangen
- Markgrafentheater
- Theater in der Garage
- Freies Theater Erlangen, eine Arbeitsgemeinschaft, welche die Interessen der freien Theaterszene gegenüber der städtischen Kulturpolitik vertritt
Museen
- Stadtmuseum im Altstädter Rathaus
- Museum im Amtshausschüpfla; Leben um 1920 im Raum Frauenaurach
- AERIA Antikensammlung
- Galerie im Gäßla
Bauwerke

Das ehemalige Markgräfliche Schloss, welches heute als Universitätsgebäude genutzt wird, wurde im Jahr 1700 nach Plänen von Antonio della Porta begonnen und bereits 1704 fertiggestellt. Zur Schlossanlage gehört der Schlossgarten mit Hugenottenbrunnen sowie eine Orangerie.

Weitere Bauwerke:
- Altstädter Rathaus (heute Stadtmuseum)
- Kirchen
- Altstädter Pfarrkirche (Dreifaltigkeitskirche)
- Neustädter Pfarrkirche (Universitätskirche), Wahrzeichen der Stadt
- Evangelisch-reformierte Kirche ("Hugenotten-Kirche"[2]) am Hugenottenplatz (die älteste Kirche der Hugenotten außerhalb Frankreichs)
- Martinskirche (Martinsbühler Kirche)
- Markgrafentheater (das älteste bespielte Barocktheater Süddeutschlands)
- Palais Stutterheim mit Stadtbücherei[3]
- Rathaus, erbaut 1971
- Kanaldenkmal
Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Schlossgarten
- Botanischer Garten
- Aromagarten der Universität
- Burgberggarten mit Skulpturen Heinrich Kirchners
- ehemalige Bierkeller im Burgberg
Regelmäßige Veranstaltungen
- Januar: Spielertage, seit 1987, http://www.spielertage.de/
- Mai/Juni (immer ab dem Donnerstag vor dem Pfingstsonntag): "Bergkirchweih", Volksfest seit 1755
- Mai/Juni in ungeraden Jahren: Internationales Figuren- und Puppentheaterfestival zusammen mit den Städten Nürnberg und Fürth, www.figurentheaterfestival.de
- Juni in geraden Jahren: Internationaler Comicsalon, www.comic-salon.de
- Juli: Schlossgartenfest
- August: Marktplatzfest mit Handwerk, Kunst und Brauchtum
- August: Poetenfest, seit 1980, www.poetenfest-erlangen.de
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Figurentheaterfestival, Comicsalon und Poetenfest stehen in den letzten Jahren aus Geldmangel immer etwas auf der Kippe.
Sonstiges Erwähnenswertes und Merkwürdigkeiten
Bundesweit bekannt wurde Erlangen durch das Lied "Wissenswertes über Erlangen" von Foyer des Arts (1981). In diesem Text von Max Goldt muss der Name "Erlangen" als Platzhalter für eine beliebige, spießige und mittelmäßige deutsche Stadt herhalten. Im Liedtext finden sich keine direkten faktischen Bezüge zu den realen Gegebenheiten in Erlangen. Die Titelzeile wird von Journalisten regelmäßig als Schlagzeile von Artikeln zitiert, die irgendetwas mit Erlangen zu tun haben.
Nicht nur bei den Jüngeren - mittags ist vor der Mensa kaum ein Abstellplatz zu bekommen -, sondern bei der gesamten Bevölkerung ist das Fahrrad ein verbreitetes Verkehrsmittel. Radfahrende Anzugträger mit Aktentasche sind kein ungewöhnlicher Anblick. Der Grundstein dazu wurde bereits in den 70er mit einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik gelegt. Heute streiten Erlangen und Münster regelmäßig um den Titel der fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands.
Schon länger bietet die SSG 81 Erlangen (SchwimmsportGemeinschaft Erlangen von 1981) die Grundlage für sportliche Erfolge. Die Zwillingsbrüder Björn und Bengt Zikarsky holten 1996 bei den Olympischen Spielen Bronze. Die Nürnbergerin Hannah Stockbauer wurde 2004 dreifache Schwimmweltmeisterin. Auch der Nachwuchs holt immer wieder deutsche Jugendtitel.
