Benutzer:Roxanna/Teilung des Kosovo
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Allen Diskussionen und Plänen für eine Teilung des Kosovo ist gemein, die mehr oder weniger von Serben bewohnten Teile des Kosovo - zumindest den äußersten Norden der Region - vom albanisch besiedelten Kerngebiet des Kosovo abzutrennen, um aus ihnen entweder weitgehend autonome serbische Kantone innerhalb des Kosovo zu errichten oder sie direkt dem serbischen Kernland anzuschließen. Dafür wurden und werden aber verschiedene Szenarien erwogen:
- Autonomie eines um die mehr oder weniger serbisch besiedelten Gebiete verkleinerten albanischen Kosovo innerhalb Serbiens
- Unabhängigkeit eines um die mehr oder weniger serbisch besiedelten Gebiete verkleinerten albanischen Kosovo
- Autonomie der mehr oder weniger serbisch besiedelten Gebiete innerhalb eines unabhängigen Kosovo
Frühere administrative Teilungen
- Siehe Hauptartikel: Geschichte des Kosovo
Eine als Kosovo bezeichnete eigene Verwaltungseinhalt wurde erstmals am Vorabend des Serbisch-Osmanischen Krieges eingerichtet. Das von den Osmanen 1875 eingerichtete Vilayet umfaßte zunächst nicht nur das heutige Kosovo, sondern auch den Sandschak von Novi Pazar, das Presevo-Tal, den Norden und Nordwesten Mazedoniens mitsamt Skopje sowie den Osten Albaniens. Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg und der Proklamation Serbiens zum Königreich 1881 wurde das Vilayet Kosovo neugegliedert, statt Ostalbanien und Westmazedonien kam Nordostmazedonien hinzu. Kosovo erstreckte sich damals somit von der bosnischen bis zur bulgarischen Grenze. Diese Grenzen behielt das Vilayet bis zur serbisch-montenegrinischen Eroberung 1912 bei. Innerhalb des Vilayets stellten Albaner zwar zusammen mit Türken, slawischen Muslimen und muslimischen Roma, nicht jedoch allein die Bevölkerungsmehrheit.
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Vilayet Kosovo von 1875 bzw. 1881 bis 1912
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Aufteilung Kosovos zwischen drei Banschaften
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Aufteilung Kosovos im Zweiten Weltkrieg
Nach den Balkankriegen wurde der Sandschak zwischen Montenegro und Serbien geteilt, ein schmaler Streifen mit der Stadt Kukes fiel an Albanien, der ganze Rest mitsamt Mazedonien an Serbien. Innerhalb des aus Serbien und Montenegro entstandenen Königreichs Jugoslawien wurde das ehemalige Vilayet Kosovo zwischen den Banovina (Banschaften) Zeta (etwa Montenegro), Vardar (etwa Mazedonien) und Morava (Nis) aufgeteilt.
Im Zuge der Aufteilung Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg fiel der Großteil des Kosovo an den in Personalunion mit Italien verbundenen Satellitenstaat Großalbanien, der Norden (mitsamt Mitrovica) jedoch an das unter deutscher Militärverwaltung stehende Serbien (Nedic-Regime) und der Osten (Kačanik mitsamt Štrpce) an Bulgarien.
Die noch heute gültigen Grenzen des Kosovo wurden erst im 1945 als Sozialistische Föderative Republik wiedererrichteten Jugoslawien unter der Herrschaft Titos festgelegt.[1] Auf genau diesem Umstand beruhen serbische Überlegungen, diese nicht traditionelle und willkürliche Grenzziehung zu korrigieren bzw. Kosovo auf ein albanisches Kerngebiet zu reduzieren.[2]
Serbische Teilungspläne und Vorschläge
Von serbischer bzw. jugoslawischer Seite kommende Vorschläge, das Kosovo-Problem durch eine Neugliederung der Provinz bzw. unterschiedliche Formen von Autonomie und Selbstbestimmung sowohl für Südslawen (neben orthodoxen Serben, Montenegrinern und Mazedoniern auch muslimische Bosniaken und Goranen) als auch Albaner innerhalb der Provinz zu lösen, gab es schon vor dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens 1991, vor dem Kosovo-Krieg 1999, vor der Unabhängigkeitserklärung 2008 und auch seitdem immer wieder.
