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Seat Ibiza

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Seat Ibiza
Produktionszeitraum: seit 1984
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Schrägheck, drei-/fünftürig
Vorgängermodell: Seat Fura

Der Ibiza ist ein Kleinwagen von Seat. Er ist nach der Baleareninsel Ibiza benannt und besitzt ein Fließheck. Der Ibiza wird seit über 24 Jahren gebaut und ist damit das meistgebaute Auto von Seat. Die Stufenheck-Version heißt Córdoba.

Erste Generation (021A)

1. Generation
Seat Ibiza (1984–1991)
Seat Ibiza (1984–1991)

Seat Ibiza (1984–1991)

Produktionszeitraum: 1984–1993
Motoren: Ottomotoren:
0,9–1,7 Liter
(29–76 kW)
Dieselmotoren:
1,7 Liter
(40–42 kW)
Länge: 3638 mm
Breite: 1610 mm
Höhe: 1394 mm
Radstand: 2443 mm
Leergewicht: 840–970 kg
Seat Ibiza "New-Style" (1991–1993)
Heck des überarbeiteten Ibiza
Seat Ibiza SportLine 1.7i

Der erste Ibiza im Jahre 1984 basierte auf dem Fiat 127/Ritmo/Regata und war die erste Eigenentwicklung von Seat. Das Design des Ibiza stammt von Giorgetto Giugiaro, welcher auch den VW Golf, den Fiat Uno und viele andere Fahrzeuge entworfen hat. Die Motoren ab 1,2l Hubraum wurden mit Ausnahme des 1,7l-Dieselmotors von Porsche entwickelt. Dabei handelte es sich um Motoren des Typs EA801 von VW, deren Hubraum auf 1,5l vergrößert und die (teilweise) mit L-Jetronic ausgerüstet wurden. Die anderen Motoren stammen von Fiat. Der 021 Bj.1984 zeichnete sich maßgeblich durch geringe Verarbeitungsqualität, eine schwergängige Lenkung und sehr laute Innengeräusche, bedingt durch den Motor, aus. Dieses Manko änderte sich ab 11/1988. Zu diesem Zeitpunkt wurden zahlreiche Veränderungen im Innenraum und an der Karosserie herausgebracht, um die Geräuschentwicklung zu verringern.

Das erste Modell des Seat Ibiza war in folgenden Ausstattungsvarianten erhältlich:

Special, J, L, XL, CL, CLX, GLX, SX, SXI, Crono, Comfort, Disco, Friend und SportLine, wobei die Varianten SXI und SportLine´93 über die beste Ausstattung verfügten:

  • 7/84 Beginn der Auslieferung des ersten Ibiza in Spanien
  • 1/85 Ibiza mit 1,7Liter-Dieselmotor von Fiat lieferbar
  • 10/86 Vorstellung der viertürigen Variante des Ibiza
  • 10/86 Auspuffanlage mit Absorptionsdämpfer, dämpft die Stand- und Fahrtgeräusche
  • 10/86 6 Jahre Garantie gegen Durchrostung
  • 6/87 überarbeitetes Fahrwerk für höhere Fahrleistungen
  • 4/88 Ibiza mit 1,5-Liter Motor ist mit Katalysator lieferbar
  • 11/88 1,5l-Motor mit LU-Jetronic, Zündsteuergerät Bosch EZ 11
  • 11/88 Kühlergrill in Wagenfarbe mit 4 Querstreben
  • 11/88 Neues Armaturenbrett mit Ablagefach, größeres Handschuhfach, neues Lenkrad, Heizung und Lüftung überarbeitet und leistungsfähiger, neu geformte Sitze mit größerem Verstellbereich
  • 3/89 Beifahrerhaltegriff und Außenspiegel rechts serienmäßig
  • 3/89 überarbeitetes Getriebe
  • 11/89 Ibiza mit 1,2l/52kW-Motor mit Katalysator lieferbar
  • 3/91 Facelift (021A) mit:
  • neben die Scheinwerfer verlegte Blinkleuchten vorn mit weißem Abdeckglas
  • neu geformter Kühlergrill/Kühllufteinlass
  • überarbeitete Stoßfänger mit neuer Profilierung
  • Außenspiegel vergrößert
  • teilgetönte Heckleuchten der Firma HELLA mit VW Elektrik
  • Kotflügelverbreiterung beim Modell Sport Line
  • geänderte Leichtmetallfelgen
  • VW-Lenkstockschalter sowie einige Schalter im Innenraum
  • 11/91 1,7l Motor mit 74kW mit LU2-Jetronic von Bosch
  • 11/91 Sondermodell SportLine mit Motoren mit 1,2l-, 1,5l- und 1,7l-Motoren lieferbar

