Tommy Haas
Thomas Mario Haas ![]() | |||||||||||||
Spitzname: | Tommy | ||||||||||||
Nation: | ![]() | ||||||||||||
Geburtstag: | 3. April 1978 | ||||||||||||
Größe: | 187 cm | ||||||||||||
Gewicht: | 88 kg | ||||||||||||
1. Profisaison: | 1996 | ||||||||||||
Spielhand: | Rechts | ||||||||||||
Preisgeld: | 9.368.027 US-Dollar | ||||||||||||
Einzel | |||||||||||||
Karrierebilanz: | 445:243 | ||||||||||||
Karrieretitel: | 12 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 2 (13. Mai 2002) | ||||||||||||
Aktuelle Platzierung: | 34 | ||||||||||||
| |||||||||||||
Doppel | |||||||||||||
Karrierebilanz: | 47:57 | ||||||||||||
Karrieretitel: | 1 | ||||||||||||
Höchste Platzierung: | 127 (18. Februar 2002) | ||||||||||||
Aktuelle Platzierung: | 272 | ||||||||||||
| |||||||||||||
Letzte Aktualisierung der Infobox: 22. Juni 2009 | |||||||||||||
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks) |
Thomas „Tommy“ Mario Haas (* 3. April 1978 in Hamburg) ist ein deutscher Tennisspieler.
Kindheit und Jugend
Thomas Haas wurde 1978 in Hamburg als Sohn des aus Graz stammenden, ehemaligen Vize-Europameisters im Judo, Peter Haas, geboren. Er begann das Tennisspielen im Alter von vier Jahren. Mit 13 Jahren begab er sich in die Ausbildung der Tennisakademie von Nick Bollettieri in Bradenton, Florida. Die Ausbildung in Florida, wo er auch seinen Hauptwohnsitz hat, verlief sehr erfolgreich. Haas war unter anderem längere Zeit Einspielpartner von Andre Agassi, erreichte eine Bestplazierung von Platz elf in der Juniorenweltrangliste, errang sowohl Doppel- als auch Einzeltitel und war auch bei den Junior Grand Slams bzw. dem Orange Bowl unter den Besten. 1996 schloss er die High School in Bradenton ab.
Finanziert wurde seine Ausbildung (und die seiner Schwester Sabine) von einem Sponsorenpool (TOSA Tennistalentförderung GmbH), dem im Gegenzug eine Einnahmebeteiligung von 15 % der späteren Gewinnsummen (bis 2004) zugesichert wurde. Nachdem Thomas Haas bereits 1999 die Zahlungen einstellte, gingen seine Sponsoren vor Gericht,[1] und setzten 2003 in letzter Instanz eine Zahlung von über 500.000 € durch.[2] [3]
Tenniskarriere
Die ersten Profijahre (1997–1999)
Auf der ATP-Tour machte Haas erstmals 1997 auf sich aufmerksam, als er das Halbfinale von Hamburg erreichte. Nach zahlreichen Verletzungsproblemen 1998 schaffte Haas 1999 den vorläufigen Durchbruch. Im Januar erreichte er nach starken Leistungen das Halbfinale der Australian Open, wo er jedoch Jewgeni Kafelnikow glatt in drei Sätzen unterlag. Im Frühjahr gewann Haas in Memphis sein erstes ATP-Turnier. Bis kurz vor Ende der Saison konnte Haas sich Hoffnungen machen, sich für die ATP-WM in Hannover zu qualifizieren, letztendlich gelang dies aber nicht. Dafür erreichte er das Finale des Grand-Slam-Cups in München, verlor aber nach vier Sätzen gegen Greg Rusedski.
Auf und Ab – Von Olympia bis zur Verletzungspause (2000–2003)
Im Jahr 2000 errang Haas bei den Olympischen Spielen in Sydney nach einem knapp verlorenen Fünf-Satz-Final-Match gegen Jewgeni Kafelnikow die Silbermedaille im Tennis-Einzel.
2001 spielte Haas seine bis dahin beste Saison. Nach dem Turniersieg in Stuttgart im Oktober konnte er sich erneut große Hoffnungen auf das Erreichen des ATP-Masters machen. Die Entscheidung darüber fiel beim Masters-Turnier in Paris. Dort unterlag Haas im Halbfinale Sébastien Grosjean, der auch das Finale gewann. Damit war Grosjean für das Masters qualifiziert, Haas blieb nur die Rolle des Ersatzspielers.