Die meisten Pläne sahen für die albanischen Gebiete zunächst nur verschiedene Stufen von Autonomie, andere deren Unabhängigkeit oder Überlassung an Albanien vor. Später kamen am Beispiel der Kantonisierung Bosnien-Herzegowinas orientierte Pläne für verschiedene Formen serbischer Autonomie innerhalb des Kosovo bzw. eine Angliederung der serbischen Gebiete an Serbien oder ein Gebietsaustausch hinzu. Einigen serbischen Plänen liegen überholte jugoslawische Bevölkerungsstatistiken zwischen 1961 und 1981 zugrunde, als der albanische Bevölkerungsanteil noch 70-80% gegenüber heute fast 90% betrug. Ein bei den Albanern höheres Bevölkerungswachstum als bei den Serben sowie Vertreibung und ethnische Säuberungen auf beiden Seiten haben inzwischen andere Fakten geschaffen. Viele Teilungsvorschläge folgten und folgen neben als Legitimation bemühten historischen und ethnographisch-religiösen Argumenten auch immer mehr wirtschaftlichen und strategischen Überlegungen.
- Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler im Kosovo
Metochien
In der jugoslawischen Epoche war das Kosovo 1945-1969 und seit 1989 (faktisch bis 1999) geographisch in die zwei Regionen Kosovo (60%) und Metochien (40%) gegliedert. Metochien stellte jedoch keine eigene Verwaltungseinheit dar, sondern bestand aus den beiden Bezirken Peć (Westen) und Prizren (Süden), während das übrige Kosovo die drei Bezirke Pristina (Zentrum), Mitrovica (Norden) und Pomoravlje (Osten) umfaßte. In beiden Teilregionen lebten gleichermaßen Serben und Albaner, in Metochien liegt allerdings der Großteil der serbisch-orthodoxen Klöster bzw. umfangreicher Kirchengrundbesitz. An der Kosovo-Metochien-Gliederung orientierte sich jedoch später der Cosic-Plan.
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Kosovo und Metochien
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Abspaltung Metochiens laut "Weltwoche"
Im Zusammenhang mit der Eskalation der Kämpfe zwischen Serben und UCK und der Vertreibung zahlreicher Albaner durch jugoslawische Spezialeinheiten veröffentlichte die Schweizer Wochenzeitung "Die Weltwoche" am Vorabend des NATO-Krieges Mitte 1998 einen Artikel, in dem über einen serbischen Teilungsplan spekuliert wurde, ohne konkrete Quellen für diesen zu nennen. Diesem zufolge hätten die serbischen Machthaber nur noch Metochien behalten und den übrigen Kosovo aufgeben wollen. Die in einer beliegenden Karte aufgezeigte Teilungslinie hatte mit der üblichen Unterteilung Kosovo-Metochiens nichts gemein, der vermeintlich geplante serbische Teil hätte auch Nordkosovo mitsamt Metrovica sowie Štrpce im Südosten umfaßt.
Cosic-Plan
Als einer der ersten serbischen Intellektuellen hatte der Schriftsteller Dobrica Ćosić schon in den 1980ern eine Teilung des Kosovo vorgeschlagen, als Präsident Rest-Jugoslawiens wiederholte er dann 1992 seine Ideen und präzisierte sie gegenüber der italienischen Zeitschrift "Limes" erstmals: Das Kosovo sollte entlang einer Nordwest-Südost-Linie Mitrovica-Pristina-Skopje geteilt werden - parallel etwa zur Kosovo-Metochien-Linie, jedoch mit einem Gebietsanteil von 40% für die Serben und 60% für die Albaner.[3][4]
Auffällig an diesem Vorschlag ist, daß die serbische Zone zwar einen Großteil des serbischen Siedlunsgebiets im Nordkosovo, die Industriegebiete von Pristina und Mitrovica sowie die Bergwerke von Trepca einschließen sollte, die serbischen bzw. südslawischen Gemeinden im Süden und Südosten sowie die meisten der so erbittert umstrittenen serbischen Klöster und den umfangreichen Kirchenbesitz in Metochien aber aufgeben wollte. Bemerkenswert ist zudem, daß einige Versionen sowohl dieses als auch des späteren Batakovic-Planes vorsahen, Pec und Dečani an Montenegro zu übergeben.
