Deutsche Frühjahrsoffensive 1918
Als Frühjahrsoffensive (Operation Michael) bezeichnet man den letzten Großangriff der deutschen Truppen an der Westfront im Ersten Weltkrieg.
Sie war von der Obersten Heeresleitung bereits im November 1917 unter der Federführung von General Ludendorff geplant worden. Da man den Eintritt der USA in die Kämpfe an der Westfront befürchtete und der bereits seit 1915 andauernde Grabenkrieg viel Menschen und Material kostete, war diese Offensive der letzte Versuch, den Krieg zu entscheiden. Die Strategie bestand darin, durch einen schnellen Vorstoß die Truppen der Franzosen und der Briten zu trennen und dann einzeln zu schlagen.
Um wieder Bewegung in die festgefahrenen Fronten zu bringen, sollte die Stoßtrupp-Taktik, die Oskar von Hutier entworfen hatte, eingesetzt werden. Die Taktik bestand darin an schwachen Frontabschnitten mit kleinen Truppen anzugreifen und die gegnerischen Gräben zu infiltrieren. Die nachfolgenden stärkeren Verbände sollten dann stärkere Positionen bereinigen. Diese Taktik wurde bereits erfolgreich in der Schlacht von Cambrai eingesetzt, um die britischen Geländegewinne zurück zu erobern.
Der Angriff startete am 21. März 1918. Die Deutschen konnten rund 60 km vorstoßen, was für die Verhältnisse des Ersten Weltkrieges enorm war. Dies löste Panik bei den Alliierten aus. Die Deutschen waren nur noch 120 km von Paris entfernt. Dies ermöglichte ihnen, die Stadt mit dem Paris-Geschütz zu beschießen. Dies besaß zwar keinen militärischen Nutzen, hatte aber einen enormen psychischen Effekt auf die Pariser Bevölkerung. Insgesamt starben 256 Zivilisten, und 620 wurden verwundet.
Doch Ludendorff setzte die Stoßtrupp-Taktik nicht richtig um, und es kam schnell zur Versorgungsproblemen. Nach heftigen Verlusten kam die Offensive am 30. März 1918 vor Amiens zum Stehen.