Serienausstattung des Modells SportLine:

  • Zentralverriegelung
  • elektrische Fensterheber vorne, beim Zweitürer Ausstellfenster hinten
  • in Wagenfarbe lackierte Kotflügelverbreiterungen und Außenspiegel
  • Nebelscheinwerfer im Stoßfänger integriert
  • kleine Mittelkonsole
  • geändertes Lenkrad mit Schriftzug "SportLine"
  • geänderter quadratischer Schalthebel "Sport"
  • außen an den Türen und der Heckklappe angebrachte Aufkleber mit dem Schriftzug "SportLine"
  • Kopfstützen Einsätze mit Einstick "SportLine"
  • Sportsitze
  • Stoßfänger und Dachkantenspoiler in Wagenfarbe lackiert
  • Metallic-Lackierung

Zusätzlich existierten einige Fahrzeuge, die über eine Klimaanlage verfügten. Weiterhin wurde in wenigen Ländern, z. B. Österreich, ein Modell mit Turbo-Motor vertrieben. Es verfügte über den 1,5l-Motor mit Katalysator und 108 PS.

Ibiza 021/021A (1984–1993)
Motoren

Vergaser
  • 0,9l 29/32 kW (39/44 PS) (Fiat-Motor), 1,2l 44 kW/60 PS (System Porsche-Motor), 1,5l 63 kW/86 PS (System Porsche-Motor)
Einspritzer
  • 1,2l 52 kW/71 PS (System Porsche-Motor), 1,5l 66/74 kW (90/101 PS) (System Porsche-Motor), 1,7l 72/76 kW (98/103 PS) (System-Porsche Motor)
Diesel
  • 1,7l 40/42 kW (54/57 PS) (Fiat-Motor)

Der Ibiza 021a wird immer noch von Nanjing (Soyat) in China mit leichten Änderungen produziert.

Zweite Generation (6K)

2. Generation
Seat Ibiza (1993–1999)
Seat Ibiza (1993–1999)

Seat Ibiza (1993–1999)

Produktionszeitraum: 1993–2002
Motoren: Ottomotoren:
1,0–2,0 Liter
(33–132 kW)
Dieselmotoren:
1,9 Liter
(47–81 kW)
Länge: 3813 mm
Breite: 1640 mm
Höhe: 1414 mm
Radstand: 2443 mm
Leergewicht: 975–1090 kg

Der Ibiza wurde 1993 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt vorgestellt. Während die Technik jetzt ausschließlich von VW stammte, war für die Karosserie wieder Giorgetto Giugiaro zuständig, der dem neuen Ibiza zu einem unverwechselbaren Erscheinungsbild verhalf. Der Ibiza (6K) wurde komplett unter Regie der VW-Gruppe gebaut und übernahm auch viele Ausstattungsmerkmale des Polo 6N. Anfänglich wurde dieser erste "VW-Seat" als billige Alternative zu VW gesehen, doch die Einführung der Cupra-Modelle und die Erfolge im Rallye-Bereich verschafften Seat ein sportliches Ansehen. Nach VWs Einkauf der Marke Škoda, ging das "Billig-Image" auf Škoda über.

Der Ibiza 6K wurde in Südafrika als VW Polo Playa (mit VW-Markenzeichen im Kühlergrill) verkauft.