2002 erreichte Haas wie schon 1999 das Halbfinale der Australian Open. Nach einer 2:1-Satzführung unterlag er aber dem Russen Marat Safin noch in fünf Sätzen. Im Mai 2002 stand Haas auf Platz zwei der Weltrangliste, seine bis heute höchste Platzierung. Es folgten jedoch schwierige Monate für Haas. Bei einem schweren Motorradunfall im Sommer 2002 wurden seine Eltern schwer verletzt, sein Vater lag daraufhin wochenlang im Koma, wurde aber wieder gesund.
Zudem konnte Haas die gesamte Saison 2003 wegen Schulterproblemen nicht bestreiten. In dieser Zeit musste sich Haas zweimal an der Schulter operieren lassen.
Comeback und Rückkehr an die Weltspitze (2004–2006)

Nach 15-monatiger Verletzungspause startete Thomas Haas Anfang Februar 2004 sein Comeback auf der ATP-Tour. Diese Verletzungspause von 467 Tagen ist die längste, nach der es bisher ein Comeback im Herrentennis gegeben hat. Am 19. April 2004 stand Haas in Houston erstmals seit 23 Monaten wieder in einem Finale, das er gegen Andy Roddick mit 6:3 und 6:4 gewann. Im Juli 2004 gewann Tommy seinen siebten Einzel-Titel in Los Angeles. Im ersten rein deutschen ATP-Finale seit 1994 (1994 spielten Zoecke-Dreekmann in Sun City) bezwang er Nicolas Kiefer mit 7:6 und 6:4.
Nach einer mäßigen Saison 2005, in der er aber auch mit der deutschen Mannschaft Weltmeister beim World Team Cup in Düsseldorf wurde, trennte sich Haas Ende des Jahres von seinem Trainer David Red Ayme. Er wird seitdem von Thomas Hogstedt betreut.
In der Saison 2006 konnte Haas, nachdem er bei den Australian Open den Weltranglistenersten und späteren Turniersieger Roger Federer über die volle Distanz von fünf Sätzen zwingen konnte, drei Turniererfolge erreichen. Anfang April stand er im Halbfinale von Houston. Er verpasste aufgrund einer Handgelenksverletzung seinen dritten Turniersieg 2006. Bei den US Open in New York konnte Haas gleich zwei Partien in Folge im Tie-Break des fünften Satzes zu seinen Gunsten entscheiden. Erst in der dritten Runde gegen Robby Ginepri mit 7:6 (7:1), 6:4, 3:6, 3:6, 7:6 (7:1) und dann im Achtelfinale nach einem hochdramatischen umkämpften Spiel gegen den Russen Marat Safin mit 4:6, 6:3, 2:6, 6:2, 7:6 (7:5). Im Viertelfinale schied er dann jedoch gegen dessen Landsmann Nikolai Dawydenko aus, gegen den Haas das dritte Fünfsatzmatch innerhalb von nur vier Tagen mit 6:4, 7:6 (7:3), 3:6, 4:6, 4:6 verlor.
Beim Davis-Cup-Relegationsspiel gegen Thailand erwischte er einen schlechten Tag. Er kam übermüdet aus den USA nach Deutschland. So verlor er gegen den eher unbekannten Danai Udomchoke in fünf Sätzen. Sein zweites Einzel sagte er aus Sicherheitsgründen ab.
Am Ende der Saison 2006 hatte er noch die Möglichkeit, sich für den Masters-Cup in Shanghai zu qualifizieren. Wieder einmal war Paris der Dreh- und Angelpunkt. Er hätte das Turnier gewinnen müssen, scheiterte aber nach einem starken Turnier (er schlug u. a. die damalige Nummer neun der Welt, James Blake) im Halbfinale an Dominik Hrbatý, weil er mit einer Magen-Darm-Grippe aufgeben musste.
Das Jahr 2007
Das Jahr 2007 begann für Haas mit einer kleinen Enttäuschung. Beim Einladungsturnier in Kooyong (Australien), das als Vorbereitungsturnier für die Australian Open gilt, konnte er keines seiner drei Spiele gewinnen und wurde Letzter. Darüber hinaus blieb er ohne jeglichen Satzgewinn. Doch mit Beginn der Australian Open wurde Haas zunehmend stärker und spielte sich ohne Satzverlust in das Achtelfinale des ersten Grand Slam-Turnier des Jahres. Dort besiegte er den Argentinier David Nalbandian mit 3:1 nach Sätzen und bleibt damit auch im dritten Vergleich gegen den Argentinier ungeschlagen. Im Viertelfinale traf er auf seinen bisherigen Angstgegner Nikolai Dawydenko, den er in fünf Sätzen (6:3, 2:6, 1:6, 6:1, 7:5) schlug. Haas zog mit diesem Sieg nach 1999 und 2002 zum dritten Mal ins Halbfinale der Australian Open ein, wo er auf Fernando González traf, gegen den er aber glatt in drei Sätzen (1:6, 3:6, 1:6) unterlag. Ende Januar 2007 stand er nach viereinhalb Jahren wieder in den Top Ten der Weltrangliste.