Der albanische Rest sollte allerdings nicht an Albanien angegliedert oder unabhängig werden, sondern im Rahmen einer "erweiterten" Autonomie zunächst weiterhin Bestandteil Jugoslawiens bzw. Serbiens bleiben.
Krstic-Plan
Despic-Plan
Majstorovic-Plan
Batakovic-Plan
Covic-Plan
Radovanovic-Plan
Albanische Angebote und Forderungen
UCPMB bzw. Verzicht auf NK (ethnische Teilung Mitrovicas) gegen Anerkennung der Unabhängigkeit
Internationale Vermittlungsvorschläge
Jelzin-Vorstoß 1999
- Siehe Hauptartikel Ende des Kosovo-Krieges
Unmittelbar nach der jugoslawischen Kapitulation im Kosovo-Krieg trafen im Juni 1999 aus Bosnien in Marsch gesetzte russischer Fallschirmjäger überraschend in Pristina ein. Der russische Präsident Boris Jelzin wollte mit der Truppenentsendung noch vor Eintreffen der ersten NATO-Truppen den Anspruch Russlands auf eine stärkere Rolle zumindest bei einer Nachkriegsregelung für den Kosovo unterstreichen, nachdem schon Russlands Protest gegen die Auslösung des Krieges ignoriert worden war. Das Stillhalten Russlands gegenüber der Niederringung seines traditionellen Bündnispartners Serbien hatte in Russland zu einer innenpolitischen Krise geführt, die letztlich ohnmächtige Geste einer hastigen Nacht-und-Nebel-Aktion täuschte Aktionsmus vor und beruhigte die innenpolitischer Kritiker zunächst etwas.[5] Auch von Teilen der serbischen Bevölkerung im Kosovo wurden die russischen Truppen begrüßt.
Jelzins Generale forderten einen eigenen russischen Sektor im serbisch bevölkerten Norden des Kosovo und eine sektorale Aufteilung der Hauptstadt Pristina. Dies wurde von der NATO auch unter Hinweis auf die einst so entstandene Teilung Deutschlands scharf abgelehnt.[6] [7] [8] Die russischen Fallschirmjäger am Flughafen von Pristina standen auf verlorenem Posten, ihre Versorgung und Verstärkung wurde von der NATO blockiert.
Schließlich wurden Russland statt eines eigenen Sektors aber Einsatzzonen in vier der fünf geschaffenen NATO-Sektoren zugebilligt, in denen die russischen Truppen dem NATO-Oberkommando unterstanden. Diese russischen "Zonen der Verantwortung" lagen außerhalb des ursprünglich geforderten Sektors und zumeist außerhalb serbischer Siedlungszentren und konnten daher nicht zu serbischen "Schutzzonen" werden.[9]
Kouchner-Plan
Chomsky-Debatte
Ahtisaari-Plan 2008
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Gebietstauscherwägungen
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Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Arhiv Jugoslavije: Hitorische Karten Jugoslawiens
- ↑ Milovan Radovanović: Kosovo and Metohia - A Geographical and Ethnocultural Entity in the Republic of Serbia (1995)
- ↑ Balkanologie 12/2003: Controverses sur les frontières du Kosovo - Partager le Kosovo? (französisch)
- ↑ Central Europe Review vom 18.06.1999: Serb Proposals for Partitioning Kosova
- ↑ Welt online vom 14.06.1999: Rußlands Kosovo-Vorauskommando handelte im Sinne Jelzins
- ↑ Berliner Zeitung vom 15.06.1999: Feiner Unterschied zwischen Zone und Sektor
- ↑ Tagesspiegel vom 13.06.1999: USA streiten mit Rußland über Kosovo: Eine Zone für Moskau, aber keinen Sektor
- ↑ Spiegel vom 18.06.1999: Nein zu russischer Zone
- ↑ NATO basic documents vom 18.06.1999: Agreed Points on Russian Participation in KFOR