Die Sportsschwimmhalle im Röthelheimbad wurde letztes Jahr auf Betreiben des Oberbürgermeisters Siegfried Balleis auf den Namen "hannah stockbauer halle" getauft. Allerdings war das nicht nur für viele Bürger und Stadtratsmitglieder etwas übertrieben, auch Hannah Stockbauer konnte sich damit zunächst nicht anfreunden.
Bedingt durch die weitläufigen Regnitzwiesen konnte sich eine große Storchenpopulation bilden. Seit einigen Jahren brütet ein Storchenpaar sogar in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt auf dem Kamin der Mälzerei Steinbach.
Die von Bebauung freigehaltenen Regnitzwiesen sorgen auch dafür, dass die Hochwasser, die häufig im Herbst und späten Winter auftreten, sich gefahrlos verlaufen können.
Siehe auch: StummFilmMusikTage Erlangen
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Liste ist möglicherweise nicht vollständig.
- 1849: Georg August Brüxner, *30. November 1778 in Erlangen, ? 1863 (wahrscheinlich in England), Kaufmann
- 1852: Adam Bücking, *15. Juli 1822 in Erlangen, ? 4. August 1884, Fabrikant
- 1895: Johann Konrad Schmidtill, * 10. Dezember 1823 in Erlangen, ? 28. Oktober 1903 in Erlangen, Malermeister, Mitglied des Stadtmagistrats, Vertreter im mittelfränkischen Landrat
- 1910: Dr. jur. h.c. Daniel Hilpert, * 9. Juni 1837 in Erlangen, ? 6. Februar 1923 in Nürnberg, Anwalt, Justizrat
- 1910: Johann Jakob Steidel, * 8. März 1839 in Erlangen, ? 12. April 1913 in Erlangen, Mandelrübenfabrikant, Magistratsrat
- 1920: Georg Böhner, *7. Mai 1854 in Erlangen, ? 26. April 1936, Kaufmann
- 1927: Hans Jäckel, * 6. Juni 1859 in Erlangen, ? 23. Dezember 1937 in Erlangen, Metallwarenfabrikant, Kreisbranddirektor
- 1932: Dr. phil. Hermann Hedenus, *30. April 1870 in Weisendorf, ? 24. Januar 1958 in Erlangen, Gymnasiallehrer, Schulrat
- 1950: Paul Ritzer, * 14. Oktober 1870 in Möhrendorf, ? 6. September 1951 in Erlangen, Metallarbeiter, Gewerkschaftssekretär
- 1962: Dr. Hans Flierl, Oberbürgermeister a.D.
- 1962: Dr. Dr. h.c. Heinrich Franke, Professor
- 1965: Dr. Peter von Siemens, Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG
- 1972: Dr. Heinrich Lades, Oberbürgermeister a.D.
- 1972: Peter Zink, * 22. Dezember 1907 in Erlangen, + 10. Januar 2004 in Erlangen, Redakteur, Konstrukteur, Ehrensenator der Universität, MdL
- ? Dr. jur. Dr.-Ing. E.h. Heinrich von Pierer, Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG
- ? Dr.-Ing. E.h. Bernhard Plettner
- ? Dr. Wilhelm Vorndran, Landtagspräsident a.D:
- 1990: Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger, Präsident der Universität
- 1996: Dr. Dietmar Hahlweg, Oberbürgermeister a.D.
- 2000: Hermann O. Franz, Aufsichtsratsvorsitzender a.D.
Söhne und Töchter der Stadt
Personen, die in Erlangen geboren sind, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis:
- Sebald Heyden, geboren 1499 im Ortsteil Bruck, † 1561 in Nürnberg, Kantor, Rektor und Dichter ("O Mensch bewein dein Sünde groß")
- Georg Simon Ohm, geboren am 16. März 1789, † 7. Juli 1854 in München, Physiker (nach ihm ist die Einheit des elektrischen Widerstands benannt)
- Carl Friedrich Philipp von Martius, geboren am 17. April 1794, † 13. Dezember 1868 in München, war Naturforscher, Botaniker, Forschungsreisender und Ethnograph.