In der ersten Runde des Daviscups gegen Kroatien gewann er seine beiden Einzel gegen Mario Ančić und Ivan Ljubičić und führte Deutschland damit ins Viertelfinale gegen Belgien. Am 25. Februar 2007 gelang Haas der elfte Turniersieg seiner Karriere. In Memphis schlug Haas im Finale Andy Roddick nach nur 62 Minuten klar mit 6:2, 6:3 und durfte sich nach 1999 und 2006 bereits zum dritten Mal in die Siegerliste des ATP-Turniers in Memphis eintragen. Im Davis Cup-Viertelfinale gegen Belgien vom 6. April bis zum 8. April gewann er sein erstes Einzel gegen Kristof Vliegen überlegen mit 6:7, 7:5, 6:4, 6:2.
Beim ATP-Turnier in Rom erlitt Haas in seiner Erstrundenpartie gegen Radek Štěpánek eine Schulterverletzung, wegen der er mehrere Wochen pausieren und unter anderem die French Open absagen musste. Beim Turnier in Wimbledon erreichte Haas dann erstmals das Achtelfinale, musste jedoch die Begegnung gegen den Weltranglistenersten Roger Federer verletzungsbedingt absagen.
Bei den US Open wiederholte Haas sein Vorjahresergebnis. Er scheiterte wie 2006 erst im Viertelfinale, diesmal jedoch glatt in drei Sätzen, am Russen Nikolai Dawydenko.
Das Jahr 2008
Das Jahr 2008 war für Tommy Haas erneut von Verletzungen geprägt, jedoch gelangen ihm immer noch ein paar gute Matches gegen Top-Spieler, so unterlag er in Wimbledon in der dritten Runde Andy Murray knapp in 4 Sätzen und schlug bei den US Open Richard Gasquet nach einem 5-Satz Match in Runde eins. In der 2. Runde allerdings war für Haas überraschend gegen den luxemburgischen Qualifikanten Gilles Müller Endstation.
Das Jahr 2009
Das Jahr 2009 begann Haas stark bei den Australian Open. Nach zwei glatten Siegen gegen Eduardo Schwank und Flavio Cipolla forderte er in der dritten Runde Rafael Nadal. Er spielte ordentliches Tennis, unterlag dem Branchenprimus aber deutlich mit 4:6, 2:6, 2:6. Mitte Februar konnte Haas seinen ersten ATP-Doppeltitel überhaupt holen, als er im Finale des Turnieres von San José mit seinem Doppelpartner Radek Štěpánek über das indisch / finnische Duo Bopanna / Nieminen triumphieren konnte. Nach einigen eher mäßigen Turnieren sorgte Haas bei den für ihn ungeliebten French Open wieder für Furore. Er steigerte sich von Match zu Match und so kam es nach Siegen über Andrei Pavel, Leonardo Mayer und Jeremy Chardy zum Aufeinandertreffen mit Roger Federer. Haas spielte ein überragendes Match und hatte den Schweizer nach einer 2:0 Satzführung am Rande einer Niederlage. Doch letztendlich musste sich der Deutsche einmal mehr dem Schweizer beugen, er verlor nach großem Kampf mit 7:6, 7:5, 4:6, 0:6, 2:6. Mit dem Achtelfinale hatte Haas gleichzeitig sein bestes Resultat bei dem Turnier aus dem Jahr 2002 eingestellt. In Halle, Westfalen, feierte Haas seinen ersten Turniersieg seit über zwei Jahren. In den ersten Runden besiegte Haas den Österreicher Stefan Koubek, Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich und Mischa Zverev aus Deutschland. Im Halbfinale kam es zum Duell mit Philipp Kohlschreiber, bei dem Haas am Ende mit 2:6, 7:6 und 7:6 gewann. Im Finale wartete Novak Djokovic, die aktuelle Nr. 4 der Weltrangliste. Haas lieferte ein starkes Match ab und gewann am Ende verdient mit 6:3, 6:7 und 6:1. Mit seinem ersten Turniersieg auf Rasen gehört er nun zu dem Kreis von Spielern, die in ihrer Karriere auf allen Bodenbelägen mindestens ein Turnier gewonnen haben. Aus deutscher Sicht folgte er damit dem ehemaligen Wimbledonsieger Michael Stich als zweiter Deutscher in diese Reihe. Beim Turnier in Wimbledon 2009 wusste Tommy Haas ebenfalls zu überzeugen und zog zum ersten Mal in seiner Karriere ins Halbfinale ein, wo er allerdings Roger Federer unterlag.