Heckansicht des Ibiza
Seat Ibiza (1999–2002)
südafrikanischer VW Polo Playa

Modellgeschichte

  • 1993: Einführung des Ibiza (6K) mit den Motoren: Benziner: 1.05 i (45 PS), 1.3 i (54 PS), 1.6 i (75 PS), 1.8 i (90 PS) und 2.0 MPI (116 PS); Diesel: 1.9 D (64 bzw. 68 PS) und 1.9 TD (75 PS).
  • 1994: Einführung den Motor 1.8 MPI 16V (129 PS). 1.4 i (60 PS) statt 1.3 i (54 PS).
  • 1996: Leichte Modellpflege. Neue Motoren:
    • 2.0 MPI 16V (150 PS) statt 1.8 MPI 16V (129 PS).
    • 1.6 MPI (101 PS) statt 1.8 i (90 PS).
    • 1.4 MPI (60 PS) statt 1.4 i (60 PS).
    • 1.0 MPI (50 PS) statt 1.05 i (45 PS).
    • 1.9 SDI (64 PS).
    • 1.4 MPI 16V (101 PS).
    • 1.9 TDI (90 bzw. 110 PS) statt 1.9 TD (75 PS).
  • 1997: 1.6 MPI (75 PS) statt 1.6 i (75 PS). 1.6 MPI (101 PS) bleibt unverändert.
  • 1999: Große Modellpflege. Neu: Cockpit, Front, Heck und Motoren:
    • 1.6 MPI (101 PS), überarbeitet mit 145 statt 140 Nm.
    • 1.8T (156 PS) statt 2.0 MPI 16V (150 PS).
    • 2.0 MPI (116 PS) entfällt.
    • 1.9 D (64 PS) entfällt.
    • 1.9 SDI überarbeitet mit 68 PS/133 Nm statt 64 PS/125 Nm
    • 1.9 TDI (90 PS) überarbeitet mit 210 statt 202 Nm
  • 2000: Neue Motoren:
    • 1.4 MPI 16V (75 PS) statt 1.6 MPI (75 PS). 1.6 MPI (101 PS) bleibt im Angebot.
    • 1.0 MPI 16V (69 PS).
    • Sonderedition 1.8T Cupra R (180 PS).
  • 2002: Modellwechsel. Baureihe ersetzt durch Ibiza 6L.

Motoren

Der Seat Ibiza 6K (1993–1999) basiert auf dem Polo 6N und damit erstmalig auf der VW-Konzern-Plattform. Jedoch wurde beim Seat Ibiza im Gegensatz zum Polo 6N eine andere Motoraufhängung und somit zum größten Teil andere Motoren aus dem VW-Regal verwendet, wie beispielsweise der 2.0 16V (150 PS) ABF; ein Motor, der identisch ist mit dem Motor des Golf 3 GTI 16V, der im Seat Ibiza Cupra verbaut wurde, oder auch die Diesel Motoren mit dem SDI-Motor mit 47 kW, die TDI-Motoren mit 66 kW (90 PS) und später 81 kW (110 PS). Dieser 110-PS-TDI kam auch im Golf-3-Sondermodell "GTI TDI" zum Einsatz. Dieser Motor verhalf dem Ibiza im stetig wachsenden Dieselsegment zu guten Absatzzahlen. Der Vorteil durch die geänderte Motoraufhängung und andere Motorengrundformen (827er Motorblock) war, dass der Seat Ibiza im Vergleich zum Polo 6N mit weitaus weniger Getriebeschäden zu kämpfen hatte. Es wurden die Getriebe VW 020 bzw. VW 02A eingesetzt, welche deutlich standfester waren als die Getriebe des Typs 085 im Polo 6N (Ausnahme Polo GTI 125 PS 6 Gang).

Auch dies führte dazu, dass der Seat Ibiza einen guten Ruf als zuverlässiges, günstiges, aber auch sportliches Auto (Cupra) bekam.

