Riementrieb
Riementriebe im klassischen Sinn des Maschinenbaus nutzen einen Treibriemen zur Kraftübertragung.
Man unterscheidet Flach-, Keil-, Keilrippen- und Zahnriemen.
Daneben gibt es noch weitere Riemengetriebe (manchmal auch Riemenantrieb genannt), die z.B. bei Plattenspielern eingesetzt werden.
Hier werden häufig Gummiringe als Riemen verwendet.
Flachriemen
Diese waren ursprünglich aus Leder geschnittene Streifen, die an den Enden miteinander verschraubt wurden. Lederriemen werden heute praktisch nicht mehr verwendet. Sie haben jedoch gute Reibwerte.
Heute werden die Riemen meist aus Textilien hergestellt und an den Enden entweder verklebt, verschweißt oder vernäht. Die Flachriemen nutzen die Haftreibung auf den Riemenscheiben aus. Als so genannte Transmission stellen sie eine der einfachsten Formen eines Getriebes dar. Sie haben den Vorteil gegenüber Keilriemen, dass sie auf flachen Riemenscheiben seitlich verschoben werden können. So können sie von einer auf der Welle befestigten Scheibe auf eine daneben befindliche durchdrehende Scheibe verschoben werden und stellen dadurch eine einfache Kupplung dar.
Keilriemen
Da die Reibung in einer keilförmigen Rille wesentlich höher ist, als bei einer flachen Auflage, entstanden die Keilriemen. Diese bestehen aus Gummi mit einer Textil oder Stahlseileinlage und werden endlos gefertigt. Sie können bei gleichen Platzbedarf wesentlich größere Drehmomente als Flachriemen übertragen. Man kann auch mehrere Keilriemen nebeneinander anordnen. Im Gegensatz zu den Flachriemen sind nahezu alle Keilriemen genormt und können daher bei Verschleiß einfach getauscht werden.
Bei Antrieben mit mehreren parallelen Keilriemen ist aufgrund der Ausdehnung jedoch wichtig, daß alle Riemen zugleich getauscht werden sollen.
Der Keilriemen ist wohl der bekannteste Vertreter der Antriebsriemen. Er findet in Fahrzeugen Verwendung um die Lichtmaschine und häufig auch den Ventilator (BMW), oder die Hydraulikpumpe für die Servolenkung anzutreiben (Peugeot). Aber ebenso findet er im Haushalt in Waschmaschinen zum Drehen der Trommel verwendet.
Normalerweise werden Keilriemen auf Riemenscheiben mit einem fixen Durchmesser verwendet. Man kann jedoch auch zwei konische Scheiben weiter zusammen oder auseinder schieben, so dass der Riemen weiter innen oder außen läuft. Es entsteht so ein verstellbares Getriebe. Diese Bauform ist auch unter der Bezeichnung Variomatic bekannt und wird bei Motorrollern eingesetzt..
Während Flachriemen nicht genormt sind, sind die Keilriemen weitgehend standardisiert, sodass sie Herstellerneutral verwendet und getauscht werden können.
Keilrippenriemen
Der Keilrippenriemen ist eine Mischform aus Flachriemen und Keilriemen. Der Riemen besitzt Rippen, die in Längsrichtung verlaufen. Die Riemenscheibe weist entprechende Rillen auf.
Zahnriemen
Eine Sonderform des Riemens, der für eine formschlüssige Kraftübertragung sorgt, ist der Zahnriemen (auch Synchronriemen).
Dabei sind auf der Innenseite des Riemens, ähnlich einer Kette, Zähne aus Gummi angeordnet, die in ein spezielles Zahnrad eingreifen.
Vorteil bei dieser Form ist, dass der Umschlingungswinkel des Riemens auf dem Zahnrad nicht so groß sein muss wie bei den Keil- oder Flachriemen, und dass diese Form der Kraftübertragung keinen Schlupf aufweist. Eine typische Anwendung ist der Antrieb der Nockenwelle von der Kurbelwelle in Kolbenmotoren..
Siehe auch: Getriebe, Verbindungsart, Riemengetriebe