Privates
Bei der Spielergewerkschaft ATP wird er nur als Tommy Haas geführt. Diesen Namen trägt er auch in seinem Freundes-und Familienkreis. Sein Kosename lautet Hasi. Er besitzt ein kleines Haus in Bradenton nahe der IMG Tennis-Academy an der Westküste Floridas. Er ist seit Dezember 2006 mit der US-amerikanischen Schauspielerin Sara Foster liiert. Im Dezember 2008 folgte die Verlobung.
Turniersiege (12)
Einzel (12)
|
|
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Finalgegner | Endergebnis |
1. | 21. Februar 1999 | Memphis | Hartplatz | ![]() |
6:4, 6:1 |
2. | 7. Januar 2001 | Adelaide | Hartplatz | ![]() |
6:3, 6:1 |
3. | 26. August 2001 | Long Island | Hartplatz | ![]() |
6:3, 3:6, 6:2 |
4. | 14. Oktober 2001 | Wien | Hartplatz | ![]() |
6:2, 7:6, 6:4 |
5. | 21. Oktober 2001 | Stuttgart | Hartplatz | ![]() |
6:2, 6:2, 6:2 |
6. | 18. April 2004 | Houston | Sand | ![]() |
6:3, 6:4 |
7. | 18. Juli 2004 | Los Angeles | Hartplatz | ![]() |
7:6, 6:4 |
8. | 5. Februar 2006 | Delray Beach | Hartplatz | ![]() |
6:3, 3:6, 7:6 |
9. | 26. Februar 2006 | Memphis | Hartplatz | ![]() |
6:3, 6:2 |
10. | 30. Juli 2006 | Los Angeles | Hartplatz | ![]() |
4:6, 7:5, 6:3 |
11. | 25. Februar 2007 | Memphis | Hartplatz | ![]() |
6:3, 6:2 |
12. | 14. Juni 2009 | Halle | Rasen | ![]() |
6:3, 6:7, 6:1 |
Doppel (1)
Nr. | Datum | Turnier | Belag | Partner | Finalgegner | Endergebnis |
1. | 15. Februar 2009 | San Jose | Hartplatz | Radek Stepanek | R. Bopanna (IND) / J. Nieminen (FIN) | 6:2, 6:3 |
Grand-Slam-Resultate Einzel
Angegeben ist immer die erreichte Runde
Turnier | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999 | 1998 | 1997 | 1996 | Karriere |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Australian Open | 3 | - | HF | AF | 2 | - | - | HF | 2 | 2 | HF | 1 | - | - | HF |
French Open | AF | - | - | 3 | 3 | 1 | - | AF | 2 | 3 | 3 | 1 | - | - | AF |
Wimbledon | HF | 3 | AF | 3 | 1 | 2 | - | - | 1 | 3 | 3 | 3 | 2 | - | HF |
US Open | 2 | VF | VF | 3 | VF | - | AF | AF | 2 | AF | 2 | 3 | 1 | VF |
Grand-Slam-Resultate Doppel
Angegeben ist immer die erreichte Runde
Turnier | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | Karriere |
---|---|---|---|---|---|---|
Australian Open | - | - | - | - | - | 0 |
French Open | - | - | - | - | - | 0 |
Wimbledon | - | - | - | - | 0 | |
US Open | - | - | - | 1 | 1 |
Weblinks
- Website von Tommy Haas
- Tommy-Haas-Tennisakademie
- ATP-Profil von Tommy Haas (englisch)
- ITF-Profil von Tommy Haas (englisch)
- Davis-Cup-Statistik von Tommy Haas (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Stern: Sponsoren verklagen Tommy Haas, Stern, 27/2001
- ↑ Tennisprofi Haas muss Sponsoren mehr als 500 000 Euro zurückzahlen, Az.: 19 U 3238/02, OLG München, 2. Dezember 2003
- ↑ FAZ: Haas muss seine Förderer auszahlen, FAZ, 7. November 2002
Personendaten | |
---|---|
NAME | Haas, Tommy |
ALTERNATIVNAMEN | Haas, Thomas Mario |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Tennisspieler |
GEBURTSDATUM | 3. April 1978 |
GEBURTSORT | Hamburg |