David Roberts (Maler)

Der Eingang zum goldenen Tempel in Baalbeck

David Roberts, R.A., (* 2. Oktober 1796 in Stockbridge bei Edinburgh, † 25. November 1864 in London) war ein britischer Maler.

Biographie

Roberts war der Sohn eines Schusters und wuchs in einem bescheidenen sozialem Umfeld auf. Bereits im Alter von acht Jahren verdiente er Geld, indem er Oberflächen mit einer Imitation von Marmor und Holz bemalte; mit elf oder zwölf Jahren fing er an, seine Umgebung in Zeichnungen festzuhalten. Er wurde dann sieben Jahre lang bei einem Maler aus der Nachbarschaft in den Grundzügen der Malerei und Gestaltung ausgebildet. Er arbeitete als Stubenmaler und genoß daneben den Unterricht der Edinburger Akademie.

1815-1816 arbeitete er als Bühnenbildner an einem kleinen Theater in Edinburgh, danach wurde er offizieller Bühnenbildmaler beim Royal Theatre in Glasgow und Edinburgh. 1821 (1822?) fand er eine Anstellung als Dekorationsmaler am Drury Lane Theatre zu London sowie danach am Covent Garden Theatre.

Roberts machte sich 1826 durch das Ölbild "das Innere der Kathedrale zu Rouen" erstmals auch in weiteren Kreisen bekannt; das Bild wurde sehr positiv aufgenommen und Roberts entschloss sich 1830, zukünftig als Studiomaler zu arbeiten; 1831 wurde er zum Vorsitzenden der Society of British Artists gewählt.

Ab 1831 bereiste er Spanien, Frankreich, Deutschland und den Orient und lieferte teils Illustrationen zu Reisebüchern, teils selbständige Bildwerke, zu denen nachträglich Texte und Erläuterungen geschrieben wurden.

Auf der Basis der 272 Einzelbilder und zahllosen Skizzen, die Roberts während seiner Orient-Reise angefertigt hatte, schuf der belgische Graveur Luis Haghe Lithographien. Francis Graham Moon veröffentlicht die Werke in sechs Bänden mit insgesamt 247 Abbildungen zwischen 1842 und 1849 in London und begründete damit Roberts Bekanntheit.

1841 wurde Roberts zum Mitglied der Londoner Akademie (Royal Academy, R.A.) ernannt und nahm seine Reisetätigkeit wieder auf.

Roberts starb im Alter von 68 Jahren am 25. November 1864 in London und wurde auf dem Friedhof von Norwood beigesetzt.

Reisen

1824-1833: Reise durch Europa

• 1824 ff.: Belgien
• 1824 ff.: Deutschland – z. B. Pilgrims of the Rhine
• 1824 ff.: Niederlande
• 1831: Frankreich
• 1832-1833: Spanien – Madrid, Granada, Córdoba, Gibraltar, Sevilla; z. B. Picturesque Sketches of Spain
• 1832 f.: Marokko

1838-1839: Reise durch den Nahen Osten

• August 1838 bis Februar 1839: Ägypten – Alexandria, Kairo, Reise entlang des Nils bis Nubien und Abu Simbel; Befestigungsanlage von Ibrim, Tempel von Wadi Maharraka und Wadi Dabod, Tempel von Dakke, Felsentempel von Gyrshe, Tempel von Kalabsha, Wadi Kardassy, Insel Philae, Tempel von Karnak und Luxor, Tempel von Kom Ombo, den Tempel von Edfu, Tempel von Esna.

• Februar bis Mai 1839: Sinai-Halbinsel, Palästina, Küsten des Libanon – Berg Sinai, Katharinenkloster, Golf von Akaba, Petra, Berg Hor, Wadi Araba, Ruinen von Semua, Hebron, Beth Gebrin (ehem. Eleutheropolis), Gaza, Askelon, Ashdod, Jaffa, Lod, Jerusalem, Jericho, Jordan, Totes Meer, Baalbek (ehem. Heliopolis), Nablus, Nazaret, Berg Tabor, Kana in Galiläa, See Gennesaret (See von Tiberias).

1853-1854: Reise durch Europa

• 1853 f.: Rom, Neapel

Werk

Er gab heraus:

• "[Robert's] Picturesque sketches in Spain" (London 1835-36);
• "The Holy Land, Syria, Idumea, Arabia, Egypt and Nubia" (London 1842-49, 3 Bände.);
• "Egypt and Nubia" (London 1846-49, 3 Bände; spätere Ausgabe: London 1856, 6 Bände).

Hervorragender als in Landschaften war er im Architekturstück. Einige seiner besten Arbeiten auf diesem Gebiet, z. B. das hohe Chor der St. Paulskirche zu Antwerpen und das Innere der Kathedrale zu Burgos, befinden sich in der Vernon-Galerie zu London.

Literatur

• J. Ballantine: The life of David Roberts, Edinburgh 1866.
• David Roberts: Ägypten und das heilige Land, Florenz 2000, ISBN 88-476-0724-8

Weblinks

• Kunstantquariat Monika Schmidt: David Roberts – Biographie (deutschsprachig)
• David Roberts, R.A. – Virtuelle Galerie mit zahlreichen Bildbeispielen (englischsprachig).