- Amalie 'Emmy' Noether, geboren am 23. März 1882 † 14. April 1935 in Pennsylvania, USA, Mathematikerin (leistete wichtige Beiträge zur theoretischen Physik und zur Mathematik)
- Heinrich Kirchner, geboren am 12. Mai 1902, † 3. März 1984 in Pavolding im Chiemgau, Bildhauer
- Lothar Matthäus, geboren am 21. März 1961, Fußballspieler, Rekordnationalspieler (aufgewachsen in Herzogenaurach)
- Heinrich von Pierer, früherer Siemens AG-Vorstandsvorsitzender und jetziger Aufsichtratsvorsitzender
Weitere berühmte Persönlichkeiten Erlangens findet man auf der Webseite http://www.fen-net.de/er/hedayati/persoenlichkeiten/persoenlichkeiten.html.
Weitere bekannte Personen mit Bezug zu Erlangen
Eine ganze Reihe bekannter Personen hat zumindest eine Zeit lang in mehr oder weniger wichtiger Funktion in Erlangen gelebt. Viele davon kamen zum Studium oder zur Lehre.
- Ludwig Feuerbach, Philosoph, Promotion (1828) in Erlangen, von 1829 bis 1832 Privatdozent, Vorlesungen über Logik und Philosophiegeschichte, 1830 anonyme Veröffentlichung der "Gedanken über Tod und Unsterblichkeit".
- Hans Geiger Erfinder des Geigerzählers. Ab 1902 Studium der Physik und Mathematik in Erlangen, Promotion 1906.
- Johann Gottlieb Fichte Philosoph, Vertreter des deutschen Idealismus. Professor in Erlangen von Mai - September 1805.
- Samuel Hahnemann Begründer der Homöopathie, 1779 Promotion in Erlangen.
- Felix Klein Mathematikprofessor. In seiner Antrittsvorlesung formulierte er das Erlanger Programm.
- Friedrich Rückert seit 1826 Professor der orientalischen Sprachen und Literaturen. Seine beiden Lieblingskinder, deren Tod er in den Kindertodtenlieder beklagt, liegen auf dem Neustädter Friedhof begraben.
- Elke Sommer, Schauspielerin
- Hannah Stockbauer, 3fache Weltmeisterin im Schwimmen (400m, 800m, 1500m). Schwimmt für die SSG Erlangen.
- August Graf von Platen Dichter, kam 1819 zum Studium nach Erlangen. Das Platenhäuschen und die Platenstraße am Burgberg erinnert an ihn.
Literatur
- Erlangen, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888/89, Bd.5, S.790.
- Bayerisches Städtebuch; Band V 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1971
- Erlangen in der Westentasche - Ein treuer Führer durch Stadt und Universität, 2. Ausgabe 1845, verlegt bei Theodor Bläsing, als Re-Print erhältlich bei Palm und Encke (jetzt Thaliabuchhandlung)
- Erlanger Stadtlexikon. Hrsg. von Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob. W.Tümmels Verlag Nürnberg, 2002. ISBN 3-921590-89-2
- Ralf Nestmeyer: "Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch", Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2005 ISBN 3-89953-191-4
Weblinks
- IHK-Gremium Erlangen
- www.erlangen.de
- www.erlangeninfo.de Verzeichnis der Erlanger Internetseiten plus Stadtinfo
- www.erlangen-virtuell.de, ein Projekt des SeniorenNetz Erlangen
- www.der-berg-ruft.de
- Das Schulden-Porträt der Stadt Erlangen 1960-2002 unter den Oberbürgermeistern Dr. Heinrich Lades, Dr. Dietmar Hahlweg und Dr. Siegfried Balleis.
- in Erlangen geborene Persönlichkeiten
- http://www.fen-net.de/er/kennstduerlangen/