Ibiza 6K (1993 bis 1999)

Ibiza 6K GP 01 (1999 bis 2002) basiert auf dem Polo 6N2

Änderungen:

  • neues Front- und Heckdesign
  • veränderte Innenausstattung


Dritte Generation (6L)

3. Generation
Seat Ibiza (2002–2006)
Seat Ibiza (2002–2006)

Seat Ibiza (2002–2006)

Produktionszeitraum: 2002–2008
Motoren: Ottomotoren:
1,2–2,0 Liter
(40–132 kW)
Dieselmotoren:
1,4–1,9 Liter
(47–118 kW)
Länge: 3953 mm
Breite: 1698 mm
Höhe: 1441 mm
Radstand: 2460 mm
Leergewicht: 1015–1215 kg

Die dritte Generation des Seat Ibiza (6L) basiert auf dem VW Polo IV (9N) des Mutterunternehmens Volkswagen, ist jedoch ein klein wenig größer und eher auf Sportlichkeit ausgelegt. Eigentlich wurde der Polo 9N und somit auch der Ibiza 6L auf der Plattform des Škoda Fabia gebaut. Dieser kam vor dem Polo 9N auf den Markt; seine Plattform wurde von Škoda als "Entwicklungsdienstleister" für Volkswagen gebaut. Der Ibiza ist ebenso wie sein Schwestermodell aus dem Volkswagen Konzern als Drei- und Fünftürer erhältlich (Škoda Fabia nur als Fünftürer).

Der 2,0-Liter-Motor mit 85 kW (116 PS) war nicht in Deutschland erhältlich. Es gab ihn z. B. in der Schweiz und den Niederlanden, jedoch wurde die Produktion Mitte 2004 eingestellt.

2006 erhielt der Ibiza ein leichtes Facelift, u. a. zu erkennen an dem vorderen Stoßfänger mit getrennten Lufteinlässen.

FR und Cupra

Der Ibiza FR (Formula Racing) als Nachfolger des anfangs erhältlichen Ibiza Sport verbindet sportliche Komponenten und stärkere Motorisierung mit Komfortfunktionen. Neben dem Modell Stylance bietet der FR die meisten Sonderausstattungen für den Ibiza.

Cupra steht für Cup Racing und bezeichnet, seit der Typ in der zweiten (6K) Generation des Seat Ibiza eingeführt wurde, die sportlichsten Modelle der Seat-Produktion. Aktuell sind nur vom Seat Leon und Seat Ibiza Cupra-Modelle erhältlich, im GP 01 gab es auch einen Cordoba Cupra, von dem jedoch nur geringe Stückzahlen produziert wurden. Sie zeichnen sich durch aggressiveres Styling, stärkere Motoren und sportlich-komfortable Ausstattung aus. Die serienmäßige Ausstattung der Cupra-Modelle übertrifft die der FR-Varianten. Die stärksten verfügbaren Motoren für den Seat Ibiza Cupra leisten 118 kW/160 PS (Diesel) und 132 kW/180 PS (Benziner).

Serienausstattung (aktuell)

Motoren

Vierte Generation (6J)

4. Generation
Seat Ibiza (seit 2008)
Seat Ibiza (seit 2008)

Seat Ibiza (seit 2008)

Produktionszeitraum: seit 2008
Motoren: Ottomotoren:
1,2–1,6 Liter
(51–77 kW)
Dieselmotoren:
1,4–1,9 Liter
(59–77 kW)
Länge: 4052 mm
Breite: 1693 mm
Höhe: 1445 mm
Radstand: 2469 mm
Leergewicht: 974–1125 kg

Der neue Seat Ibiza wurde am 22. Mai 2008 vorgestellt. Seit dem 14. Juni wird er, zuerst als Fünf- und als Dreitürer (SC, „Sportcoupé“), bei den Händlern verkauft. Modellbezeichnung: Seat Ibiza 6J. Folgende Modelllinien werden angeboten: Ibiza Reference (Grundausstattung), Style, Sport, FR (Formula Racing), Cupra(CupRacing)- nur als SC, Ecomotive (Diesel mit nur 3,7Liter Verbrauch) und Color Edition (lumina orange oder galia blau)- nur als SC. Seit Juni 2009 gibt es auch eine abgespeckte Version des Ibiza SC, welcher mit 44 kW (60 PS) und etwas weniger Ausstattung zum Einstiegspreis von 10.990€ angeboten wird.

Heck des Ibiza
Seat Ibiza SC (seit 2008)


Motoren

Konkurrenzprodukte

Konkurrenten des Seat Ibiza in Generationen.

Quellen

  • Seat Ibiza 6K GP01 Betriebsanleitung dänisch 01.2000
Commons: Seat Ibiza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien